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Verfahren zur Sensibilisierung einer lichtempfindlichen Schicht aus
Asphalt oder anderen Naturharzen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein photographisches
Mittel und ein photographisches Verfahren unter Benutzung eines natürlichen Harzes,
vorzugsweise eines auserwählten Asphalts, als Hauptgrundlage des photographischen
Mittels. Die Erfindung umfaßt die Kennzeichen und Vorgänge, die nachstehend ausführlicher
beschrieben und beansprucht werden.
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Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, ein lichtempfindlich gemachtes
Mittel zu schaffen, in welchem die Hauptgrundlage ein natürliches Harz, vorzugsweise
Asphalt, Bitumen o. dgl., ist. Einen weiteren Zweck bildet die Schaffung eines lichtempfindlichen
asphalthaltigen Mittels, das für photographische Zwecke schnell in einem photographischen
Verfahren kopiert, mit bemerkenswerter Gleichmäßigkeit arbeitet, leicht gebildet
und angewandt werden kann und ein durchaus anwendbares Mittel und Verfahren bietet,
das zu allen Arten von photographischen Zwecken, Ätzung, Steindruck usw., brauchbar
ist.
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Nachstehend werden Beispiele aufgeführt, mittels deren die Erfindung
verständlich und ausführbar wird.
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Von den natürlichen Harzen sollen vorzugsweise die empfindlicheren
Teile des handelsüblichen Asphalts Anwendung finden.
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Es erübrigt sich, die vorbereitenden Vorgänge zur Absonderung der
empfindlicheren Teile des handelsüblichen Asphalts durch Äther usw. zu beschreiben,-da
dieser Vorgang wohlbekannt ist und in der vorhandenen Literatur ausführlich beschrieben
ist. Die vorliegende Erfindung erhöht die Lichtempfindlichkeit des Asphalts auf
ein Maß, das praktisch dauernd gleichförmig bleibt; sie beseitigt die verwickelten
chemischen Verhältnisse, die bisher der Entwicklung von Asphalt anhafteten, und
schafft ein Medium .und ein Verfahren, das den verschiedenartigsten Anforderungen
der Industrien genügt.
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Das Verfahren ermöglicht die Herstellung von kopierenden Flächen nach
Negativen mit allmählichen Helligkeitsübergängen ohne das Hilfsmittel der Aquatinta-Körnung,
von Netzwerk, Rastern usw. Es umfaßt auch die weiteren Vorgänge der Entwicklung,
die alle große Gleichförmigkeit der Ergebnisse ohne Notwendigkeit unbedingt genauer
Belichtungszeiten sichern. Es liefert eine genaue Wiedergabe der Helligkeitswerte
und Einzelheiten des Originals und bietet eine Einfachheit und Bequemlichkeit der
Handhabung, wie sie bisher noch nicht erreicht werden konnte. Es ist insbesondere
für lithographische Zwecke verwendbar und hat sich als sehr geeignet für rasterfreie
Steindruckverfahren erwiesen. Das Verfahren bietet einen vorteilhaften Faktor zur
Beeinflussung der Entwicklung und eignet sich auch zur Reproduktion von Reuef-und
Tiefdruckplatten, es leistet gute Dienste in allen Kunstverfahren für Kontakt- oder
Projektionsbelichtungen. Bei der üblichen Belichtung durch Bogenlampen in Kunstanstalten
kann
die Belichtung zwischen und 5 Minuten liegen.
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Die Zusammensetzung des für Asphalt hier verwendeten Sensibilisators
ist nach Gewichtsteilen A 7 thylmethylketon ........ 22 Prozent Jodoform
............... 12 -Solventnaphtha ..........65i/2 -konz. Ammoniumhydroxyd i/2 -Die
Zusammensetzung des photographischen Mittels oder der verwendeten Schicht ist nach
Gewichtsteilen Asphalt ................. io Prozent Solventnaphtha .......... 40
-Benzin .................. 25 -Sensibilisator ............ 25 -Diese Art von Schicht
wird aufgegossen oder in anderer beliebiger Weise auf eine gekörnte oder eine beliebige
glatte Fläche aufgebracht, wo man sie ablaufen und trocknen läßt. Die mit der Schicht
versehene Fläche wird einem Lichtbild durch Kontakt oder Projektion ausgesetzt,
die Belichtung dauert hierbei '12 bis zu 4. Minuten je nach Beschaffenheit des Bildes.
Nach der Belichtung wird die Kopie mit Ölsäure ...... 5o Prozent mineralischem Weißöl
..... 5o -in der Weise entwickelt, daß die Flüssigkeit vorsichtig aufgebracht
und sanft mit einem geeigneten Mittel eingerieben wird. Nach vollkommener Entwicklung
wird die Kopie mit verdünntem Ammoniak und dann mit Wasser abgespült.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorgenannten Formeln,
Stoffe oder Verfahren, da weitgehende Abänderungen zulässig sind, ohne daß die große
Schnelligkeit darunter leidet, die den Forderungen nach schleuniger und einfacher
Reproduktion vin Abbildungen auf dem Gebiete der graphischen Künste in weitestem
Maße entgegenkommt.
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An Stelle von Asphalt können andere natürliche Harze, wie Kauriharz,
Gummi, Manilaharz, Kongoharz, Guttapercha, Kiefernharz, Zanzibar, Kopal usw., angewendet
werden. Diese Stoffe können in gleicher Weise und mit denselben Mengenverhältnissen,
wie für Asphalt angegeben, verwendet werden. Wenn auch Asphalt zu bevorzugen ist,
geben doch auch Kauriharz und Gummi gute Resultate. Die mit den anderen genannten
Stoffen erzieltem. Ergebnisse sind auch annehmbar, doch ist Asphalt, wie gesagt,
vorzuziehen.
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Es hat sich auch gezeigt, daß Jod einen nichtstabilen Sensibilisator
abgibt. Um praktisch brauchbar zu sein, müssen die Jodverbindungen, wie beispielsweise
Jodoform, mit einem verdünnten neutralen Lösungsmittel, ohne wesentliche Einwirkung
auf Asphalt bleiben, wenn sie im Dunkeln aufbewahrt werden; sie müssen in Asphalt
frei löslich sein und anderseits schnell den Asphalt bei Lichteinwirkung unlöslich
machen, und schließlich müssen die Teile, die keiner Einwirkung ausgesetzt waren,
bequem durch ein als Entwickler dienendes Lösungsmittel beseitigt werden. Der Sensibilisator
wird beispielsweise durch Zusatz einer geringen Menge von Ammoniak :stabil gemacht.
Halogenverbindungen und Haloide, außer jodoform, die im Finstern nicht reagieren,
aber unter der Wirkung des Lichtes Halogene dergestalt abgeben, daß sich unlösliche
Verbindungen bilden, sind offenbar in unserem Verfahren eingeschlossen.
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Jodwasserstoffsäure bildet mit Jodoform und Asphalt eine hochempfindliche
Schicht. Hierzu kann eine geringe Menge Ammoniak zugesetzt werden, welche die Wirkung
hat, die Schicht oder den Firnis zu stabilisieren. Ehe der Firnis verwendet wird,
wird vorzUgswei:se das Ammoniak neutralisiert.
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Die Zusammensetzung kann wie nachstehend angegeben sein: Jodwasserstoffsäure
........ i Prozent Jodoform ................. 2o -Asphalt ................... 79
-Ammoniak ....... eine geringe Menge. Kolloidale Sensibilisatoren, wie der
nachstehend angegebene, bewirken in gewissen Fällen hohe Empfindlichkeit und bewirken
eine bemerkenswerte Abkürzung der Belichtungsdauer Ibis herunter zu io Sekunden.
Als Beispiel hierfür diene nachstehendes: 4,2g Blei-Triäthyljodid in 3o ccm Benzol,
3,o g Asphalt in 15 ccm Naphtha und 3,o g Jodoform in 2o ccm Äthylmethylketon. Ein
solcher Sensibilisator ist auch sehr stabil und läßt sich einen Tag ohne praktische
Veränderung aufbewahren im Gegensatz zu nichtstabilen Sensibilisatoren, die oft
innerhalb weniger Stunden verderben. Umkehrungen können durch Entwicklungslösungsmittel
erreicht werden, die in der gewünschten beliebigen Weise nur die belichteten Teile
auflösen.
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Das Verfahren des Kopierens auf Schichten nach der Erfindung mittels
elektrischen Lichtes benutzt wohlbekannte Vorgänge und bedarf keiner eingehenden
Beschreibung. Es läßt Kontaktkopien und solche durch Projektion auch unter Größenänderung
zu, die für lithographische oder andere Plakatarbeiten gebraucht werden, von Halbtonnegativen
oder solchen mit gleichen Helligkeitswerten usw.
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Abgesehen von.der Feststellung, daß Jod
einen nichtstabilen
Sensibilisator ergibt, wurde gefunden, daß Jod in diesem Zusammenhang nicht eigentlich
als Sensibilisator bezeichnet werden kann, weil seine Wirkung lediglich darin besteht,
den Asphalt weniger löslich zu machen. Um praktisch zum Sensibilisator zu werden,-
muß Jod in gebundener Form verwendet werden, aus der unter der Einwirkung des Lichtes
Jod aus der Jodverbindung, wie jodoform usw., abgegeben wird.