-
Vorrichtung zum Einspannen halbrunder Lager und ähnlich geformter
Werkstücke. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igr i die
Priorität auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom g. August 1923 beansprucht.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einspannen halbrunder Lager
(Lagerschalen) und ähnlich geformter Werkstücke und zur Führung des Werkzeuges für
die Endbearbeitung derartiger Werkstücke, welche zwischen Gleitbacken festgespannt
und von einem Werkzeug an einer Spindel bearbeitet werden, die von einem Bügel getragen
wird, der seinerseits die Gleitbacken rillt Klemmwirkung übergreift.
-
Gemäß der Erfindung sind die Gleitbacken mit Flächen versehen, die
in an sich bekannter Weise in einem Winkel von q.5° zur Bewegungsbahn der Gleitbacken
verlaufen. Auf diesen schrägen Flächen ruht eine Rolle auf, die dazu dient, das
durch das Werkzeug zu bearbeitende Lager von unten her festzustellen, derart, daß
die Rolle bei der Bewegung der Gleitbacken aufeinander zu bzw. voneinander weg in
gleichem Maße steigt bzw. fällt.
-
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht der Einspannvorrichtung.
-
Abb. 2 ist eine Draufsicht hierzu und Abb: 3 eine Stirnansicht.
-
Abb. q. ist ein Längsschnitt mit einer eingespannten halbrunden Lagerschale
und Abb. 5 ein Querschnitt durch die Einspannvorrichtung.
-
Abb. 6 ist eine Teilansicht der Einspannvorrichtung.
-
Ein Fuß i ist mit in der Längsrichtung verlaufenden Halteflanschen
2, 2 versehen, und an ihm sitzen verschiebbar zwei Blöcke oder Backen 3, q.. Eine
Mutter 5 ist in jeder Backe mittels zweier Zapfen 6 angebracht. Die Mutter in der
einen Backe ist mit rechtsgängigem und die in der anderen Backe mit linksgängigem
Schraubengewinde versehen. Der Fuß i hat ferner in der Längsrichtung
verlaufende
Schlitze 7, 7, durch die die Zapfen 6 hindurchgehen. Eine Schraubenspindel 8, die
an dem einen Ende mit einem Handgriff 9 und mit rechts- und linksgängigem Gewinde
versehen ist, steht mit den Muttern 5, 5 in Eingriff. Das andere Ende der Schraubenspindel
wird gegen Längsbewegung durch Muttern 13 gesichert.
-
Die Backe 3 ist mit Schrägflächen 14, 14 und die Backe 4 mit Schrägflächen
15, 15 versehen; der Winkel zwischen den Flächen 1.1, 14 und 15,
15 ist ein rechter.
-
An dem dem Handgriff 9 abgekehrten Ende des Fußes i sind aufrecht
stehende Arme i z und 12 befestigt, an denen ein Führungsbügel i8 angelenkt ist,
der in der Draufsicht einen kreuzförmigen Umriß hat. Die parallel zur Schraubenspindel
8 verlaufenden Seiten des Bügels 18 legen sich passend an die Seiten der Backen
3, 4 an. Die Enden der querverlaufenden Arme des Bügels 18 sind :nit Lagern i9 und
2o versehen, um eine Stange der Spindel 21 als Träger für das Werkzeug (Schaber)
aufzunehmen. Die Spindel 21 ist mit einem Handgriff 22 und mit einem Schlitz versehen,
der einen Schaber 23, aus einer flachen Stahlklinge mit einer breiten Schneidkante
bestehend, aufnehmen kann.
-
Die Seiten der Backen 3, 4 ragen über die Seiten des Bügels 18
und unter. letzten hervor, so daß Stufen gebildet werden, auf denen der Führungsbügel
i8 durch einen Halter 24 festgehalten und verriegelt werden kann, der an dem Handgriffende
des Fußes i befestigt ist: Die Drehachse des Schabers 23 soll rechtwinklig zur Achse
der Schraubenspindel 8 verlaufen, um zu bewirken, daß das Lager parallel ausgeschabt
wird.
-
Eine mit Scheiben 26 versehene Rolle 25 ist quer zu den Backen 3,
4 angeordnet und liegt in dem Scheitel des Winkels zwischen den Schrägflächen 14,
14 und 15, 15; sie bildet einen von unten her wirkenden Halt zum Erfassen des Lagers.
-
Die Lagerhälfte 27 wird zwischen die Backen 3 und 4 gelegt und ruht
auf den Scheiben 26 der Rolle 25 auf. Die Schraubenspindel 8 wird nunmehr gedreht,
so daß das Lager in seiner Lage eingespannt wird. Durch das Schließen der Backen
3, 4 wird die Rolle 25 mit den Scheiben 26 mittels der Schrägflächen 14, 14 und
15, 15 angehoben und das. Lager hierdurch fest an die unteren Seiten der überhängenden
Platten 16 und 17, die auf der Oberfläche der Backen 3, 4 befestigt sind, gedrückt.
Das Lager wird hierdurch sowohl an den Seiten als auch an dem oberen Teil und am
Boden sicher erfaßt, wobei die Rolle und die Schrägflächen sich im Gleichklang miteinander
bewegen. Der Führungsbügel 18 wird alsdann herabgeschwungen, so daß seine Seiten
die Backen 3, 4 in Ausrichtung halten, und darauf durch den Halter 24 verriegelt.
Die Schaberspindel 21 wird hierdurch in Arbeitsstellung mit Bezug zu dem Lager gebracht,
und ihre Achse liegt in der Mittellinie des Lagers. Der Schaber 23 wird vorher für
die richtige von dem Lager abzunehmende Schnittiefe eingestellt und die Spindel
21 dar auf durch den Handgriff 22 gedreht. Der Vorschub des Schabers wird durch
einen leichten, längsgerichteten Druck auf die Spindel 21 erzielt, oder es kann,
wenn dies erwünscht ist, hierzu ein mechanischer Vorschub verwendet werden.
-
Wenn das Lager abgeschabt ist, werden der Bügel 18 zurückgeschwungen
und die Backen 3, 4 aufgespannt, worauf das Lager von der Vorrichtung abgenommen
werden kann.
-
Wenn es erwünscht ist, von der Lagerschale einen gröberen Span abzunehmen,
anstatt sie nur abzuschaben, wird der Schaber dementsprechend eingestellt. Ist es
andererseits erwünscht, das Lager von Hand zu bearbeiten, so werden der Führungsbügel
und die Schaberspindel aus ihrer Arbeitslage herausgebracht.
-
Die Erfindung ist im besonderer. zum Bearbeiten von Lagern geeignet,
deren Lagerfläche aus Weißmetall besteht; jedoch kann sie auch für andere Arten
von Lagern benutzt werden.