DE43966C

DE43966C - Vom Wagen aus zu handhabende Pferde-Abspann-Vorrichtung

Info

Publication number: DE43966C
Application number: DENDAT43966D
Authority: DE
Original assignee: J. HIRSCHFELD in London W. C, Chancery-Lane 22
Anticipated expiration: 1907-11-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Wagen, durch welche ein leichtes Lösen der Stränge und Halsketten ermöglicht wird, wenn die Pferde fallen oder durchgehen. Im ersteren Falle können dieselben daher ihre ersten Kraftanstrengungen sofort ganz für die Erhebung ausnutzen, ohne durch die Stränge und Halsketten gehindert zu werden. Im Weiteren wird durch die vorliegende Erfindung eine grofse Sicherheit der Insassen des Wagens gegen die Gefahr, in welche sie durchgehende Pferde bringen können, erreicht, indem der Kutscher es in seiner Gewalt hat, in dem Augenblick, in welchem er die Herrschaft über die Pferde verloren zu haben glaubt, die Stränge von der Bracke vermittelst eines geringen Zuges vom Bock aus zu lösen, worauf die Lösung der Halskette von der Deichsel ebenfalls erfolgt.

Diese Vorrichtung ist in den Fig. 1 bis 6 dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 die Einrichtung zum Befestigen der Halsketten in Seitenansicht und Ansicht von unten, Fig. 3 dieselbe in ausgelöstem Zustande, Fig. 4 und 5 diejenige zum Befestigen der Stränge, Fig. 6 ebenfalls in ausgelöstem Zustande.

Es bezeichnet darin α eine Platte, welche an der unteren Seite der Deichsel bezw. der Bracke befestigt ist, deren dem Pferde zugekehrtes Ende zu einem Scharnier a¹ ausgebildet ist, durch welches die Verbindung mit dem nach unten gerichteten Gelenkstück b erfolgt, welches seinerseits wieder durch ein Scharnier b^l mit einem Hebel c verbunden ist. Dieser letztere greift mit einem Zapfen c¹ in eine entsprechende Vertiefung c² der Platte a (Fig. 4, 5 und 6) und wird durch eine Klinke d, welche sich mit ihren nach oben gerichteten Verlängerungen gegen einen in α eingelegten Gummibuffer e bezw. Feder legt, darin gehalten. Auf das Gelenkstück b wird der Ring r. des Zugstranges gebracht und rutscht, wenn das Pferd anzieht, der schrägen Stellung des Gelenkes b, im eingeklinkten Zustande des Hebels c wegen, nach oben, so dafs der Zapfen c¹ verhältnifsmäfsig nur gering beansprucht wird. Die Klinke d ist durch eine Schnur d- mit dem Kutscherbock verbunden, so dafs durch einen geringen Zug der Hebel c frei wird, herunterklappt (s. Fig. 6) und der Ring des Stranges über b und c hinabgleiten kann.

Die Construction für die Aufhängung der Halsketten ist nur insofern von der eben beschriebenen verschieden, als das entsprechende Gelenkstück b nach hinten geradlinig verlängert ist, also gewissermafsen eine Nase bildet, mit welcher sie sich gegen die untere Fläche des Beschlages legt, so dafs wohl eine Drehung des Gliedes b um das Scharnier a^l nach vorn, dagegen keine nach der Hinterseite ermöglicht ist, so dafs dasselbe den Zug der Halsketten aufnimmt. Die Platte α trägt vorn eine Nase α², in deren Schlitz ein Daumen d' um einen Niet drehbar befestigt ist, welcher sich mit seiner Rückseite gegen eine Gummiplatte legt, während dessen dem Hebel c zugekehrte Seite abgerundet ist, so dafs der entsprechend geformte Theil des Hebels c (s. Fig. 1) leicht ein- und durch einen nicht zu heftigen Zug nach unten ebenso leicht wieder ausschnappen kann. Stürzt nun ein Pferd, so kommt der Zug der Kette auf den Hebel c, wie der Pfeil

dieses in Fig. ι andeutet, zur Wirkung und macht denselben von dem Daumen d^l frei, der in die in Fig. 3 punktirte Stellung herumschlägt und die Halskette hinabgleiten läfst.

Gehen die Pferde durch und hat der Kutscher die Stränge, wie oben beschrieben, von der Bracke gelöst, so fällt beim Vorwärtsgehen der Pferde der Ring r der Halskette auf den Hebel c, wird bei der weiteren Bewegung der Pferde nach vorn gerissen, hebt den Hebel c aus seiner Sperrung d^l und schlüpft zwischen Nase α² und Hebel c hindurch.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine vom Wagen aus zu handhabende Pferde-Abspann-Vorrichtung, bestehend aus der an der Bracke befestigten Platte α nebst dem Gelenk b, auf welches der Strangring gesteckt wird, dessen Herunterfallen durch einen vermittelst Zapfens c¹ und entsprechender Vertiefung c² zugleich den Zug des Stranges aufnehmenden Hebel c verhindert wird, der in seiner geschlossenen Lage durch Klinke oder ähnliche Mittel gehalten, durch einen Zug vom Wagen aus aber gelöst werden kann (Fig. 4 bis 6). Zu der unter 1. angegebenen Vorrichtung die Einrichtung zum Befestigen der Halskette an der Deichsel, ebenfalls aus Platte a, Gelenk b und Hebel c bestehend, wobei das Gelenk b mit einem die Drehung nach der hinteren Seite verhindernden Fortsatz versehen ist, welcher den Zug der Halskette, wenn die Pferde stehen, aufnimmt, während, wenn letztere fallen sollten, der Zug der Kette auf den Hebel c wirkt und dadurch ein Abgleiten des Ringes herbeiführt (Fig. ι bis 3).

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.