DE4400563A1 - Walze in einem Farbwerk oder Feuchtwerk einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Walze in einem Farbwerk oder Feuchtwerk einer RotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Walze, die in einem Feuchtwerk
oder Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine auf einem
Walzenlagerhebel gelagert ist und die über einen Anpreßmechanismus
mittels einer Feder gegen an ihr anliegende Walzen und/oder einen an
ihr anliegenden Zylinder drückbar ist.
Aus der DE 22 49 920 C2 ist bereits ein Farbwerk in einer
Rotationsdruckmaschine bekannt, welches drei an einem Formzylinder
anliegende, mit zwei Reibwalzen in Verbindung stehende
Auftragswalzen aufweist, von denen zwei gegen je eine Reibwalze und
die dritte gegen beide Reibwalzen anliegen. Das Lager einer der
beiden Reibwalzen ist über einen Walzenlagerhebel schwenkbar um das
Lager der Übertragungswalze angeordnet. Die Reibwalze drückt unter
der Einwirkung einer Feder zwei ihr benachbarte Auftragswalzen gegen
den Formzylinder. Außerdem sind die Auftragswalzen untereinander
über Federn gelagert. Die Einstellung des Berührungsbereiches
zwischen den Auftragswalzen einerseits und dem Formzylinder
andererseits erfolgt über Stellschrauben. Dadurch soll ein
gleichmäßiger, dünner Auftrag einer Farbschicht auf dem Formzylinder
gewährleistet werden. Das Einstellen der Stellschrauben ist jedoch
aufwendig. Es ist notwendig, ein Werkzeug zu verwenden, um die
Stellschrauben zu lösen und anschließend wieder festzuklemmen, wobei
der jeweils zwischen den Walzen und dem Formzylinder vorgegebene
Berührungsbereich einzuhalten ist. Ein derartiger Einstellvorgang
ist auch sehr zeitaufwendig. Er ist jedoch notwendig, weil sich die
elastische Oberfläche der Walzen aufgrund von mechanischer
Abnützung und chemischen Einflüssen von Farbe und Feuchtmittel im
Durchmesser mit der Zeit ändert und deshalb die Walzen immer wieder
nachjustiert werden müssen.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Farbwerks besteht darin, daß
wegen der federnden Lagerung der Auftragswalzen diese durch
Schwingen gegen den Formzylinder Walzenstreifen auf diesem erzeugen,
wodurch die Druckqualität negativ beeinflußt wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Farbwerk oder
Feuchtwerk für eine Rotationsdruckmaschine zu schaffen, bei dem die
Nippbreite, d. h. der Berührungsbereich oder Quetschbereich,
zwischen einer Walze und jeweils an ihr anliegenden Walzen oder
zwischen der Walze und einem an ihr anliegenden Zylinder automatisch
einstellbar ist, wobei gleiche Nippbreiten zwischen der Walze und
einer ersten an ihr anliegenden Walze einerseits und der Walze und
einer zweiten an ihr anliegenden Walze oder dem Zylinder
andererseits einstellbar sind.
Die Aufgabe wird, wie in Patentanspruch 1 angegeben, gelöst.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin,
daß das Entstehen von Walzenstreifen auf dem Formzylinder vermieden
wird, weil die Walze, d. h. die Auftragswalze, während des
Farbauftrags bzw. des Feuchtauftrags festgeklemmt ist.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachstehend wird die Erfindung in Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Walzenlager einer an zwei Walzen anliegenden
Übertragungswalze mit einem Teilschnitt in der Draufsicht,
Fig. 2 ein Walzenlager einer Auftragwalze mit einem Teilschnitt
in der Draufsicht, wobei die Auftragwalze an einen
Formzylinder angestellt ist,
Fig. 3 die Auftragwalze gemäß Fig. 2, wobei sie von dem
Formzylinder abgestellt ist,
Fig. 4 eine Seitenansicht des Walzenlagers mit einem Teilschnitt
sowie mit einer Lagerschale, die eine Walzenspindel einer
Farb- oder Feuchtwalze aufnimmt,
Fig. 5 eine weitere Seitenansicht des Walzenlagers mit einem
Teilschnitt in Verbindung mit einem pneumatischen
Feststellmechanismus,
Fig. 6 eine weitere Seitenansicht des Walzenlagers mit einem
Teilschnitt in Verbindung mit einer Blattfeder und einem
Klemmhebel,
Fig. 7 einen mechanischen Festhaltemechanismus für eine Walze in
einer Seitenansicht mit einem Teilschnitt,
Fig. 8 den mechanischen Festhaltemechanismus in Verbindung mit dem
Walzenlager in einer Vorderansicht mit einem Teilschnitt,
Fig. 9 einen weiteren mechanischen Festhaltemechanismus einer Walze
in einer Seitenansicht mit einem Teilschnitt
Fig. 10 den mechanischen Festhaltemechanismus gemäß Fig. 9 für eine
Walze in einer Draufsicht mit einem Teilschnitt.
Ein Walzenlager 100 (Fig. 1) für eine Übertragungswalze 5 weist
einen Lagerhebel 2 und eine Lagerschale 3 (Fig. 4) auf. In der
Lagerschale ist eine Walzenspindel 4 für die Walze 5
Übertragungswalze gelagert und befestigt.
Durch den Walzenlagerhebel 2 führt eine Führungsstange 6 (Fig. 1, 4)
die an einem Bolzen 7 (Fig. 1) angelenkt, vorzugsweise drehbar
gelagert ist. Der Bolzen 7 ist fest mit der Grundplatte 1 verbunden.
Die Führungsstange 6 ist von einer Druckfeder 8 umgeben, die von
einer Gewindebuchse 9 festgehalten wird und den Walzenlagerhebel 2
in Richtung zu Reibzylinder 10, 11 durch, wobei gleichzeitig die
Walze 5 gegen die Reibzylinder 10, 11 angedrückt wird. Der richtige
Anpreßpunkt für vorgegebene Nippbreiten zwischen der
Übertragungswalze 5 einerseits und den Reibwalzen 10, 11
andererseits wird eingestellt, indem die Druckfeder 8 über die
Gewindebuchse 9 zusammengedrückt wird. Dies geschieht durch
Verdrehen auf der Führungsstange 6. Nach dem Einstellen der
Federkraft wird die Gewindebuchse 9 mit einer Kontermutter 13 gegen
Verdrehen gesichert.
Um die Nippbreiten zwischen der Übertragungswalze 5 und der
Reibwalze 10 einerseits sowie der Übertragungswalze 5 und der
Reibwalze 11 andererseits jeweils auf die gleiche Breite nachstellen
zu können, welche Notwendigkeit sich aufgrund der Anordnung der
Übertragungswalze 5 gegenüber den Reibwalzen 10 und 11 ergibt, ist
eine weitere Feder, eine Blattfeder 14, vorgesehen. Die Blattfeder
14 ist auf einer Seite in einem Bolzen 15 befestigt, der drehbar in
der Grundplatte 1 gelagert ist. Das freie Ende der Blattfeder 14
ragt zwischen zwei Mitnehmerbolzen 16, 17 heraus, die ihrerseits auf
dem Walzenlagerhebel 2 befestigt sind (vgl. Fig. 6). Ein Klemmhebel
18 ist mit dem Bolzen 15 fest verbunden. Durch Verdrehen des
Klemmhebels 18 lassen sich die Nippbreiten zwischen der
Übertragungswalze 5 und dem Reibzylinder 10, 11 verändern. Bei der
in Fig. 1 dargestellten Konstruktion wirkt die Gewichtskraft der
Walze 5 auf die Reibwalze 10. Durch Feststellen der Klemmhebel 18
und anschließendes Andrücken der Walze 5 an die Reibwalze 11 mittels
der Blattfeder 14 lassen sich die Nippbreiten genau einstellen.
Durch Verdrehen der Blattfeder 14 läßt sich die Gewichtskraft der
Walze 5 voll kompensieren, wenn die Federkraft der Blattfeder 14
genau dem Gewicht der Walze 5 entspricht. Wenn das Gewicht
kompensiert ist, druckt die Druckfeder 9 die Walze 5 gleichmäßig
gegen die Walzen 10 und 11, es ergeben sich gleiche Nippbreiten.
Anschließend wird der Klemmhebel 18 mit einer in einem Langloch 180
befindlichen Schraube 19 fest mit der Grundplatte 1 verschraubt. Um
eine möglichst gute Haftung zwischen dem Klemmhebel 18 und der
Grundplatte 1 zu erhalten, ist der Klemmhebel 18 an seiner
Unterseite 20 mit einer körnigen oder harten Oberfläche ausgerüstet.
Entsprechend kann auch die Grundplatte 1 dort eine körnige oder
harte Oberfläche haben.
Nachdem diese Einstellung vorgenommen worden ist, wird die
Obertragungswalze 5 während des Druckens festgeklemmt. Die
Grundplatte 1 für die Übertragungswalze 5 ist beispielsweise mit
der Druckwerkswand 40 (Fig. 4) fest verschraubt.
Eine Auftragswalze 5a (Fig. 2) ist wie die Obertragungswalze (vgl.
Fig. 4) über eine Walzenspindel 4 und eine Lagerschale 3 mit dem
Walzenlagerhebel 2 verbunden. Sie ist auf einer Grundplatte 1a in
derselben Weise befestigt wie die Übertragungswalze 5 auf der
Grundplatte 1. Die Grundplatte 1a ist jedoch im Unterschied zu der
Grundplatte 1 auf dem Lager der Reibwalze 11 drehbar gelagert und
wird mittels eines Pneumatikzylinders 23 während des Druckens fest
gegen einen Anschlag 24 gedrückt. Dadurch wird die Auftragswalze 5a
gegen einen Formzylinder 12 angestellt. Weil die Grundplatte 1a auf
dem Reibzylinderlager drehbar gelagert ist, bleibt der Kontakt
zwischen der Auftragswalze 5a und der Reibwalze 11 auch dann
erhalten, wenn die Auftragswalze 5a von dem Formzylinder 12
abgestellt wird.
Wenn nun die Nippbreite zwischen der Auftragswalze 5a und dem der
Reibwalze 11 einerseits sowie zwischen der Auftragswalze 5a und dem
Formzylinder 12 andererseits eingestellt werden soll, wird zunächst
die bewegliche Grundplatte 1a gegen den Anschlag 24 gedrückt, und
dann erst erfolgt die Klemmung des Walzenlagerhebel 2 mit der
Grundplatte 1 über einen Pneumatikzylinder 21 (Fig. 5), wie er
ebenfalls auf der Grundplatte 1 der Obertragungswalze 5 angeordnet
ist. Der Pneumatikzylinder 21 weist einen Kolben mit einer dem
Kolben befestigten Kolbenstange 26 und einen an dem Ende der
Kolbenstange 26 befestigten Flanschlagerbolzen 25 auf. Dieser ist
mit der Kolbenstange 26 beispielsweise verschraubt. Im ausgefahrenen
Zustand ragt der Flanschlagerbolzen 25 frei in eine Aussparung 27
der Grundplatte 1 bzw. 1a hinein. Die Aussparung 27 hat
beispielsweise eine Form wie das Langloch 180. Die Anlagefläche des
Walzenlagerhebels 2 ist im Bereich des Flanschbolzens 25 mit einer
körnigen und harten Oberfläche 28 versehen. Der Pneumatikzylinder 21
hat die Aufgabe, den Walzenlagerhebel 2 durch Reibschluß an die
Grundplatte 1 bzw. 1a festzuhalten. Er dient also als
Klemmvorrichtung zwischen dem Walzenlagerhebel 2 und der Grundplatte
1 bzw. 1a. Dadurch, daß sich der Pneumatikzylinder 21 leicht lösen
läßt, läßt sich, wann immer dies nötig ist, z. B. aufgrund von
Verschleiß der Manteloberflächen der Obertragungswalze 5 bzw. der
Auftragswalze 5a, der Anpreßdruck zwischen der Übertragungswalze 5
oder der Auftragswalze 5a an den Reibwalzen 10, 11 bzw. der
Reibwalze 11 und dem Formzylinder 12 durch Lösen des
Flanschlagerbolzens 25 von der Grundplatte 1 bzw. 1a automatisch
nachregeln. Zum Umsteuern des Pneumatikzylinders 21 dient ein Hand-
oder ein Elektronmagnetventil 22.
Anstelle des Pneumatikzylinders 21 können auch andere Mittel als
Festhaltemechanismen zwischen dem Walzenlagerhebel 2 und der
Grundplatte 1 bzw. 1a eingesetzt werden. Hierzu eignet sich
beispielsweise ein Schnellspannhebel 29 in (Fig. 7, 8). Eine andere
Alternative besteht in einer Schraube 30 (Fig. 9, 10). Anstelle der
Pneumatikzylinder 21, 23 eignen sich auch andere fluidbeaufschlagte
Arbeitszylinder, oder elektrische Festhaltemechanismen.
Durch die Erfindung wird eine Walze 5, 5a für ein Feuchtwerk oder
ein Farbwerk in einer Rotationsdruckmaschine geschaffen, die über
einen Anpreßmechanismus mit Federn, beispielsweise mit einer
Druckfeder 8 und einer Blattfeder 14, an ihr benachbarten Walzen 10,
11 bzw. einer benachbarten Walze 11 und einem Formzylinder 12
gelagert ist. Erfindungsgemäß dient die Blattfeder 14 zum Ausgleich
der Gewichtskraft der Walze 5, 5a. Diese ist mit einem
Festhaltemechanismus ausgestattet, durch den eine einmal
eingestellte Lagerung der Walze 5, 5a festklemmbar ist, so daß die
Walze 5, 5a während des Druckprozesses eine feste Position hat. Der
Festhaltemechanismus weist beispielsweise einen Pneumatikzylinder
21, einen Spannhebel 29 oder eine Stellschraube 30 auf. Durch Lösen
des Festhaltemechanismus stellt sich nach Abnutzung der
Manteloberfläche der Walze 5, 5a die elastische Lagerung wieder
ein. Anschließend wird der Festhaltemechanismus erneut festgeklemmt.
Claims (7)
1. Walze (5, 5a), die in einem Feuchtwerk oder Farbwerk einer
Rotationsdruckmaschine auf einem Walzenlagerhebel (2) gelagert
und über einen Anpreßmechanismus mittels einer ersten Feder (8)
gegen an ihr anliegende Walzen (10, 11) und/oder einen an ihr
anliegenden Zylinder (12) drückbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßmechanismus mit der ersten Feder (8) an dem
Walzenlagerhebel (2) angeordnet ist, daß ein
Festhaltemechanismus (21, 29, 30) zum Festhalten der Feder (8)
des Anpreßmechanismus durch festklemmen des Walzenlagerhebels
(2) auf einer Grundplatte (1, 1a) vorhanden ist, wobei der
Anpreßmechanismus zum federnden Anpressen der Walze (5, 5a)
gegen die an ihr anliegenden Walzen (10, 11) und/oder den
Zylinder (12) von dem Walzenhebel (2) lösbar und anschließend
wieder auf ihm festklemmbar ist, und daß eine zweite Feder (14)
vorhanden ist, die die Gewichtskraft der Walze (5, 5a) durch Zug
oder Druck auf die an ihr anliegenden Walzen (10, 11) und/oder
den Zylinder (12) ausgleicht.
2. Walze (5, 5a) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Feder eine Druckfeder (8) ist, die eine Führungsstange (6)
umgibt, die ihrerseits fest mit dem Walzenlagerhebel (2)
verbunden ist und um einen Bolzen (7) auf der Grundplatte (1,
1a) drehbar gelagert ist, und daß die zweite Feder eine
Blattfeder (14) ist, die auf einem in der Grundplatte (1, 1a)
drehbaren Bolzen (15) gelagert ist und deren freies Ende
zwischen zwei Mitnehmerbolzen (16, 17) auf dem Walzenlagerhebel
(2) sitzt.
3. Walze (5a) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (1a) ihrerseits mittels eines elektrischen
Festhaltemechanismus, oder eines ersten fluidbeaufschlagten
Arbeitszylinders (23) schwenkbar gelagert ist, um sie an den
Zylinder (12) anzustellen und von ihm abzustellen.
4. Walze (5, 5a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Festhaltemechanismus einen zweiten
fluidbeaufschlagten Arbeitszylinder (21) aufweist, der den
Walzenlagerhebel (2) gegen die Grundplatte (1, 1a) drückt.
5. Walze (5, 5a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Festhaltemechanismus als
Schnellspannhebel (29) oder als Schraube (30) ausgebildet ist,
durch die der Walzenlagerhebel (2) gegen die Grundplatte (1, 1a)
gedrückt wird.
6. Walze (5, 5a) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Walzenlagerhebel (2) durch eine rauhe
oder körnige Anpreßfläche (28) gegen die Grundplatte (1, 1a)
gedrückt wird.
7. Walze (5, 5a) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Klemmhebel (18) zum Halten der
Blattfeder (14) vorhanden ist, der durch eine rauhe oder körnige
Anpreßfläche (20) gegen die Grundplatte (1, 1a) gedrückt wird.
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