DE434870C - Injektionsspritze - Google Patents
InjektionsspritzeInfo
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Description
- Injektionsspritze. Es sind Vorrichtungen zur Abgabe von Flüssigkeit in abgemessenen Mengen bekannt, die aus einem Zylinder mit darin frei verschiebbarem Kolben bestehen. Die abzumessende Flüssigkeit wird unter Druck gesetzt und durch einen Umstellhahn abwechselnd mit dem einen und mit dem anderen Ende des Zylinders verbunden, während jedesmal das zweite Ende mit der Ausflußleitung in Verbindung gesetzt ist. Die an einem Zylinderende eintretende Flüssigkeit treibt dann den Kolben vor sich her, und dieser drückt die vor ihm befindliche Flüssigkeitsmenge in die Ausflußleitung. Wird dann der Hahn umgesteuert, so -bewegt sich der Kolben zurück und drückt die vorher hinter ihn getretene Flüssigkeitsmenge der Ausgangsöffnung zu.
- Die Erfindung besteht darin, daß diese bekannte Vorrichtung für eine Injektionsspritze benutzt wird. An die Ausflußleitung wird eine Hohlnadeldüse angeschlossen, und die zu injizierende Flüssigkeit, die durch Druckluft oder Kohlensäurebehälter oder durch eine Druckpumpe unter Druck gesetzt ist, wird an die Eintrittsleitung des Umstellhahnes angeschlossen. Hierbei entsteht der außerordentlich große Vorteil, daß der die Injektion verabfolgende Arzt, Tierarzt, Krankenwärter usw. den Kolben nicht durch Finger- oder Handdruck vorzutreiben braucht, sondern daß er nur den Hahn umzustellen hat, worauf dann das Einpressen der Flüssigkeit in das Gewebe durch den auf ihr ruhenden Druck bewirkt wird.
- Die Erfindung ist von besonders großer Bedeutung in der Tierheilkunde, z. B. beim Impfen von Rindern mit Maul- und Klauenseuche-Serum. Hierbei sind bis 3001- S -rumflüssigkeit an einer Stelle in das Unterhautgewebe einzuspritzen, und von diesem wird auf den Spritzenstempel ein starker Gegendruck ausgeübt, dem schwächliche Personen auf die Dauer nicht gewachsen sind. Die Auswahl der die Impfung vornehmenden Sachverständigen mußte deshalb bisher nicht nur nach ihrer Sachkunde, sondern auch nach ihren Arm- und Fingerkräften erfolgen. Und auch bei Tierärzten, die nach dieser Richtung hin allen Anforderungen genügen, geht eine stundenlange Ausübung der Impftätigkeit niemals ohne Blasen öder Druckwunden an den Fingern ab. Diese Nachteile und Unbequemlichkeiten werden durch die Erfindung restlos beseitigt. Der Impfvorgang wird außerordentlich beschleunigt, und dadurch :entstehen Ersparnisse wegen der Verkürzung des für die Impfung notwendigen Aufenthaltes der Tiere in den Sammellagern.
- In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert. Abb. i zeigt die Gesamtanordnung in der Ansicht von außen, und Abb. z und 3 stellen schematisch den Spritzenzylinder mit dem Umstellhahn und der von ihm abhängigen Bewegung des Kolbens oder Stempels dar.
- Die Vorrichtung besteht aus einem Metallgehäuse, in denn ein Glaszylinder z mit einem darin frei verschiebbaren Metallkolben k1 liegt. Der Kolben ist dick genug, um sich bei genügender Abdichtung auch ohne Kolbenstange genau parallel. an den Zylinderwandungen zu führen. Selbstverständlich stünde aber auch nichts entgegen, beide Kolbenseiten mit Kolbenstangen zu versehest, die in Stopfbüchsen der Zylinderstirnwände geführt sind. In letzterem, Falle müßte natürlich dafür gesorgt werden, daß durch die Stopfbüchsen nicht schädliche Keime in die Flüssigkeit eindringen können. Ein größerer Vorrat von injizierender Flüssigkeit befindet sich in einem Behälter b, aus dem sie durch die Wirkung von Druckluft, durch eigene Schwere oder auf andere Weise unter Druck in den Zylinder z gebracht werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Erzeugung des Druckes durch Druckluft vorgesehen, die durch einen Rohrstutzen/ mit dem Manometer m_, unter Kontrolle eines Hahnes h2, in den Behälter b eingebracht wird und die Flüssigkeit durch ein Rohr mit anschließendem Schlauchs., in das Gehäuse hl eines Mehrweghahnes leitet, dessen Küken ml mit einem Handgriff n versehen ist. Das Hahngehäuse und das Hahnküken sind s.) angeordnet, daß, je nach der Stellung des Handgriffes n, die Flüssigkeit entweder in das eine oder das andere Ende des Zylinders z eintritt, während das jeweilig andere Ende des Zylinders mit einem Rohr r1 verbunden wird, das in einen Schlauchs, mit aufgesetzter Hohlnadeldüse ausläuft.
- Die Anordnung des Mehrweghahnes im einzelnen ist beliebig. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die erforderlichen Verbindungskanäle in dem Gehäuse und in dem Küken des Hahnes auf zwei übereinanderliegende Ebenen verteilt. Demgemäß führen von dem Hahngehäuse zwei Rohrleitungen r und rs in das eine Ende des Zylinders und Zweigleitungen r3 und r5, die im weiteren Verlauf sich in dem Rohr r3 vereinigen, in das andere Ende dieses. Rohrleitung r3 ist mit dem betreffenden Zylinderende durch ein Zwischenrohre verbunden, das an einen Schraubendeckel g anschließt.
- Je nach der Stellung des vom Handgriff iz einzustellenden Hahnkükens ntl - die Stellungen sind im einzelnen aus Abb. a und ersichtlich - bewegt sich der Kolben unter (lern Flüssigkeitsdruck von links nach recht oder aber von rechts nach links. In jedem Fall wird die vor dem Kolben befindliche Serumflüssigkeit durch den hinter dem Kolben wirkenden Flüssigkeitsdruck aus der Hohlnadeldüse herausgespritzt, und bei Umstellung des Hahnes vollzieht sich der Vorgang in umgekehrter Weise.
- Zur möglichen Vermeidung von Rohrleitungen, die schwierig zu reinigen sind, kann das Hahngehäuse aus einem Stück mit dem Zylindergehäuse hergestellt werden.
- Auf dem Zylinder sind zwei Teilungen angebracht, deren Ziffern von entgegengesetzten Enden des Zylinders her zählen. Die Teilungen gestatten, die Flüssigkeitsmenge abzulesen, die jeweilig sich hinter dem Kolben befindet und die dann bei Umstellung des Hahnes injiziert wird. Der die Impfung Vollziehende kann daher ohne jede Schwierigkeit in jedem Fall die Menge der injizierten Flüssigkeit an diesen Skalen ablesen.
- Das Hahnküken steht unter der Wirkung einer Feder, die es in die Mittelstellung zu bringen sucht, in welcher keine Ausspritzung von Flüssigkeit stattfindet. In Tätigkeit gesetzt wird die Spritze dann durch Umstellung des Hahnes nach der einen oder anderen Seite.
- Die Injektionsflüssigkeit befindet sich in einem geschlossenen Behälter, der durch g;-schlossene Rohrleitungen mit dem Spritzzylinder verbunden ist. So ist jede Gefahr einer Infektion vermieden, und der Apparat bedarf nur selten der Entleerung und Sterilisierung. Nach Beendigung der Impfung kann durch einen in der Zeichnung nicht mitdargestellten Hahn in der Ausspritzleitung r, auch diese abgeschlossen und gegen Verufireinigung gesichert werden.
- Den bekannten, durch Gasdruck oder Schwere selbsttätig betriebenen Infusionsapparaten gegenüber bietet die Erfindung den Vorteil, daß die jeweilig zur Verwendung kommende Menge des Mittels ohne weiteres abgemessen und abgelesen werden kann, ohne daß die Flüssigkeit erst ein besonderes :Maßgefäß zu passieren hätte, wobei stets die Gefahr der Infektion vorliegt und erheblicher Z°itverlust entsteht.
Claims (1)
- YATEX- r-A N SPRt-C11E: i. Injektionsspritze, dadurch gekennzeichnet, daß als Spritzenzylinder ein mit verschiebbarem Kolben verschenes Gefäß Verwendung findet, in das die unter Druck gesetzte Injektionsflüssigkeit in bei anderen Flüssigkeitsverteilern bekannter Art durch Umstellung eines Hahnes abwechselnd am einen oder anderen Ende eingeführt wird, um am jeweilig anderen Ende durch deii auf die Kolbenrückseite wirkenden Druck selbst ausgespritzt zu werden. z. Injektionsspritze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Umstellhahnes zur Vermeidung schwierig zu reinigender Rohrleitungen aus einem Stück mit dem Zylindergehäuse besteht. 3. Injektionsspritze nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dein Spritzenzylinder zwei von beiden Enden her zählende Teilungen angebracht sind, an denen die bei der jeweiligen Verschiebungsrichtung des Kolbens abgemessene und bei Kolbenrück- und -vorwärtsgang auszuspritzende Flüssigkeitsmenge abgelesen werden kann.
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| DEM87330D DE434870C (de) | Injektionsspritze |
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| DE434870C true DE434870C (de) | 1926-10-04 |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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| DEM87330D Expired DE434870C (de) | Injektionsspritze |
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