DE4402047A1 - Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden Masse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden MasseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung einer gaserzeugenden Masse nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Eine derartige Masse aus Natriumazid, Kaliumnitrat,
Eisenoxid und Siliziumdioxid ist z. B. aus der DE-OS 42 07 009
bekannt. Das Natriumazid stellt dabei die gasliefernde
Hauptkomponente dar. Durch das Kaliumnitrat und das
Eisenoxid wird das Natriumazid zu Natriumoxid oxidiert, und
das Siliziumdioxid bindet das Natriumoxid als
Silikatschlacke. Weitere ozidhaltige Massen für Airbag-
Generatoren gehen z. B. aus der DE-PS 22 36 175, der DE-OS
24 49 564 und der US-PS 37 79 823 hervor.
Wie beispielsweise der DE-OS 24 49 564 und der US-PS
37 79 823 zu entnehmen, werden nach dem -Stand der Technik
die Bestandteile der Masse in einer Kugelmühle miteinander
vermischt. Damit sie in der Kugelmühle nicht verkleben, muß
das Gemisch staubtrocken sein. Dies führt zu einer
Staubentwicklung, die insbesondere im Hinblick auf die
Toxizität von Natriumazid aufwendige Schutzmaßnahmen
erfordert. Ein großes Problem ist die Explosionsgefahr, wie
die Vergangenheit bewiesen hat.
Darüber hinaus läßt die Homogenität des Gemischs zu
wünschen übrig. So neigt beispielsweise Eisenoxid dazu, an
der Innenwandung und an den Kugeln der Kugelmühle
anzubacken. Ferner erfolgt durch die Reibungselektrizität
eine statische Aufladung der Teilchen, die z. B. dazu führt,
daß das feine Siliziumdioxid vom Gemisch abgestoßen und
damit zum Teil entmischt wird.
Um das pulverförmige Gemisch in eine stückige Form
überzuführen, wird es nach dem Stand der Technik zu
Tabletten gepreßt. Dazu wird das Gemisch mit Preß- oder
Tablettenhilfsstoffen, wie Graphit, versetzt. Damit es in
die Formausnehmungen der Tablettiermaschine in einer
ausreichenden Menge gelangt, ist es ferner erforderlich,
das Gemisch vorzuverdichten. Dazu wird es mit etwas Wasser
angefeuchtet. Der Zusatz der Tablettenhilfsstoffe und des
Wassers erfolgt in einem separaten Mischer, z. B. einem
Paddelmischer, das Vorverdichten des angefeuchteten
Gemischs beispielsweise in einem nachgeschalteten
Walzenverdichter. Für das bekannte Verfahren ist also ein
erheblicher apparativer Aufwand erforderlich.
Auch sind zahlreiche Arbeitsvorgänge durchzuführen.
Beispielsweise ist das als Schlackebildner verwendete
Siliziumdioxid von Natur aus sauer. Um die Gefahr der
Freisetzung von Stickstoffwasserstoffsäure zu verhindern,
muß das Siliziumdioxid daher einer Vorbehandlung
unterworfen werden. Das heißt, es wird mit Natronlauge
neutralisiert, dann getrocknet und anschließend
zerkleinert. Diese Vorbehandlung erfolgt mit großen
Wassermengen, Zeitaufwand und Energieverbrauch.
Ferner führen manche Preß- oder Tablettenhilfsstoffe, wie
Graphit, zur Bildung unerwünschter Gase beim Abbrand, z. B.
Kohlenmonoxid. Darüber hinaus neigen die Tabletten dazu, an
den Kanten abzubrechen. Auch ist der Abrieb, dem die
Tabletten im Gasgenerator durch das ständige Schütteln beim
Betrieb des Fahrzeugs ausgesetzt sind, nicht unerheblich.
Darüber hinaus läßt sich der Produktions-Ausschuß nicht
wiederverwenden, muß also als Sondermüll entsorgt werden.
Inhomogenitäten beim Mischen und unterschiedliche
preßdichten führen ferner zu Schwankungen in den
Abbrandeigenschaften und Zündverhalten.
Ein großes Problem stellt bei dem bekannten Verfahren auch
die Explosionsgefahr dar. Entsprechende Vorkommnisse sind
bereits eingetreten. Auch der Verbrauch an Preßwerkzeugen
ist sehr kostspielig. Durch das abrasive Siliziumdioxid ist
nämlich der Verschleiß sehr hoch.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
einer gaserzeugenden Masse auf Azidbasis bereitzustellen,
das bei verringertem Arbeits- und apparativem Aufwand zu
einer stückigen Form mit hervorragenden Eigenschaften, wie
hoher Abriebfestigkeit und gleichmäßigen
Abbrandeigenschaften und Anzündeigenschaften sowie einem
höheren Sicherheitsstandard führt.
Dies wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1
gekennzeichneten Verfahren erreicht. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
wiedergegeben.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Gemisch aus
dem Alkali- oder Erdalkaliazid, dem oxidierenden Salz, dem
Metalloxid und dem Schlackebildner in Gegenwart von Wasser
in eine pastöse, knetbare Masse übergeführt. Diese Masse
wird dann in eine stückige Form gebracht, worauf die
Formstücke getrocknet werden.
Die stückige Form kann durch Granulieren der pastösen Masse
erhalten werden oder durch Strangpressen oder durch
Auswalzen der pastösen Masse zu einer Folie.
Das gebildete Granulat kann ein Feingranulat mit einer
mittleren Teilchengröße von beispielsweise 0,5 bis 2 mm
oder ein Grobgranulat mit einer mittleren Teilchengröße von
mehr als 2 bis 5 mm sein. Durch die gewählte Teilchengröße
kann die Abbrandgeschwindigkeit gesteuert werden.
Überraschenderweise wird durch das Granulat eine höhere
Gasausbeute erzielt als mit den nach dem herkömmlichen
Verfahren hergestellten Tabletten. So haben Versuche
ergeben, daß bei gleicher Zusammensetzung und gleicher
Menge das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Granulat zu einer um etwa 15% höheren Gasausbeute führt als
die nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten
Tabletten. Dies ermöglicht einen kleineren Gasgeneratorbau
oder einen größeren Luftsack.
Das Strangpressen der pastösen Masse kann z. B. mit einem
Knetextruder mit einer Lochmatrize zu Strängen mit einem
Durchmesser von beispielsweise 1 bis 5 mm erfolgen. Die
extrudierten Stränge können mit einem Schneidwerkzeug z. B.
auf eine Länge von 1 bis 5 mm geschnitten werden. Gegenüber
dem Granulat besitzen solche stranggepreßte und dann
geschnittene Formstücke eine noch genauer definierte
Oberfläche und damit besonders konstante
Abbrandeigenschaften.
Wenn die pastöse Masse zu einer Folie von beispielsweise 1
bis 5 mm Dicke ausgewalzt wird, können daraus z. B. durch
Ausstanzen Platten, Scheiben oder dgl. gebildet werden,
wodurch neue Möglichkeiten der Einbringung und Anordnung
der gaserzeugenden Masse in einem Gasgenerator eröffnet
werden.
Die Menge des Wassers ist so zu bemessen, daß die
wasserlöslichen Salze, also das Alkali- oder Erdalkaliazid
und das oxidierende Salz beim Mischen in Lösung gehen.
Demgemäß beträgt die Wassermenge im allgemeinen mindestens
5 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der pastösen Masse. Wenn der Wassergehalt 40
Gew.-%, oder gar 50 Gew.-% überschreitet, wird die Masse im
allgemeinen zu flüssig, um granuliert, stranggepreßt oder
ausgewalzt zu werden. Darüber hinaus nimmt der Zeit- und
apparative Aufwand für das Trocknen entsprechend zu.
Demgemäß beträgt die Wassermenge vorzugsweise 5 bis 50
Gew-.%, insbesondere 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der pastösen Masse.
Die Wassermenge hängt vom Endprodukt ab. So liegt sie bei
der Herstellung eines Granulats vorzugsweise bei 20 bis 30
Gew.-%, insbesondere 22 bis 25 Gew.-%, beim Strangpressen der
pastösen Masse im allgemeinen höher, nämlich vorzugsweise
bei 25 bis 40 Gew.-%, und beim Auswalzen der Masse zu einer
Folie im allgemeinen niedriger, nämlich vorzugsweise bei 15
bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
pastösen Masse.
Damit das Alkali- oder Erdalkaliazid und das oxidierende
Salz in einer möglichst geringen Menge Wasser in Lösung
gehen, erfolgt die Vermischung der Bestandteile
vorzugsweise bei einer erhöhten Temperatur von 30 bis 90°C,
vorzugsweise 50 bis 80°C. Dazu kann ein doppelwandiger, mit
Wasser oder Öl beheizbarer Mischkessel verwendet werden.
Außer Wasser sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren an
sich keine weiteren Hilfsstoffe erforderlich. Als Wasser
wird vorzugsweise destilliertes Wasser verwendet, um
möglichst keine unerwünschten Gase im Airbag zu bilden.
Es versteht sich jedoch, daß der Einsatz anderer
Hilfsstoffe bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht
ausgeschlossen ist. So ist es beispielsweise denkbar, durch
Zusatz von Alkoholen oder dgl., leicht flüchtigen, mit
Wasser ein Azeotrop bildenden Flüssigkeiten die
Trockengeschwindigkeit zu erhöhen. Auch kann das Gemisch
weitere Zusätze enthalten, beispielsweise die
Abbrandcharakteristik verbessernde Zusätze, wie Graphit,
oder die Härte der Formstücke erhöhende Zusätze, wie
Wasserglas, und dgl. übliche Zusätze.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, daß beispielsweise der Umschaff, der
beim Sieben des Granulats anfällt, wiederverwendet werden
kann, d. h. der Umschaff oder dgl. Abfälle können durch
Vermischen mit Wasser wieder in die pastöse Masse
übergeführt werden. Damit ist es auch möglich, durch
Recycling die gaserzeugende Masse der Gasgeneratoren von
Kraftfahrzeugen wiederzuverwenden, die verschrottet werden
sollen.
Durch die Gegenwart des Wassers wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren die Sicherheit wesentlich
verbessert und die Staubentwicklung unterbunden.
Als Azid wird insbesondere Natriumazid verwendet. Als
oxidierendes Salz wird vorzugsweise Natrium- oder
Kaliumnitrat verwendet. Es kann jedoch auch ein anderes
Nitrat oder ein Perchlorat oder ein Peroxid, wie
Kaliumperchlorat oder Natriumperoxid sein.
Das Metalloxid, das neben dem oxidierenden Salz als
Oxidationsmittel vorliegt, ist vorzugsweise Eisenoxid
(Fe₂O₃). Bevorzugt wird Eisenoxid mit einer mittleren
Teilchengröße von weniger als 5 µm und einer spezifischen
Oberfläche (nach BET) von mehr als 8 m²/g eingesetzt.
Als Schlackebildner wird vorzugsweise pyrogene Kieselsäure
mit einer spezifischen Oberfläche nach BET von mehr als 100
m²/g eingesetzt.
Auch Airbagtreibstoffe ohne Fe₂O₃ können nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren be- und verarbeitet werden.
Die Bestandteile werden in stöchiometrischen Verhältnissen
eingesetzt. Das heißt pro Mol Oxidationsmittel
(oxidierendes Salz und Metalloxid) können etwa 1 Mol
Schlackebildner und etwa 5 Mol Alkaliazid bzw. 2,5 Mol
Erdalkaliazid in dem Gemisch vorliegen. Das Alkali- bzw.
Erdalkaliazid wird dabei vorzugsweise in einem geringen
Unterschuß eingesetzt. Beispielsweise kann das Gemisch aus
14 Mol NaN₃, 3 Mol Fe₂O₃ + KNO₃ und 3 Mol SiO₂ bestehen.
Wenn als Azid Natriumazid, als oxidierendes Salz
Kaliumnitrat, als Metalloxid Eisenoxid (Fe₂O₃) und als
Schlackebildner Siliziumdioxid verwendet wird, wird nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise wie folgt
vorgegangen:
In einem heizbaren, doppelwandigen Mischkessel, der mit einer Rühreinrichtung versehen ist, werden ca. 22 Gewichtsteile Wasser vorgelegt. Das Wasser wird mit einer vorgegebenen Menge Natriumhydroxid alkalisiert, damit sich nach der Zugabe des Siliziumdioxids ein pH-Wert von etwa 8 bis 9 einstellt. Das Wasser wird auf ca. 60 bis 70°C erwärmt.
In einem heizbaren, doppelwandigen Mischkessel, der mit einer Rühreinrichtung versehen ist, werden ca. 22 Gewichtsteile Wasser vorgelegt. Das Wasser wird mit einer vorgegebenen Menge Natriumhydroxid alkalisiert, damit sich nach der Zugabe des Siliziumdioxids ein pH-Wert von etwa 8 bis 9 einstellt. Das Wasser wird auf ca. 60 bis 70°C erwärmt.
Dann werden unter Rühren etwa 12 Gewichtsteile
Siliziumdioxid und ca. 7 Gewichtsteile Kaliumnitrat
zugegeben, wobei solange gerührt wird, bis das gesamte
Kaliumnitrat in Lösung gegangen ist.
Anschließend erfolgt unter Rühren die Zugabe von ca. 21
Gewichtsteilen Eisenoxid (Fe₂O₃) und schließlich von ca. 60
Gewichtsteilen Natriumazid, wobei solange weiter gerührt
wird, bis das Natriumazid vollständig in Lösung gegangen
ist und eine pastöse Masse entsteht.
Die Reihenfolge der Zugabe ist dabei von Bedeutung. So hat
sich gezeigt, daß bei Zugabe von Natriumazid vor dem
Kaliumnitrat eine mehlartige Masse, also keine pastöse
Masse erhalten wird.
Der Begriff "Mischer" ist allgemein zu verstehen, umfaßt
also auch z. B. Kneter, Walzenmischer und Extruder.
Wenn aus der pastösen Masse ein Granulat hergestellt werden
soll, wird vorzugsweise eine Rühreinrichtung verwendet, die
in der Zeichnung näher dargestellt ist. Darin zeigen
jeweils schematisch Fig. 1 und 2 einen Schnitt bzw. eine
Draufsicht auf einen Mischkessel mit der Rühreinrichtung.
Dabei ist der doppelwandig ausgebildete Mischkessel 1 mit
einer Rühreinrichtung versehen, welche zwei gegenläufige
Rührerwellen 2 und 3 aufweist. An jeder Rührerwelle 2 und 3
sind im rechten Winkel zueinander zwei etwa rechteckige
Drahtschleifen 4, 5 befestigt, wodurch an jeder Rührerwelle
2 und 3 vier achsparallele, also von oben nach unten
verlaufende stangenförmige Abschnitte 6 bis 9 gebildet
werden. Die beiden Rührwerkzeuge kämmen damit ineinander.
Das heißt, die stangenförmigen Abschnitte 6 bis 9 der einen
Rührerwelle 2 greifen zwischen die balkenförmigen
Abschnitte 6 bis 9 der anderer Rührerwelle 3 ein. Die
Rühreinrichtung gemäß Fig. 1 und 2 ist ferner mit einem
entlang der Innenwand umlaufenden Abstreifer 10 versehen,
der das Material im Bereich der Innenwand zu den Rührern 2
und 3 schiebt.
Mit dem in der Zeichnung dargestellten Mischer wird die
pastöse Masse hergestellt. Dabei können die Rührwerkzeuge 2
und 3 z. B. mit einer Drehzahl von 10 bis 100 U/min
umlaufen.
Zum Granulieren wird die Drehzahl auf beispielsweise 200
bis 1000 U/min erhöht, wobei bei Herstellung eines
Feingranulats die Drehzahl bei etwa 600 bis 1000 U/min
liegt und bei Herstellung eines Grobgranulats darunter.
Die Temperatur der pastösen Masse beträgt nach wie vor ca.
60 bis 70°C. Durch die erhöhte Drehzahl wird die
Verdunstungsgeschwindigkeit erhöht, wodurch das
Kaliumnitrat und das Natriumazid sich zu rekristallisieren
beginnen. Zugleich führen die gegenläufigen Rührwerkzeuge 2
und 3 zu einem Zerreißen des pastösen Masseklumpens im
Mischer zu kleineren Brocken und dann zu dem gewünschten
Granulat. Damit die Granalien ihre Klebrigkeit an der
Oberfläche verlieren und nicht zusammenbacken können, wird
gegen Ende des Granuliervorgangs die Temperatur
herabgesetzt. Erfindungsgemäß wird also ein
Rekristallisationsverfahren durchgeführt, wodurch
Formstücke in der gewünschten Grüße entstehen.
Das gebildete, noch erdfeuchte Granulat wird anschließend
gesiebt, wobei das Überkorn und Unterkorn, wie vorstehend
erwähnt, als Umschaff wiedereingesetzt werden kann.
Das Granulat wird anschließend z. B. mit einem Bandtrockner,
Vakuumtrockner, im Trockenschrank, durch Infrarot oder
Mikrowelle getrocknet, und zwar auf eine Feuchtigkeit von
weniger als 2 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,5 Gew.-%.
Die Herabsetzung der Feuchtigkeit auf 2 Gew.-% oder weniger,
bzw. 0,5 Gew.-% oder weniger, ist notwendig, damit die
gaserzeugende Masse die erforderliche Anzündwilligkeit
besitzt.
Die Trocknung des Granulats erfolgt relativ schnell, da es
Kapillaren und Poren besitzt, durch die das Wasser leicht
austreten kann.
Das gesiebte, getrocknete Granulat besteht aus im
wesentlichen kugelförmigen Granalien, die eine hohe
Abriebfestigkeit aufweisen. Das heißt, durch ein
Testverfahren, bei dem eine bestimmte Menge der
gaserzeugenden Masse in einer Trommel mit einer bestimmten
Drehzahl umlaufen gelassen wird, ist festgestellt worden,
daß der Abrieb des erfindungsgemäß hergestellten Granulats
lediglich etwa ein Viertel des Abriebs herkömmlicher
Tabletten gleicher Zusammensetzung beträgt. Die
Schüttdichte des Granulats beträgt je nach Korngröße etwa
100 g/l bis 1200 g/l und liegt damit annähernd so hoch wie
die einer tablettierten gaserzeugenden Masse gleicher
Zusammensetzung.
Durch seine kugelige Form besitzt das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Granulat eine
hervorragende Rieselfähigkeit, wodurch eine leichtere und
genauere Beschickung der Gasgeneratoren möglich ist.
Durch Kapillaren und Poren bei rekristallisierten
Treibstoffen ist bei Minus-Temperaturen eine optimale
Anzündung gewährleistet. Es entsteht beim Abbrand im
Gasgenerator eine gleichmäßige, reproduzierbare
Abbrandkurve.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden Masse,
insbesondere zum Aufblasen von Luftsäcken (Airbag) für
Insassenschutzvorrichtungen in Fahrzeugen, wobei aus
wenigstens einem Alkali- oder Erdalkaliazid, einem
oxidierenden Salz und einem Metalloxid als
Oxidationsmittel in einer zur Oxidation des
Erdalkaliazids stöchiometrischen Menge sowie einem
Schlackbildner ein Gemisch gebildet wird, das in eine
stückige Form gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch in Gegenwart von Wasser in eine pastöse
Masse übergeführt wird, die in die stückige Form
gebracht und getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge des Wassers, bezogen auf das Gesamtgewicht
der pastösen Masse, 5 bis 50 Gew.-% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vermischen bei einer Temperatur
von mehr als 30°C erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in einem Mischer
vorgelegt wird und die Bestandteile in der Reihenfolge:
Schlackebildner, oxidierendes Salz, Metalloxid, Alkali- oder Erdalkaliazid in dem umlaufenden Mischer nacheinander zugegeben werden.
Schlackebildner, oxidierendes Salz, Metalloxid, Alkali- oder Erdalkaliazid in dem umlaufenden Mischer nacheinander zugegeben werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Schlackebildner
unbehandeltes Siliziumdioxid verwendet wird und dem
Wasser eine Lauge zugesetzt wird, um nach Zugabe des
Siliziumdioxids einen pH-Wert von mehr als 7 zu
erhalten.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als oxidierendes Salz
Kalium- oder Natriumnitrat verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Metalloxid Eisenoxid
verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch, nachdem es in die stückige Form gebracht
worden ist, auf eine Feuchtigkeit von weniger als 2
Gew.-% getrocknet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die stückige Form, in die das pastöse Gemisch gebracht
wird, ein Granulat oder eine gewalzte Folie ist oder
aus stranggepreßten und geschnittenen Formkörpern
besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die pastöse Masse beim Granulieren gekühlt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Granulieren ein Mischer
verwendet wird, der wenigstens zwei Rührerwellen
aufweist, die jeweils mit Rührwerkzeugen mit mehreren
sich von oben nach unten erstreckenden stangenförmigen
Abschnitten versehen sind, wobei die stangenförmigen
Abschnitte an der einen Rührerwelle jeweils zwischen
zwei stangenförmige Abschnitte an der anderen
Rührerwelle eingreifen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat vor dem Trocknen auf
die gewünschte Korngröße gesiebt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Umschaff aus dem Überkorn und dem Unterkorn in dem
Mischer nach Zusatz von Wasser in die pastöse Masse
übergeführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gemisch, das in Gegenwart von Wasser in die pastöse
Masse übergeführt wird, durch die gaserzeugende Masse
von zu entsorgenden Gasgeneratoren gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
trockengepreßtes Gemisch wiederverwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4402047A DE4402047C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden Masse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4402047A DE4402047C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden Masse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4402047A1 true DE4402047A1 (de) | 1995-07-27 |
DE4402047C2 DE4402047C2 (de) | 1995-12-07 |
Family
ID=6508608
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4402047A Expired - Fee Related DE4402047C2 (de) | 1994-01-25 | 1994-01-25 | Verfahren zur Herstellung einer gaserzeugenden Masse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4402047C2 (de) |
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1994
- 1994-01-25 DE DE4402047A patent/DE4402047C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4402047C2 (de) | 1995-12-07 |
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D2 | Grant after examination | ||
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