DE4404631A1 - Verfahren zur selbstdichtenden Versiegelung von Behältern - Google Patents
Verfahren zur selbstdichtenden Versiegelung von BehälternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selbstdichtenden Versie
gelung von Hobbocks und Fässern, welche für schmelzbare Massen,
insbesondere für feuchtigkeitsreaktive Polyurethan-Hotmelts mit
Vorteil eingesetzt werden können.
Feuchtigkeitsreaktive Polyurethan-Hotmelts sind so konzipiert, daß
sie sich bereits mit Spuren von Feuchtigkeit umsetzen und
vernetzte, nicht mehr schmelzbare Polymere ergeben. Bei der Abfül
lung und Lagerung solcher Polyurethan-Hotmelts sind daher sehr hohe
Anforderungen an den Feuchtigkeitsausschluß zu stellen, wie nach
folgend veranschaulicht. Um 1 kg eines Polyurethan-Hotmelts mit
einem Isocyanat-Gehalt von 1% unter Umsetzung aller Isocyanat-
Gruppen vollständig zu härten, ist ca. 1 g Wasser erforderlich.
Eine Hautbildung an der Oberfläche des Hotmelts findet daher be
reits statt, wenn nur Bruchteile dieser Wassermenge an die Ober
fläche des Produktes gelangen.
Bei der Abfüllung von Polyurethan-Hotmelts in Hobbocks oder Fässer
können daher bereits Spuren eindiffundierender Feuchtigkeit den
gesamten Gebinde-Inhalt durch Hautbildung unbrauchbar machen.
Um eine Lagerstabilität des abgefüllten Polyurethan-Hotmelts von 9
Monaten oder mehr zu erreichen, sind daher höchste Anforderungen an
die Gebinde zu stellen, insbesondere im Hinblick auf die
Dichtigkeit der verwendeten Dichtung sowie auf die Maßhaltigkeit.
Da sich die Dichtigkeit der Gebinde auch bei 100%-iger Eingangs
kontrolle nur unzureichend überprüfen läßt, kommt es nach
gegenwärtigem Stand der Technik häufiger vor, daß einzelne Gebinde
nach der Abfüllung des Hotmelts als undicht erkannt werden. Dabei
ist es äußerst nachteilig, daß auch der Kunde solche schadhaften
Gebinde nicht erkennen kann, da die durchvernetzte Haut bei
Raumtemperatur von dem unvernetzten reaktiven Hotmelt nicht zu un
terscheiden ist. Zwar ist es möglich, die Oberfläche bei jedem Ge
binde-wechsel aufzuschmelzen und zu beurteilen, ob bereits eine
Hautbildung erfolgt ist, dieser Schritt ist jedoch arbeits- und
zeitintensiv, zumal bei der industriellen Applikation im allge
meinen nur eine sehr kurze Zeitspanne für einen Gebindewechsel zur
Verfügung steht. Der Verarbeiter bemerkt die Hautbildung im Gebinde
in der Regel erst durch einen steilen Abfall der durch die Anlage
geförderten Menge an geschmolzenem Hotmelt. Da die Haut die Durch
flußleitungen verstopfen kann, sind Fehlverklebungen und zeit- und
kostenintensive Produktionsunterbrechungen die Folge.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, geeignete Verpackungen für re
aktive Polyurethan-Hotmelts zu entwickeln, bei denen die oben
beschriebenen Hautbildungen und Anhärtungen vermieden werden
können. So beschreibt die EP-A-102804 einen zylinderförmigen
Behälter, der im Bodenbereich beheizt wird und im Bodenbereich eine
Entnahmeöffnung hat und am oberen Ende einen beweglichen Kolbenkopf
als Abschluß hat. Während der Entnahme des Schmelzklebstoffes wird
der Bodenbereich beheizt, so daß nur in diesem Bereich der
Schmelzklebstoff aufgeschmolzen wird. Der Druckstempel einer Faß
presse drückt auf den beweglichen Kolbenkopf des Behälters, so daß
der gesamte nicht aufgeschmolzene Block des Schmelzklebstoffs nach
unten gedrückt wird und so den aufgeschmolzenen Teil des
Schmelzklebstoffes durch die Entnahmeöffnung zu dem mit der Ent
nahmeöffnung verbundenen Auftragsteil für den Schmelzklebstoff
drückt. Diese Lösung hat zwei entscheidende Nachteile, zum einen
sind hierfür spezielle Behälter mit einer unteren Auslaßöffnung
erforderlich, die aufwendig und damit teuer sind, zum anderen gibt
es bei der Verwendung von amorphen Schmelzklebstoffen
Schwierigkeiten in der Applikation. Während bei Schmelzklebstoffen,
die bei Raumtemperatur kristallin sind, beim Erstarren der starke
Schrumpf zur Bildung eines schmalen Spaltes zwischen der Wand des
Behälters und der Masse der festen Schmelzklebstoff-Zusammensetzung
führt, schrumpfen die amorphen Schmelzklebstoffe in sehr viel
geringerem Umfange beim Erstarren, so daß es bei diesen häufig nur
in sehr geringem Umfang zu der besagten Spaltbildung zwischen der
Masse des Schmelzklebstoffes und der Behälterwandung kommt. Diese
Spaltbildung begünstigt jedoch die Beweglichkeit des nicht
aufgeschmolzenen Teils des Schmelzklebstoffblocks während der
Entnahme, so daß es bei der Applikation von amorphen Schmelzkleb
stoffen aus derartigen Gebinden zu erheblichen Schwierigkeiten
kommen kann.
Die EP-B-354650 schlägt daher vor, den Klebstoffbehälter vor der
Befüllung mit einem Innensack aus einer hitzebeständigen Folie
auszukleiden, so daß der Schmelzklebstoff nicht an der Behälter
wandung anhaften kann. Wenn diese Innensäcke, auch "Inliner" ge
nannt, aus feuchtigkeitsdichter Aluminium-Verbundfolie bestehen und
nach der Befüllung zugesiegelt werden, ergibt sich sogar noch ein
zusätzlicher Feuchtigkeitsschutz für den Schmelzklebstoff. Diese
Inliner weisen jedoch mehrere Nachteile auf, so daß sie sich im
Markt bisher kaum durchgesetzt haben. Die wesentlichen Nachteile
dieser Inliner sind:
- - hohe Kosten der Inliner, Standard-Inliner mit Poly ethylen als innerer Schicht haben nur eine begrenzte Temperaturbeständigkeit von etwa 80°C. Polyurethan-Hotmelts werden jedoch zum Teil bei erheblich höheren Temperaturen abgefüllt, so daß teuere hitzebeständige Spezialfolien für die Her stellung der Inliner verwendet werden müssen.
- - Das Auskleiden der Behälter (Fässer oder Hobbocks) mit den Inlinern vor der Befüllung sowie das Zusie geln dieser Inliner nach der Befüllung erfordern zusätzliche Arbeitsgänge.
- - In den Inlinern verbleiben nach der Entleerung erhebliche Mengen von nicht entnehmbarem Schmelz klebstoff. In feuchtigkeitsundurchlässigen Inlinern härtet dieses Restmaterial jedoch nicht aus, daher gibt es Probleme bei der Entsorgung der mit Schmelzklebstoff kontaminierten Inliner.
Da die beiden oben beschriebenen Verfahren trotz ihres Aufwandes
nicht immer zu befriedigenden Ergebnissen führen, wäre sehr viel
einfachere Lösung naheliegend: Dies Oberfläche der Schmelze wird
nach Abfüllung des Polyurethan-Hotmelts in die Gebinde mit einer
maßgenauen, feuchtigkeitssperrenden Folie abgedeckt, die beim An
wender unmittelbar vor der Verarbeitung von der dann festen Ober
fläche des Hotmelts abgezogen wird. Diese einfache Lösung wäre
kostengünstig und leicht in der Produktion mit geringem Mehraufwand
zu realisieren. Die spätere Entsorgung der Folie bereitete keine
Probleme, weil sie vom Produkt ohne Anhaftungen abgezogen werden
kann. Im Vergleich zu der oben beschriebenen Lösung mit Inlinern
hat diese Vorgehensweise jedoch einen entscheidenden Nachteil. Beim
Erkalten der Polyurethan-Schmelze im Hobbock tritt ein thermischer
Schrumpf auf, bei kristallinen Hot-melts tritt ein zusätzlicher
Schrumpf durch die Kristallisation ein. Dieser Schrumpf führt dazu,
daß sich der Hotmelt in der Regel mehr oder weniger stark von der
Gebindewandung ablöst. Dadurch entsteht ein in die Tiefe reichender
Spalt zwischen der Gebindewand und der Masse der Hotmelt-
Zusammensetzung. Feuchtigkeit, die durch eventuell vorhandene Ge
binde-Undichtigkeiten in das Gebinde eindiffundiert, bzw. im oberen
Luftraum zwischen eingefüllter Hotmelt-Masse und Deckel vorhanden
war, kann zwar nicht den Großteil der Oberfläche des Hotmelts er
reichen, da dieser durch die flächige Abdeckung geschützt ist,
durch den Spalt an der Gebindewand kann die Feuchtigkeit jedoch in
die Tiefe dringen und dort zur Hautbildung, und damit zu Betriebs
störungen während der Applikation des Hotmelts führen.
Es bestand also die Aufgabe, ein Versiegelungsverfahren zu finden,
mit dem feuchtigkeitsempfindliche schmelzbare Massen, insbesondere
Polyurethan-Hotmelts, verpackt werden können und über lange Zeit
lagerbeständig sind.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Oberflä
che der schmelzbaren Masse nach dem Einfüllen in den zu versie
gelnden Behälter mit einem Einlegeteil bestehend aus einer Kunst
stoff-Folie und einer Kunststoffscheibe abgedeckt wird. Der Durch
messer der zur Abdeckung verwendeten Kunststoff-Folie ist dabei
größer als der Innendurchmesser des zu versiegelnden Gebindes. Der
Durchmesser der Kunststoffscheibe ist etwas geringer als der In
nendurchmesser des Gebindes. In aller Regel haben die für die
schmelzbaren Massen verwendeten Gebinde, Hobbocks bzw. Fässer einen
kreisförmigen Querschnitt, so daß auch die Abdeckfolie und die
Kunststoffscheibe kreisförmig zugeschnitten sind.
Zum Versiegeln wird der Folienzuschnitt konzentrisch auf die
Kunststoffscheibe gelegt und der überstehende Teil der Folie um den
äußeren Umfang der Kunststoffscheibe herumgebogen. Unmittelbar nach
dem Befüllen des Gebindes mit dem Polyurethanschmelzklebstoff wird
die mit der Folie umkleidete Kunststoffscheibe in das Gebinde ein
geführt und leicht auf das Schmelzgut gepreßt, so daß das Produkt
im Randbereich etwa 2 bis 4 mm hochsteigt, dabei ist die mit der
Folie bedeckte Seite der Scheibe dem Schmelzgut zugewandt. Die
Kunststoffscheibe hat dabei zwei wichtige Funktionen: zum einen
erleichtert sie als Zentrierhilfe die maßgenaue Positionierung der
Abdeckfolie auf dem Schmelzgut, insbesondere im Randbereich. Über
raschend wurde ein zusätzlicher Effekt gefunden, der den oben be
schriebenen Nachteil einer Oberflächenabdeckung gemäß bisherigem
Stand der Technik zu überwinden ermöglicht, dieser Effekt ist daher
als Hauptfunktion der Kunststoffscheibe anzusehen. Wenn die Kunst
stoffscheibe aus einem thermoplastischen Material mit hoher spezi
fischer Wärmeausdehnung hergestellt ist, dehnt sich diese aus, so
bald die Wärme des Schmelzgutes in die Scheibe fließt. Dabei ent
steht über eine Zeitspanne von mehreren Stunden, in der der Hotmelt
abkühlt, ein radialer Druck, der den senkrecht nach oben stehenden
Teil der Abdeckfolie gegen die Gebindewand preßt. Der in diesen
Randbereich hochgestiegene Schmelzklebstoff bewirkt nun einen in
nigen und dicht siegelnden Verbund zwischen dem Folienrand und der
Innenseite der Behälterwand. Die Kunststoffscheibe dehnt sich dabei
in der Mitte gewölbeartig nach oben. Durch dieses Anpressen der
Abdeckfolie über die gesamte Abkühlungsphase wird sichergestellt,
daß die Folie auch im Randbereich fest haftet und einen in der
Tiefe entstehenden Spalt zwischen Gebindewand und Schmelzgutmasse
überbrücken kann, so daß das gesamte Schmelzgut feuchtigkeitsdicht
versiegelt wird.
Das Folienmaterial muß dabei eine hohe Wasserdampfsperrwirkung ha
ben, außerdem muß es thermisch so stabil sein, daß es durch die
hohen Temperaturen des abkühlenden Schmelzgutes nicht geschädigt
wird. In der Regel sind deshalb hierfür nur mehrlagige Verbundfo
lien geeignet. Obwohl auch zweilagige Verbundfolien Verwendung
finden können, haben sich Folien mit einem mindestens dreilagigen
Aufbau als besonders geeignet erwiesen. Die dem Schmelzgut zuge
wandte Seite der Verbundfolie soll möglichst antiadhäsive Eigen
schaften haben, damit die Verbundfolie vom Endver-braucher vor der
Applikation leicht von dem erstarrten Schmelzgut abgezogen werden
kann. Vorzugsweise besteht daher diese Innenschicht, die dem er
starrten Schmelzklebstoff zugewandt ist, aus Polyethylen,
Polytetrafluorethylen (PTFE) oder insbesondere Polypropylen. Die
mittlere Schicht der dreilagigen Verbundfolie besteht aus einer
Aluminiumfolie als Wasserdampfsperre. Die Außenseite der Verbund
folie soll dem Gesamtverbund eine ausreichend hohe mechanische Fe
stigkeit geben, deshalb werden für diese Seite Polyamidfolien oder
insbesondere Polyesterfolien bevorzugt. Die erfindungsgemäß geeig
neten Verbundfolien müssen dabei so laminiert sein, dar der Fo
lienverbund die hohe Temperaturbelastung während der Abkühlphase
des Schmelzklebstoffes zuläßt, vorzugsweise werden die Folien daher
mit einem Kaschierklebstoff wie z. B. Liofol (RTM, Firma Henkel)
laminiert.
Wie oben erwähnt, soll die Kunststoffscheibe durch ihre lineare
Wärmeausdehnung einen radialen Druck auf den überstehenden Randbe
reich der Abdeckfolie gegen die Gebindeinnenwand bewirken. Aus
diesem Grunde sind thermoplastische Kunststoffe mit einem linearen
Ausdehnungskoeffizienten von mindestens 6×10-5/K gemessen bei
Raumtemperatur, geeignet. Vorzugsweise sollte dieser lineare Aus
dehnungskoeffizient bei höheren Temperaturen noch höher sein. Dies
ist insbesondere bei verzweigtem Polyethylen oder auch bei
Polypropylen gewährleistet, so daß Polyethylen und im besonderen
Maße Polypropylen als Material für die Kunststoffscheibe geeignet
sind. Dabei richten sich die äußeren Abmessungen der Kunststoff
scheibe nach dem zu versiegelnden Gebinde. Die Dicke der Kunst
stoffscheibe ist nicht kritisch, so lange eine ausreichende mecha
nische Stabilität gewährleistet ist. Die Dicke der Scheibe kann
zwischen 0,1 und 5 mm liegen, vorzugsweise hat die Scheibe jedoch
eine Dicke von 1 bis 3 mm.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die Kunststoff
scheibe einen inneren Kreisausschnitt, der die Handhabung des Ein
legeteils beim Einsetzen nach dem Befüllvorgang und beim Entfernen
vor der Entnahme des Schmelzklebstoffes erleichtert.
Die Abmessungen der Kunststoff-Folie und der Kunststoffscheibe
richten sich nach dem zu versiegelnden Gebinde. Bei einem Indu
strie-üblichen Hobbock mit einem Innendurchmesser von 280 mm wird
beispielsweise eine kreisförmig zugeschnittene dreilagige Verbund
folie mit einem Durchmesser von 310 mm als Kunststoff-Folie ver
wendet.
Als Kunststoffscheibe findet eine Polypropylenscheibe mit einem
Durchmesser von 275 mm und einer Dicke von 2 mm Verwendung, wobei
die Polypropylenscheibe einen inneren Kreisausschnitt von etwa 125
mm hat.
Für anders dimensionierte Gebinde gelten sinngemäß andere Abmes
sungen für die Folie und für die Kunststoffscheibe.
Um dem Verarbeiter eine noch höhere Sicherheit gegen Hautbildung
des Schmelzklebstoffes zu gewährleisten, kann nach der Abfüllung
des Schmelzgutes und der Versiegelung mit dem oben beschriebenen
Einlegeteil bestehend aus Folie und Kunststoffscheibe ein Säckchen
mit Molekularsieb auf das Einlegeteil gelegt werden. Das Moleku
larsieb entzieht dem Gasraum zwischen Einlegeteil und Behälterdec
kel die darin befindliche Restfeuchte. Darüber hinaus kann der
Verarbeiter durch einen einfachen Funktionstest des Molekularsiebs
überprüfen, ob das Gebinde dicht war, indem er vor der Applikation
das Säckchen mit Molekularsieb anfeuchtet. Wenn sich das Moleku
larsieb bei diesem Anfeuchten stark erwärmt, hatte es zu diesem
Zeitpunkt noch große Adsorptionskapazitäten für Wasser, so daß dies
ein sicheres Anzeichen für ausreichende Dichtigkeit des Gebindes
ist.
Zur Applikation des Schmelzklebstoffes öffnet der Verarbeiter den
Hobbock, entfernt die Kunststoffscheibe und kann die Versiege
lungsfolie ohne großen Kraftaufwand von dem erstarrten Schmelz
klebstoff abziehen. Da die Kunststoffscheibe nicht verschmutzt
wird, kann diese für den gleichen Zweck wiederverwendet werden. Der
Schmelzklebstoff kann nun problemlos mit jeder herkömmlichen Faß
presse mit beheizbarer Folgeplatte entnommen werden.
Auf diese Weise läßt sich das Gebinde bis auf sehr geringe Rest
mengen vollständig entleeren, so daß in der Regel die Wiederver
wertung bzw. Entsorgung des Gebindes kein Problem darstellt. Dies
kann dadurch noch weiter erleichtert werden, daß der Gebindeboden
vor der Befüllung mit dem Polyurethan-Schmelzklebstoff ebenfalls
mit einem passenden Verbundfolienzuschnitt abgedeckt wird. Nach
Austrag des Hotmelts kann der geringe im Bodenbereich verbleibende
Rest des Schmelzklebstoffs nach Erkalten mühelos entfernt werden,
so daß das Gebinde im Bodenbereich metallisch blank ist und dem
entsprechend leicht wieder zu verwenden bzw. zu entsorgen ist.
Die bevorzugte Ausgestaltung des für das erfindungsgemäße Verfahren
zur Versiegelung von Behältern zu verwendende Einlegeteil soll im
folgenden anhand der Beschreibungen zu den Fig. 1 und 2 näher
erläutert werden.
Fig. 1 zeigt in halbperspektivischer Darstellung das Einlegeteil
bestehend aus der Verbundfolie 1 mit dem im Randbereich über die
Kunststoff-Folie umgebogenen Teilbereich 4 sowie der Kunststoff
scheibe 2 mit ihrem zentrischen kreisförmigen Ausschnitt 3.
Fig. 2 zeigt das mit dem Schmelzklebstoff befüllte und fertig
versiegelte Gebinde. Dabei liegt die Verbundfolie 1 mit der
antiadhäsiven Seite zum Schmelzklebstoff 6. Auf der Verbundfolie 1
liegt die Kunststoffscheibe 2 und preßt während der Abkühlphase den
nach oben umgebogenen Randbereich 4 der Verbundfolie 1 fest gegen
die Behälterwand 5 des Gebindes. Nicht dargestellt ist in Fig. 2
die geringe Menge Schmelzklebstoff, die sich zwischen dem nach oben
umgebogenen Randbereich 4 der Verbundfolie und der Innenseite der
Behälterwand 5 befindet. Ebenfalls dargestellt ist der in den Bo
denbereich eingelegte zusätzliche Verbundfolienzuschnitt 7 sowie
das mit Molekularsieb gefüllte Säckchen 8 und der das Gebinde ab
schließende Deckel 9.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen zur Versiegelung von Be
hältern, die schmelzbare Massen enthalten, stellen zwar die bevor
zugten Ausführungsformen der Erfindung dar, jeder Fachmann wird
jedoch erkennen, daß die Erfindung auch in anderen Ausführungs
formen vorteilhaft angewendet werden kann. Beispielsweise kann die
Kunststoffscheibe nach dem Abkühlen des Schmelzgutes vor dem end
gültigen Verschließen des Gebindes mit dem Gebindedeckel von der
Folie abgenommen werden, da die Folie durch ihre zuverlässige
Randverklebung/Versiegelung auch ohne die Kunststoffscheibe einen
ausreichenden Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit während der
Lagerung des Gebindes gewährleistet. In diesem Fall verbleibt die
Kunststoffscheibe beim Klebstoffhersteller/-Abfüller und kann un
mittelbar in den Abfüllprozeß zurückgeführt werden.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Versiegelungsverfahrens ist
nicht auf die Verwendung bei reaktiven Schmelzklebstoffen be
schränkt, auch andere schmelzbare Massen, die vor Feuchtigkeit,
Luftzutritt oder auch nur Verschmutzung sicher geschützt werden
müssen, können auf diese Art in Behältern versiegelt werden, sofern
sie nur bei genügend hohen Temperaturen abgefüllt werden. In der
Regel sollte die Oberflächentemperatur der zu versiegelnden Masse
mindestens 50°C, vorzugsweise 80°C, betragen, damit die Kunst
stoffscheibe durch ihre thermische Aus-dehnung einen genügend großen
Anpreßdruck auf die Folie im Randbereich erzeugt. Wenn es sich bei
den zu versiegelnden Massen nicht um Schmelzklebstoffe handelt,
kann der Randbereich der Folie, der mit der Behälterinnenwand ver
siegelt/verklebt werden soll, vorzugsweise mit einer
heißsiegelfähigen Beschichtung, z. B. einem Schmelzklebstoff, be
schichtet sein. Auf diese Weise wird auch bei diesen Massen eine
zuverlässige Versiegelung/Verklebung im Randbereich gewährleistet.
Claims (10)
1. Verfahren zur selbstdichtenden Versiegelung von Behältern für
schmelzbare Massen, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse in
geschmolzenem Zustand in den Behälter eingefüllt wird und die
noch bei erhöhter Temperatur befindliche Oberfläche der Masse
danach mit einem Einlegeteil, bestehend aus einer Kunststoff-
Folie und einer Kunststoffscheibe abgedeckt wird, wobei die
Kunststoff-Folie der Masse zugewandt und größer als die Kunst
stoffscheibe ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoff-Folie eine mindestens zweilagige Verbundfolie ist,
und daß die Kunststoffscheibe aus einem Kunststoff mit einem
linearen Ausdehnungskoeffizienten von mindestens 6×10-5/K be
steht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoff-Folie eine dreilagige Verbundfolie als einer
Polypropylenfolie, Polyethylenfolie oder PTFE-Folie als Innen
schicht, einer Aluminiumfolie als Wasserdampfsperre und einer
Polyesterfolie oder Polyamidfolie als Außenschicht besteht.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffscheibe aus PVC, Polystyrol, Polyethylen,
Polypropylen, Polymethylmethacrylat oder Polyoxymethylen be
steht und eine Dicke von 0,1 bis 5 mm, vorzugsweise eine Dicke
von 1 bis 3 mm hat.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kunststoffscheibe einen inneren, vor
zugsweise kreisförmigen Ausschnitt hat.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu versiegelnde
Masse zum Zeitpunkt des Abdeckens eine Temperatur von minde
stens 80°C hat.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Versiegelung der schmelzbaren
Masse ein Säckchen mit Molekularsieb als Wasserabsorber auf das
Einlegeteil gegeben wird und der Behälter anschließend mit ei
nem Deckel verschlossen wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einlegeteil so auf die noch warme
Oberfläche der schmelzbaren Masse gedrückt wird, daß Masse im
Randbereich etwa 1 bis 4 mm hochsteigt.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Erkalten der schmelzbaren Masse
auf die Umgebungstemperatur die Kunststoffscheibe entfernt wird
und der Behälter anschließend mit einem Deckel verschlossen
wird.
10. Verpackter Schmelzklebstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verpackung nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der An
sprüche 1 bis 9 versiegelt wird.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4404631A1 true DE4404631A1 (de) | 1995-08-24 |
Family
ID=6510196
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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