DE4405315C1 - Verfahren zum Erkennen einer Flamme beim Starten eines Fahrzeug-Zusatzheizgerätes - Google Patents
Verfahren zum Erkennen einer Flamme beim Starten eines Fahrzeug-ZusatzheizgerätesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Flamme beim Starten eines
Fahrzeug-Zusatzheizgerätes mit einem Verdampfungsbrenner, der mit einem durch
flüssigen Brennstoff gespeisten saugfähigen Körper, mit einer Zündeinrichtung zum
Entzünden des Brennstoffs sowie mit einer in die Zündeinrichtung integrierten
Flammerkennungseinrichtung ausgestattet ist, deren elektrische Widerstandsänderungen
als Flammerkennungssignal an eine Auswerteeinrichtung weitergeleitet werden. Ein
Fahrzeug-Zusatzheizgerät, bei dem ein gattungsgemäßes Verfahren praktiziert wird, ist aus
der DE 40 15 097 A1 bekannt. Dabei wird als Zündeinrichtung ein Glühelement mit PTC-
Verhalten eingesetzt, welches in kurzen Intervallen getaktet mittels einer Glühspannung
beaufschlagt wird. In den ebenso kurzen Taktpausen wird eine Meßspannung an das PTC-
Element angelegt, um durch dabei gemessene temperaturbedingte
Widerstandsänderungen auf eine Flammbildung in einer Brennkammer des Heizgerätes zu
schließen. Da die erforderliche Glühtemperatur etwa 1100°C beträgt und die
Temperaturänderungen bei Flammbildung oder Ausbleiben einer Flammbildung nur sehr
langsam zu einer Widerstandsänderung des PTC-Elementes führen, hat sich dieses
Verfahren in der Praxis als nicht sehr zuverlässig herausgestellt.
Aus DE 86 19 295 U1 ist ferner ein Verfahren für eine Flammüberwachung bekannt,
bei dem in Glühpausen einer Glühkerze eine mit dieser verbundene Ionisationselektrode
für eine Flammüberwachung mittels eines elektrischen Umschalters
aktivierbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein derartiges Verfahren so weiterzubilden, daß
mittels einer kombinierten Zünd- und Flammerkennungseinrichtung ein zuverlässiges
Startverhalten und eine einfache zuverlässige Flammerkennung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Verfahrensschritte gelöst. Erfindungsgemäß wird zunächst an die
Zündeinrichtung eine Glühspannung UG für eine Zeitspanne T₃ angelegt, die ein erstes
Zeitintervall T₁ und ein zweites Zeitintervall T₂ umfaßt, wobei T₁ die übliche Zeit vom
Start des Heizgerätes bis zur Bildung der Flamme umfaßt und T₂ eine Zuschlagszeit
bildet. Das erste Zeitintervall T₁ kann dabei beispielsweise bei einem neuen Heizgerätetyp
durch einen Feldversuch als statistischer Mittelwert empirisch ermittelt werden. Die
Zuschlagszeit T₂ ist eine dazu gerechnete Sicherheitszeit, innerhalb derer auch das letzte
intakte Heizgerät aus dem Feldversuch gestartet ist. Nach diesem ersten Verfahrensschritt
wird die Glühspannung UG nach der Zeitspanne T₃ abgeschaltet. Daran schließt sich eine
spannungsfreie Wartezeit T₄ nach dem Abschalten der Glühspannung UG an, wobei diese
Wartezeit T₄ wenigstens 3 Sekunden beträgt. Nach dieser Wartezeit T₄ wird schließlich
eine Meßspannung UM bzw. alternativ dazu ein konstanter Meßstrom IM zur Ermittlung
des Widerstandes RM der Flammerkennungseinrichtung angelegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren macht vom Kerngedanken Gebrauch, eine
Glühspannung UG zunächst für eine hinreichend lange Zeitdauer anzulegen, während
derer jedes intakte Heizgerät startet. An diese schließt sich eine bewußt groß gehaltene
Wartezeit an, um der entstandenen Flamme auch dann, wenn diese erst zum Ende der Zeit
T₃ entstanden ist, die Möglichkeit zu einer signifikanten Temperaturveränderung und
somit zu einer Widerstandsveränderung in der Flammerkennungseinrichtung zu geben.
Mittels der Erfindung wird mit einem geringen steuerungstechnischen Aufwand eine
Verwendung einer zuverlässig funktionierenden integrierten Flammerkennungseinrichtung
in einer Zündeinrichtung ermöglicht, wodurch sich die Kosten des gesamten Fahrzeug-
Zusatzheizgerätes gegenüber einer herkömmlichen Ausführungsform mit einer
Zündeinrichtung und einer separaten Flammerkennungseinrichtung erheblich reduzieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Zuschlagszeit T₂ beträgt vorteilhaft zwischen etwa 10 und 200% des ersten
Zeitintervalles T₁.
Die Wartezeit T₄ beträgt vorteilhafterweise zwischen 5 Sekunden und 20 Sekunden.
Eine weitere Erhöhung der Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
in Kombination mit einem reduzierten Energieaufwand für das Bereitstellen der
Glühtemperatur und mit einer verlängerten Lebensdauer der kombinierten Glüh- und
Flammerkennungseinrichtung dadurch, daß durch die Beeinflussung der Glühspannung
UG während der Zeitspanne T₃ die Glühtemperatur auf einen konstanten
Temperaturwert geregelt wird.
Insbesondere für eine Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren hat sich als
Zündeinrichtung ein Keramikglühstift mit PTC-Verhalten als vorteilhaft erwiesen.
Für die laufende Kontrolle der einmal gebildeten Flamme ergeben sich zwei
Möglichkeiten. Zum einen kann die Meßspannung UM (bzw. alternativ ein Meßstrom IG)
nach Ablauf der Wartezeit T₄ bis zur Abschaltung des Heizgerätes kontinuierlich angelegt
bleiben, zum anderen ist als Variante denkbar, daß die Meßspannung UM oder der
Meßstrom IM nach Ablauf der Wartezeit T₄ bis zur Abschaltung des Heizgerätes in
regelmäßigen Meßintervallen T₅ angelegt wird, die durch Meßpausen T₆ unterbrochen
sind.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 den Kopfteil eines Verdampfungsbrenners mit einer Glüh- und Flammerkennungs
einrichtung sowie schematisch angedeuteten Schaltmitteln und
Fig. 2 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Spannungsverläufe über der Zeit an der
integrierten Zünd- und Flammerkennungseinrichtung.
In Fig. 1 ist als Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch ein Fahrzeug-Zusatzheizgerät der
Kopfteil eines insgesamt mit 1 bezeichneten Verdampfungsbrenners dargestellt. Der
Verdampfungsbrenner 1 weist einen saugfähigen Körper 2 auf, welcher an einer Stirnseite
eine in einem Brennrohr 3 vorgesehene Brennkammer 4 begrenzt. Der saugfähige Körper
2 ist mit seiner Rückseite an eine Brennstoffleitung 5 angeschlossen. Durch die Brennstoff
leitung 5 wird dem saugfähigen Körper 2 mittels einer nicht dargestellten Pumpe flüssiger
Brennstoff zugeführt, welcher auf der Brennkammerseite des saugfähigen Körpers
verdampft und mittels einer insgesamt mit 6 bezeichneten Zündeinrichtung gezündet wird.
Die für eine Zufuhr von Brennluft zur Brennkammer 4 erforderlichen Aggregate sind in
der Darstellung der Fig. 1 weggelassen, da sie für die vorliegende Erfindung ohne Belang
sind.
Die Zündeinrichtung 6 wird von einem Keramikglühstift 7 gebildet, welcher sich in seinem
in die Brennkammer 4 hineinragenden Teil aus einer Glühwendel 8 im Inneren und einer
diese umgebenden Keramikmasse 9 zusammensetzt. Der Keramikglühstift 7 weist eine
positive Temperaturcharakteristik (PTC-Verhalten) auf, d. h., bei einer Erhöhung der
Temperatur in der Brennkammer steigt sein elektrischer Widerstand an. Die
Zündeinrichtung 6 wird während des Zündvorganges mit einer Glühspannung UG
beaufschlagt, welche von einer Spannungsquelle über einen von einem Glühspannungs
relais 10 betätigten Schalter der Zündeinrichtung zugeleitet wird. Die Betätigung des
Glühspannungsrelais 10 erfolgt durch ein gleichzeitig als Auswerteeinrichtung für den
Widerstand des Keramikglühstiftes verwendetes Steuergerät 11.
In Fig. 2 ist auf der Abzisse der mit "T" bezeichnete Zeitablauf ab dem Zeitpunkt Null
beim Start des Heizgerätes aufgetragen. Als Ordinatenwerte sind zum einen die
Glühspannung UG und zum anderen die Meßspannung UM aufgetragen. Wie dem
Diagramm zu entnehmen ist, wird nach dem Start des Heizgerätes zunächst für ein
Zeitintervall T₃ eine Glühspannung UG an die Zündeinrichtung 6 angelegt. Dazu schließt
das Steuergerät 11 über die in Fig. 1 dargestellte Signalleitung und das Glühspannungs
relais 10 den diesem zugeordneten Schalter 10A. Das Zeitintervall T₃ setzt sich aus einem
ersten Zeitintervall T₁ zusammen, welches empirisch in der Weise ermittelt wird, daß in
einem Feldversuch für eine bestimmte Menge von Heizgeräten ein statistischer Mittelwert
unter Berücksichtigung einer gewissen Schwankungsbreite festgestellt wird. An dieses erste
Zeitintervall schließt sich als Zuschlagszeit ein zweites Zeitintervall T₂ an. Dieses zweite
Zeitintervall T₂ hat, bezogen auf das erste Zeitintervall T₁ einen Wert von etwa 10-200%,
vorteilhafterweise von etwa 150%. Am Ende des Zeitintervalles T₃ wird die Glühspannung
UG auf Null heruntergefahren. Dazu öffnet das Glühspannungsrelais 10 aufgrund eines
vom Steuergerät 11 ausgesandten Steuerimpulses den ihm zugeordneten Schalter 10A in
Fig. 1.
Das Zeitintervall T₃ ist durch die Zuschlagszeit T₂ insgesamt so bemessen, daß innerhalb
dieser Zeit jedes Heizgerät startet, außer es liegt eine Störung vor.
An das Ende des Zeitintervalles T₃ schließt sich eine Wartezeit T₄ an, während der keine
Spannung an der Zündeinrichtung 6 anliegt. Da sich bis spätestens zum Ende des
Intervalles T₃ die Flamme gebildet hat, bleibt dieser während der Wartezeit T₄
ausreichend Gelegenheit, die Temperatur des Keramikglühstiftes 7 und dadurch den
Widerstand RM gegenüber der Glühphase zu beeinflussen. Nach Ablauf der Wartezeit T₄
wird von einer Konstantspannungsquelle eine Meßspannung UM an die Zündeinrichtung 6
angelegt. Dazu schließt das in Fig. 1 mit 12 bezeichnete Meßspannungsschaltrelais durch
einen Schaltimpuls des Steuergerätes 11 den ihm zugeordneten Schalter 12A. Der durch
die Temperatur in der Brennkammer 4 beeinflußte Widerstand des Keramikglühstiftes 7
bewirkt über dessen veränderten elektrischen Widerstand RM eine Spannungsänderung,
an der das Steuergerät 11 als Auswerteeinrichtung das Vorhandensein bzw.
Nichtvorhandensein einer Flamme im Brennraum 4 eindeutig erkennen kann. Das
Anlegen der Meßspannung UM kann dabei, wie in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt, nach
Beendigung des Intervalles T₄ zur kontinuierlichen Flammüberwachung kontinuierlich
erfolgen oder das Steuergerät 11 bewirkt durch taktweises Schalten des
Meßspannungsschaltrelais 12 ein regelmäßiges Erzeugen von Meßintervallen T₅, die durch
Meßpausen T₆ unterbrochen sind.
Mittels des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist ein zuverlässiges Erkennen einer
Flammbildung und eine zuverlässige Überwachung einer Flamme in einem Fahrzeug
zusatzheizgerät mittels einer integrierten Zünd- und Flammerkennungseinrichtung
gewährleistet.
Bezugszeichenliste
1 Verdampfungsbrenner
2 saugfähiger Körper
3 Brennrohr
4 Brennkammer
5 Brennstoffleitung
6 Zündeinrichtung
7 Keramikglühstift
8 Glühwendel
9 Keramikmasse
10 Glühspannungsschaltrelais
10A Schalter
11 Steuergerät
12 Meßspannungsschaltrelais
12A Schalter
UG Glühspannung
UM Meßspannung
IM Meßstrom
T₁ erstes Zeitintervall (= übliche Startzeit)
T₂ Zuschlagszeit
T₃ = T₁ + T₂
T₄ Wartezeit
T₅ Meßintervall
T₆ Meßpause
2 saugfähiger Körper
3 Brennrohr
4 Brennkammer
5 Brennstoffleitung
6 Zündeinrichtung
7 Keramikglühstift
8 Glühwendel
9 Keramikmasse
10 Glühspannungsschaltrelais
10A Schalter
11 Steuergerät
12 Meßspannungsschaltrelais
12A Schalter
UG Glühspannung
UM Meßspannung
IM Meßstrom
T₁ erstes Zeitintervall (= übliche Startzeit)
T₂ Zuschlagszeit
T₃ = T₁ + T₂
T₄ Wartezeit
T₅ Meßintervall
T₆ Meßpause
Claims (7)
1. Verfahren zum Erkennen einer Flamme beim Starten eines Fahrzeug-Zusatzheiz
gerätes mit einem Verdampfungsbrenner, der mit einem durch flüssigen Brennstoff
gespeisten saugfähigen Körper, mit einer Zündeinrichtung zum Entzünden des
Brennstoffes sowie mit einer in die Zündeinrichtung integrierten, in
Glühpausen derselben betreibbaren Flammerkennungseinrichtung ausgestattet
ist, deren elektrische Widerstandsänderungen
als Flammerkennungssignal an eine Auswerteeinrichtung weitergeleitet werden,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte
- a) Anlegen einer Glühspannung UG an die Zündeinrichtung für eine Zeitspanne T₃, die ein erstes Zeitintervall T₁ und ein zweites Zeitintervall T₂ umfaßt, wobei T₁ die übliche Zeit vom Start des Heizgerätes bis zum Zünden der Flamme umfaßt und T₂ eine Zuschlagszeit bildet,
- b) Abschalten der Glühspannung UG nach der Zeitspanne T₃,
- c) Anschließen einer spannungsfreien Wartezeit T₄ nach dem Abschalten der Glühspannung UG, wobei T₄ ≧ 3 s,
- d) Anlegen einer Meßspannung UM (bzw. eines Meßstromes IM) zur Ermittlung des Widerstandes RM der Flammerkennungseinrichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschlagszeit T₂
zwischen 10% und 200% des ersten Zeitintervalles T₁ beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wartezeit T₄ zwischen 5 s und 20 s beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Beeinflussung der Glühspannung UG während der Zeitspanne T₃ die
Glühtemperatur auf einen konstanten Temperaturwert geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zündeinrichtung ein Keramikglühstift mit PTC-Verhalten verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßspannung UM nach Ablauf der Wartezeit T₄ bis zur Abschaltung des
Heizgerätes kontinuierlich angelegt bleibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßspannung UM bis zur Abschaltung des Heizgerätes in regelmäßigen
Meßintervallen T₅ angelegt wird, die durch Meßpausen T₆ unterbrochen sind.
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