DE4402784A1 - Qualitätsdatenerfassung im Rollenoffset-Auflagendruck - Google Patents
Qualitätsdatenerfassung im Rollenoffset-AuflagendruckInfo
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Description
Die Grundidee des Color-Managements besteht darin, daß Farbvorlagen in der
digitalen Druckvorstufe unabhängig von Ausgabegeräten und Materialien festgelegt
werden. Die Farben werden demnach in einem durch die Commission Internationale
de l′Eclairage (CIE) genormten farbmetrischen Koordinatensystem, wie XYZ,
CIELAB oder CIELUV, beschrieben. Erfolgt die Ausgabe derart definierter
mehrfarbiger Bilder auf Papier über ein im Sinne des Color-Managements
kalibriertes System, so ist gewährleistet, daß die farbliche Erscheinung des
Outputs immer gleich ist, ganz unabhängig vom verwendeten Ausgabeprozeß.
Als kalibrierbare Ausgabesysteme sind heute u. a. Computer-Farbdrucker,
Digitalfarbkopierer und Digitalproofgeräte im Einsatz. Es ist erstrebenswert, das
Konzept des Color-Managements auch auf konventionelle Druckverfahren wie den
Zeitungsoffset auszudehnen. Dabei wird die aus Druckformherstellung und
Druckprozeß bestehende Wirkungskette wie irgend ein anderes kalibrierbares
Ausgabegerät behandelt. Bis es so weit ist, müssen allerdings noch die
Voraussetzungen dafür geschaffen werden, daß
- - die farbliche Erscheinung mehrfarbig gedruckter Bilder auch im Zeitungsoffset- Auflagendruck systematisch erfaßt,
- - zufällige Abweichungen unterdrückt oder ausgeregelt und
- - systematische Abweichungen kompensiert werden können.
Für die Überwachung und Steuerung der Farbgebung im mehrfarbigen Offsetdruck
sind heute zahlreiche Lösungen bekannt.
Die EP 0 196 431 B1 beispielsweise beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Erzielung eines gleichförmigen Druckresultats an einer autotypisch arbeitenden
Mehrfarbenoffsetdruckmaschine. Kennzeichnend für diese Lösung ist das Messen
von Farbschichtdicken (Volltondichten) und Rasterpunktgrößen
(Flächendeckungsgraden) an Meßfeldern, die für jede Druckfarbe in jeder
Farbstellzone der Druckmaschine mitgedruckt werden. Aufgrund dieser
densitometrischen Meßwerte werden die Farbführungsstellglieder an der
Druckmaschine automatisch eingestellt.
Die Notwendigkeit, in jeder Farbstellzone mehrere Meßfelder mitzudrucken, hat
dazu geführt, daß das erwähnte Verfahren bisher ausschließlich im
Akzidenzoffsetdruck zum Einsatz kam. Im Akzidenzoffsetdruck können die
Meßfelder nämlich außerhalb des Satzspiegels, d. h. auf einem Rand mitgedruckt
werden, welcher zum Schluß weggeschnitten wird. Diese Voraussetzung ist im
Zeitungsoffset nicht erfüllt. Hier wird kein Rand weggeschnitten, allfällig
mitgedruckte Meßfelder müssen innerhalb des Satzspiegels untergebracht werden
und nehmen so Platz in Anspruch, der sonst durch Inserate oder redaktionelle
Beiträge genutzt werden könnte. Die Zeitungsverleger akzeptieren deshalb die
Meßfelder nur ungern.
Ein weiteres Hindernis für den Einsatz des obigen Verfahrens im Zeitungsoffset ist
im hohen gerätemmäßigen und personellen Aufwand zu sehen, der bei dem
Ausmessen der Meßfelder entsteht. Soll das Ausmessen im Rollenoffset online,
d. h. automatisch an der laufenden Bahn geschehen, so ist für jede Bahnseite ein
optischer Meßkopf mit automatischer Positionierung notwendig. Würde das
Ausmessen statt dessen mit handelsüblichen Handdensitometern oder
Handspektralphotometern vorgenommen, so müßte in Anbetracht der großen
Anzahl von Meßfeldern und dem Zeitbedarf der manuellen
Meßgerätepositionierung eigens zum Zweck der Qualitätsdatenerfassung
zusätzliches Personal eingestellt werden. Eine systematisch durchgeführte
Qualitätsdatenerfassung kann sich im Zeitungsoffset-Auflagendruck nicht
durchsetzen, solange sie mit hohen Investitionskosten oder großem zusätzlichem
Personalbedarf verbunden ist.
Das in EP 0 196 431 B1 beschriebene Verfahren weist eine weitere nachteilige
Eigenschaft auf, indem mit den Vollton- und Rastertondichten der Einzelfarben
Merkmale gemessen werden, welche keinen direkten Bezug zur farblichen
Erscheinung des Druckerzeugnisses aufweisen. Diesem Mangel kann dadurch
begegnet werden, daß auch sogenannte Kombinationsmeßfelder, d. h. Meßfelder
in denen die am Druck beteiligten Grundfarben in einem Rasterton
übereinandergedruckt sind, vorgesehen und farbmetrisch ausgemessen werden.
Solcherart gewonnene farbmetrische Meßwerte können sich auf den an der
Empfindlichkeitsfunktion des durchschnittlichen menschlichen Auges orientierten
XYZ-Farbraum oder auf die zum XYZ-System abgeleiteten empfindungsgemäß
gleichabständigen Farbräume CIELUV oder CIELAB beziehen, welche alle durch die
CIE (Commission Internationale de l′Eclairage) genormt wurden.
Die farbmetrische Messung an Kombinationsmeßfeldern hat den Vorteil, daß sie
eine Aussage über das Zusammenwirken aller an einem Mehrfarbendruck
beteiligten Farben ermöglicht. Die farbmetrischen Meßwerte sagen unmittelbar
etwas darüber aus, wie das Kombinationsmeßfeld bzw. das Druckerzeugnis dem
menschlichen Betrachter farblich erscheint. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
die Kombinationsmeßfelder gegebenenfalls durch Bildstellen mit einem geeigneten
Bildaufbau ersetzt werden können. Im Gegensatz zu densitometrischen Verfahren
wirkt sich an den farbmetrischen Meßmethoden nachteilig aus, daß sie keine
direkte Information zur Prozeßführung liefern. Eine Abweichung des Farborts läßt
beispielsweise keinen Schluß darüber zu, wie die Farbführung an der
Druckmaschine korrigiert werden muß, um die Abweichung zu reduzieren.
Es sind Methoden entwickelt worden, mit deren Hilfe Abweichungen des
Farborts in Variationen der Schichtdicken oder der
Dichten der am Druck beteiligten Einzelfarben umgerechnet werden können. So
beschreiben die EP 0 321 402 A1 und EP 0 408 507 A1 lineare Transformationen
zur Umrechnung von Variationen der Vollton- oder Rastertondichten in Variationen
des Farborts von Kombinationsmeßfeldern in den Farbräumen CIELUV oder
CIELAB.
Diese Transformationen machen es möglich, beispielsweise aus einer Abweichung
des Farborts von einem Kombinationsmeßfeld an einem Probebogen die Änderung
der Volltondichten von Einzelfarbenmeßfeldern zu berechnen, die notwendig ist,
um die Abweichung des Farborts im Kombinationsmeßfeld zu kompensieren. Die
verfolgte Strategie besteht demnach darin, unerwünschte Abweichungen des
Farborts von Kombinationsmeßfeldern ausschließlich durch geeignete
Veränderungen der Farbschichtdicken der am Druckprozeß beteiligten Farben zu
korrigieren.
Die Beschränkung auf Veränderungen der Farbschichtdicken in EP 0 408 507 A1
erscheint etwas willkürlich. Grundsätzlich ist nämlich die Korrektur von
Farbortsabweichungen auch über eine passende Veränderung der
Flächendeckungsgrade der einzelnen Druckfarben zu erreichen. Dies kann
beispielsweise in der digitalen Druckvorstufe geschehen, wenn die Farbauszüge
berechnet werden. Diese Möglichkeit ist besonders interessant, wenn die für ein
bestimmtes Kombinationsmeßfeld beobachteten Farbortsabweichungen zu einem
wesentlichen Teil systematischer, d. h. nicht ausschließlich zufälliger Natur sind.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß eine Veränderung der
Flächendeckungsgrade der Druckfarben beim Berechnen der Farbauszüge oft
leichter zu beherrschen ist als eine Veränderung der an der Druckmaschine
geführten Farbschichtdicken. Die Idee, individuelle Druckkennlinien einzelner
Farbwerke bei der Berechnung der Farbauszüge zu berücksichtigen, ist bereits aus
der DE 42 09 165 A1 bekannt. Allerdings wird dort kein Bezug zu farbmetrischen
Meßwerten an Kombinationsmeßfeldern oder Bildstellen hergestellt.
Aus den bisherigen Ausführungen folgt der Schluß, daß die heute bekannten und
vornehmlich für den Akzidenzoffset-Auflagendruck bestimmten Verfahren zur
Qualitätsdatenerfassung und zur Prozeßoptimierung nicht unverändert auf den
Zeitungsoffset-Auflagendruck übertragen werden können. Dies erklärt, warum
heute im Zeitungsoffset noch immer die Praxis üblich ist, die Farbgebung durch das
zwar geschulte aber eben subjektive Auge des Druckers zu überwachen und zu
steuern. Für einen Einsatz im Zeitungsoffset-Auflagendruck ist eine
Verbesserung der vorstehend besprochenen objektiven Verfahren erstrebenswert,
insbesondere in folgender Hinsicht:
- - Die notwendige Anzahl der Meßfelder sollte reduziert werden, damit die Meßfelder im Satzspiegel der Zeitung weniger Platz beanspruchen.
- - Der gerätemäßige und personelle Aufwand zum Ausmessen der Meßfelder soll verkleinert werden.
- - Die Verfahren sollten in Zukunft auf einer statistischen Kontrolle aufbauen. Meßfelder werden dann nur in wenigen repräsentativen Farbzonen mitgedruckt und die Ergebnisse auf den gesamten Druckprozeß extrapoliert. Dies kommt beiden vorhin aufgeführten Forderungen entgegen.
- - Das Messen an Bildstellen mit einem geeigneten Bildaufbau soll das Mitdrucken und Ausmessen von speziellen Meßfeldern so weit wie möglich unnötig machen.
- - Aus derselben Messung sollten sowohl farbmetrische als auch densitometrische Meßwerte resultieren. Dadurch kann gleichzeitig eine Aussage über die farbliche Erscheinung des Druckerzeugnisses und über die Möglichkeiten zu ihrer Korrektur sowohl in der Druckvorstufe wie an der Druckmaschine abgeleitet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, Meßfelder zur Erfassung von Farbdaten
eines Druckerzeugnisses zu schaffen, die zur Qualitätsdatenerfassung
auch im Rollenoffset-Auflagendruck, insbesondere zur statistischen
Qualitätsdatenerfassung, geeignet sind und deren Einsatz bei
solch einem Verfahren zur Qualitätsdatenerfassung insbesondere ein
Verfahren ermöglicht, daß einzelnen, mehreren und bevorzugt allen
vorstehend aufgestellten Forderungen genügt. Das Verfahren und die
dazu entwickelten Meßfelder sollen auch im Zeitungsoffset-Auflagendruck
einsetzbar sein.
Diese Aufgabe wird durch eine Meßfeldgruppe nach dem Anspruch 1 und ein
Verfahren nach den Ansprüchen 2 oder 3 gelöst. Die Unteransprüche stellen
zweckmäßige, nicht platt selbstverständliche Ausgestaltungen dazu dar. Die
Lösung ist zwar durch die speziellen Anforderungen des Zeitungsdrucks geprägt,
dies schließt jedoch eine nutzbringende Anwendung auf anderen Gebieten, wie
dem Rollenakzidenzoffset keineswegs aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf folgenden Überlegungen:
- - Die farbliche Erscheinung einer im mehrfarbigen Übereinanderdruck bedruckten Fläche ist bei gegebenem Papier und Farbmaterial durch das Zusammenwirken der Farbschichtdicke und des effektiven Flächendeckungsgrades aller übereinanderliegenden Druckfarben bestimmt.
- - Durch farbmetrische Messung an einem Kombinationsmeßfeld, d. h. an einem Meßfeld, in welchem mehrere Farben in Raster- oder Volltönen übereinandergedruckt sind, wird die kombinierte Wirkung der beteiligten Druckfarben durch eine einzige optische Antastung erfaßt.
- - Der Beitrag der einzelnen Farbe kann am besten durch ihre Schichtdicke und die Rasterpunktgröße charakterisiert werden. Das densitometrische Äquivalent dazu sind die Volltondichte und der effektive Flächendeckungsgrad im Druck. Diese zwei Kenngrößen werden in herkömmlichen Prüfverfahren pro beteiligte Druckfarbe durch Dichtemessung je an einem einfarbigen Kontrollfeld im Voll- und Rasterton gemessen. Die Berechnung des Flächendeckungsgrades aus Voll- und Rastertondichte geschieht üblicherweise nach der allgemein bekannten Formel von Murray-Davies.
- - Basiert die Qualitätsdatenerfassung im Offset-Auflagendruck ausschließlich auf densitometrischen Messungen, so müssen pro Druckfarbe also mindestens zwei einfarbige Meßfelder mitgedruckt werden. Diese Meßfelder sind einzeln einer Dichtemessung zu unterziehen. Will man zusätzlich auch noch über das Zusammenwirken der Farbschichten Auskunft bekommen, so sind zur Bestimmung der Farbannahme zusätzliche densitometrische Messungen an weiteren zwei- und dreifarbigen Kombinationsmeßfeldern notwendig. Im dreifarbigen Übereinanderdruck ergibt dies beispielsweise mindestens zehn optische Antastungen.
- - Eine Verkleinerung des Aufwandes ergibt sich, wenn anstelle der Volltondichte und des Flächendeckungsgrades einer Farbe ihre Rastertondichte betrachtet wird. Die Rastertondichte gibt die kombinierte Wirkung der beiden anderen Einflußgrößen wieder. Allerdings ist dann eine differenzierte Betrachtung nach den Ursachen von Variationen schwieriger.
Zwischen den an einem Kombinationsmeßfeld ermittelten farbmetrischen
Werten auf der einen Seite sowie dem densitometrischen Kennwert
Rastertondichte der Einzelfarben auf der anderen Seite besteht ein
gesetzmäßiger Zusammenhang. Dieser Zusammenhang ist generell kompliziert.
Er läßt sich jedoch vereinfachen, wenn nur Variationen der interessierenden
Größen um einen bestimmten Arbeitspunkt betrachtet werden, was in der
Druckereipraxis in Anbetracht der einschlägigen Standardisierungsanstrengungen
meistens genügt.
Das folgende Vorgehen wird vorgeschlagen:
- - Der systematische Zusammenhang zwischen den Variationen von farbmetrischen Kennwerten an Kombinationsmeßfeldern und Variationen der Rastertondichte der Einzelfarben wird an Eichdrucken für gegebenes Papier, Farbmaterial, eine bestimmte Druckmaschine und einen Arbeitspunkt empirisch bestimmt. Der Arbeitspunkt charakterisiert sich zweckmäßigerweise durch die nominellen Flächendeckungsgrade der Einzelfarben im Kombinationsmeßfeld, d. h. die Flächendeckungsgrade, welche das Kombinationsmeßfeld auf den Filmvorlagen oder den Druckplatten aufweist.
- - Das Ergebnis der Auswertung der Eichdrucke bildet somit pro Arbeitspunkt eine Transformationsfunktion, welche Variationen der Rastertondichte in den Einzelfarbenrasterfeldern in Variationen des Farbortsvektors des Kombinationsmeßfeldes umrechnet und umgekehrt.
- - Auf dem hinsichtlich seiner farblichen Erscheinung zu kontrollierenden Druckerzeugnis wird sodann lediglich das Kombinationsmeßfeld mitgedruckt und farbmetrisch ausgemessen. Aus diesem gemessenen Ist- Farbort wird durch Subtraktion eines vorgegebenen Soll-Farbortes die Farborts-Abweichung oder Farborts-Variation berechnet.
- - Die Variationen der Rastertondichte der Einzelfarben werden nun durch Umkehrung der gefundenen Transformationsfunktion aus den Variationen des Farbortsvektors des Kombinationsmeßfeldes errechnet.
Zur Qualitätsdatenerfassung, insbesondere zur statistischen Qualitätsdatenerfassung,
werden Meßfelder und/oder als Meßfelder dienende
Bildstellen mitgedruckt und nach dem Drucken optisch abgetastet.
Das remittierte Licht wird ausgewertet.
Erfindungsgemäß weisen das zu kontrollierende Druckerzeugnis und ein
oder mehrere Eichdrucke je ein erstes Kombinationsmeßfeld auf, in
welchem die Grundfarben, üblicherweise die drei Farben Cyan, Magenta
und Gelb, mit den nominellen Flächendeckungsgraden (Fc1, Fm1, Fg1)
übereinandergedruckt sind.
Der oder die Eichdrucke weisen zusätzlich Kombinationsmeßfelder auf,
in welchen die Grundfarben mit den nominellen Flächendeckungsgraden
(Fc2 = Fc1 + ΔFc2, Fm1, Fg1),
(Fc1, Fm3 = Fm1 + ΔFm3, Fg1),
(Fc1, Fm1, Fg4 = Fg1 + ΔFg4)
(Fc1, Fm3 = Fm1 + ΔFm3, Fg1),
(Fc1, Fm1, Fg4 = Fg1 + ΔFg4)
übereinandergedruckt sind. In jedem dieser
zusätzlichen Kombinationsmeßfelder ist jeweils zumindest eine andere
Grundfarbe variiert, beispielsweise die erste Grundfarbe um den Wert
ΔFc2 im zweiten, die zweite Grundfarbe um den Wert ΔFm3 im dritten
und die dritte Grundfarbe um den Wert ΔFg4 im vierten Feld. Die
Anzahl der zusätzlichen Kombinationsmeßfelder und die Anzahl der
Farben pro Kombinationsmeßfeld entspricht bevorzugterweise der
Anzahl der Grundfarben. Die Eichdrucke weisen zusätzlich pro Grundfarbe
zumindest je zwei Einzelfarbenrasterfelder in den Grundfarben
auf, wobei je eines in seiner jeweiligen Farbe einen Flächendeckungsgrad
besitzt, der dem der gleichen Farbe im ersten Kombinationsmeßfeld
entspricht. Der Flächendeckungsgrad des anderen Einzelfarbenrasterfeldes
entspricht dem variierten Flächendeckungsgrad des entsprechenden
zusätzlichen Kombinationsmeßfeldes. In obiger Nomenklatur
weisen die Einzelfarbenrasterfelder somit die Flächendeckungsgrade
Fc1, Fc2, Fm1, Fm3, Fg1 und Fg4 auf. Der oder die Eichdrucke können
gesondert oder auch in dem Druckerzeugnis mitgedruckt werden.
Vorteilhafterweise können an diesen Eichdrucken durch Messung mit
einem Farbmeßgerät auf den Kombinationsmeßfeldern je die Farbortsvektoren
R₁, R₂, R₃ und R₄ in einem gewählten farbmetrischen Koordinatensystem
bestimmt werden. In den Einzelfarbenrasterfeldern
können durch densitometrische Messung mit einer dem einzelnen Feld
entsprechenden Filtercharakteristik die jeweiligen Rastertondichtewerte
Dc1, Dc2, Dm1, Dm3, Dg1 und Dg4 bestimmt werden.
Die Farbortsvektoren und die Rastertondichtewerte eines oder mehrerer
Eichdrucke werden erfindungsgemäß zur Bestimmung einer Transformationsfunktion
L verwendet, die eine Variation
der Rastertondichten in den Einzelfarbenrasterfeldern mit den nominellen
Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 in Variationen des Farbortsvektors
ΔR des ersten Kombinationsmeßfeldes mit den nominellen
Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 umrechnet.
Erfindungsgemäß sollte an dem zu kontrollierenden Druckerzeugnis
durch Messung mit einem Farbmeßgerät auf dem ersten Kombinationsmeßfeld
wiederholt der Farbortsvektor R₁₁ in dem gewählten Koordinatensystem
bestimmt werden.
Schließlich kann die auf einen vorgegebenen Soll-Farbortsvektor R₀
bezogene Abweichung des am Druckerzeugnis ermittelten Farbortsvektors
ΔR₁₁ = R₁₁-R₀ durch Umkehrung der Transformationsfunktion L in eine
Variation
der Rastertondichten in vorhandenen oder gedachten Einzelfarbenrasterfeldern
mit den nominellen Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1
umgerechnet werden.
Die Erfindung kann mit Vorteil im Rollenoffset-Auflagedruck Verwendung
finden.
Eine Meßfeldgruppe zur Erfassung von Farbdaten eines Druckerzeugnisses,
insbesondere zur Qualitätsdatenerfassung im Rollenoffset-
Auflagendruck, weist mehrere Meßfelder auf, die optisch abtastbar
auf einem zu kontrollierenden Druckerzeugnis oder einem Eichdruck
aufgedruckt sind.
Erfindungsgemäß gehören zu dieser Meßfeldgruppe ein erstes Kombinationsmeßfeld,
in welchem die Grundfarben mit ihren nominellen
Flächendeckungsgraden übereinandergedruckt sind, zusätzliche Kombinationsmeßfelder,
in denen die Grundfarben mit variierten nominellen
Flächendeckungsgraden übereinandergedruckt sind, wobei jede
Grundfarbe zumindest einmal und in jedem zusätzlichen Kombinationsmeßfeld
zumindest eine andere Grundfarbe variiert ist und
ferner zusätzliche Einzelfarbenrasterfelder in den Grundfarben,
wobei erste Einzelrasterfarbenfelder in ihrer jeweiligen Grundfarbe
einen Flächendeckungsgrad besitzen, der dem der gleichen Farbe
im ersten Kombinationsmeßfeld entspricht und zweite Einzelrasterfarbenfelder
in ihrer jeweiligen Grundfarbe einen Flächendeckungsgrad
besitzen, der dem variierten Flächendeckungsgrad der
gleichen Farbe in den zusätzlichen Kombinationsmeßfeldern entspricht.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun anhand der Fig. 1
erklärt.
Ein Eichdruck 40 enthält einen aus 10 Meßfeldern bestehenden Meßfeldblock:
- - In einem ersten dreifarbigen Kombinationsmeßfeld 1 sind die Grundfarben Cyan,
Magenta und Gelb mit den nominellen Flächendeckungsgraden (Fc1, Fm1, Fg1)
übereinandergedruckt. In drei weiteren Kombinationsmeßfeldern 2, 3 und 4 sind
ebenfalls die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb übereinandergedruckt, und
zwar mit den nominellen Flächendeckungsgraden
(Fc2 = Fc1 + ΔFc2, Fm1, Fg1),
(Fc1, Fm3 = Fm1 + ΔFm3, Fg1) und
(Fc1, Fm1, Fg4 = Fg1 + ΔFg4).Bezogen auf Kombinationsmeßfeld 1 ist also in jedem der Kombinationsmeßfelder 2, 3 und 4 der nominelle Flächendeckungsgrad genau einer Grundfarbe variiert, d. h. in Kombinationsmeßfeld 2 derjenige von Cyan um ΔFc2, in Kombinationsmeßfeld 3 derjenige von Magenta um ΔFm2 und in Kombinationsmeßfeld 4 derjenige von Gelb um ΔFg4, ΔFc2, ΔFm3 und ΔFg4 dürfen dabei sowohl positives wie negatives Vorzeichen aufweisen. - - Sechs Einzelfarbenfelder sind mit Rastertönen bedruckt, und zwar Feld 8 und 11 in Cyan mit den nominellen Flächendeckungsgraden Fc1 und Fc2, Feld 9 und 12 in Magenta mit den nominellen Flächendeckungsgraden Fm1 und Fm2 sowie Feld 10 und 13 in Gelb mit den nominellen Flächendeckungsgraden Fg1 und Fg4.
Das in der Auflage zu kontrollierende Druckerzeugnis 50 enthält von den
beschriebenen Meßfeldern mindestens das Kombinationsmeßfeld 1, in welchem
die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb mit den nominellen
Flächendeckungsgraden (Fc1, Fm1, Fg1) übereinandergedruckt sind. Als
Kombinationsmeßfeld kann im Prinzip auch eine Bildstelle mit identischem
Bildaufbau dienen.
Der Eichdruck 40 wird insbesondere in bezug auf das Farbmaterial, die
Farbschichtdicke und die Tonwertzunahme, d. h. die Vergrößerung des
Flächendeckungsgrades von der Filmvorlage oder der Druckplatte zum Druck, unter
standardisierten Bedingungen gedruckt. Diese Bedingungen wurden für den
Auflagendruck beispielsweise durch die UGRA in der Schweiz oder die FOGRA in
Deutschland festgelegt. Hierbei spielt es für die prinzipielle Funktionsweise keine
Rolle, ob das erfindungsgemäße Verfahren im Zeitungs- oder aber im
Akzidenzrollenoffset angewendet wird. Wesentlich ist einzig die Forderung, daß
der Eichdruck 40 nach demselben Standard wie die Auflage, d. h. das zu
kontrollierende und zu optimierende Druckerzeugnis, hergestellt wird.
Beim Herstellen des Eichdrucks 40 ist eine weitere Bedingung einzuhalten. Nebst
den Meßfeldblöcken muß der Eichdruck nämlich noch weitere mit allen
Grundfarben bedruckte Flächen aufweisen, damit am Ort des Meßfeldblocks in
Papierlaufrichtung eine genügende Farbabnahme garantiert ist. Die Gestaltung
dieser Flächen ist frei. Analoge Überlegungen gelten in bezug auf die Farbabnahme
für das Druckerzeugnis 50.
Mit Hilfe des Eichdrucks 40 kann nun der Zusammenhang zwischen Variationen der
Rastertondichte von Cyan, Magenta und Gelb und der farblichen Erscheinung des
Kombinationsmeßfeldes 1 quantitativ bestimmt werden.
Bei der Bestimmung der Abhängigkeit der farblichen Erscheinung des
Kombinationsmeßfeldes 1 von den Rastertondichten der Grundfarben geht es
darum, eine Transformationsfunktion L zu bestimmen, welche eine Variation der
Rastertondichten in die dadurch resultierende Variation des Farbortes des
Kombinationsmeßfeldes umrechnet.
Im allgemeinen Fall ist die Transformationsfunktion L nichtlinear. Da wir es in der
Druckpraxis meist mit relativ kleinen Variationen um einen standardisierten
Betriebspunkt zu tun haben, ist es zulässig, die Zusammenhänge zu linearisieren.
Im Interesse der Übersichtlichkeit wird im folgenden das erfindungsgemäße
Verfahren anhand eines linearisierten Modells erklärt. Dies tut der
verallgemeinernden Formulierung von Hauptanspruch 2 auf lineare und nichtlineare
Systeme keinen Abbruch.
Die Transformationsfunktion kann wie folgt bestimmt werden:
- - Es wird ein farbmetrisches Koordinatensystem, vorzugsweise XYZ, für die farbmetrischen Messungen festgelegt. Prinzipiell sind auch CIELAB oder CIELUV möglich. Wichtig ist, daß für die Angabe aller farbmetrischen Meßwerte immer dasselbe System benutzt wird. Der Einfachheit halber basieren die weiteren Ausführungen beispielhaft auf Normfarbwerten XYZ.
- - An den Kombinationsmeßfeldern 1 bis 4 von Eichdruck 40 werden die Normfarbwerte XYZ gemessen. Es resultieren vier Farbortsvektoren und zwar R₁ für Meßfeld 1, R₂ für Meßfeld 2, R₃ für Meßfeld 3 und R₄ für Meßfeld 4.
- - An den Einzelfarbenfeldern 8 bis 13 von Eichdruck 40 werden Farbdichten gemessen. Es resultieren dabei sechs Rastertondichtewerte, und zwar Dc1 für Meßfeld 8, Dc2 für Meßfeld 11, Dm1 für Meßfeld 9, Dm3 für Meßfeld 12, Dg1 für Meßfeld 10 und Dg4 für Meßfeld 13.
- - Mit den Definitionen lassen sich die linearisierten Zusammenhänge zwischen den gemessenen Größen durch die folgende Gleichung darstellen:
- - Hier steht die 3×3-Matrix für die gesuchte Transformationsfunktion L. Um zu der Transformationsfunktion zu gelangen, müssen wir also die letzte Gleichung nur noch nach auflösen:
Durch Auswerten des Eichdrucks 40 haben wir nun den quantitativen
Zusammenhang zwischen Variationen der Rastertondichte der Grundfarben auf der
einen Seite und Variationen des Farbortsvektors im Kombinationsmeßfeld 1
bestimmt.
Nach dem soeben beschriebenen Verfahren wird die Matrix aufgrund der
Matrizen und berechnet. und sind dabei durch Meßwerte definiert,
welche allein vom Eichdruck 40 stammen. Das bedeutet, daß die Matrix
vollständig aufgrund eines einzigen Eichdrucks bestimmt werden kann.
Die am Eichdruck gewonnene Transformationsfunktion kann nun nutzbringend
angewendet werden, wenn die Qualität von Auflagendrucken überwacht werden
soll. Voraussetzung dazu ist, daß im Druckerzeugnis 50 das
Kombinationsmeßfeld 1 mit denselben nominellen Flächendeckungsgraden für
Cyan, Magenta und Gelb mitgedruckt wird wie im Eichdruck 40.
An stichprobenweise gezogenen Exemplaren des Druckerzeugnisses 50 wird durch
Messung mit einem Farbmeßgerät der Farbortsvektor R₁₁ im Kombinationsmeßfeld
1 gemessen. Durch Bezug auf einen vorgegebenen Soll-Farbortsvektor R₀
errechnet sich anschließend die Farbortsabweichung ΔR₁₁ = R₁₁-R₀. Der Soll-
Farbortsvektor kann sowohl ein von einer gegebenen Vorlage stammender
Meßwert sein als auch direkt von der digitalen Druckvorstufe herkommen.
Durch Umkehrung der Transformationsfunktion L können die mit der
Farbortsabweichung ΔR₁₁ verbundenen Variationen
der
Rastertondichte der Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb auf dem Druckerzeugnis
(50) berechnet werden:
Mit der soeben beschriebenen Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurde gezeigt, daß Variationen der Farbführung am Druckerzeugnis 50 in den drei
bunten Grundfarben durch eine einzige farbmetrische Messung bestimmt werden
können. Damit kann auf sehr effiziente Weise sowohl eine Information über das
Verhalten der Einzelfarben wie auch über ihr Zusammenwirken gewonnen werden.
Der Aufwand hierzu wird gegenüber herkömmlichen Verfahren in zweifacher
Hinsicht reduziert:
- - Auf dem Druckerzeugnis sind weniger Meßfelder notwendig, d. h. ein Kombinationsmeßfeld in Cyan, Magenta und Gelb anstelle von drei Einzelfarbenrasterfeldern und drei Rasterfeldern im zweifarbigen Übereinanderdruck.
- - Die Anzahl der am Druckerzeugnis durchzuführenden Messungen reduziert sich von mindestens sechs auf eins.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß durch die farbmetrische
Messung am Kombinationsmeßfeld 1 des Druckerzeugnisses 50 ein quantitatives
Kriterium geprüft wird, das dem Kunden der Druckerei direkt etwas darüber
aussagt, wie der durchschnittliche menschliche Betrachter die farbliche
Erscheinung des Druckerzeugnisses empfindet.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, anstelle des Kombinationsmeßfeldes
1 auf dem Druckerzeugnis 50 eine Bildstelle mit geeignetem Bildaufbau zu
benutzen. Dadurch kann der durch das Kombinationsmeßfeld 1 beanspruchte
Raum auf dem Druckerzeugnis eingespart werden.
Eine weitere sinnvolle Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß in dem Druckerzeugnis 50 der komplette Meßfeldblock des Eichdrucks
40 mitgedruckt wird, so daß auf den eigentlichen Eichdruck verzichtet werden
kann. Es ist problemlos möglich, zur Bestimmung der Transformationsfunktion L
beispielsweise das erste gute Exemplar der Auflage anstelle des Eichdrucks 40 zu
verwenden.
Für das erfindungsgemäße Verfahren spielt es keine Rolle, mit welcher Art von
Meßgeräten die Meßdaten erhoben werden. Beispielsweise ist es prinzipiell offen,
ob densitometrische Werte mit Hilfe eines Densitometers, eines
Spektralphotometers, einer Videokamera oder irgendeiner anderen dazu
geeigneten Vorrichtung bestimmt werden. Analog sind farbmetrische Messungen
mit Spektralphotometern, Dreibereichsfarbmeßgeräten, Videokameras oder anderen
passenden Geräten möglich, ohne der Erfindung Abbruch zu tun. Ferner ist es nicht
von Belang, mit welchen Hilfsmitteln die Weiterverarbeitung der Meßdaten besorgt
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch in Richtung auf den vierfarbigen
Übereinanderdruck erweitern, indem in den Kombinationsmeßfeldern auf dem
Eichdruck 40 und dem Druckerzeugnis 50 auch ein Anteil der Druckfarbe Schwarz
zugelassen ist. Einzige Bedingung ist die, daß der nominelle Flächendeckungsgrad
von Schwarz auf allen vier Kombinationsmeßfeldern derselbe ist.
Durch die Einsparungen, welche das vorgestellte Verfahren an notwendigen
Meßfeldern und an Meßaufwand bringt, wird es im Rollenoffset, insbesondere
aber im Zeitungsoffset-Auflagendruck erstmals möglich, Qualitätsdatenerfassung
am Druckerzeugnis systematisch und routinemäßig zu betreiben.
- - Durch gezielte statistische Erhebungen kann das Druckunternehmen nun mit vertretbarem Aufwand repräsentative Daten über das von seiner Produktion eingehaltene Qualitätsniveau gewinnen. Dabei ist es in farbzonenorientiert arbeitenden Druckmaschinen keinesfalls notwendig, für jede druckende Farbzone ein separates Kombinationsmeßfeld auf dem Druckerzeugnis mitzudrucken und auszumessen. Es genügen einige wenige Stellen mit Meßfeldern für eine Produktion.
- - Weiter wird es möglich, Störungen im Druckprozeß, beispielsweise unvermittelt auftretende Änderungen von Materialeigenschaften, früher zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu treffen.
- - Die Möglichkeit, die produzierte Druckqualität gegenüber den Kunden eines Druckunternehmens zahlenmäßig zu dokumentieren, verschafft diesem einen Wettbewerbsvorsprung vor Konkurrenten, welche nicht über diese Möglichkeit verfügen. Dieser Aspekt wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, da heute ein starker Trend erkennbar ist, das Qualitätssicherungssystem von Druckereibetrieben nach der Norm ISO 9000 zu zertifizieren.
Claims (12)
1. Meßfeldgruppe zur Erfassung von Farbdaten eines Druckerzeugnisses,
insbesondere zur Qualitätsdatenerfassung im Rollenoffset-
Auflagendruck, mit mehreren Meßfeldern, die optisch abtastbar
auf einem zu kontrollierenden Druckerzeugnis oder einem
Eichdruck aufgedruckt sind,
gekennzeichnet durch
- a) ein erstes Kombinationsmeßfeld (1), in welchem die Grundfarben mit ihren nominellen Flächendeckungsgraden (Fc1, Fm1, Fg1) übereinandergedruckt sind,
- b) zusätzliche Kombinationsmeßfelder (2, 3, 4), in denen die
Grundfarben mit variierten nominellen Flächendeckungsgraden
{(Fc2 = Fc1 + ΔFc2, Fm1, Fg1),
(Fc1, Fm3 = Fm1 + ΔFm3, Fg1),
(Fc1, Fm1, Fg4 = Fg1 + ΔFg4)}übereinandergedruckt sind, wobei jede Grundfarbe zumindest einmal und in jedem zusätzlichen Kombinationsmeßfeld (2, 3, 4) zumindest eine andere Grundfarbe variiert ist und - c) zusätzliche Einzelfarbenrasterfelder (8, 11; 9, 12; 10, 13) in den Grundfarben, wobei erste Einzelrasterfarbenfelder (8, 9, 10) in ihrer jeweiligen Grundfarbe einen Flächendeckungsgrad (Fc1, Fm1, Fg1) besitzen, der dem der gleichen Farbe im ersten Kombinationsmeßfeld (1) entspricht und zweite Einzelrasterfarbenfelder (11, 12, 13) in ihrer jeweiligen Grundfarbe einen Flächendeckungsgrad (Fc2, Fm3, Fg4) besitzen, der dem variierten Flächendeckungsgrad der gleichen Farbe in den zusätzlichen Kombinationsmeßfeldern (2, 3, 4) entspricht.
2. Verfahren zur Qualitätsdatenerfassung, insbesondere zur statistischen
Qualitätsdatenerfassung, im Rollenoffset-Auflagendruck,
bei dem
- a) Meßfelder und/oder als Meßfelder dienende Bildstellen mitgedruckt und
- b) nach dem Druckvorgang optisch abgetastet werden und
- c) das remittierte Licht ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - d) eine Meßfeldgruppe nach Anspruch 1 verwendet wird.
3. Verfahren zur Qualitätsdatenerfassung, insbesondere zur statistischen
Qualitätsdatenerfassung, im Rollenoffset-Auflagendruck,
bei dem
- a) Meßfelder und/oder als Meßfelder dienende Bildstellen mitgedruckt und
- b) nach dem Druckvorgang optisch abgetastet werden und
- c) das remittierte Licht ausgewertet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß - d) auf das zu kontrollierende Druckerzeugnis (50) und ein oder mehrere Eichdrucke (40) je ein erstes Kombinationsmeßfeld (1) aufgebracht wird, in welchem die Grundfarben, insbesondere die drei Farben Cyan, Magenta und Gelb, mit nominellen Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 übereinandergedruckt sind,
- e) auf die Eichdrucke (40) zusätzlich Kombinationsmeßfelder
(2, 3, 4) aufgebracht werden, in welchen die Grundfarben
mit nominellen Flächendeckungsgraden
(Fc2 = Fc1 + ΔFc2, Fm1, Fg1),
(Fc1, Fm3 = Fm1 + ΔFm3, Fg1),
(Fc1, Fm1, Fg4 = Fg1 + ΔFg4)übereinandergedruckt sind, wobei jede Grundfarbe zumindest einmal und in jedem zusätzlichen Kombinationsmeßfeld (2, 3, 4) zumindest eine andere Grundfarbe variiert ist und - f) auf die Eichdrucke (40) zusätzlich pro Grundfarbe zwei Einzelfarbenrasterfelder (8, 11; 9, 12; 10, 13) aufgebracht werden, wobei erste Einzelrasterfarbenfelder in ihrer jeweiligen Grundfarbe einen Flächendeckungsgrad (Fc1, Fm1, Fg1) besitzen, der dem der gleichen Farbe im ersten Kombinationsmeßfeld (1) entspricht und zweite Einzelrasterfarbenfelder (11, 12, 13) in ihrer jeweiligen Grundfarbe einen Flächendeckungsgrad (Fc2, Fm3, Fg4) besitzen, der dem variierten Flächendeckungsgrad der gleichen Farbe in den zusätzlichen Kombinationsmeßfeldern (2, 3, 4) entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Eichdrucken (40) durch Messung mit einem Farbmeßgerät auf den
Kombinationsmeßfeldern (1, 2, 3, 4) je die Farbortsvektoren R₁,
R₂, R₃ und R₄ in einem gewählten farbmetrischen Koordinatensystem
und durch densitometrische Messung mit einer dem einzelnen Feld
entsprechenden Filtercharakteristik die jeweiligen Rastertondichtewerte
Dc1, Dc2, Dm1, Dm3, Dg1 und Dg4 bestimmt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbortsvektoren (R₁, R₂, R₃ und R₄) und die Rastertondichtewerte
(Dc1, Dc2, Dm1, Dm3, Dg1 und Dg4) eines oder mehrerer Eichdrucke
(40) zur Bestimmung einer Transformationsfunktion L verwendet
werden, die
eine Variation
der Rastertondichten in den Einzelfarbenrasterfeldern mit den
nominellen Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 in Variationen des
Farbortsvektors ΔR des ersten Kombinationsmeßfeldes (1) mit
den nominellen Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 umrechnet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) an dem zu kontrollierenden Druckerzeugnis (50) durch Messung mit einem Farbmeßgerät auf dem ersten Kombinationsmeßfeld (1) wiederholt der Farbortsvektor R₁₁ in dem gewählten Koordinatensystem bestimmt und
- b) die auf einen vorgegebenen Soll-Farbortsvektor R₀ bezogene Abweichung des am Druckerzeugnis (50) ermittelten Farbortsvektors ΔR₁₁ = R₁₁-R₀ durch Umkehrung der Transformationsfunktion L in eine Variation der Rastertondichten in vorhandenen oder gedachten Einzelfarbenrasterfeldern mit den nominellen Flächendeckungsgraden Fc1, Fm1, Fg1 umgerechnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transformationsfunktion L linear, d. h. durch eine 3×3-Matrix gekennzeichnet
ist und daß die Beziehungen ΔR₁ = ΔD₁ und ΔD₁ = -1 ΔR₁ bzw. ΔR₁₁ = ΔD₁₁ und
ΔD₁₁ = -1 ΔR₁₁ gelten.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kombinationsmeßfeld auf dem Druckerzeugnis eine Bildstelle ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kombinationsmeßfelder auf den Eichdrucken und dem Druckerzeugnis
zusätzlich zu Cyan, Magenta und Gelb auch mit einem Rasterton in Schwarz
bedruckt werden, wobei der nominelle Flächendeckungsgrad von Schwarz in
allen Kombinationsmeßfeldern derselbe ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
farbmetrischen und/oder densitometrischen Messungen mit einem
Spektralphotometer vorgenommen werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
densitometrischen Messungen mit einem Desitometer vorgenommen werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
farbmetrischen Messungen mit einem Dreibereichsfarbmeßgerät vorgenommen
werden.
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