DE4403204A1

DE4403204A1 - Bauelement, insbesondere zur Verwendung in Wasserschutzbauten wie Deichen und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE4403204A1
Application number: DE19944403204
Authority: DE
Inventors: Heinrich Lahme
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-02-03
Filing date: 1994-02-03
Publication date: 1995-08-10

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Bauelement, insbesondere zur Verwendung in Wasserschutzbauten, wie Deichen, das aus einem H-förmigen Körper besteht, der durch Ineinandersetzen der H-Schenkel von in mehreren Zeilen angeordneten, gleichgeformten H-förmigen Körpern zu einem Verbund zusammengesetzt ist. Dabei können die H-förmigen Körper vertikal aufeinanderfolgender Zeilen um die Hälfte der Dicke der H-förmigen Körper gegeneinan der versetzt sein, so daß ein räumlicher Verbund aus den erfin dungsgemäßen H-förmigen Körpern entsteht.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen H-förmigen Körper mit Glas- und Kunststoffgranulat, das zugleich der Entsorgung dieser als Abfall bekannten Materialien dient.

Die Figuren zeigen in zum Teil schematischer Darstellung Aus führungsbeispiele H-förmige Körper nach der Erfindung sowie deren Verwendung im Verbund mit weiteren, gleichgeformten Körpern.

Fig. 1 zeigt einen H-förmigen Körper 1, der aus einem waage rechten Teil 2 und daran senkrecht angeformten, gleich hohen H-Schenkeln 3-6 besteht. Die H-Schenkel sind in Richtung der Papierebene derart bemessen, daß sie sich jeweils über ein Viertel der Gesamtlänge des waagerechten Teiles 2 erstrecken.

Wie in Fig. 2 veranschaulicht können solche H-förmigen Körper 7 beziehungsweise 8 und 9 in mehreren übereinander angeordneten Zeilen mit ihren H-Schenkeln so ineinandergefügt werden, daß ein geschlossener Verbund entsteht. Dieser Verbund braucht nicht notwendig in jeweils einer Ebene zu liegen sondern es kann, wie in Fig. 3 dargestellt, durch Verschieben der H-förmigen Körper zum Beispiel der Zeile 10 um die Hälfte ihrer Dicke gegen die nach oben benachbarte Zeile 11 und die nach unten benachbarte Zeilen ein räumlicher Verbund entstehen.

Es ist ersichtlich, daß sich mit dem erfindungsgemäßen Bauelement Konstruktionen der unterschiedlichsten Formen darstellen lassen.

Besonders geeignet ist eine Konstruktion aus den erfindungsge mäßen Bauelementen um den Kern eines Deiches darzustellen. Denkt man sich dazu die Anordnung nach Fig. 2 in einer groben Anzahl von Zeilen verwirklicht, so könnte eine solche, flächenmäßig einem gleichschenkligen Dreieck vergleichbare Anordnung in einem Deich senkrecht zur Deichkrone als Kern des Deiches verwendet werden, besonders, wenn die Zeilen nach Fig. 3 gegeneinander versetzt sind. Solch ein Gebilde könnte dann mit den herkömmlichen Obermaterialien eines Deiches bedeckt werden. Durch die H-förmige Ausbildung bleiben dann an den Flanken des Kernes in regelmäßigen Abständen Aussparungen zurück, die in Fig. 2 mit 12 und 13 bezeichnet sind und die bewirken, daß bei Flutung das Material der Deichoberfläche nicht ohne weiteres abgespült werden kann und die der Bepflanzung des Deiches einen geschützten Raum für deren Wurzelwerk bieten.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Bauelementen nach der Erfindung bei dem Glasgranulat zur Erweichung auf eine Temperatur von 500 bis 600°C erhitzt wird, dazu Kunststoffgranulat gegeben und diese Komponen ten durchmischt werden. Dabei wird das Kunststoffgranulat durch die Temperatur des Glasgranulates soweit erweicht, daß die Durch mischung möglich ist. Bei diesem Verfahren braucht das Glasgranulat nicht nach Klarglas oder Buntglas sortiert zu sein. Auch der Kunststoff braucht als Recyclingprodukt nicht nach verschiedenen Kunststoffarten getrennt zu sein. Das so entstan dene Material kann dann in spanloser und damit abfallfreier Verformung in plastifizierbarem Zustand weiterverarbeitet werden.

Besonders geeignet sind in Weiterbildung der Erfindung Glasgranu late mit einer Körnung bis zu 8 mm und Kunststoffgranulate mit einer Körnung bis zu 8 mm, wobei die Körnung und das Mischungs verhältnis von der vorgesehenen Belastbarkeit des Materials bestimmt sind.

Durch die Verwendung von Bauelementen auf der Basis von Glas- und Kunststoffgranulat im Deichbau ist sichergestellt, daß diese Materialien nicht wieder in den Materialkreislauf zurückgelangen sondern auf sehr lange Zeit dem natürlichen Zugriff entzogen sind. Damit erübrigt sich insbesondere für den Kunststoff der Aufwand für Deponien oder Verbrennung.

Claims

1. Bauelement, insbesondere zur Verwendung in Wasserschutzbauten wie Deichen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem H-förmigen Körper (1) besteht bei dem die an den waagerechten Teil (2) des H-förmigem Körpers angeformten, senkrechten H-Schenkel (3, 4, 5, 6) gleich hoch sind und in der Erstreckung des waagerechten Teiles (2) des H-förmigen Körpers jeder so breit sind wie ein Viertel der Gesamtlänge des waage rechten H-Teiles (2).

2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der H-Schenkel (3, 4, 5, 6) etwa gleich der halben Höhe des waagerechten Teiles des H-förmigen Körpers (1) ist.

3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es aus in der Wärme plastifi ziert Werkstoff durch spanlose Verformung hergestellt ist.

4. Verfahren zum Herstellen eines Bauelementes nach Anspruch 1 bis 3 oder einem derselben, dadurch gekennzeichnet, daß Glasgranulat auf eine Temperatur von etwa 500 bis 600°C erhitzt wird, dazu Kunststoffgranulat gegeben und diese Komponenten durchmischt werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Glasgranulat eine Körnung bis zu 8 mm und das Kunststoff granulat eine Körnung bis zu 8 mm hat, wobei die Körnung und das Mischungsverhältnis durch die vorgesehene Belastbarkeit des Materials bestimmt ist.