DE4400204A1 - Leicht zu öffnender Metalldeckel zum Verschließen unter Vakuum - Google Patents
Leicht zu öffnender Metalldeckel zum Verschließen unter VakuumInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Metalldeckel zum
Verschließen unter Vakuum nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Deckel werden zum Verschließen von Bechern und ande
ren Behältnissen aus Glas zur Verpackung von Nahrungsmitteln
verwendet. Sie werden durch Ineinandergreifen unter Verwen
dung spezieller Spannfutter geschlossen. Dieses Verschluß-
System setzt die Verwendung von Glasgefäßen mit übermäßig
dicken Wänden voraus, da sie sonst das Angreifen des Spann
futters nicht aushalten würden. Weiterhin müssen die Gefäße
mit einem vorspringenden Rand oder einem Wulst an ihrem obe
ren Rand versehen sein, um mit dem Rand des Deckels zusam
menzuwirken. Dieses System ist daher nicht sehr wirtschaft
lich, da es einesteils die Verwendung einer größeren Materi
almenge für die Herstellung der Gefäße verlangt und da ande
renteils deren äußeres Erscheinungsbild aufgrund ihres gro
ben und für die spätere Verwendung als Gläser zum häuslichen
Gebrauch ungeeigneten Aussehens verschlechtert wird.
Bei der bekannten, gattungsgemäßen Deckelbauart geschieht
das Öffnen dadurch, daß mit einem spitzen Werkzeug, zum Bei
spiel einem Messer, der nach unten weisende Rand des Deckels
entlang des Umfangs abgelöst wird, wodurch nach und nach der
gesamte Rand über den Wulst gezogen werden kann. Dieser Vor
gang ist relativ schwierig und hat häufig Verletzungen an
den Händen zur Folge.
Aufgabe der Erfindung ist es gattungsgemäße Deckel dahinge
hend zu verbessern, daß das Öffnen der Verpackungen ohne
Verwendung eines Hilfswerkzeugs erleichtert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst.
Dank seiner erfindungsgemäßen Konstruktions- und Herstel
lungsmerkmale bietet der Deckel eine Garantie gegen Verlet
zungen der Verpackung, da der Deckel nach Entfernung des
Verschlußsiegels und nach Abbau des Vakuums im Inneren der
Verpackung nicht mehr erneut aufgesetzt werden kann, da er
ausschließlich aufgrund des Vakuums durch den äußeren Luft
druck gehalten wird. Eine Verletzung der Verpackung wird
daher sofort durch den gelösten Deckel angezeigt.
Die Versiegelung und die Membran, die auf dem inneren und
unteren Teil der zentralen Öffnung bzw. Entspannungsöffnung
aufgebracht werden, verbinden sich miteinander und bilden
ein einheitliches Teil. Dadurch erhält der Rand der Öffnung,
der durch Entfernung eines kleinen, scheibenförmigen Blech
teils gebildet wird, einen vollständigen und wirksamen
Schutz, vor allem dann, wenn der Deckel aus einem verzinkten
Metallblech zum Schutz vor sauren oder salzigen Bestandtei
len des in der Verpackung enthaltenen Produkts hergestellt
ist. Außerdem wird durch dieses Herstellungsverfahren, bei
dem das Harzmaterial im flüssigen Zustand aufgebracht wird,
nachdem die Membran den unteren Teil der Öffnung verschlos
sen hat, das Ausfließen des Materials durch die Öffnung und
die Bildung von Überständen und Tropfen auf dem unteren
Teils des Deckels, d. h. im Inneren der Verpackung, verhin
dert, was beim Abziehen der Versiegelung zum öffnen des Dec
kels im Hinblick auf eine vollständige Öffnung ungünstig
sein könnte.
Aus dieser Anordnung ergibt sich ein weiterer Vorteil. Me
talldeckel aus verzinktem Blech (zum Beispiel verzinktes
Eisenblech) müssen auf ihrer Innenfläche mit einem speziel
len lebensmittelechten Lack versehen sein, um die Berührung
des Nahrungsmittels mit dem Metall zu verhindern und um die
Oxidation (Rost) des Metalls zu verhindern. Nach der Her
stellung der zentralen Öffnung im Deckel (z. B. durch Aus
stanzen einer kleinen Scheibe) liegt der Rand der Öffnung
ungeschützt frei. Das Aufbringen der Membran aus Harzmateri
al verschließt nun die Öffnung auf ihrer Unterseite und
schützt auch den Teil, der keinen Lack aufweist.
Der erfindungsgemäße Metalldeckel und ein Verfahren zu sei
ner Herstellung werden nachfolgend an einem Ausführungsbei
spiel anhand einer Zeichnung näher beschrieben, wobei:
Fig. 1 eine Ansicht von der Seite und im Schnitt ist, die
den Deckel auf den oberen Rand eines mit einem Pro
dukt gefüllten Verpackungsgefäßes zeigt;
Fig. 2 die gleiche Ansicht wie Fig. 1 ist und den Deckel
nach der Entfernung des Verschlußsiegels aus der
Entspannungsöffnung und nach dem Abbau des Vakuums
zeigt;
Fig. 3 die gleiche Ansicht wie Fig. 1 ist und den Deckel
von der Verpackung entfernt zeigt;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Deckel ist;
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht ist, die den Mittel
teil des Deckels zeigt, in dem durch Ausstanzen ei
ner Scheibe die Entspannungsöffnung eingebracht wor
den ist;
Fig. 6 die gleiche Ansicht wie Fig. 5 ist, wobei eine Phase
des Herstellungsverfahrens gezeigt ist, bei dem der
untere Teil der Öffnung durch eine dünne Membran aus
einem Harzmaterial (Plastisol o. ä.) verschlossen
worden ist;
Fig. 7 die gleiche Ansicht wie Fig. 5 ist, wobei eine wei
tere Phase des Herstellungsverfahrens gezeigt ist,
bei der Harzmaterial (Plastisol o. ä.) im flüssigen
Zustand zum Ausfüllen der Öffnung und zur Bildung
des lösbaren Verschlußsiegels aufgebracht wird und
sich mit der Membran auf der Unterseite der Entspan
nungsöffnung verbindet;
Fig. 8 die gleiche Ansicht wie zuvor ist, wobei das Entfer
nen des Verschlußsiegels aus der Entspannungsöffnung
gezeigt ist, wobei der Endabschnitt des Materials,
der sich in der Öffnung befand, von der auf dem un
teren Teil der Öffnung angebrachten Membran abgebro
chen wird, wodurch die Entspannungsöffnung vollstän
dig geöffnet wird;
Fig. 9 eine Ansicht wie zuvor ist, die als Beispiel ein
ungeeignetes Verfahren zeigt, bei dem die Entspan
nungsöffnung nicht durch eine Membran verschlossen
wurde, wodurch sich ein Tropfen auf dem Unterteil
der Öffnung gebildet hat, der bei Entfernung des
Verschlußsiegels eine vollständige Öffnung verhin
dert;
Fig. 10 die gleiche Ansicht wie zuvor ist und die ungünstige
Wirkung der Bildung eines Tropfens auf dem Unterteil
der Öffnung zeigt;
Fig. 11 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Ver
packung aus Glas ist, die durch einen erfindungsge
mäßen Deckel verschlossen ist, wodurch die Verwen
dung von Verpackungsgefäßen aus Glas mit dünneren
Wänden und ohne Randwulst möglich ist, da keine Ver
schlußwerkzeuge verwendet werden;
Fig. 12 eine Ansicht wie Fig. 11 ist, die zum Vergleich ein
Verpackungsgefäß aus Glas mit einem herkömmlichen
Deckel zeigt, wobei relativ dicke Wände und ein vor
springender Rand in der Nähe der Öffnung notwendig
sind.
Der erfindungsgemäße Deckel weist eine kreisförmige Platte 1
auf, die aus einem verzinnten Blech oder aus Aluminium her
gestellt ist und einen herabreichenden Rand 2 hat, auf des
sen innerem Rand sich eine Rinne befindet, die eine Ver
schlußdichtung 3 aus Harzmaterial wie Plastisol oder ähn
lichem trägt.
Vorzugsweise mittig auf der Platte 1 befindet sich eine
schüsselförmige, kreisförmige Vertiefung 4, die zur Aufnahme
des Harzmaterials dient, welches das entfernbare Verschluß
siegel 5 bildet. Der Metalldeckel ist auf seiner Innenseite
mit einer Schicht eines lebensmittelechten Lacks 7 versehen.
Fig. 5 zeigt, wie die Schnitträder 9 der Öffnung nach dem
Ausstanzen eines scheibenförmigen Teils 8 aus dem Blechdec
kel 1 den Schutz des lebensmittelechten Lacks 7 verlieren.
In einem nachfolgenden Verfahrensschritt, der im einzelnen
in Fig. 6 dargestellt ist, wird auf den Bereich unterhalb
der Öffnung 6 und auf seinen Umfang ein dünner Film oder
eine Membran 10 aus Harzmaterial, welches die gleichen ther
moplastischen und Schmelzeigenschaften wie das Material des
Verschlußsiegels 5 hat, aufgebracht. Diese Membran verbindet
sich aufgrund seiner Eigenschaften mit dem lebensmittelech
ten Lack 7 auf der Unterseite der Platte 1 unter Bildung
eines Verschlusses auf diesem Bereich unterhalb der Öffnung
6 und verhindert gleichzeitig eine Berührung der Schnitträn
der dieser Öffnung mit sauren Stoffen der Nahrungsmittel.
Nachfolgend wird, wie in Fig. 7 gezeigt, ein Harzmaterial,
Plastisol oder ähnliches, welches die gleichen Eigenschaften
wie das Material des Films oder der Membran 10 hat, im flüs
sigen Zustand in die schüsselförmige Vertiefung 4 einge
bracht, so daß es in die Öffnung 6 eindringt und sich durch
Verschmelzen mit der Membran 10 verbindet. Dadurch wird ver
hindert, daß das Harzmaterial beim Aufbringen im flüssigen
Zustand durch das Loch zum inneren Bereich der Öffnung 6
hindurchläuft. Dank der vorherigen Anbringung der Membran 10
wird die Bildung eines Tropfens 12 oder anderen Überstands
des Harzmaterials, wie in Fig. 9 dargestellt, vermieden.
Dadurch würde die vollständige Entfernung des Verschlußsie
gels 12a beim Öffnen des Deckels erschwert, wie es Fig. 10
zeigt, wodurch die Entspannungsöffnung 12b nicht vollständig
geöffnet würde und sich das Vakuum im Inneren des Verpac
kungsgefäßes nicht abbauen könnte.
Das Vakuum im Inneren der Verpackung wird dadurch erzeugt,
daß nach Aufsetzen des Deckels die Luft mit Dampfstrahlen
ausgetrieben wird, was nach Versiegeln des Deckels und Ab
kühlen dazu führt, daß der eingedüste Dampf kondensiert und
sich ein Vakuum einstellt, welches den Deckel hält und die
Verpackung hermetisch geschlossen hält.
Durch das beschriebene Verfahren wird einerseits das Heraus
laufen des Harzmaterials verhindert, das flüssig in die Ver
tiefung 4 eingegeben wird; andererseits schützt die Membran
10 die Schnittränder 9 der Öffnung, die keine Lackschicht
aufweisen. Dieser zweite Aspekt ist besonders im Falle der
Verwendung von verzinkten Deckeln wichtig, die kostengünsti
ger sind als Aluminiumdeckel.
Wenn das Verschlußsiegel 5 zum Beispiel mit dem Fingernagel
erstmalig entfernt wird, wie dies in Fig. 2 und Fig. 8 ge
zeigt ist, wird der Ansatz 11, der sich in der Entspannungs
öffnung 6 befindet, nach oben gezogen und zerreißt die Mem
bran 10. Dadurch wird die Öffnung 6 vollständig frei, und
das Vakuum im Hohlraum 13 des Gefäßes wird abgebaut. Folg
lich ist das Abnehmen des Deckels leicht möglich, wie es
Fig. 3 zeigt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren weist einen weiteren
Vorteil auf, der darin besteht, daß die Verfestigung des
Harzmaterials, das das entfernbare Siegel bildet, auch durch
Vulkanisation erhalten werden kann: Dadurch wird das Wieder
verschließen der Verpackung nach der erstmaligen Öffnung
durch Zurücksetzen des Siegels 5 verhindert, da das Siegel,
wenn es einmal abgenommen wurde, nicht mehr in seinen An
fangszustand zurückversetzt werden kann. Dadurch kann der
Käufer sofort eine Verletzung der Verpackung am Verkaufsort
feststellen, da der Deckel sich von der Verpackung löst, und
kann das Produkt zurückweisen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Deckels besteht
darin, daß der Deckel auf einfache Weise durch Entfernung
des Verschlußsiegels 5 ohne Verwendung eines Hilfswerkzeuges
geöffnet werden kann. Außerdem können Glasgefäße mit dünne
ren Wänden und ohne den unerwünschten Rand oder Wulst in der
Nähe der Öffnung verwendet werden, wodurch die Glasgefäße
nicht nur wirtschaftlicher herzustellen sind, sondern auch
später als Gläser im Hausgebrauch geeignet sind, wie dies
beispielhaft Fig. 11 zeigt. Im Gegensatz dazu verlangen
Glasgefäße mit herkömmlichen Deckeln relativ dicke Wände und
einen vorspringenden Wulst 15 in der Nähe der Öffnung, um
das Angreifen der Verschlußwerkzeuge auszuhalten und den
Deckel zurückzuhalten, wie dies Fig. 12 zeigt.
Weiter sei noch darauf verwiesen, daß bekanntlich der in
Verpackungen enthaltene Sauerstoff der Qualität sowie der
Haltbarkeitsdauer der Nahrungsmittel abträglich ist, wobei
der erfindungsgemäße Deckel durch Entfernung des Sauerstoffs
und Bildung eines Vakuums die Haltbarkeitsdauer der Produkte
verdreifacht, ohne daß sie ihre Farbe und ihren Geschmack
verändern.
Der erfindungsgemäße Deckel kann selbstverständlich auch zum
Verschließen unter Vakuum anderer Lebensmittelverpackungen
oder anderer Verpackungen, auch aus Metall, verwendet wer
den, und er kann aus beliebigen Materialien hergestellt wer
den, wobei weiterhin die beschriebenen Vorteile vorhanden
sind.
Claims (3)
1. Metalldeckel zum Verschließen unter Vakuum für Becher
und andere Verpackungen für Nahrungsmittelkonserven mit
einer aus verzinntem Blech oder aus Aluminium herge
stellten Metallkappe, die aus einer kreisrunden Platte
(1) mit einem herabreichenden Rand (2) besteht und an
ihrem inneren Umfang eine kreisförmige Rinne aufweist,
die ein mit einer Harzmischung hergestelltes Dichtungs
teil (3) trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel auf der Platte (1), vorzugsweise in
ihrer Mitte, eine kreisrunde, schüsselförmige Vertie
fung (4) aufweist, die von einer mittigen Öffnung (6)
durchbrochen ist, wobei die Öffnung (6) durch eine Mem
bran (10) von harziger Zusammensetzung verschlossen
ist, die auf die untere Fläche der Platte (1) aufge
setzt ist, und auch durch ein harziges Material, das
auf die schüsselförmige Zone (4) aufgebrach ist, wobei
ein einstückiges Teil mit der Membrane (10) gebildet
wird, und wobei dieses Teil ein abreißbares Verschlußsiegel
(5) bildet.
2. Verfahren zum Herstellen eines Deckels nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(10) auf die Unterseite der Platte (1) aufgebracht
wird, wobei die mittige Öffnung (6) verschlossen wird,
daß das harzige Material auf das Innere der Vertiefung
(4) aufgebracht wird, wobei es sich mit dem Teil der
Membran (10) verbindet, der durch die mittige Öffnung
(6) zugänglich ist, und daß das harzige Material zusam
men mit der Membran (10) ausgehärtet wird, wobei eine
einstückige Versiegelung gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anhaften und die Verfestigung
der Versiegelung (5) und der Membran (10) durch Vulka
nisierung ausgeführt werden.
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