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Astronomische Uhr. Man kennt bereits sogenannte astronomische Uhren,
durch welche die scheinbare, mittlere und Normalzeit des Standortes ermittelt werden
kann, und zwar durch Einstellung des Zeigers einer Sonnenv isiervorrichtung nach
der Sonne, so daß durch seinen Schatten auf einer entsprechenden Skala die betreffende
Zeitangabe abgelesen werden kann.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche astronomische Uhren
und kennzeichnet sich dadurch, daß die Bewegung der Sonnenvisiervorrichtung auf
die Zeiger eines zwölfstündigen Zifferblattes übertragen wird, so daß die betreffende
Zeitfeststellung nach Art der gewöhnlichen Uhrablesung leicht ermittelt werden kann.
Zu diesem Zwecke wird erfindungsgemäß die Sonnenvisiervorrichtung mit einem zentrischen
Zahnrad versehen, das mittels Zwischenräder auf die Zeiger eines Zifferblattes einwirkt.
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Auf der Zeichnung ist Abb. i ein Seitenaufriß und Abb.2 eine Vorderansicht
einer Ausführungsform der Uhr.
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Abb.3 ist ein größerer Grundriß einer Kalenderkarte. Abb. 4. ist ein
größerer Aufriß iin Schnitt durch einen Teil des Sonnenzeigers.
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Abb. 5 ist ein Schnitt einer anderen Ausführungsform der Uhr, bei
welcher das Getriebe und Zifferblatt entfernt worden sind.
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Abb. 6 ist der Grundriß eines Halters für die Äquatorialscheibe nach
Abb. 5.
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Auf einem Holzsockel 13 ist eine Grundplatte i o befestigt,
die Niv ellierschrauben i i und eine Spirituslibelle 12- besitzt. Eine weitere Scheibe
14 ist auf der Scheibe io drehbar angeordnet und kann über dieselbe in seitlicher
Richtung geschwenkt und durch eine Schraube 15 darauf festgeklemmt werden. In Armen
16, 17, die auf der Scheibe 1d. angeordnet sind, ist eine Äquatorialscheibe 18 drehbar,
die in dein gewünschten Winkel zur Scheibe io auf einer von, der Scheibe 1q. getragenen
Stange i9 festgeklemmt wird; die Scheibe 18 ist somit in wagerechter und senkrechter
Ebene drehbar. Diese Scheibe 18 trägt ein Zifferblatt 20 und ein Getriebe 2i, 22,
23, 2q., welches die Zeiger 25 und 26 kontrolliert. An dem Hauptgetriebrad 2q. ist
ein Sonnenzeiger 27 befestigt, dessen Drehachse auf -die Himmelspole gerichtet werden
kann. Ein Teil 28 des Zeigers ist mit einem kleinen
Loch 29 versehen,
und auf einem Parallelteil 30 ist eine Datumkarte 31 befestigt, deren Mittelpunkt
32 dem Loch 29 senkrecht gegenüberliegt. Die Tage eines jeden Monats sind durch
Zahlen und Striche 33 auf einer geschlossenen Schleifenlinie 34 angedeutet, welche
die Zeitgleichung für ein Jahr darstellt. Zum Zwecke der t?bersichtlichkeit sind
nur Zwischenräume von fünf Tagen aufgezeichnet, und jeder Zwischenraum von zehn
Tagen wird durch seine Kalendernummer angezeigt.
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Um die Scheibe i8 parallel zum Himmelsäquator einzustellen, wird die
Platte io horizontal ausgerichtet und die Scheibe i8 angehoben, um einen Winkel
mit der Platte io zu bilden, der gleich ist demjenigen der Breite des Standortes
der Uhr, oder aber die Drehachse 35 des Sonnenzeigers wird entweder mittels eines
Gradbogens oder indem man das Strahlenbündel der Sonne in ihrer Mittagshöhe auf
das richtige Datumzeichen der Karte fallen läßt, bis auf eine Höhe gebracht, die
der Breite gleich ist. Die Scheibe 14 wird dann seitwärts bewegt, bis das Strahlenbündel
der Sonne auf die richtige Tagesmarke fällt und die Zeiger gleichzeitig die scheinbare,
mittlere oder Normalzeit, wie von dem Beobachter gewünscht, anzeigen oder bis das
Strahlenbündel der Sonne die Linie 36 auf der Karte während eines Zeitraumes von
drei oder vier aufeinanderfolgenden Stunden durchkreuzt.
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Um die Uhr zum Anzeigen der mittleren Ortszeit einzustellen, wird
die Sockelplatte 13 auf ein Untergestell gesetzt, so daß das Zifferblatt 2o auf
der südlichen Erdhälfte nach Süden und auf der nördlichen Erdhälfte nach Norden
gerichtet ist. Darauf wird die Schraube 15 gelöst und die Scheibe i8, wie oben beschrieben,
parallel zum Himmelsäquator eingestellt. Die Schraube i5 wird dann angezogen. Der
Komplementwinke137 zwischen den Scheiben i8 und 14 zeigt -wenn die Uhr richtig eingestellt
ist - die Breite des Standortes der Uhr an, und dies wird auf einem mit Gradeinteilung
versehenen Quadranten 38 angezeigt, der auf der Scheibe 14 befestigt ist. Eine Kompaßkarte
39 mit Gradeinteilung ist auf der Scheibe 14 befestigt, so daß - wenn die Uhr richtig
eingestellt ist - die geographische Mittagslinie durch die Teilungen o° - und i
8o° hindurchläuft. Die wahre Lage irgendeines sichtbaren Ortes kann dann bestimmt
werden.
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Die Zeit des Sonnenaufganges für einen beliebigen Tag des Jahres wird
bestimmt durch Hindurchführung eines geraden Stäbchens <lurch die Öffnung 29,
das auf der Jahreslinie an der gewählten Datummarke ruht, und indem man das Stäbchen
in wagerechte Lage bringt, so daß sein freies Ende auf die aufgehende Sonne gerichtet
ist. Wenn man das wagerechte Stäbchen und die Öffnung so dreht, daß sie nach Westen
zeigen, so zeigen die Zeiger die Zeit des Sonnenunterganges an dem gewählten Datum
an.
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In Abb. 5 ist die Grundplatte i o kreisförmig und trägt ein Ohr 40,
das ein Joch 41 besitzt, in welchem ein halbkreisförmiger Halter 42 für - eine Äquatorialscheibe
i8 einstellbar angeordnet ist. Die Einstellung kann durch eine Gleitscheibe 43 und
Klemmschrauben 44 erfolgen. Der Halter 42 trägt Lager 45, in welchen ein kreisförmiger
bandrahmenförmiger Sonnenzeiger 46 gedreht werden kann. In dem Zeiger ist eine Öffnung
29 angebracht, und eine Monatskarte ist mit ihretn Mittelpunkt diametral gegenüber
der Öffnung 29 befestigt.
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Die Scheibe i8 ist in zwei Ebenen durch die Drehungen der Platte io
und des Halters 42 in dem Joch 41 schwenkbar, so daß die Achse 35 der Lager 45 auf
die Himmelspole gerichtet werden kann. Das Hauptgetrieberad des die "Zeiger kontrollierenden
Getriebes ist mit dem Sonnenzeiger verbunden und dreht sich um die Achse 35. Uhrzeiger
können auf der Scheibe 18 auf einer Spindel 47 angeordnet werden, die parallel zur
Achse 35 liegt. _ Der Halter ist für Breitenangabe unterteilt, und ein Anzeiger
.I8 erleichtert seine richtige Einstellurig.