DE4405113C2 - Gestricktes Oberbekleidungsstück und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Gestricktes Oberbekleidungsstück und Verfahren zu seiner Herstellung

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Description

Die Erfindung geht aus von einem Oberbekleidungsstück mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen und von einem Verfahren zu seiner Herstellung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 9 angegebenen Merkmalen.
Es ist bekannt, gestrickte Oberbekleidungsstücke, z. B. Pullover, dadurch herzustellen, dass man das Vorderteil und das Rückenteil getrennt strickt und dann miteinander vernäht. Dabei verlaufen die Maschenreihen waagerecht und Maschenstäbchen senkrecht; der Anfang der gestrickten Bahnen liegt oben, ihr Ende unten, oder umgekehrt.
Aus der DE-PS 1 63 889 ist es bekannt, eine rundgestrickte Bahn an ihrem Anfang und Ende zur Bildung einer Baskenmütze mit sich selbst zu vernähen. Aus dem DE-GM 67 51 896 ist es bekannt, eine rundgestrickte Bahn zur Bildung eines Glocken­ rocks an ihrem Anfang und ihrem Ende mit sich selbst zu ver­ nähen. Aus der DE-OS 15 85 477 ist es bekannt, Pullover in einem Stück zu stricken, mit jeweils geradlinigem Maschen­ verlauf in den Ärmeln, im Vorderteil und im Rückenteil, wo­ bei diese im Schulterbereich durch einen geänderten Rich­ tungsverlauf der Maschenstäbchen miteinander vermascht sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gestaltungsmöglichkeiten von gestrickter Oberbeklei­ dung durch eine neue Technik für ihre Herstellung zu er­ weitern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Oberbekleidungsstücke, deren Maschenware den im Anspruch 1 und 2 angegebenen Auf­ bau hat, und durch ein Verfahren zu ihrer Herstellung mit den im Anspruch 11 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der ab­ hängigen Ansprüche.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo Anfang und Ende einer gestrickten Bahn, die im Kleidungsstück verarbeitet ist, an entgegengesetzten Enden (oben und unten und oder rechts und links) liegen und die Maschenstäbchen im wesent­ lichen geradlinig vom einen Ende zum anderen Ende verlau­ fen, verlaufen erfindungsgemäss die Maschenstäbchen bogen­ förmig: Bei einem Pullover endet eine von der Schulter­ partie herabführende gestrickte Bahn nicht am unteren Rand des Pullovers in Höhe der Taille oder Hüfte, sondern macht dort einen Bogen und verläuft wieder hinauf zur Schulter­ partie. Daraus folgt, dass eine solche Bahn sich nicht über die volle Breite des Kleidungsstücks erstreckt, son­ dern nur über einen Teil derselben, insbesondere über die halbe Breite. Mit dieser Stricktechnik kann ein Oberbe­ kleidungsstück sogar in einem Stück gestrickt werden, wo­ bei Anfang und Ende der Strickbahn miteinander vernäht wer­ den. Anfang und Ende einer bogenförmig gestrickten Bahn miteinander zu vernähen, ist zwar zur Herstellung einer Baskenmütze aus der DE-PS 1 63 889 und zur Herstellung eines Glockenrocks aus dem DE-GM 67 51 896 bekannt, doch wird im Gegensatz dazu erfindungsgemäss aus der mit ge­ ändertem Richtungsverlauf gestrickten Bahn, welche endlos ist, wenn ihre Enden zusammengenäht sind, ein zusammen­ hängendes Kleidungsstück wie z. B. ein Pullover, gebildet, indem man Ränder der Bahn, die zwischen Anfang und Ende der Bahn verlaufen (die Seitenkanten der Bahn), abschnitt­ weise mit sich selbst vernäht. Auf diese Weise übernehmen die Seitenkanten der Bahn mehrere Funktionen. Sie bil­ den nicht nur Nähte wie z. B. Seitennähte am Rumpf, Mittel­ nähte am Vorderteil oder Rückenteil, Längsnähte am Ärmel, sondern ein und dieselbe Seitenkante bildet in einem oder mehreren nicht mit sich selbst vernähten Randabschnitten zugleich einen Abschluß des Kleidungsstücks, wobei sich im Bereich dieses Abschlusses der Richtungsverlauf der Maschenstäbchen ändert. Vorzugsweise liegt der Abschluß, der durch einen nicht mit sich selbst vernähten Abschnitt der Seitenkante der Bahn gebildet wird, am unteren Rand des Bekleidungsstücks, könnte aber auch an anderen Stellen liegen und insbesondere einen oberen Abschluß bilden. Je nach dem ob die Änderung des Richtungsverlaufs in kleinen oder großen Schritten erfolgt, erhält man einen mehr oder weniger ausgeprägten bogenförmigen Verlauf, wodurch so­ wohl gerade Abschlüsse (z. B. bei einer Richtungsänderung um 45°) als auch schwungvolle z. B. kreisbogenförmige Ab­ schlüsse möglich sind.
Auf diese Weise kommt man zu besonders weichen, schwung­ vollen und fließenden Formen, für die sich Maschenware besonders gut eignet, wobei die Möglichkeit, die Ober­ bekleidungsstücke in einem Stück zu stricken, auch eine rationelle Fertigung erlaubt.
Es sei ausdrücklich vermerkt, dass mit dem erfindungs­ gemässen, bereichsweise bogenförmigen Verlauf der Ma­ schenstäbchen nicht ein bogenförmiger Verlauf gemeint ist, der dadurch zustande kommt, dass die gestrickte Bahn ein gekrümmtes Flächengebilde ist; die erfindungsgemässe gestrickte Bahn wird vielmehr, wie auf Strickmaschinen üblich, als ebene Bahn gestrickt und in dieser ebenen Bahn haben die Maschenstäbchen einen bogenförmigen Ver­ lauf. Zu einem solchen bogenförmigen Verlauf kommt man nicht dadurch, dass man durch Abnehmen und Zunehmen der Maschen die Strickbreite verändert, sondern dadurch, dass man beim Stricken der Bahn im vorgesehenen bogenförmigen Bereich die Maschenreihen einseitig fortschreitend ver­ kürzt, indem man den Umkehrpunkt der Schlittenbewegung der Strickmaschine auf der einen Seite der Bahn fort­ schreitend um ein Stück weit dem Umkehrpunkt auf der anderen Seite des Gestricks annähert, wobei die Verkürzung am besten in gleichmässigen Schritten erfolgt. Auf diese Weise entsteht im Gestrick ein im wesentlichen dreieckiges Flächengebilde, dessen die Richtungsänderung im Strick­ verlauf bestimmender Winkel an der Ecke, wo die Ver­ kürzung begonnen hat, umso kleiner ist, je größer die im Einzelschritt vorgenommene Verkürzung der Maschenreihen ist. Läßt man mehrere solche dreieckige Flächengebilde aneinander anschließen, so formen sie näherungsweise einen Kreisausschnitt, in dessen Mittelbereich die Spitzen der Dreiecke liegen, von denen die Verkürzung der Maschen­ reihen ausgegangen ist. Die Annäherung an die Kreisform ist umso vollkommener, je kleiner der Winkel ist, den die Dreiecke an ihrer in der Mitte des Bogens gelegenen Ecke haben, d. h., je größer die Anzahl der Maschen ist, um die aufeinanderfolgende Maschenreihen verkürzt werden. Will man vermeiden, dass statt eines bogenförmigen Verlaufs ein eckiger Verlauf der Maschenstäbchen auftritt, sollten die Maschenzeilen in Schritten von wenigstens zwei Ma­ schen, noch besser in Schritten von wenigstens fünf Ma­ schen verkürzt werden, denn bei einer Verkürzung um nur eine Masche je Schritt würde man zu einem ungefähr recht­ winkligen Abknicken des Stäbchenverlaufs gelangen.
Die Zahl der Maschenreihen, aus denen ein solches drei­ eckiges Flächengebilde besteht, ist umso geringer, je größer die Anzahl der Maschen ist, um die die Maschen­ reihen in jedem Schritt verkürzt werden.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die dreieckigen Flächengebilde zu gestalten. Am einfachsten wählt man für sie die Gestalt eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen rechter Winkel an der Seite der Strickbahn liegt, an wel­ cher die fortschreitende, regelmässige Verkürzung nicht stattfindet. Mit solchen Dreiecken kommt man zu einem bogenförmigen Verlauf der Maschenstäbchen, wenn man aus­ gehend von der vollen Breite der Bahn (größte Länge der Maschenreihe) die Maschenreihen fortschreitend einseitig um einen gleichbleibenden Betrag verkürzt bis zum Er­ reichen einer kleinsten Länge der Maschenreihe, dann weitermacht mit einer Maschenreihe mit der größten Länge und dann die folgenden Maschenreihen wiederum regelmässig einseitig verkürzt und auf diese Weise die Bildung von dreieckigen Flächengebilden, welche an ihren quer und schräg zur Richtung des Stäbchenverlaufs verlaufenden Rändern miteinander vermascht sind, so lange fortsetzt, bis der gewünschte Bogen vollendet ist.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die dreieckigen Flächengebilde als gleichschenklige Dreiecke auszubilden, deren Basis auf der Seite der gestrickten Bahn liegt, auf welcher die fortschreitende Verkürzung der Maschenreihen nicht stattfindet. Solche gleichschenklig dreieckigen Flächengebilde können dadurch gebildet werden, dass man anschließend an eine letzte sich über die volle Breite der gestrickten Bahn erstreckenden Schlittenbewegung (längs der Maschenzeile) einen Sprung macht und in der folgenden Maschenzeile eine kürzeste Schlittenbewegung ausführt, die folgenden Maschenreihen in regelmässigen Schritten verlängert bis zur längsten Maschenzeile und dann wieder fortschreitend regelmässig verkürzt bis zu einer Maschen­ reihe mit der kürzesten Länge. Dieser Vorgang wird dann wiederholt, bis eine genügende Anzahl solcher Flächenge­ bilde für die Bildung des gewünschten Bogens zusammenge­ fügt ist. Um das Vermaschen dieser gleichschenklig drei­ eckigen Flächengebilde zu erleichtern, wird zwischen zwei benachbarte kürzeste Maschenreihen vorzugsweise eine Maschenreihe in der größten Länge eingefügt, d. h., zwischen zwei sich über den kürzesten Weg erstreckenden hin- und hergehenden Schlittenbewegungen eine sich über die volle Breite der Bahn erstreckende hin- und hergehende Schlitten­ bewegung eingefügt. Primär kommt es dabei allerdings nicht auf die Länge der Schlittenbewegung an, sondern darauf, dass nur die Nadeln in dem Bereich, in welchem Maschen gebildet werden sollen, in Arbeitsstellung gebracht durch eine Jaquardeinrichtung ausgewählt werden.
Natürlich können die verschiedenen Arten und Weisen, drei­ eckige Flächengebilde herzustellen, innerhalb eines Bogens auch miteinander kombiniert werden, insbesondere in der Weise, dass am Beginn und am Ende des Bogens rechtwinklige Dreiecke liegen, deren rechter Winkel an das geradlinig verlaufende Gestrick angrenzt, während dazwischen gleich­ schenklig ausgebildete Dreiecke angeordnet werden.
Kompliziertere Formen der Bahn lassen sich dadurch erreichen, dass Maschen in an sich bekannter Weise ab- und/oder zuge­ nommen werden, was auch im Bereich eines Bogens auf dessen Aussenseite geschehen kann.
Das fortschreitende Verkürzen bzw. Verlängern der Ma­ schenreihen kann das Erscheinungsbild des Gestricks an den Umkehrpunkten der Schlittenbewegung ändern. Das kann man gezielt als Gestaltungsmittel einsetzen. Wenn man das jedoch nicht möchte, empfiehlt es sich, die Bahn so zu stricken, dass Streifen, die aus Rechtsmaschen gebildet sind, sich mit Streifen, die aus Linksmaschen gebildet sind, abwechseln, und die Umkehrpunkte der Schlittenbe­ wegung bei den verkürzten Maschenreihen in den Bereich der Streifen zu legen, die auf der Sichtseite des Ge­ stricks die Linksmaschen enthalten, denn in diesen fallen die Umkehrpunkte weniger auf. Die Rippenbindung hat nicht nur den Vorteil, dass sie verhindert, dass man den Ansatz der zur Richtungsänderung führenden Teilstücke erkennt, sondern hat darüberhinaus den Vorteil, dass es den bogen­ förmigen Verlauf besonders betont; es bedarf keiner weiteren Muster, um zu einer Vielzahl von innovativen Formen von Kleidungsstücken zu kommen.
Der weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die beige­ fügten schematischen Zeichnungen. Gleiche oder einander entsprechende Elemente sind in den verschiedenen Zeich­ nungen mit übereinstimmenden Bezugszahlen bezeichnet.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung für den Ver­ lauf des Schlittens einer Strickmaschine zur Bildung eines bogenförmigen Abschnitts einer gestrickten Bahn aus Flächengebilden in Form von rechtwinkligen Dreiecken,
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Be­ wegungen des Schlittens einer Strickma­ schine wie in Fig. 1, jedoch zur Bildung von Flächengebilden in Form von gleich­ schenkligen Dreiecken,
Fig. 3 zeigt die Bindung eines erfindungsgemässen bogenförmigen Gestricks, und die
Fig. 4 bis 11 zeigen erfindungsgemäss hergestellte Oberbekleidungsstücke.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Hin- und Herbewegungen des Schlittens einer Strickmaschine längs eines Nadelbettes oder längs eines Paares von Nadelbetten, wobei die Bewegungen be­ ginnen und enden in vorbestimmter Position 1 beispielsweise auf der rechten Seite des Nadelbettes. Die Richtung der Schlittenbewegung stimmt überein mit der Richtung der Ma­ schenreihen; senkrecht dazu, in Richtung des Pfeiles 2, ent­ stehen die Maschenstäbchen, so dass das Gestrick in der Dar­ stellung der Fig. 1 und 2 von unten nach oben entsteht, z. B. zunächst eine gleichmässig breite Bahn 3. Um diese durch einen nach links verlaufenden Bogen fortzusetzen, wird nach einer letzten über die volle Breite der Bahn 3 gehenden Schlittenbewegung 4 nur eine sehr viel kürzere Schlittenbe­ wegung 5 durchgeführt, welche im dargestellten Beispiel 1/6 der längsten Schlittenbewegung 4 beträgt. Die Länge der folgenden Schlittenbewegungen wächst in gleichmässigen Schritten, im gezeichneten Beispiel von jeweils 1/6 der Länge der Schlittenbewegung 4 an, so dass die Schlittenbe­ wegung 6 über 2/6, die Schlittenbewegung 7 über 3/6, die Schlittenbewegung 8 über 4/6, die Schlittenbewegung 9 über 5/6 und die Schlittenbewegung 10 über die volle Länge der Schlittenbewegung 4 geht. Auf diese Weise ergeben sich im Ge­ strick Maschenreihen, die ausgehend von der längsten Maschen­ reihe 10 bis zur kürzesten Maschenreihe 5 fortschreitend ein­ seitig verkürzt sind, nämlich von der linken Seite her, wo die Umkehrpunkte der Schlittenbewegung liegen, wobei an diesen Umkehrpunkten eine maschenmäßige Verknüpfung mit der Maschen­ reihe 4 erfolgt ist.
Natürlich hätte man auch so vorgehen können, dass man nach der Schlittenbewegung 4 zunächst eine Schlittenbewegung über 5/6, dann über 4/6, über 3/6 .... usw. der vollen Länge ausgeführt hätte.
Es entstehen auf diese Weise in der gestrickten Bahn 3 auf­ einanderfolgend Flächenbereiche in Gestalt von rechtwinkligen Dreiecken 11, deren Gestalt in Fig. 1 gestrichelt angedeutet ist, deren rechter Winkel am rechten Rand 1 des Gestricks liegt und deren Spitzen 12 zwangsläufig gemeinsam im Zen­ trum des entstehenden Bogens liegen.
Die Entstehung des Gestricks gemäss Fig. 2 beginnt zunächst bis zur Schlittenbewegung 10 wie die in Fig. 1. Danach kommt dann jedoch nicht eine kürzeste Schlittenbewegung wie in Fig. 1, sondern die Länge der Schlittenbewegung nimmt ebenso schrittweise ab, wie sie zuvor schrittweise zuge­ nommen hatte, so dass auf die Schlittenbewegung 10 eine Schlittenbewegung 9' folgt, die genauso lang ist wie die Schlittenbewegung 9, dann eine Schlittenbewegung 8', die genau so lang ist wie die Schlittenbewegung 8, usw. bis die kürzeste Schlittenbewegung 5' erfolgt, die genauso kurz ist wie die Schlittenbewegung 5. Es entsteht auf diese Weise ein Flächengebilde in Gestalt eines gleich­ schenkligen Dreiecks, in Fig. 2 gestrichelt angedeutet, dessen Basis am rechten Rand 1 des Gestricks liegt. Be­ vor nach dem ersten dreieckigen Flächengebilde ein zwei­ tes dreieckiges Flächengebilde gestrickt wird, wird eine Schlittenbewegung 10' eingefügt, welche wie die Schlitten­ bewegung 10 über die volle Breite der Bahn 3 erfolgt. Da­ durch ergibt sich eine bessere Verbindung der beiden auf­ einanderfolgenden dreieckigen Flächengebilde, welche an ihren in Fig. 2 linken Enden der Maschenreihen, dort wo die Umkehrpunkte 5' und 5, 6' und 6, 7' und 7, 8' und 8, 9' und 9 sowie 10' und 10 des Schlittens liegen, mit der dazwischen liegenden Maschenreihe 10' vermascht sind.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Gestrick, wel­ ches entsteht, wenn man arbeitet wie in Fig. 2 darge­ stellt. Es handelt sich um eine Bahn, in welcher Streifen 14 und 16 aus Linksmaschen abwechseln mit Streifen 15 und 17 aus Rechtsmaschen. Das Gestrick setzt sich sowohl zum Zentrum des Bogens als auch nach aussen hin weiter fort. Die Lage eines dreieckigen Flächengebildes 13 ist gestrichelt angedeutet, die Begrenzungen dieses Bereiches korrespondieren mit den langen Schlittenbewegungen 10'. Die Lage einiger Schlittenumkehrpunkte 5, 5' und 4, 4' im Gestrick ist bezeichnet, sie liegen in den aus Links­ maschen bestehenden Streifen 14 und 16.
Das in Fig. 4 dargestellte Oberbekleidungsstück ist ein Body, bestehend aus einer mäanderförmig gestrickten Bahn mit mehreren Umkehrbögen 20. Fig. 4 zeigt besonders ein­ drucksvoll den erfindungsgemässen Aufbau eines Bekleidungs­ stücks. Anfang und Ende der Bahn sind am Rücken zusammen­ genäht. Darüberhinaus sind die zwischen Anfang und Ende der Bahn verlaufenden Ränder (Seitenkanten) der Bahn abschnitts­ weise, und zwar ausserhalb der bogenförmigen Umkehrbereiche des Verlaufs der Maschenstäbchen, mit sich selbst vernäht. Diese einander benachbarten, mit sich selbst vernähten Ab­ schnitte 21 sind quer zum Verlauf der Maschenstäbchen schraffiert dargestellt. In den bogenförmigen Umkehrbe­ reichen hingegen bilden die bogenförmigen Abschnitte der Seitenkanten, die nicht mit sich selbst vernäht sind, obere und untere Abschlüsse des Oberbekleidungsstücks. Dieses Prinzip wiederholt sich in Abwandlungen in den weiteren Beispielen.
Fig. 5 zeigt einen Pullover, der ebenfalls in einem Stück gestrickt ist, beginnend beispielsweise auf dem Rücken unten in der Mitte halbseitig fortschreitend bis zur Schul­ ter, wobei der Ärmel durch Zunehmen und Abnehmen angestrickt wird, dann vorne halbseitig abwärts zum bogenförmigen Umkehr­ abschnitt 20 und dann gegengleich fortschreitend die ver­ bleibende Pulloverhälfte bis zur Rückenmitte, wo Anfang und Ende vernäht werden. Weitere Nähte befinden sich am Aus­ schnitt 21 vorn und hinten, an der Ärmelinnenseite 24 auf­ wärts durch den Achselbereich und an der Körperseite 23 ab­ wärts bis zur Taille 24. Alternativ könnten die Ärmel auch separat gestrickt und angenäht werden.
Fig. 6 zeigt eine in einem Stück gestrickte Strickweste mit Schalkragen von vorn, Fig. 6a von hinten. Der Anfang A der Strickbahn befindet sich an der Schulter. Ausgehend von dort wird zunächst der Rücken halbseitig abwärts ge­ strickt, dann im Bogen 25 in die halbe Vorderpartie über­ geleitet, aufwärts gestrickt in den Kragen übergegangen, weitergehend in den Kragen des anderen halben Vorderteils und gegengleich weitergestrickt bis zur Schulterpartie längs in Reihenmitte, an den Schultern werden Vorder- und Rückenteil zusammengenäht und die rückwärte Kragen­ mitte an die Rückenteile angenäht.
Fig. 7 zeigt eine Strickjacke von vorn und Fig. 7a zeigt die Strickjacke von hinten, welche aus zwei Teilen zu­ sammengenäht ist, die jeweils einstückig gestrickt sind, be­ ginnend bei A in der hinteren Schulterpartie, den ersten Ärmel abwärts bis zu einem unteren Bogen 20 und wieder aufwärts bis zu einem Bogen in der vorderen Schulterpartie 26, dann das Vorderteil abwärts bis zu einer unteren seitlichen Bo­ genpartie 25, dann hinten quer in die zweite seitliche untere Bogenpartie und den weiteren Verlauf gegengleich bis zur oberen Rückenmitte A. Dann werden die Ärmel auf der Aussenseite 27 und Innenseite 22 zusammengenäht und die Körperseitennähte 24 gemacht. Anfang und Ende der Bahn werden in der Schulterpartie vernäht, ein mittleres Rücken­ teil 40 wird gesondert gestrickt und angenäht.
Fig. 8 zeigt ein kurzes Kleidungsstück für den Brustbe­ reich mit langen Ärmeln, welches in einem Stück gestrickt ist, beginnend mit der Mitte des Rückenteils über den ersten Schulterbereich in den ersten Ärmel, diesen abwärts und über einen Bogen 20 an seinem Ende wieder aufwärts zur vorderen Schulterpartie, dort über einen oberen Bogen 26 in das Vorderteil übergehend und symmetrisch dazu über einen Bogen 26' im zweiten vorderen Schulterbereich den zweiten Ärmel abwärts bis zu einem Bogen 20', dann am Ärmel wieder aufwärts in das hintere Rückenteil. Vernäht wird die ein­ stückig gestrickte Bahn mit einer mittleren Rückennaht, mit einer Naht 22 auf der Ärmelinnenseite bis in den Achselbe­ reich hinein und mit einer Naht 27 auf der Ärmelaussenseite vom unteren Bogen 20 bis zur Schulter.
Fig. 9 zeigt ein einstückig gestricktes Einsatzteil für ein Kleidungsstück, welches wie ein Kragen um den Hals ge­ legt ist und den Busen bedeckt. Es wird gestrickt beginnend in der Mitte des Halsabschnittes, dann fortlaufend unter zweimaliger Umkehrung der Laufrichtung der Maschenstäbchen in den bogenförmigen Bereich 20 (Busenbereich). Vernäht werden Anfang und Ende und ein kurzer Abschnitt 28 zwischen den beiden Bogenbereichen 20.
Fig. 10 zeigt ein einstückig gestricktes langes Strickkleid. Man beginnt mit dem Stricken auf dem Rücken mit einer Strick­ bahn, deren Breite der halben Körperbreite entspricht, strickt dann diese Bahn abwärts, kehrt die Strickrichtung am unteren seitlichen Bogen 20 um, strickt das halbe Vorderteil aufwärts, geht im Brustbereich in einen Bogen 29 zur gegenüberliegen­ den Schulter, strickt einen Rückenabschnitt zur gegenüber­ liegenden Schulter und setzt die Bahn dann fort über einen den oberen Bogen 29 kreuzenden Bogen 29' in die zweite Hälfte des Vorderteils, hinab zum zweiten unteren seitlichen Bogen 20 und setzt die Bahn fort mit der zweiten Hälfte des Rücken­ teils. Anfang und Ende der Bahn werden vernäht mit dem hinteren quer laufenden Rückenteil. Ferner wird die Bahn vernäht längs einer hinteren vertikalen Rückennaht, einer mittleren vorderen Naht 30 und zwei aussenseitlichen Nähten 31.
Fig. 11 zeigt einen Pullover ähnlich Fig. 5, aber mit anderem Verlauf der Maschenstäbchen im Bereich der Schul­ tern und der Ärmel. Er kann in einem Stück gestrickt wer­ den, beginnend beispielsweise auf dem Rücken in der Mitte unten, den halben Bogen 20' aufwärts bis zur Schulter, rechtwinklig abknickend in den Ärmel übergehend abwärts, an dessen unterem Ende 20 bogenförmig umkehrend aufwärts bis in den vorderen Schulterbereich, dort rechtwinklig, ab­ knickend das Vorderteil abwärts zum Bogen 20' und die zweite Hälfte des Pullovers gegengleich bis zur Rücken­ mitte, wo das Ende mit dem dort liegenden Anfang vernäht wird. Nähte, durch die jeweils Abschnitte ein- und der­ selben Seitenkante der Bahn miteinander vernäht sind, liegen auf den Ärmelaussenseiten 27 bis hinauf zur Schul­ ter, an den Ärmelinnenseiten 22, ihnen gegenüberliegend an den Rumpfseiten 23 von der Achsel bis zur Taille 24, in der Verlängerung des vorderen Ausschnitts (Nummer 21) und eine entsprechende Naht in der Mitte des Rückenteils. Dieselben Seitenkanten der Bahn bilden bogenförmige untere Abschlüsse am Vorderteil und Rückenteil des Rumpfs und an den Enden der Ärmel, sowie einen Abschluß im Halsaus­ schnitt.

Claims (18)

1. Oberbekleidungsstück, in welchem eine gestrickte Bahn so gestrickt ist, dass sich in ihr der Rich­ tungsverlauf (2) der Maschenstäbchen in der ebenen Bahn wenigstens einmal umkehrt, und einander benachbarte Rand­ abschnitte derselben Bahn miteinander verbunden, insbe­ sondere vernäht sind.
2. Oberbekleidungsstück, in welchem eine gestrickte Bahn so gestrickt ist, dass sich in ihr der Rich­ tungsverlauf (2) der Maschenstäbchen in der ebenen Bahn wenigstens einmal ändert, insbesondere umkehrt, wodurch die Bahn eine Richtungsänderung erfährt, und in welchem Abschnitte eines zwischen Anfang und Ende derselben Bahn verlaufenden Randes der Bahn miteinander vernäht sind und ein oder mehrere andere Abschnitte desselben Randes der Bahn einen Abschluß des Oberbekleidungsstücks bilden.
3. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, dass der Rand nur ausserhalb des Bereichs, in welchem er seinen Richtungsverlauf ändert, mit sich selbst vernäht ist.
4. Oberbekleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es aus nur einer einzigen Bahn besteht, deren Enden miteinander verbunden, insbesondere vernäht sind.
5. Oberbekleidungsstück nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bahn mehrere i. w. dreieckige Flächengebilde aus Maschenware bogenförmig aneinander anschließen, in welchen aufeinan­ derfolgende Maschenreihen (5-10) einseitig fortschreitend verkürzt und an ihren quer und schräg zu den Maschenstäb­ chen verlaufenden Rändern miteinander vermascht sind, wo­ bei die einen Enden der nicht verkürzten Maschenreihen (10, 10') im Mittelbereich des aus den dreieckigen Flächengebil­ den zusammengesetzten Umkehrbogens (20) der Bahn liegen.
6. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Maschenreihen (5-10) innerhalb eines solchen dreieckigen Flächengebildes in gleichen Schritten von zwei oder mehr als zwei Maschen, vorzugs­ weise von mehr als fünf Maschen, je Schritt verkürzt sind.
7. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Maschenreihen (5-10) in dem drei­ eckigen Flächengebilde beginnend mit einer größten Länge fortschreitend einseitig verkürzt sind bis auf eine kleinste Länge und mehrere solche Flächengebilde unmittelbar anein­ ander anschließend miteinander vermascht sind.
8. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, dass die Maschenreihen (5-10, 5'-10') in dem dreieckigen Flächengebilde beidseits an eine längste Maschenreihe (10) in Richtung (2) der Maschenstäbchen an­ schließend fortschreitend verkürzt sind bis zu zwei kürzesten Maschenreihen (5, 5').
9. Oberbekleidungsstück nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, dass zwischen zwei benachbarten kürzesten Maschenreihen (5, 5') noch eine weitere längste Maschen­ reihe (10') liegt.
10. Oberbekleidungsstück nach einem der vorstehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bahn Streifen (15, 17) aus Rechtsmaschen und Streifen (14, 16) aus Linksmaschen im Wechsel angeordnet sind und dass die auf der verkürzten Seite liegenden Umkehrpunkte der ver­ kürzten Maschenreihen (5-9, 5'-9') in Streifen (14, 16) aus Linksmaschen liegen.
11. Verfahren zum Herstellen eines Oberbekleidungsstückes, in welchem ein erster Randabschnitt einer gestrickten Bahn mit einem zweiten Randabschnitt einer gestrickten Bahn vernäht ist, dadurch gekennzeichnet, dass die ebene Bahn so gestrickt wird, dass sich in ihr der Richtungsverlauf (2) der Ma­ schenstäbchen wenigstens einmal ändert, insbesondere um­ kehrt, und einander benachbarte Abschnitte eines zwischen Anfang und Ende der Bahn verlaufenden Randes derselben Bahn miteinander vernäht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberbekleidungsstück aus nur einer einzigen Bahn gestrickt wird, deren Enden miteinander vernäht wer­ den.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn­ zeichnet, dass zum Zweck der Richtungsumkehr der Maschenstäbchen aufeinanderfolgende Maschenreihen ein­ seitig so verkürzt werden, dass i. w. dreieckige Flächen­ gebilde aus Maschenware entstehen, die an ihren quer und schräg zu den Maschenstäbchen verlaufenden Rändern miteinander vermascht sind und die einen Enden der nicht verkürzten Maschenreihen im Mittelbereich des aus den dreieckigen Flächengebilden zusammengesetzten Umkehrbogens der Bahn liegen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenreihen in gleichen Schritten von zwei oder mehr als zwei Maschen, vorzugsweise von mehr als fünf Maschen, je Schritt verkürzt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschenreihen zur Bildung des dreieckigen Flächengebildes beginnend mit einer größten Länge einseitig fortschreitend verkürzt werden bis zu einer kleinsten Länge und mehrere solche Flächengebilde unmittelbar an­ einander anschließend gestrickt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung des dreieckigen Flächengebildes aus­ gehend von einer längsten Maschenreihe zunächst eine kürzeste Maschenreihe und anschließend fortschreitend ein­ seitig länger werdende Maschenreihen gestrickt werden bis zu einer längsten Maschenreihe und dann die folgenden Maschenreihen wieder auf derselben Seite einseitig fort­ schreitend verkürzt gestrickt werden bis zu einer kürzesten Maschenreihe und so fort.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei benachbarten kürzesten Maschen­ zeilen eine längste Maschenreihe gestrickt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, da­ durch gekennzeichnet, dass eine Bahn gestrickt wird, in welcher in Richtung der Maschenstäbchen ver­ laufende Streifen aus Rechtsmaschen und Linksmaschen einander abwechseln und dass die auf der verkürzten Seite der Maschenreihen liegenden Umkehrpunkte der ver­ kürzten Maschenreihen dorthin gelegt werden, wo sich auf der Sichtseite der Maschenware Linksmaschen be­ finden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE6751896U (de) * 1967-05-18 1969-02-20 Monika Ommert Mit handstrickapparaten oder strickmaschinen hergestellte ausgestellte strickwaren.
DE1585477A1 (de) * 1965-07-21 1971-02-04 Vyzk Ustav Pletarsky Mehrteiliges Strickwarenerzeugnis

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