DE4405237A1 - Geschoßfang - Google Patents
GeschoßfangInfo
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Description
Herkömmliche Geschoßfänge bestehen aus eine Sandaufschüttung, Holzkloben,
Putzwolle, Stahlblech, Gummi in Block-, Platten-, Granulat- oder Lamellenform
oder aus Weichthermoplast. Sie ergeben das grundsätzliche Problem, daß sie
entweder beim Schießen gesundheitsschädliche und umweltbelastende Stoffe
freisetzen und außerdem oft eine erhebliche Lärmbelästigung verursachen, oder
daß die Entsorgung schwierig ist. So entsteht bei Stahlblech- oder Stahl
lamellengeschoßfängen eine gesundheitsschädliche Bleistaubbildung infolge der
teilweisen oder vollständigen Zerlegung der Geschosse, verbunden mit einer
beträchtlichen Lärmentwicklung beim Auftreffen der Geschosse. Bei den anderen
Geschoßfängen ist die Entsorgung infolge der schlechten Trennbarkeit von
Geschoßfangmaterial und Geschoßresten problematisch. Hinzu kommt bei voll
flächigen Stahllamellen- und Weichthermoplast-Geschoßfängen ein hoher Her
stellungspreis in Verbindung mit einem hohen Verschleiß bei Verwendung
stärkerer Kaliber.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Geschoßfangs, der bei einfachem
und kostengünstigem Aufbau leicht und ohne Energiezufuhr entsorgt werden kann
und weder beim Schießen noch bei der Entsorgung gesundheitsschädliche oder
umweltbelastende Stoffe freisetzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Geschoßfang nach der Erfindung gekennzeich
net durch ein kastenförmiges Gehäuse, das wenigstens eine Bremskammer enthält,
die mit einem die Geschoßenergie vernichtenden und die Geschosse einlagernden
Geschoßfangmaterial gefüllt ist, das leichter als Wasser und nicht wasser
löslich ist, so daß es durch Aufschwemmen mit Wasser leicht und vollständig
von dem Geschoßmaterial trennbar ist, und das beim Trennvorgang keine gesund
heitsschädlichen oder umweltbelastenden Stoffe abgibt und nach der Trennung
wiederverwendbar ist.
Vorzugsweise besteht das Geschoßfangmaterial aus Teilchen, die kleiner als die
Geschosse sind, so daß sie durch Absieben von dem Geschoßmaterial trennbar
sind.
Bevorzugte Geschoßfangmaterialien, die die angegebenen Bedingungen erfüllen,
sind Torf, Sägemehl, Korkgranulat oder eine Mischung dieser Materialien.
Die verwendeten Geschoßfangmaterialien ergeben eine weiche Abbremsung der
Geschosse, wodurch eine Deformation und die Zerlegung der Geschosse reduziert
und die Bildung von Bleistaub verringert wird. Dennoch entstehender Bleistaub
wird, ebenso wie Geschoßsplitter, in dem kastenförmigen Gehäuse zurück
gehalten, so daß keine gesundheitsschädlichen oder umweltbelastenden Stoffe
freigesetzt werden. Die durch die weiche Abbremsung vollständig erhaltenen
oder nur leicht beschädigten Geschosse lassen sich durch Aufschwemmen mit
Wasser oder durch Absieben leicht und schnell vollständig von dem Geschoßfang
material trennen. Auch bei diesem Trennvorgang werden keine gesundheits
schädlichen oder umweltbelastenden Stoffe freigesetzt. Die Trennung kann
unmittelbar am Schießstand vorgenommen werden, wodurch der Transport von
Materialien vermieden wird, die in ungetrenntem Zustand als Sondermüll
deklariert werden müßten. Der Trennvorgang erfolgt ohne Energiezufuhr, und
nach dem Trennen kann das auf dem Wasser aufschwimmende Geschoßfangmaterial
abgeschöpft und wiederverwendet werden, während das im Wasser abgesunkene
Geschoßmaterial der Wiederverwertung zugeführt werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Geschoßfangs nach der Erfindung
besteht darin, daß in der Bremskammer eine Geschoßablenkplatte mit von vorn
nach hinten ansteigender Neigung so angeordnet ist, daß sie auftreffende
Geschosse nach oben ablenkt und Durchschüsse der Rückwand des Gehäuses
verhindert.
Diese Geschoßablenkplatte ergibt die Wirkung, daß sich die Geschosse in dem
Teil des Geschoßfangmaterials ansammeln und einlagern, der im oberen Bereich
der Bremskammer vor der Geschoßablenkplatte liegt. Zur Trennung braucht daher
nur dieser verhältnismäßig kleine Teil des Geschoßfangmaterials aus der Brems
kammer entnommen zu werden. Das übrige Geschoßfangmaterial in der Bremskammer
dient zur Abbremsung der Geschosse, um eine vorzeitige Zerstörung der Geschoß
ablenkplatte zu vermeiden, sowie zur Dämmung des Schalls, der beim Auftreffen
der Geschosse auf die Geschoßablenkplatte erzeugt wird. Insbesondere ergibt
das Geschoßfangmaterial bei hochrasanten Geschossen die Wirkung, daß es die
stabile Flugbahn beeinträchtigt und die Geschosse zum Taumeln bringt. Dadurch
kann die Geschoßablenkplatte auch hochrasante Geschosse abfangen und nach oben
ablenken, ohne von diesen zerstört zu werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt
sind. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Geschoßfang nach der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Geschoßfangs von Fig. 1 bei
abgenommenem Deckel und
Fig. 3 bis 6 perspektivische Teilansichten verschiedener Ausführungsformen
der Frontwand des Geschoßfangs von Fig. 1 und 2.
Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen einen Geschoßfang 10, der in der
durch den Pfeil S angedeuteten Schußrichtung hinter einer Schießscheibe 11
angeordnet ist. Die Schießscheibe 11 kann von irgendeiner an sich bekannten
Art sein, beispielsweise ein Scheibenhalter mit handelsüblichen Scheiben oder
eine Vorrichtung zur elektronischen Treffererkennung.
Der Geschoßfang 10 hat ein kastenförmiges Gehäuse 12 mit einem Boden 13,
Seitenwänden 14 und 15, einer Rückwand 16 und einem Deckel 17. Diese Teile
sind vorzugsweise aus Weichholz hergestellt. Der Deckel 17 ist abnehmbar, wie
in Fig. 2 dargestellt ist, oder auf andere Weise so ausgebildet, daß er
geöffnet werden kann, um den Zugang zum Inneren des Gehäuses 12 freizugeben.
Die der Schießscheibe 11 zugewandte Vorderseite des Gehäuses 12 ist durch eine
Frontwand 18 verschlossen, deren Beschaffenheit in Abhängigkeit von der
Beschußart gewählt ist, wie später an Hand der Fig. 3 bis 6 noch ausführ
licher erläutert wird. Die Frontwand 18 ist zwischen vertikale Führungsleisten
19 eingeschoben, die an den Innenflächen der Seitenwände 14 und 15 angebracht
sind, so daß sie vom Gehäuse 12 abgenommen werden kann. Die Abmessungen des
Gehäuses 12 und der Frontwand 18 sind so auf die Größe der Schießscheibe 11
abgestimmt, daß alle auf die Schießscheibe auftreffenden Geschoße durch die
Frontwand 18 in das Gehäuse 12 eintreten. Das Gehäuse 12 ist durch einen
Unterbau aus Leichtbetonblöcken 20 auf die Höhe der Schießscheibe 11 so
ausgerichtet, daß die Längsachse des Gehäuses etwa mit der Mittelachse der
Schießscheibe zusammenfällt. Die Leichtbetonblöcke 20 nehmen auftreffende
verirrte Geschosse sicher auf und lagern sie ein, ohne zu zersplittern.
Der Innenraum des Gehäuses 12 ist durch eine vertikale Trennwand 21, die
parallel zur Frontwand 18 und somit senkrecht zur Schußrichtung S angebracht
sind, in zwei Kammern 22 und 23 unterteilt. Die Trennwand 21 ist ebenfalls aus
dem Gehäuse 12 entnehmbar, indem sie zwischen vertikale Führungsleisten 24
eingeschoben ist, die an den Innenflächen der Seitenwände 14 und 15 angebracht
sind. Die Trennwand 21 kann ebenfalls aus Weichholz bestehen, oder aus einem
anderen Material, das von den Geschossen leicht durchschlagen werden kann.
Die Kammer 22, die sich an die Frontwand 18 anschließt, ist eine Vorkammer,
die leer ist. Die folgende Kammer 23 ist eine Bremskammer, die mit einem
Geschoßfangmaterial 25 gefüllt ist, das dazu dient, die Geschoßenergie zu
vernichten und die Geschosse einzulagern. Ferner ist das Geschoßfangmaterial
30 so gewählt, daß es auf einfache Weise und ohne Energiezufuhr vollständig
von den Geschossen getrennt werden kann, nach der Trennung wiederverwendbar
ist und weder beim Auftreffen der Geschosse noch beim Trennvorgang gesund
heitsschädliche oder umweltbelastende Stoffe abgibt. Zum Zweck der leichten
und vollständigen Trennung von den Geschossen wird ein Geschoßfangmaterial
verwendet, das aus Teilchen besteht, die nicht wasserlöslich sind und eine
geringere Dichte als Wasser haben, so daß die Trennung durch Aufschwemmen mit
Wasser möglich ist. Vorzugsweise ist die Teilchengröße des Geschoßfang
materials wesentlich kleiner als die Größe der Geschoße, so daß auch eine
Trennung durch Absieben möglich ist. Geeignete Stoffe, die diese Bedingung
erfüllen und außerdem gesundheitsunschädlich, umweltfreundlich und wieder
verwendbar sind, sind beispielsweise Torf, Sägemehl, Korkgranulat oder eine
Mischung dieser Stoffe. Die Vorkammer 22 hat den Zweck, Geschoßfangmaterial
aufzunehmen, das durch Schußlöcher in der Trennwand 21 herausrieselt.
In der Bremskammer 23 ist eine Geschoßablenkplatte 26 mit von vorn nach hinten
ansteigender Neigung so eingebaut, daß sie sich über die ganze Höhe der Brems
kammer 23 erstreckt und vollständig in das Geschoßfangmaterial 25 eingebettet
ist. Die Geschoßablenkplatte 26 ist durch Lager 27, 28 aus Gummi oder anderem
schall- und schwingungsdämpfendem Material am Boden 13 und an der Rückwand 16
des Gehäuses 12 gelagert. Entlang der oberen Kante der Geschoßablenkplatte 26
ist eine Fangplatte 29 angebracht, die sich von dieser Kante horizontal nach
vorn erstreckt. Der Abstand der Geschoßablenkplatte 26 von der Trennwand 21
ist in Abhängigkeit von dem verwendeten Kaliber so bemessen, daß alle
Geschosse noch mit einer Energie auf die Geschoßablenkplatte 26 auftreffen,
die ausreicht, daß die Geschosse nach oben abgelenkt und bis zu der Fangplatte
29 angehoben werden. Das Material und die Dicke der Geschoßablenkplatte 26
sind so gewählt, daß sie von keinen auftreffenden Geschossen durchschlagen
wird. Vorzugsweise ist die Geschoßablenkplatte 26 eine Stahlplatte, deren
Dicke je nach dem verwendeten Kaliber etwa 6 bis 25 mm betragen kann. Der
Neigungswinkel der Geschoßablenkplatte 26 hängt ebenfalls von dem verwendeten
Kaliber ab; er kann, wie bei dem dargestellten Beispiel, etwa 45° betragen,
doch kann die Geschoßablenkplatte 26 auch wesentlich steiler eingebaut sein.
Die Geschoßablenkplatte 26 hat zwei Funktionen: Sie verhindert, daß Geschosse
die Rückwand 16 des Gehäuses 12 durchschlagen, und sie bewirkt, daß sich alle
Geschosse im oberen Teil der Bremskammer 23 ansammeln, wo sie in dem Geschoß
fangmaterial 25 eingebettet bleiben, wie bei 30 angedeutet ist. Die Fangplatte
29 verhindert, daß nach oben abgelenkte Geschosse sich in den Deckel 17
einbetten oder diesen gar durchschlagen.
Das vor der Geschoßablenkplatte 26 befindliche Geschoßfangmaterial 25 ergibt
zusätzlich zu seiner bremsenden und schalldämmenden Wirkung noch die Funktion,
daß es die stabile Flugbahn hochrasanter Geschosse beeinträchtigt und diese
Geschosse zum Taumeln bringt. Dadurch wird die zerstörende Wirkung solcher
Geschosse beim Auftreffen auf die Geschoßablenkplatte 26 abgeschwächt und eine
vorzeitige Zerstörung der Geschoßablenkplatte 26 vermieden. Das Geschoßfang
material, das sich hinter der Geschoßablenkplatte 26 befindet, hat im wesent
lichen nur die Funktion der Schalldämmung; außerdem dient es als Reserve, um
verbrauchtes Geschoßfangmaterial im vorderen Teil der Bremskammer 23 zu
ersetzen.
Das Geschoßfangmaterial kann in der Bremskammer 23 durch Pressen verdichtet
werden. Da die zuvor erwähnten Geschoßfangmaterialien brennbar sind, kann es
zur Vermeidung einer Feuergefahr zweckmäßig sein, das Geschoßfangmaterial zu
bewässern. Dies ist insbesondere beim Schießen mit Vorderladern erforderlich,
bei dem Teile der Ladepfropfen mit dem Geschoß in das Geschoßfangmaterial
eindringen und dort Glimmnester bilden können. Das Bewässern kann bei geöff
netem Deckel 17 erfolgen, oder auch durch Öffnungen, die zu diesem Zweck im
Deckel 17 angebracht werden.
In den Fig. 3 bis 6 sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Frontwand 18
dargestellt. Die Frontwand 18 dient als Sperre, die das Austreten von Geschoß
fangmaterial aus dem Gehäuse 12 verhindert. Sie ist ferner vorzugsweise so
ausgebildet, daß beim Auftreffen des Geschosses auf die Frontwand 18 möglichst
wenig Geräusch entsteht. Die Wahl des Materials und die Ausbildung der Front
wand 18 werden auf die Beschußart abgestimmt.
Beim Präzisionsschießen genügt eine Frontwand aus einer Weichholzplatte 32,
wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, da sich in diesem Fall die Schüsse auf
einen sehr kleinen Bereich konzentrieren, so daß in der Frontwand auch bei
längerem Beschuß nur ein kleines Loch von etwa 2-3 cm Durchmesser entsteht.
Bei höherer Streuung und hohen Schußzahlen wird die Frontwand 18, je nach
ihrer Größe, elastisch oder plastisch ausgebildet. Fig. 4 zeigt eine elasti
sche Frontwand, die durch ein einlagiges Gummituch 33 gebildet ist, das auf
einem Weichholzrahmen 34 fest aufgespannt ist. Das Gummituch 33 ist hoch
elastisch, so daß sich die Schußlöcher infolge der Elastizität fast voll
ständig wieder schließen. Das Gummituch kann auch, wie in Fig. 5 gezeigt ist,
als Endlosband 35 ausgebildet sein, das um einen Weichholzrahmen 36 gelegt
ist; in diesem Fall können größere Schußlöcher dadurch außer Deckung gebracht
werden, daß das Endlosband in der in Fig. 5 durch einen Pfeil angedeuteten
Richtung verschoben wird. Es können auch mehrere Endlosbänder übereinander
angeordnet werden, vorzugsweise im Winkel von 90° zueinander, so daß durch
gegenseitiges Verschieben dieser Endlosbänder größere beschädigte Flächen
verschlossen werden können.
Fig. 6 zeigt eine plastische Frontwand. Sie besteht aus einer Platte 37 aus
einem plastischen Material, vorzugsweise aus Weichthermoplast, Harz, Wachs
oder festem Fett, z. B. Stearin. Es können auch mehrere solcher Platten
hintereinander angeordnet sein. Die Dicke dieser Platte oder Plattenanordnung
wird so ausgelegt, daß sie von den Geschossen durchschlagen wird, ohne daß die
Geschosse steckenbleiben. Neue Schußlöcher bewirken durch eine Material
verlagerung, daß umliegende alte Schußlöcher wieder weitgehend geschlossen
werden. Da keine Geschosse eingelagert werden, muß bei einer eventuellen
Entsorgung das Material der Frontwand nicht von anderen Materialien getrennt
werden. Zum Schließen von Schußlöchern kann die plastische Frontwand ent
nommen, eingeschmolzen, in eine entsprechende Form gegossen und wieder ein
gebaut werden.
Alle beschriebenen Ausführungsbeispiele des Geschoßfangs ergeben beim Schießen
die Wirkung, daß die Geschosse in der Bremskammer 23 sicher abgebremst und in
dem Geschoßfangmaterial 25 eingelagert werden, ohne daß gesundheitsschädliche
oder umweltbelastende Stoffe freigesetzt werden. Ferner ist die vom Geschoß
fang verursachte Lärmbelästigung sehr gering. Der Geschoßfang kann auf Grund
seiner einfachen Bauweise und der verwendeten Materialien billig hergestellt
und einfach und schnell auf- und abgebaut werden.
Zur Entsorgung des Geschoßfangs wird der Deckel 17 geöffnet und der Teil des
Geschoßfangmaterials 25 entnommen, in dem sich die Geschosse eingelagert
haben. Dies ist infolge der Wirkung der Geschoßablenkplatte 26 nur der im
oberen Bereich der Bremskammer 23 unter der Fangplatte 29 liegende Teil des
Geschoßfangmaterials. Das entnommene Geschoßfangmaterial wird mit Wasser
aufgeschwemmt, so daß es auf der Wasseroberfläche schwimmt, während sich das
Geschoßmaterial am Boden des Behälters ansammelt. Auf ebenso einfache Weise
kann das Geschoßfangmaterial auch durch Absieben von dem Geschoßmaterial
getrennt werden. In beiden Fällen erfolgt einfach und schnell eine voll
ständige Trennung des Geschoßfangmaterials von dem Geschoßmaterial ohne
wesentlichen Energieaufwand und ohne Freisetzung von gesundheitsschädlichen
oder umweltbelastenden Stoffen. Das von dem Geschoßmaterial getrennte
Geschoßfangmaterial kann vollständig wiederverwendet werden oder, falls dies
nicht gewünscht wird, problemlos entsorgt werden. Desgleichen kann das
Geschoßmaterial (Blei) ohne weiteres wieder zur Herstellung von Geschossen
verwendet werden. Somit fällt beim Geschoßtrennvorgang kein Sondermüll an.
Auch die übrigen Bestandteile des Geschoßfangs können problemlos entsorgt
werden, ohne daß Sondermüll anfällt. Alle aus Weichholz bestehenden Bestand
teile sind verrottbar. Die Frontwand ist nicht mit Geschoßmaterial vermischt,
so daß eine Trennung nicht erforderlich ist. Wenn die Frontwand plastisch
ausgebildet ist, kann sie ganz oder teilweise regeneriert werden. Die Leicht
betonblöcke können zu Sand zertrümmert werden.
Natürlich sind verschiedene Abänderungen des beschriebenen Ausführungs
beispiels möglich. So kann das Gehäuse 12 durch weitere Trennwände nach Art
der Trennwand 21 auch in mehr als zwei Kammern unterteilt sein, so daß sich
beispielsweise zwischen der Vorkammer 22 und der die Geschoßablenkplatte 26
enthaltenden Bremskammer 23 noch eine weitere Bremskammer befindet, die
gleichfalls mit dem Geschoßfangmaterial 25 gefüllt ist. Ferner kann der
Geschoßfang auch seitlich und oben mit Lichtbetonblöcken umbaut werden, so
daß eine geschlossene Wand entsteht. Infolge der kastenförmigen Ausbildung des
Gehäuses können auch mehrere Geschoßfänge der beschriebenen Art lückenlos
aneinandergereiht und/oder aufeinandergestapelt werden, so daß sie eine
Geschoßfangwand bilden, wobei sich dann der Hauptschußbereich auf die ganze
Wand erstreckt.
Claims (24)
1. Geschoßfang, gekennzeichnet durch ein kastenförmiges Gehäuse, das
wenigstens eine Bremskammer enthält, die mit einem die Geschoßenergie
vernichtenden und die Geschosse einlagernden Geschoßfangmaterial gefüllt ist,
das leichter als Wasser und nicht wasserlöslich ist, so daß es durch
Aufschwemmen mit Wasser leicht vollständig von dem Geschoßmaterial trennbar
ist, und das beim Trennvorgang keine gesundheitsschädlichen oder umwelt
belastenden Stoffe abgibt und nach der Trennung wiederverwendbar ist.
2. Geschoßfang gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Geschoßfang
material aus Teilchen besteht, die kleiner als die Geschosse sind, so daß sie
durch Absieben von dem Geschoßmaterial trennbar sind.
3. Geschoßfang gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geschoßfangmaterial Torf, Sägemehl, Korkgranulat oder eine Mischung dieser
Materialien ist.
4. Geschoßfang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geschoßfangmaterial durch Pressen verdichtet ist.
5. Geschoßfang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Geschoßfangmaterial bewässert ist.
6. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das kastenförmige Gehäuse durch eine quer zur Schußrichtung angeord
nete Trennwand in zwei Kammern unterteilt ist, von denen eine eine Bremskammer
ist.
7. Geschoßfang nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kammer,
die sich an die der Schußrichtung zugewandte Frontwand des Gehäuses an
schließt, eine leere Vorkammer ist.
8. Geschoßfang nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn
wand leicht auswechselbar in das Gehäuse eingesetzt ist.
9. Geschoßfang nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand in
Führungen eingeschoben ist, die an einander gegenüberliegenden Wänden des
Gehäuses angebracht sind.
10. Geschoßfang nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennwand durch eine Weichholzplatte gebildet ist.
11. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß in der Bremskammer eine Geschoßablenkplatte mit von vorn nach hinten
ansteigender Neigung so angeordnet ist, daß sie auftreffende Geschosse nach
oben ablenkt und Durchschüsse der Rückwand des Gehäuses verhindert.
12. Geschoßfang nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschoß
ablenkplatte mittels schall- und schwingungsdämpfender Lager an den Wänden und
am Boden des Gehäuses angebracht ist.
13. Geschoßfang nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der
oberen Kante der Geschoßablenkplatte eine sich horizontal nach vorn erstrecken
de Fangplatte angebracht ist.
14. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die der Schußrichtung zugewandte Frontwand des Gehäuses leicht aus
wechselbar mit dem Gehäuse verbunden ist.
15. Geschoßfang nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontwand in
Führungen eingeschoben ist, die an einander gegenüberliegenden Wänden des
Gehäuses angebracht sind.
16. Geschoßfang nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frontwand durch eine Weichholzplatte gebildet ist.
17. Geschoßfang nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frontwand aus ein- oder mehrlagigem hochelastischem Gummituch gebildet ist.
18. Geschoßfang nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frontwand aus piastischem Material gebildet ist, so daß die Form der Frontwand
durch Erwärmen regenerierbar ist.
19. Geschoßfang nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontwand
aus Weichthermoplast, Harz, Wachs oder festem Fett (z. B. Stearin) besteht.
20. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das kastenförmige Gehäuse aus Weichholz besteht.
21. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Deckel des Gehäuses zur Entnahme bzw. zum Einfüllen des Geschoß
fangmaterials geöffnet werden kann.
22. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er zur Anpassung an die Scheibenhöhe auf einen Unterbau aus Leicht
betonblöcken aufgesetzt ist.
23. Geschoßfang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß er in eine Wand aus aufeinandergestapelten Leichtbetonblöcken ein
gesetzt ist.
24. Geschoßfang nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Aneinanderreihen und/oder Aufeinanderstapeln mehrerer Geschoßfänge
gleicher Art eine Geschoßfangwand gebildet ist.
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Applications Claiming Priority (1)
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- 1994-02-18 DE DE19944405237 patent/DE4405237A1/de not_active Withdrawn
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1995
- 1995-02-08 AT AT22795A patent/ATA22795A/de not_active Application Discontinuation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |