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Anzeigevorrichtung. für Brände und übermäßige Temperatursteigungen.
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung für Brände und übermäßige Temperatursteigerungen,
bei der ein empfindliches Organ der Wirkung der Temperatur ausgesetzt ist und unter
dieser Wirkung Formänderungen erleidet, die nach Erreichen einer bestimmten Größe
die Auslösung der Vorrichtung bewirken, die in ihrer Bereitschaftsstellung durch
das empfindliche Organ entgegen der Wirkung einer Feder gehalten wird. Damit bei
derartigen Vorrichtungen diese die Auslösung letzten Endes bewirkende
Feder
kräftig bemessen und gleichzeitig das empfindliche Organ klein im Querschnitt gehalten
werden kann, ist es bekannt geworden, zwischen dem die Kraft der Feder übertragenden
Mittel und dem empfindlichen Organ eine Übersetzungsvorrichtung einzuschalten.
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Gegenstand der Erfindung ist eine für den vorstehend erläuterten Zweck
bestimmte Übersetzungsvorrichtung, die sich durch außerordentliche Einfachheit ihrer
Bauteile und durch eine unbedingte Zuverlässigkeit in der Wirkung auszeichnet. Sie
gestattet, unter Aufwand sehr geringer Kosten, Anzeigevorrichtungen herzustellen,
deren Betriebssicherheit die der bisher bekannt gewordenen, dem gleichen Zwecke
dienenden Vorrichtungen übertrifft und die sich ferner dadurch auszeichnen, daß
sie keinerlei Wartung bedürfen und somit sehr billig im Betriebe sind.
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Ein besonderer Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist der, claß eine
Vielzahl formgleicher Übersetzungsvorrichtungen auf verschiedene Art zu einer Anzeigevorrichtung
mit den wirkungsgleichen Elementen zusammengebaut werden kann, so daß man diese
den verschiedensten Zwecken in einfachster Weise anpassen kann.
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Gemäß der Erfindung werden zwei einander formgleiche Hebel, beispielsweise
Kniehebel, an einem Ende durch das empfindliche Organ, im Regelfalle einen Schmelzdraht
kleinen Durchmessers, überbrückt und so angeordnet, daß sie sich an ihrem anderen
Ende mit offenen Aussparungen gegen einen Schwingzapfeli stützen unter der Wirkung
gleich großer, jedoch entgegengesetzt gerichteter Kräfte, deren Angriffspunkte an
den Hebeln nahe der Schwingachse liegen.
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Die Abbildungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
einzeln und in verschiedenen Anordnungen.
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Abb. i stellt schematisch den Aufbau der erfindungsgemäßen Übersetzungsvorrichtung
und den Zusammenbau mit der Kontakteinrichtung eines elektrischen Meldekreises dar;
Abb. 2 veranschaulicht schematisch zwei in Kaskade geschaltete übersetzungsvorrichtun-.
Ilen gemäß der Erfindung; Abb.3 zeigt schematisch die Hintereinanderreihung einer
Anzahl von Vorrichtungen nach der Erfindung.
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In Abb. i besteht die Meldevorrichtung aus einer am einen Ende festgelagerten
"Lunge oder Platte i, an deren anderem Ende eine schraubenförmige Zugfeder 2 angreift,
die das Bestreben hat, die Platte i gegen einen Kontaktstift 3 zu ziehen. Beim Berühren
dieses Kolitaktstiftes 3 schließt die Platte i einen elektrischen Stromkreis, dem
die Leitungen 5 und G angehören. Dieser elektrische Stromkreis kann beispielsweise
ein akustisches oder optisches Signal in Tätigkeit setzen, oder er kann gegebenenfalls
unmittelbar eine Löschvorrichtung zur Wirkung bringen. "Zwischen einem Widerlager
; und der Platte i sind nun zwei im wesentlichen in gleicher Achse liegende Drähte
8 und g gegen die Zugkraft der Feder 2 gespannt, und jeder dieser Haltedrähte 8
und g greift an je einen der beiden sich gegen den Schwingzapfen io stützenden Hebel
i i und 12 in Punkten an, die der Schwingachse benachbart liegen. An den freien
Enden sind die einander in der Form gleichen Hebel i r und r2 durch einen dünnen
Schmelzdraht 13 überbrückt, der das empfindliche Organ verkörpert. An ihrem dem
Schmelzdraht i 3 abgewandten Ende sind die Hebel mit -,ogenannten offenen Aussparungen
1¢ und 15 versehen, um den Schwingzapfen io zu urigreifen.
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Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Nimmt die Umgebung des Schmelzdrahtes
13 eine unzulässig hohe Temperatur an, so erweicht dieser und erleidet eine Formänderung
nach Länge und Querschnitt. Die Längenveränderung wird nun ausgenutzt, indem die
Feder :2 über die Platte i mit Hilfe des an ihr befestigten Haltedrahtes g eine
Abwärtsbewegung hervorruft und bei genügender Längung des Schmelzdrahtes 13 die
Platte i zum Kontakt bringt mit dein Stift 3. Diese Längung des Schmelzdrahtes 13
ist eine bekannte und verhältnismäßig einfache Funktion seiner Temperatur. Diese
stimmt um so besser mit der Temperatur der Umgebung überein, j e größer die Oberfläche
des Schmelzdrahtes 13 im Verhältnis zu seinem Querschnitt ist. Hieraus folgt, daß
ein um so schnelleres und genaueres Ansprechen der Vorrichtung erzielt wird, j e
feiner, d. h. dünner, der Schmelzdraht 13 gehalten werden kann. Gemäß der Erfindung
kann dieser Schmelzdraht 13 als ein außerordentlich empfindliches Organ ausgebildet
werden, wegen der durch die eigenartige Übersetzungsvorrichtung bewirkten Zugveränderung.
Dieser Umstand bedingt gegenüber den bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen den
wesentlichen Vorteil, daß hei Anwendung der erfindungsgemäßen Übersetzungsvorrichtung
sehr viel größere Längungen des empfindlichen Organes eintreten, als bislang üblich.
Diese beträchtlichen Längengen haben nun eine empfindliche Querschnittsv erminderung
im Gefolge, so daß der sehr feine Draht 13 sehr schnell zu Breche geit. Diese Tatsache
bedingt den erheblichen Vorteil, daß die mit der erfindungsgemäßen I'bersetzung
ausgerüstete Anzeigevorrichtung
nicht derart empfindlich im Kontaktsystem
eingestellt zu werden braucht als die bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen. Während
diese sich fast ausnahmslos nur für das Bewegen eines elektrischen Kontaktsystems
benutzen ließen, kann der' Erfinciungsgegenstand auch bei mechanischer oder pneumatischer
Auslösung unmittelbar angewendet werden, da der Bruch des Schmelzdrahtes 13 hier'
die vollständige Trennung der Hebel i i und 12 bedingt. Für diesen Fall ist es gleichgültig,
in welcher Weise der Schwingzapfen io gelagert oder gehalten wird. Er kann beispielsweise
mit einem der beiden Hebel ii und i2 eine Baueinheit bilden. Dies ist jedoch nicht
erforderlich, und für viele Fälle ist es erwünscht, den Schwingzapfen io überhaupt
nicht besonders zu lagern, sondern ihn lediglich durch den Anpressungsdruck der
Aussparungen 14 und 15 der Hebel halten zu lassen. Trifft man diese Einrichtung,
dann geht infolge des Durchschmelzens des Drahtes 13 das ganze Haltesystem zu Bruch.
Dieses Auseinanderfallen, das für eine Reihe von Sonderzwecken erwünscht ist, kann
durch eine Lagerung des Schwingzapfens an einen der beiden Hebel verhindert werden.
Es ist ohne weiteres möglich, mehrere unter sich gleiche Übersetzungsvorrichtungen
nach der Erfindung in Kaskade zu schalten, d. 1l. eine Potenzierung der Wirkung
zu erhalten. Abb. 2 veranschaulicht schematisch diese Anordnungsmöglichkeit. An
Stelle des Schmelzdrahtes 13 an den freien Enden der Hebel der ersten mit den Halteseilen
8 und 9 verbundenen Übersetzungsvorrichtung treten hier die Spanndrähte 8 und 9
der zweiten Übersetzungsvorrichtung, die dann den Schmelzdraht in der vorher gekennzeichneten
Weise trägt. Auf diese Art läßt sich die Empfindlichkeit des Schmelzdrahtes und
damit die Geschwindigkeit des Ansprechens der Anzeigevorrichtung bis zu außerordentlich
hohen Werten steigern. Das Durchschmelzen des Drahtes 13 bewirkt auch hier,
daß die gesamte übersetzungsv orrichtung zu Bruche geht.
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Abb.3 veranschaulicht eine andere SchaltungsnlOglichkeit einer Vielzahl
von Übersetzungsvorrichtungen gemäß der Erfindung. Bei dieser Anwendungsform sind
die Halteseile 8 und g unterteilt, dergestalt, -daß längs ihrer Erstreckung eine
beliebige Anzahl von Übersetzungsvorrichtungen eingeschaltet ist; die zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Übersetzungsvorrichtungen gelegenen Teile der diese Vorrichtungen
haltenden Kabel sind mit 89 bezeichnet. Eine so angeordnete Vielzahl wirkungsgleicher
Übersetzungsvorrichtungen gemäß der Erfindung gestattet das Herstellen einer sogenannten
fortlaufenden Kette, mit deren Hilfe man eine große Anzahl von verschieden gelegenen
Orten in bezug auf deren Wärmezustand überwachen kann.
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Die Möglichkeiten des Zusammenbaues sind selbstverständlich durch
die geschilderten Beispiele nicht, erschöpft, insbesondere kommt für die Praxis
ein beliebiges Vereinigen der beiden in Abb. 2 und in Abb. 3 veranschaulichten Möglichkeiten
zur Anwendung. In Räumen mit großer Gefahrenziffer wird man im Regelfalle die Anordnung
nach Abb. 2 treffen, und eine beliebige Anzahl solcher Anordnungen kann mit beliebig
vielen, einfach wirkenden Übersetzungsgetrieben nach Art der Abb.3 vereinigt werden
zum Zwecke des Einwirkens auf eine einzige Auslösevorrichtung.
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Unwesentlich für die Erfindung ist neben dem Werkstoffe des empfindlichen
Organs die besondere Ausgestaltung der Hebel und die Formgebung der den Schwingzapfen
anliegenden Aussparungen. Das empfindliche Organ kann insbesondere aus jedem genügend
leicht unter dem Einfluß der Temperatur zerreißenden oder auch aus einem leicht
brennbaren Material bestehen; außer Metallen und Metallegierungen kommen für den
Erfindungsgegenstand imprägnierte Gewebe, anorganische und organische Stoffe in
Draht-oder Bandform u. dgl., in Betracht.