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Stielbürste mit Wasserzulauf. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldungen in Frankreich vom i g.
Februar 1924 für die Ansprüche i bis 4, vom 21. Februar I q24 für die Ansprüche
5 .bis 7 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf solche Bürsten mit Wasserdurchlauf,
die mit einem hohlen Stiel versehen @ sind, welcher in den die Bürstenbündel tragenden
Bürstenkörper mündet und an ihm nachgiebig befestigt ist.
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Es sind schon derartige Bürsten bekannt, bei denen der Ausfluß des
Wassers nach außen durch die Lagenänderung eines abnehmbaren Hohlstieles bewirkt
wird, der sich in dichter Berührung mit dem Bürstenkörper befindet.
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Es sind des weiteren Flaschenbürsten bekannt, die mit einem Dreiwegehahn
ausgestattet sind, der je nach seiner Einstellung das Wasser entweder zwischen die
Borsten der Bürste austreten läßt oder es in einem einzigen Strahl freigibt oder
auch den Ausfluß des Wassers absperrt.
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Gegenüber dem Bekannten besteht die Erfindung darin, daß das Steuerglied
für das Wasser aus einem zylindrischen Kolben besteht, der mit dem Stiel fest verbunden
ist und nachgiebig und dicht auf dem Boden einer in dem Bürstenkörper vorgesehenen
entsprechenden Ausnehmung aufruht, der für mehrere feine Strahlen mit einer entsprechenden
Anzahl von öffnungen versehen ist.
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Infolge dieser einfachen und wenig kostspieligen Einrichtung weist
die Bürste nach der Erfindung eine vollkommene Dichte auf. Des weiteren kann das
Wasser durch eine einfache Lagenänderung (Drehen oder Gleiten) des Stieles in dem
Körper beliebig .ent= weder gegen die Borsten der Bürste oder unmittelbar in einem
Strahl z. B. gegen einen Schaber gerichtet werden, mit dem man den Bürstenkörper
versehen kann. Die Bürste kann auf diese Weise v orteilhäft für alle Reinigungsarten
benutzt werden, insbesondere zum Waschen von Wagen, Schaufenstern u. dgl. Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung,
die verschiedene Ausführungsmöglichkeiten der Bürste darstellt.
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Abb. i ist eine seitliche Außenansicht einer ersten Ausführungsform
mit von dem Bürstenrücken abgenommenen Stiel.
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Abb. 2 ist ein Längsschnitt der Bürste eiltsprechend Abb. i mit eingesetztem
Stiel, und zwar in der Stellung, bei der das Wasser längs der Bürstenbündel nach
außen tritt.
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Abb.3 ist eine Unteransicht der Bürste unter Darstellung einzelner
Bürstenbündel. Abb..l. ist ein Schnitt nach A-A von
Abb. 2.
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Abb. 5 ist eine seitliche Ansicht einer Ausführungsform, bei welcher
der Stiel das Wasser längs der Borsten austreten läßt.
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Abb. 6 ist ein Achsenlängsschnitt- der in Abb. 5 dargestellten Bürste.
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Abb. 7 zeigt die Stellung des Stieles in der Bürste bei Verwendung
als Strahlapparat. Abb. 8 ist eine weitere Ausführungsform in teilweisem Schnitt.
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Bei dem in der Abb. i bis 4 dargestellten Beispiel sind in den Bürstenrücken
i die Borstenbündel 2 eingesetzt. Der hohle Stiel 7 steckt unter Reibung in einer
zylindrischen Ausnehmung oder Bohrung 8 des Bürstenkopfes, auf deren Boden eine
Abdichtungsscheibe 9 aufliegt. Die Verbindung des Stieles mit der Bürste geschieht
mittels der Muffe oder Hülse ro mit Ausschnitten i i, die über Außenzapfen 12 eines
Ansatzes des Bürstenkopfes greifen und einen Bajonettverschluß herstellen. Die Muffe
ro steht unter dem Einfluß einer Feder 13, die sich gegen eine Schulter 14 des Stieles
legt.
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Der Stiel trägt einen oder mehrere Zapfen oder Ansätze 15, welche
sich in Ausschnitte 16 des Randes 17 des Bürstenkopfes hineinlegen.
Das
Ende des hohlen Stieles 7, das in den Bürstenkörper hineinragt, ist durch einen
Pfropfen 18 verschlossen. Seitlich ist die Wandung des hohlen Stieles mit einer
Öffnung i 9 versehen, welche bei einer bestimmten Stellung des Stieles in bezug
auf die Bürste sich über einen Kanal 2o einstellt, der in die Kammer 2I des Bürstenrückens
i mündet. Der Pfropfen 18 besitzt eine Durchbohrung 22, die sich bei einer bestimmten
Lage des Stieles gegenüber dem Ksnale 23 oder gegenüber dem Kauale 2.4 einstellt.
Der Kanal 24 mündet oberhalb eines Schabers 25. Der Kanal 23 mündet unterhalb des
Schabers 25 nach außen. Um den Bürstenkörper ist ein elastischer Ring 26 gelegt,
der verhindert, claß die metallischen Teile des Bürstenrückens mit den zu reinigenden
Gegenständen in Berührung gelangen.
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Die Arbeitsweise dieses Atisfiiltrttngsbeispieles ist folgende: Sobald
der Stiel 7 mittels der ;Muffe 1o auf den Bürstenkörper aufgesetzt und der Knopf
1,5 in einen der Ausschnitte 16 eingetreten ist, so daß die öffnung i 9 der Leitung
2o nicht gegenübersteht und der Kanal 22 weder den Kanal 23 noch den Kanal 24. überdeckt,
kann das in den hohlen Stiel eintretende Wasser infolge des (lichten Abschlusses
durch die Reibung des Stieles in der Bohrung des Bürstenkopfes einerseits
Und der Dichtungsscheibe 9 andererseits nicht austreten.
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Will man einen Wasserzulauf zti der Bürste herstellen, dreht man den
Stiel in dein Bürstenkörper, indem man zunächst auf ihn einen Zug entgegen der Feder
13 ausübt, wodurch der Knopf 15 aus dein Ausschnitte 16 heraustritt. Sobald
die Öffnung i9 über dem Kanal 20 steht, kann der Ansatz 1,5 in einen anderen Ausschnitt
16 eintreten, in dem er durch die Feder 13 festgehaltert wird. Das Wasser fließt
dann in die Kammer 21, aus der es längs der Borsten der Bündel austritt.
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Will man den Apparat als Strahlapparat benutzen, so dreht man den
Stiel in der Bürste bis die Pfropfenbohrung 22 sich über die Bohrung 23 einstellt.
Damit (las Wasser über den Schaber 25 fließt, stellt man den Kanal 22 über die Bohrung
2-l. In beiden Stellungen greift der Ansatz i 5 genau in einen der beiden Ausschnitte
t6. Man kann auch die Bohrtrug oder Öffnung 22 mit mehreren kleineren Kanälen 24.
in Verbindung bringen, tim statt eines einzelnen Strahles mehrere dünnere. Strahlen
zu erhalten, wie dies mittels einer Brause der Fall ist. Statt die Muffe oder Hülse
io auf dem Bürstenkörper mittels Bajonettverschluß zu befestigen, kann dies auch
durch Gewinde erreicht werden oder einfach dadurch, daß man einen Teil in den anderen
entsetzt und beide gegenseitig verriegelt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.5, 6 und ;ist der Stiel 7 mit Zapfen
47 versehen, die in Schlitze 48 des Bürstenkopfes 31 eingreifen. Dieselben verhindern
jede Drehung des Stieles in bezug auf den Bürstenkopf, gestatten aber die gegenseitige
achsiale Bewegung beider Teile zueinander.
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Als Ausführungsbeispiel dieser gegenseitigen Bewegring ist in der
Zeichnung ein Winkelhebel .49 bekannter Bauart dargestellt, welcher um den an dem
Stiel in der Nähe des Griffes sitzenden Zapfen 5o drehbar ist. D'er Winkelhebel
greift an der Stange 51 an, deren anderes Ende an einem Ansatz 52, der an dem Bürstenkopf
angegossen ist, befestigt ist. Zwecks Erleichterung der Abnahme und des Aufsetzens
des Stieles auf den Bürstenkörper geht die Stange 51 frei durch eine Öffnung 53
des Hebels 49 hindurch. Der Hebel legt sich gegen die Mutter 5d., die auf der Stange
51 in geeigneter Lage eingestellt wird. Wird der Stiel von dein Bürstenkörper genommen,
so bleibt nur der Hebel d.9 mit ihm in Verbindung, während die Stange 51 mit dem
Bürstenkopf 31 verbunden bleibt.
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Die Arbeitsweise dieses Ausfiihrungsbeispie.les ist folgende: Ist
der Stiel in dem Bürstenkörper eingesetzt, so legt sich sein Ende infolge der Wirkung
der Feder .45 gegen die elastische Scheibe 57, so daß die Öffnungen 56 und 58 verschlossen
sind. Da in diesem Augenblicke die Öffnung 59 über dem Kanal 41 steht, so fließt
das durch den Stiel eintretende Wasser in die Kammer 40 und gelangt von hier durch
geeignete Öffnungen auf die Borstenbündel der Bürste (Abb. 5 und 6). Drückt man
auf den Hebel .49 in Richtung des Pfeiles 6o (Abb. 5), so bewegt sich der Bürstenkörper
31 in bezug auf den Stiel in Richtung des Pfeiles 6i, und die Feder q.5 wird zusammengedrückt.
Infolge dieser Bewegung verläßt die öffnung 59 den Kanal ¢i, und der Pfropfest 55
legt sich ebenfalls nicht mehr auf die elastische Scheibe 57. Infolgedessen kann
das Wasser durch die Öffnung 56 hindurchtreten, den Raum zwischen dem Boden der
Bohrung 32 und dem Ende des Stieles 7 ausfüllen und als Strahl durch die Öffnung
oder die Öffnungen 58 (Abb. 7) austreten. Gibt man den Hebel 49 frei, so bringt
die Feder 45 sämtliche Teile in die in Abb. 5 und 6 dargestellte Lage zurück. Das
Wasser fließt dann nicht mehr durch die Öffnungen 58, sondern von neuem längs der
Bürstenbiindel.
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In der Abb.8 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei welcher
die Lagenänderung des Bürstenkopfes in bezug auf den Stiel von Hand ausgeführt wird.
Ein weiteres
Nterkmal dieser Ausführungsform besteht darin, daß
man den Abfluß des Wassers sperren kann, ohne den Zufluß desselben in den Stiel
abzuschneiden. In die Bohrung 56 des Pfropfens 55 ist eine Spindel 62 mit Kegelkopf
63 als Ventil eingesetzt, das die öffnung 56 verschließen kann. Das untere Ende
der Spindel 62 bildet einen Haken 62a, der eine unzeitige Freigabe der Spindel 62
verhindert. Der Haken 62a legt sich in eine Vertiefung 64 des Pfropfens 55.
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Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform ist folgende: Der Stiel kann
in bezug auf den Bürstenkopf drei verschiedene Stellungen einnehmen. Die Lagenänderung
des Bürstenkopfes wird mittels einer Vorrichtung bewirkt, die im wesentlichen der
der Abb. 5 und 7 entspricht, jedoch ist es einfacher, die Verstellung des Bürstenkopfes
und das Feststellen desselben in einer der drei Stellungen von Hand vorzunehmen.
Eine Klinke 65 am Ende einer elastischen Stange 56, welche letztere an dem Stiel
7 befestigt ist, fällt in eine der drei Rasten 67, 68 und 69 des Bürstenkopfes
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ein. Ist der Stiel 7 bis zum Boden des Bürstenkopfes vorgeschoben, so legt
sich der Pfropfen 55 gegen die plastische Scheibe 57, und das Wasser tritt durch
die Öffnung 59 in den Bürstenkörper. In dieser Stellung legt sich das hakenförmige
Ende 62a der Stange 62 in die Aussparung 64 des Pfropfens 55. Verstellt man den
Bürstenkopf, um die Klinke 65 in die Rast 68 eintreten zu lassen, so fließt das
Wasser nicht mehr in den Bürstenkopf, sondern durch die Bohrung 56 und die Öffnung
bzw. die Öffnungen 58 nach außen, weil der Ventilkegel 63 von der Öffnung 56 abgehoben
ist (Abb.8). Läßt man nunmehr die Klinke 65 in den Ausschnitt 69 einfallen, so legt
sich der Haken 62a der Stange 62 nicht mehr gegen die Scheibe 57, und. ihr Ventilkegel
63 verschließt die Öffnung der Bohrung 56 und verhindert. so jeden Wasserübertritt.
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Selbstverständlich könnte man die verschiedenen beschriebenen Einrichtungen
bei einer und derselben Bürste entsprechend kombiniert benutzen, ohne von der Erfindung
abzuweichen.