Die Erfindung betrifft einen Selbstlade-Granatwerfer mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Ein solcher Granatwerfer ist in der Zeitschrift "Internatio
nal Defense Review", Band 22, Nr. 12/1989 beschrieben. Er
weist eine Patronengurt-Zuführeinrichtung auf, die die je
weils vorderste Patrone unmittelbar hinter das Patronenlager
fördert. Ein Masseverschluß, der in der Wirkungsweise dem
einer Maschinenpistole ähnelt, wird durch eine Schließfeder
anordnung gegen diese vorderste Patrone gefördert, schiebt
sie in das Patronenlager und zündet sie.
Im folgenden werden Begriffe wie "vorne", "hinten", "seit
lich" usw. ohne nähere Definition verwendet. Sie beziehen
sich stets auf die in horizontaler Feuerstellung befindliche
Waffe, wobei "vorne" die Mündung, also das in Schußrichtung
vorderste Ende der Waffe, bedeutet.
Um den Granatwerfer feuerbereit zu machen, genügt es, den
Masseverschluß gegen die Wirkung der Schließfederanordnung
in seine hinterste Lage zu bewegen, in welcher er von einer
Abzugseinrichtung festgehalten wird, und den Patronengurt in
die Zuführeinrichtung einzulegen.
In diesem einfachen Bewegungsablauf liegt der besondere Vor
teil des gattungsbildenden Granatwerfers gegenüber dem bis
her am weitesten verbreiteten Selbstlade-Granatwerfer, dem
US Mark 19: bei diesem muß nämlich nach dem Einlegen des
Gurtes der Verschluß zunächst einmal leer abgeschlagen und
dann wieder gespannt werden, da die vorderste Patrone des
Gurtes beim ersten Abschlagen des Verschlusses nicht unmit
telbar in das Patronenlager, sondern zunächst in eine Über
gabeposition gefördert wird, aus welcher sie durch das zwei
te Abschlagen des Verschlusses in das Patronenlager geför
dert und dort gezündet wird.
Dieser komplizierte Ladevorgang führt zu Bedienungsfehlern,
aufgrund deren die Waffe nach dem Laden entweder nicht feu
erbereit ist oder unzeitig abgefeuert wird.
Der gattungsbildende Granatwerfer, der diesen Nachteil nicht
aufweist und baulich recht einfach ist, hat allerdings eine
unbefriedigende Betriebs- und Funktionssicherheit.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Selbstlade-Granatwerfer zu
schaffen, der unter Nutzung der oben beschriebenen Vorzüge
des gattungsbildenden Granatwerfers eine bessere Betriebs
sicherheit, eine bessere Funktionssicherheit, eine bessere
Bedienbarkeit, einen einfacheren Aufbau und/oder einen ko
stengünstigeren Aufbau aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 ge
löst.
Beim eingangs genannten, gattungsbildenden, bekannten Gra
natwerfer erfolgt die Steuerung der Schieber der Patronen
gurt-Zuführeinrichtung über Nuten, die im Masseverschluß
ausgebildet sind und in denen Mitnehmer laufen, die auf den
Schiebern sitzen.
Diese an sich sehr einfache Steuerung hat sich allerdings
als unbefriedigend erwiesen. Der Grund hierfür dürfte in der
Tatsache liegen, daß sich die Schieber während sehr kurzer
Bewegungsstrecken des Masseverschlusses über verhältnismäßig
lange Strecken bewegen müssen, so daß ihre unmittelbare
Führung über stark abgewinkelte Führungsnuten erfolgen muß,
damit zu hohen Kräften führt und etwa bei Verschmutzung
nicht mehr zuverlässig erfolgen kann. Außerdem ist der Ver
schleiß hoch.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem mangelnder Funktionssi
cherheit und Verschleißbeständigkeit durch die Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei ist ein gesonderter Kurvenhebel vorgesehen, der sich
längs der Bewegungsbahn des Masseverschlusses erstreckt und
mit diesem über eine aus Führungskurve und Mitnehmer gebil
dete Steuerverbindung gesteuert wird. Der Kurvenhebel ist
mit den Schiebern über ein Gestänge verbunden.
Somit ist es möglich, günstige Kräfteverhältnisse im Ein
griff zwischen Führungskurve und Mitnehmer herzustellen.
Außerdem ist es möglich, das Material des Kurvenhebels, der
bevorzugt eine Führungsnut aufweist, hinsichtlich besonders
geringen Verschleißes zu optimieren. Auch der Mitnehmer, der
vorzugsweise aus einer am Masseverschluß angebrachten Rolle
besteht, kann optimiert werden, wobei sein Gewicht zu dem
ohnehin erforderlichen Gewicht des Masseverschlusses bei
trägt und somit unproblematisch ist.
Gemäß Anspruch 2 ist der Kurvenhebel an seinem vorderen Ende
schwenkbar gelagert; seine Schwenkbewegung wird hinter sei
ner Mitte von einem zweiarmigen Umlenkhebel abgegriffen und
nach vorne übertragen. Diese auf den ersten Blick umständ
lich erscheinende Anordnung ermöglicht eine Kraftübertragung
vom Kurvenhebel auf die Schieber ohne Übersetzung. Die not
wendigen Toleranzen zwischen Mitnehmer und Steuerkurve, die
die zuverlässige Funktion der Waffe auch bei Verschmutzung
sicherstellen, werden somit ebenfalls nicht übersetzt.
Gemäß Anspruch 3 ist die Hebelsteuerung, die das Gestänge
mit den Schiebern verbindet, mittig angeordnet und mit zwei
Steuerhebeln symmetrisch ausgebildet. Diese Anordnung ist
eine Vorbedingung für die Austauschbarkeit der Schieber und
damit für die freie Wahl der Richtung der Zuführung des Pa
tronengurtes.
Der Anspruch 4 befaßt sich mit der näheren Ausbildung der
Steuerhebel, die in einem aufklappbaren Deckel gelagert sind
und erfindungsgemäß mit einer lösbaren Kupplung versehen
sind, mit welcher sie problemlos in und außer Eingriff mit
dem Gestänge gelangen, das im Gehäuse der Waffe oberhalb des
Masseverschlusses sitzt. Hierbei erfolgt die Steuerung ein
facherweise nur über einen der beiden Steuerhebel, der sie
seinerseits auf den anderen Steuerhebel überträgt.
Diese Übertragung erfolgt gemäß Anspruch 5 durch eine gelen
kige Verbindung zwischen Schenkeln der Steuerhebel. Diese
gelenkige Verbindung ist gemäß Anspruch 6 ohne Verwendung
irgendeines Zwischenelementes durchgeführt.
Der Eingriff eines jeden Steuerhebels in den ihm zugeordne
ten Schieber erfolgt gemäß Anspruch 7 in jeweils gleichar
tiger Weise, was nicht nur eine Herstellungsvereinfachung
ermöglicht, sondern eine weitere Vorbedingung für die oben
bereits angesprochene Austauschbarkeit der Schieber ist.
Gemäß Anspruch 8 ist jeder Schieber in einer Querführung
geführt; diese beide Querführungen sind gleichartig so aus
gebildet, daß die beiden Schieber austauschbar sind.
Bei diesem Austausch werden die Schieber nicht nur ausge
tauscht, sondern in ihrer Richtung umgekehrt, also umge
dreht, so daß die Querführungen zu ihrer Längsachse symme
trisch ausgebildet oder wirksam sein müssen.
Dieser Austausch der Schieber ermöglicht es, die Waffe je
nach Bedarf mit der Zuführung von rechts oder links aus zu
bilden, so daß beim Einbau der Waffe etwa im Einstieg eines
Hubschraubers oder an der Luke eines Panzerfahrzeuges die
Zuführung des Patronengurtes von der optimal geeigneten Sei
te her erfolgen kann.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, diese Zuführung
so auszubilden, daß sie zu diesem Zweck geeignet ist und
außerdem mit größter Funktionssicherheit den Patronengurt
nachführt und entgurtet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 9 ge
löst.
Die einzelnen Patronen sind etwa in der Längsmitte der Pa
tronenhülse von einem wie eine Rohrschelle ausgebildeten
Gurtglied reibschlüssig umgriffen, das auf der einen Seite
einen gelenkig am Gurtglied befestigten, mit einem Kopf ver
sehenen Zapfen und auf der gegenüberliegenden Seite einen
abstehenden, bügelförmigen Abschnitt mit einem Langloch auf
weist. Das Langloch ist am vorderen Ende erweitert und so
bemessen, daß der Kopf des Zapfens der benachbarten Patrone
die Erweiterung des Langloches, aber nicht dessen übrigen
Abschnitt durchsetzen kann, in dem der Hals des Zapfens
geführt ist. Mittels der Zapfen-Langloch-Verbindung sind die
einzelnen Gurtglieder gelenkig aneinandergehängt.
Bei der Schieberanordnung, die in Anspruch 9 beschrieben
ist, bewegen sich beim Vorlauf des Masseverschlusses beide
Schieber gegenläufig jeweils von außen aus einer Ausgangs
lage nach innen, wobei die Innenklinke des ersten Schiebers
die erste Patrone hintergreift und bis vor das Patronenlager
fördert. Gleichzeitig bewegt sich der zweite Schieber aus
seiner Ausgangslage gegenläufig und gelangt mit der an ihm
angebrachten festen Stütze bis neben die erste Patrone, wo
diese Stütze verhindert, daß die Patrone über ihre Lage hin
ter dem Patronenlager hinausrutscht. Nun ist der Massever
schluß hinter dieser Patrone angelangt und schiebt sie in
das Patronenlager ein, wobei das Gurtglied auf dem Rand des
Patronenlagers aufsitzt und auf der Patrone nach hinten
rutscht. Bei der Zündung der Patrone befinden sich das Gurt
glied und der hintere, von ihm umschlossene Teil der Patro
nenhülse außerhalb des Patronenlagers.
Beim Rücklauf schiebt die abgefeuerte Patronenhülse den Mas
severschluß nach hinten bis zu einer Position hinter der Pa
tronengurt-Zuführeinrichtung, wo die Patronenhülse auf einen
üblichen Ausstoßer auftrifft und durch ein einziges, seitli
ches Fenster ausgeworfen wird, gleichgültig, ob die Zufüh
rung des Patronengurtes von rechts oder links erfolgt.
Gleichzeitig bewegen sich die beiden Schieber in ihre jewei
lige Ausgangslage zurück, wobei die Innenklinke des ersten
Schiebers über die nachfolgende Patrone hinwegschwenkt und
die Stütze des zweiten Schiebers sich nach außen bewegt, um
das Ausziehen der Patronenhülse nicht zu stören. Gleichzei
tig schiebt die an diesem zweiten Schieber angeordnete
Schwenkklinke die nachfolgende Patrone weiter in eine Posi
tion, in welcher sie von der genannten Innenklinke beim
nächsten Vorlauf des Masseverschlusses weitergeführt wird.
Wie ersichtlich, erfolgt die Nachführung einer jeden Patrone
in zwei aufeinanderfolgenden Schritten jeweils beim Vorlauf
und Rücklauf des Masseverschlusses, so daß zu hohe Beschleu
nigungen und somit Massekräfte vermieden sind.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß hier und in den
Ansprüchen jeweils nur von einer Klinke, Stütze usw. die Re
de ist, aber bevorzugt mehrere, am besten zwei, derartige
Elemente in Längsrichtung der Waffe (quer zum Patronengurt)
nebeneinanderliegend angeordnet sind, um die Patrone bei
allen ihren Bewegungen stets zur Längsrichtung der Waffe
ausgerichtet zu halten.
Somit ist die Waffe geeignet, auch einen Patronengurt der
genannten Art störungsfrei aufzunehmen, bei dem infolge der
Befestigung der Gurtglieder untereinander diese gegeneinan
der verschwenkbar sind.
Gemäß Anspruch 10 sitzt am innenliegenden Ende des ersten
Schiebers ein fester Anschlag ähnlich der Stütze am Außen
ende des zweiten Schiebers; diese Stütze hat die Aufgabe, zu
verhindern, daß der bei offenem Verschluß nachgeführte Pa
tronengurt mit seiner dann vordersten Patrone über die Posi
tion hinausrutscht, die diese dann einnehmen soll, wenn sie
von der Innenklinke erfaßt und nachgeführt werden soll.
Es hat sich bei Versuchen herausgestellt, daß der Patronen
gurt beim Feuern sehr heftige, peitschenartige Bewegungen
ausführt und Erschütterungen erfährt, die das Einführen der
hinter das Patronenlager nachgeführten, auf dieses ausge
richteten, vordersten Patrone beeinträchtigen kann.
Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, unmittelbar vor dem bzw. während des Einfüh
rens der Patrone in das Patronenlager den Patronengurt, von
dem diese Patrone bereits abgetrennt bzw. ausgegurtet ist,
von dieser Patrone ein wenig zurückzuziehen; der Patronen
gurt kann nun nicht mehr durch seine unvermeidlichen Bewe
gungen gegen die Patrone anschlagen, die gerade in das Pa
tronenlager eingeführt wird.
Es ist gleichzeitig auch von Vorteil, die am zweiten Schie
ber angebrachte Stütze von der Patrone weg zurückzufahren,
damit sie nicht vom Kopf des Masseverschlusses gewaltsam zur
Seite gedrückt wird und dabei unnötig hohem Verschleiß aus
gesetzt ist.
Während man den genannten Störungen bisher dadurch begegne
te, daß man die Patrone mit großem seitlichem Spiel vor dem
Patronenlager anordnete, wird bei der Erfindung die Patrone
exakt vor dem Patronenlager gehalten, bis der Einführvorgang
einsetzt, und erst dann von ihren seitlichen Führungen frei
gegeben. Im Ergebnis erzielt die Erfindung somit eine sehr
hohe Funktionssicherheit, ungeachtet der Lage und Ausrich
tung der Waffe oder der auf diese einwirkenden Beschleuni
gungen. Die erfindungsgemäße Waffe kann somit auch auf einem
durch das Gelände fahrenden Fahrzeug während der Fahrt ge
schossen werden, ohne daß Fahrbahnstöße die Nachladefunktion
beeinträchtigen.
Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung nach Anspruch 11 wird
diese Freigabe der Patrone dadurch bewirkt, daß die Bewe
gungsumkehr der Schieber nicht erst beim Abschuß, also in
vorderster Stellung des Masseverschlusses, sondern schon ein
wenig früher einsetzt, so daß eine am ersten Schieber ange
brachte weitere Außenklinke, die zu diesem Zeitpunkt gegen
Abkippen gesperrt ist, den Patronengurt zurückzieht und sich
die Stütze von der gerade in das Patronenlager eingeführten
Patrone wegbewegt.
Um diese Außenklinke zu sperren, also um ihr Abkippen zu
verhindern, ist gemäß Anspruch 12 der zweite Schieber so
ausgebildet, daß er die Außenklinke übergreift und somit
sperrt. Somit gelingt es, diese Sperrfunktion ohne zusätz
liches Bauteil in genauer Zuordnung zum Bewegungsablauf der
beiden Schieber zu realisieren.
Wie bereits oben erläutert, befindet sich die vorderste Pa
trone des Patronengurtes in einer Zwischenposition, wenn
sich der Masseverschluß in seiner hintersten Lage (Auslöse
lage) befindet. In dieser Zwischenposition wird die vorderste
Patrone von der Schwenkklinke des zweiten Schiebers hinter
griffen und abgestützt.
Beim Einlegen des Patronengurtes ist aber der diese Schwenk
klinke tragende Deckel hochgeklappt.
Außerdem liegt in der Feuerbereitschaft die vorderste Patro
ne ständig gegen diese Schwenkklinke an, so daß sie allen
vom Patronengurt ausgeübten Massenkräften standhalten muß.
Um die genaue Lage des Patronengurtes bei dessen Einlegen
und bei offenem Deckel zu fixieren, und um die Massekräfte
des Patronengurtes aufzunehmen, ist gemäß Anspruch 14 unter
halb des zugeführten Patronengurtes ein wie eine Klinke
wirksamer, nach oben abgefederter Sperrhebel angeordnet, ge
gen dessen zur Längsmitte der Waffe hin weisendes, abstehen
des Ende die vorderste Patrone mit ihrer Außenseite in der
genannten Zwischenposition anliegt.
Wird der Gurt weitergefördert, dann weicht der Sperrhebel
der nachfolgenden Patrone nach unten aus, ohne sie zu behin
dern, und taucht dann, wenn sie sich in der Zwischenlage -
befindet, wieder nach oben, um wieder als Abstützung wirksam
zu sein. Somit wird nicht nur ein Anschlag zum präzisen Ein
legen des Patronengurtes geschaffen, sondern auch das Aus
leiern oder gar Abbrechen der Schwenkklinke oder mit ihr
verbundener Bauteile verhindert.
Die für den erfindungsgemäßen Granatwerfer verwendete Patro
ne ist eine Randpatrone, also eine Patrone mit einem radial
überstehenden Rand. Außerdem trägt diese Patrone ein Gurt
glied. Liegt eine solche Patrone auf einer ebenen Fläche,
dann ist die Längsachse der Patrone zu dieser Fläche ge
neigt. Das Bewegen einer solchen Patrone exakt parallel zu
ihrer Längsachse ist somit problematisch.
Angesichts dieser Problemlage zielt die Erfindung darauf ab,
das exakte und damit besonders störungsfreie Einführen der
Patrone in das Patronenlager zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 15 ge
löst.
Hierbei ist unterhalb des Patronenlagers ein Führungstisch
ausgebildet, auf dem der herangeförderte Patronengurt auf
liegt und glatt und störungsfrei bis auf eine Patronenaufla
ge nachgefördert werden kann.
Wenn der Ausgurtvorgang erfolgt und die vorderste Patrone in
das Patronenlager eingeführt wird, dann weicht die Patronen
auflage so nach unten aus, daß sich die an ihrem Boden vom
Kopf des Masseverschlusses erfaßte Patrone auf diesen aus
richten kann und somit einwandfrei in das Patronenlager ein
geführt wird.
Die Patronenspitze verbleibt dabei stets auf der Höhe der
Mitte des Patronenlagers; lediglich der hintere Teil taucht
beim Ausweichen der Patronenauflage soweit ab, daß die Achse
der Patrone voll auf die Seelenachse ausgerichtet ist.
Um sicherzustellen, daß die Patronenauflage nicht zur Unzeit
nachgibt, ist sie gemäß Anspruch 16 durch die Bewegung des
Masseverschlusses gesteuert und wird von diesem erst dann
ausgelöst, kurz bevor oder wenn er die vorderste Patrone
ausgurtet und dabei in das Patronenlager einführt.
Die Patronenauflage trägt die verhältnismäßig schwere Pa
trone mindestens für eine kurze Zeit, wobei auf die Waffe
einwirkende Stöße die Belastung der Patronenauflage verviel
fachen können. Eine Federbelastung allein ist daher wohl
nicht ausreichend, um sicherzustellen, daß die Patronenauf
lage erst dann nachgibt, wenn sie vom Masseverschluß ange
steuert wird.
Um diesem Problem abzuhelfen, ist gemäß Anspruch 17 eine
Arretierung vorgesehen, die die Patronenauflage in ihrer
normalen Lage festhält. Die Arretierung wird vom Massever
schluß gelöst, so daß das Lösen der Arretierung stets zuver
lässig auf das Absenken der Patronenauflage, das ebenfalls
vom Masseverschluß gesteuert ist, abgestimmt ist.
Die Patronenauflage kann als Platte ausgebildet werden, ist
aber gemäß Anspruch 18 oder 19 als Anordnung aus mindestens
einem Querfinger ausgebildet, dessen Masse verhältnismäßig
gering ist, so daß sein rasches Ausweichen und Zurückschwen
ken keine Störungen in der Verschlußbewegung und insbesonde
re keinen hohen Verschleiß erbringt.
Es ist eine allgemeine Regel, daß man Schußwaffen aller Art
nicht leer, also ohne Patrone oder Pufferpatrone im Patro
nenlager, abschlagen lassen soll.
Andererseits ist es bei der Ausbildung an den Waffen erfor
derlich, das Schießen, Ladegriffe usw. häufig zu üben.
Um die Beschädigung des erfindungsgemäßen Granatwerfers zu
vermeiden, die er durch das leere Abschlagen des Massever
schlusses erleiden könnte, ist gemäß Anspruch 20 eine Puf
ferfedereinrichtung vorgesehen, die den Masseverschluß in
der letzten Phase des Vorlaufes abfängt und abbremst.
Diese Pufferfedereinrichtung ist so angeordnet, daß sie beim
normalen Schießvorgang nicht in Wirkung tritt, da dann der
Masseverschluß allenfalls bis zu dem ein Stück weit aus dem
Patronenlager herausstehenden Boden der Patrone vorlaufen
kann, nicht aber bis zur Pufferfedereinrichtung.
Bevorzugt (Anspruch 21) sind zwei sich parallel zur Waffen
längsachse erstreckende Federführungsstäbe für die Schließ
federn vorgesehen, die den Masseverschluß jeweils in einer
Längsbohrung durchsetzen. Am vorderen Ende dieser Federfüh
rungsstäbe ist jeweils eine Pufferfeder angeordnet, die ge
gen das vordere Ende des Gehäuses abgestützt ist und bevor
zugt teilweise in einer Bohrung sitzt, damit ein hinlängli
cher Raum für deren Aufnahme geschaffen ist.
Die Anordnung zweier Pufferfedern liefert wie auch die An
ordnung zweier Schließfedern eine Redundanz von Teilen, die
im Falle des Brechens einer Feder einen weiteren Betrieb der
Waffe, wenn auch vielleicht unter Störungen, ermöglicht.
Die Pufferfedern können gegebenenfalls nur für Ausbildungs
zwecke eingebaut sein, vor dem Einsatz der Waffe aber ausge
baut werden.
Bei einer herkömmlichen Selbstladewaffe ist in der Regel der
Verschluß in Nuten und Stegen geführt, die im Inneren des
Gehäuses ausgebildet sind. Diese Gleitflächen münden in die
Auswurföffnung und die Öffnung zum Zuführen des Patronengur
tes ein und können von dort her leicht verschmutzen, was zu
Funktionsstörungen führen kann.
Außerdem müssen die Außenwände des Gehäuses, die diese
Gleitflächen bilden, hinlänglich steif und somit entspre
chend schwer ausgebildet sein.
Außerdem ist es aufwendig, die mit großem gegenseitigem Ab
stand angeordneten, einander gegenüberliegenden Gleitflächen
mit der ausreichenden Genauigkeit herzustellen.
Um die Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Granatwer
fers bei gleichzeitig verringertem Bauaufwand zu verbessern,
ist gemäß Anspruch 22 der Masseverschluß nicht an seiner
Außenfläche geführt, sondern von einem Längskanal durch
setzt, mit dem er auf einer im Gehäuse ortsfest angebrachten
Längsführung verschieblich sitzt.
Die verhältnismäßig geringen Abmessungen der Längsführung
und des Längskanales ermöglichen eine einfache Fertigung bei
hinlänglicher Maßhaltigkeit. Die Gehäuseseitenwände müssen,
wenn sie nicht sonstige Funktionen erfüllen sollen, ledig
lich als Abdeckung ausgebildet sein und können entsprechend
leicht oder aus entsprechend weniger stabilem Material, etwa
Kunststoff, gebildet sein.
Am wichtigsten ist aber der Umstand, daß diese Führungsan
ordnung im Inneren des Gehäuses weit von Öffnungen in diesem
entfernt ist, durch die Schmutz ins Innere des Gehäuses ge
langen kann.
Bei geeigneter Anordnung der Längsführung können deren Enden
in Bereichen des Gehäuses angeordnet sein, in denen keine
funktionswesentlichen Teile sitzen; Schmutz, der vom beweg
ten Masseverschluß zu den Enden der Längsführung geschoben
wird, kann sich dort ansammeln, ohne die Funktionssicherheit
der Waffe zu beeinträchtigen. Somit ist der Betrieb der Waf
fe auch in Staub und Schlamm über lange Zeit hinweg möglich,
ohne daß eine Reinigung der Waffe unbedingt erforderlich
wäre.
Eine besonders kostengünstige, zugleich verschmutzungssiche
re und somit funktionssichere Ausgestaltung liegt gemäß An
spruch 23 in der Verwendung eines Rundstabes als Längsfüh
rung, der in einer Spiel-Paßbohrung im Masseverschluß ge
führt ist.
Der Rundstab kann Ringnuten zur Aufnahme von Schmierstoff,
Gleitringen oder Schmutz aufweisen.
Eine einfache Abstützung des Verschlusses, wie sie etwa
durch den Eingriff des Mitnehmers in die Führungsnut des
Kurvenhebels gegeben ist, reicht völlig aus, um das Verdre
hen des Masseverschlusses um den Rundstab zu verhindern.
Das Gehäuse der gattungsbildenden Selbstladewaffe bietet
große Probleme, auch wenn es nicht als Längsführung für den
Masseverschluß dienen soll: die Ausführung als Stahl- oder
Leichtmetall-Schmiedestück, das spanend nachbearbeitet ist,
ist schwer und außerdem sehr kostenspielig. Eine Schweißkon
struktion aus Zuschnitten oder Stanz- und Biegeteilen ist
zwar leichter und billiger, aber noch immer schwierig ver
zugsfrei und maßhaltig herzustellen. Außerdem weist ein ge
schweißtes Gehäuse feine, unzugängliche Nuten auf, die An
satzpunkte für Korrosionsschäden bilden können. Geschweißte
Gehäuse aus Leichtmetall sind besonders teuer.
Anzustreben ist ein möglichst leichtes, aber maßhaltiges
Gehäuse, am besten aus Leichtmetall, mit möglichst wenig
Fugen.
Diese Forderung erfüllt der im Anspruch 24 beschriebene,
erfindungsgemäße Granatwerfer: bei diesem ist der
Hauptabschnitt des Gehäuses aus einem Abschnitt eines
Hohlprofilmateriales gebildet, das gegebenenfalls spanend
nachbearbeitet ist (z. B. Auswurffenster). Das
Hohlprofilmaterial ist an seiner Vorderseite durch einen
Block verschlossen, in dem das Rohr sitzt und der
gegebenenfalls die Längsführung sowie Federführungsstäbe
trägt.
Die Rückseite des Hohlprofilmaterial-Abschnitts kann von der
Abzugseinrichtung verschlossen sein.
Das Hohlprofilmaterial kann bevorzugt ein stranggepreßtes
Hohlprofil vorzugsweise aus Leichtmetall sei, etwa
Duraluminium. Im Inneren kann das Hohlprofilmaterial
Längsstege usw. aufweisen, die zur Führung des
Masseverschlusses dienen können, soweit dieser nicht mit dem
oben beschriebenen Längsführungsstab geführt ist.
An der Außenseite kann das Hohlprofilmaterial Längsstege,
Längsnuten usw. aufweisen, die als Aufnahmen für eine
Lafettenmontage, Visierung, Infrarotbeleuchtung u. dgl.
dienen können.
Das Hohlprofilmaterial ist bevorzugt gemäß Anspruch 2 5 ein
geschlossenes Kasten- oder Hohlprofil, das den Massever
schluß aufnimmt und durch ein offenes Kasten- oder Hohlpro
fil nach oben verlängert ist, das den Kurvenhebel aufnimmt
und mit einem abnehmbaren Deckel abgedeckt ist. Die längs
verlaufende Trennwand zwischen geschlossenem und offenem
Hohlprofil weist ein längsverlaufendes, eingefrästes Lang
loch auf, das von dem am Masseverschluß angebrachten Mitneh
mer durchsetzt ist. In dieser Trennwand sitzen auch die
Schwenkzapfen für den Kurvenhebel, Umlenkhebel usw.
Der besondere Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die
empfindliche Steuerung gesondert vor Verschmutzung auch
durch Pulvergase weitgehend geschützt untergebracht und den
noch ohne weiteres zugänglich ist.
Die Außen- und/oder Innenoberfläche des so gebildeten Gehäu
ses ist bevorzugt (Anspruch 26) oberflächenbehandelt, um ei
ne Tarnfärbung, die Resistenz gegenüber Korrosion z. B. durch
Salzwasser, die verbesserte Abriebfestigkeit und weitere an
gestrebte Oberflächeneigenschaften zu erreichen.
Als besonders geeignet hat sich die Hartanodisierung der In
nen- und Außenoberfläche des Leichtmetallgehäuses erwiesen.
Wie bereits erwähnt, trachtet der Patronengurt, der bei Dau
erfeuer ruckartig nachgeführt wird, dazu, heftige, peit
schenartige Bewegungen durchzuführen, die zu Funktionsstö
rungen führen können.
Um diese Bewegungen abzumildern und für einen glatten Ein
lauf des Patronengurtes in die Waffe zu sorgen, ist gemäß
Anspruch 27 eine den Patronengurt von unten her stützende
Gurtführungsbühne und gemäß Anspruch 28 eine den Patronen
gurt von oben her führende Abdeckung vorgesehen, die beide
lösbar am Gehäuse der Waffe anbringbar sind.
Während die Gurtführungsbühne und die Abdeckung den Patro
nengurt unten bzw. oben an die Patronengurt-Einlauföffnung
des Waffengehäuses angrenzen, ist diese Öffnung an ihrem
vorderen und hinteren Ende gemäß Anspruch 29 je durch eine
frei drehbare Patronengurt-Führungsrolle begrenzt. Beide Pa
tronengurt-Führungsrollen weisen einen solchen Durchmesser
auf, daß ein Verhaken der Patronen mit den Rollen unmöglich
ist. Vorzugsweise sind beide Patronengurt-Führungsrollen
kreiszylindrisch und weisen den gleichen Durchmesser auf.
Wie bereits oben mehrfach erwähnt, kann die erfindungsgemäße
Einrichtung zum Zuführen und Entgurten des Patronengurtes
für die Zuführung von rechts oder von links wahlweise und
bevorzugt ohne Verwendung von irgendwelchen Austauschteilen
umgestellt werden. Dementsprechend weist das Waffengehäuse
gemäß Anspruch 30 zwei einander gegenüberliegende Einfüh
rungsöffnungen für den Patronengurt auf.
Diese Einführungsöffnungen sind bevorzugt an beiden Seiten
des Gehäuses angeordnet, können aber bei besonderer Verwen
dung des Granatwerfers etwa in Land-, See- oder Luftfahrzeu
gen auch an der Ober- und Unterseite des Gehäuses angeordnet
sein.
Um eine unnötige Verschmutzung zu vermeiden, ist gemäß An
spruch 31 die gerade nicht benutzte Einführungsöffnung durch
eine Wandung oder Abdeckung verschließbar, die bevorzugt als
anmontierbare Blechplatte ausgebildet ist, aber auch als
einklemmbarer Kunststoffstopfen ausgebildet sein kann.
Die obengenannte Gurtführungsbühne und Abdeckung sind zu ih
rer Mittelachse, die jeweils quer zur Waffenlängsachse ver
läuft, symmetrisch ausgebildet, so daß sie vor jeder der
Einführungsöffnungen angebracht werden können.
Um die störungsfreie Zuführung des in einem Patronenkasten
verwahrten Patronengurtes noch weiter zu verbessern, sind an
diesem Patronenkasten und am Waffengehäuse komplementäre
Halterungsmittel ausgebildet, die eine Halterung nahe der
oder jeder Einführungsöffnung am Gehäuse umfaßt (Anspruch
32).
Die Abdeckung kann ein ständig am Waffengehäuse angebrachtes
Bauelement sein, bildet gemäß Anspruch 33 jedoch bevorzugt
einen Teil des Patronenkastens, so daß die Abdeckung, nach
dem sie am Waffengehäuse angebracht ist, eine durchgehende,
zuverlässige Führung für den Patronengurt vom Patronenkasten
in die Waffe bildet.
Bevorzugt ist die Abdeckung am Deckel des Patronenkastens
angebracht oder bildet mit diesem ein Teil (Anspruch 34).
Der Patronengurt kann nur dann in die Waffe eingelegt wer
den, wenn der die Schieber tragende Deckel geöffnet ist und
sich der Masseverschluß in seiner hintersten Lage befindet,
seiner Auslöselage.
In dieser Auslöselage ist der Masseverschluß allerdings von
der Schließfederanordnung belastet und wird lediglich von
der Abzugsvorrichtung gehalten.
Wird der Gurt eingelegt oder wird etwa versucht, eine Lade
hemmung zu beheben, dann befindet sich die Hand des Schützen
im Bewegungsweg des Masseverschlusses. Wird nun der Ver
schluß versehentlich ausgelöst oder löst er sich etwa infol
ge eines Fahrbahnstoßes bei dem die Waffe tragenden Fahr
zeug, dann ist eine unter Umständen ernste Verletzung der
Hand des Schützen zu erwarten. Dies ist umso schwerwiegen
der, weil der Schütze gerade die verletzte Hand vornehmlich
zum Bedienen der Waffe benötigt.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist bei der erfindungsge
mäßen Waffe gemäß Anspruch 35 eine Verschlußsperre vorgese
hen, die mit dem Deckel gekoppelt ist und bei geöffnetem
Deckel aktiviert ist. Diese Verschlußsperre hält entweder
den Masseverschluß in seiner Auslöselage und verhindert sein
Abschlagen, auch wenn er versehentlich oder störungsbedingt
ausgelöst wurde, oder fängt den nach vorne fahrenden Ver
schluß auf, bevor er in den Bereich der Patronen-Zuführein
richtung gelangen und eine dort befindliche Hand verletzen
kann.
Diese Verschlußsperre kann mit dem Deckel oder mit dessen
Verriegelung zwangsgekoppelt sein, ist aber gemäß Anspruch
36 bevorzugt mit einem Fühler versehen, der feststellt, ob
der Deckel sich in seiner geschlossenen Lage befindet oder
nicht.
Dieser Fühler kann eine Auslöseeinrichtung ansteuern, ist
aber bevorzugt gemäß Anspruch 37 als Tastfinger ausgebildet,
der durch eine Feder in seine Sperrlage belastet wird, also
in eine Lage, in welcher er die Verschlußsperre wirksam
macht. Der Tastfinger ist unmittelbar bewegungsübertragend
mit einem Arretierhebel verbunden, der in den Masseverschluß
oder in dessen Bewegungsbahn eingreifen kann und und ihn
festhalten oder aufhalten kann.
Soweit der Masseverschluß mit einem im Kurvenhebel geführten
Mitnehmer ausgestattet ist, ist vorteilhaft gemäß Anspruch
38 der genannte Arretierhebel in die Bewegungsbahn des Mit
nehmers beweglich. Der Mitnehmer bildet nämlich ein beson
ders widerstandsfähiges, vom Masseverschluß abstehendes Bau
teil, das auch dann keinen Schaden nimmt, wenn es kraftvoll
gegen den Arretierhebel aufläuft.
Um nun auch eine leichte Bauausführung des Arretierhebels zu
ermöglichen, greift er gemäß der Ausgestaltung des Anspruchs
39 in eine Aussparung im Kurvenhebel ein. Dieser Kurvenhebel
ist als hochbelastetes Bauteil sehr stabil ausgeführt und an
einer kräftigen, gehäusefesten Lagerung getragen.
Läuft der Mitnehmer des Masseverschlusses gegen den Arre
tierhebel an, dann leitet dieser alle von ihm aufgenommenen
Kräfte in den ausreichend stabilen Kurvenhebel ein, auf dem
er sich in der Aussparung abstützt.
Der Eingriffsvorsprung des Arretierhebels wird hierbei nur
wenig belastet, da er alle auf ihn einwirkenden Kräfte wei
tergibt; somit besteht keine Gefahr, daß der Eingriffsvor
sprung oder der Arretierhebel abbricht, sondern es ist ge
währleistet, daß die Sperre stets wirksam bleibt.
Die Lage des Eingriffsvorsprunges und der Aussparung im Kur
venhebel ist so gewählt, daß der Masseverschluß erst kurz
vor Erreichen der Patronen-Zuführeinrichtung angehalten
wird.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Sperre, deren Tast
finger sich in den Bereich des Deckels erstreckt, möglichst
kurz ausgebildet ist. Außerdem ist es durch das spürbare
Abschlagen des Masseverschlusses bis zum Arretierhebel für
den Schützen deutlich erkennbar, daß sich der Masseverschluß
versehentlich oder störungsbedingt nicht mehr in der Auslö
selage befindet, und er kann ihn vor dem Schließen des
Deckels wieder in seine Auslöselage bringen, so daß der un
gestörte Betrieb der Waffe fortgesetzt werden kann, soweit
nicht ein Schaden vorliegt.
Es gibt eine Vielfalt von Sicherungsvorrichtungen, die das
unbeabsichtigte Zünden einer Patrone verhindern sollen.
Bei einer Waffe der erfindungsgemäßen Art ist eine solche
Sicherung noch wichtiger als bei anderen Waffen, da die
Zündung einer Patrone nur dann erfolgen darf, wenn sich der
Masseverschluß an einer bestimmten Stelle kurz vor dem Ende
seines Bewegungsweges befindet und dort eine bestimmte Ge
schwindigkeit aufweist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine wirksame Si
cherung zu finden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 40 ge
löst; demnach sitzt der Schlagbolzen in einer Schlagbolzen
hülse, die ihrerseits längsverschieblich im Masseverschluß
sitzt und in eine hintere Lage beweglich ist, in der sie den
Schlagbolzen daran hindert, zum Zünden einer Patrone aus dem
Stoßboden des Masseverschlusses herauszutreten.
Während die Abmessungen, das Material und das Gewicht des
Schlagbolzens in engen Grenzen konstruktiv festliegen, gel
ten solche Einschränkungen für die Schlagbolzenhülse nicht,
so daß sie ohne weiteres mit Sicherungseinrichtungen verse
hen bzw. gekoppelt werden kann.
Diese Schlagbolzenhülse ist gemäß Anspruch 41 so ausgebil
det, daß es ausgeschlossen ist, daß der Schlagbolzen eine
Patrone zünden kann, wenn sich die Schlagbolzenhülse in ih
rer hinteren Stellung befindet.
Die Schlagbolzenhülse ist in besonders vorteilhafter Weise
gemäß Anspruch 42 mittels eines Steuerhebels mit einer ge
häusefesten Steuerkurve verbunden, so daß die Schlagbolzen
hülse praktisch nur im Bereich jener Lage des Massever
schlusses in ihre vorderste Stellung bewegt wird, in welcher
die Zündung der Patrone erfolgen soll. Somit ist jegliche
unzulässige Zündung ausgeschlossen.
Der Schlagbolzen ist über ein Zwischenteil mit einer Schlag
feder zum Antrieb verbunden, wird in seiner gespannten Stel
lung eingerastet bzw. arretiert und wird in Abhängigkeit von
der Lage des Masseverschlusses ausgelöst.
Wenn durch einen Bruch o. dgl. in einem Funktionsteil wie
etwa der Schlagfeder der Antrieb des Schlagbolzens durch die
Schlagfeder unterbleibt, dann kann sich er beim Abschlagen
des Masseverschlusses unkontrolliert bewegen und zu weiteren
Schäden führen.
Gemäß Anspruch 43 greift aber das Zwischenteil beim Ausblei
ben der Schlagfederbelastung unmittelbar oder mittelbar in
die Steuerung der Schlagbolzenhülse so ein, daß sie ständig
in ihrer hinteren Lage verbleibt.
Der eingangs genannte, gattungsbildende Granatwerfer weist
beiderseits der Bewegungsbahn des Masseverschlusses einen
Längsschlitz in jeder der Gehäuse-Seitenwände auf, der je
weils von einem Handgriff durchsetzt ist, der sich quer zur
Längsachse der Waffe erstreckt und am Masseverschluß befe
stigt ist.
Beim Feuern führen die beiden Handgriffe eine Längsbewegung
durch; wird diese behindert, dann kann dies zu einer Funkti
onsstörung führen.
Außerdem kann durch die von den Handgriffen durchsetzten
Längsschlitze Schmutz in das Gehäuse gelangen.
Besonders umständlich ist aber der Durchladevorgang: bei
diesem muß sich der Schütze über die Waffe beugen und mit
einer Hand oder beiden Händen den oder jeden Handgriff er
greifen und kräftig nach hinten ziehen. Da hierbei die Kraft
der sehr starken Schließfederanordnung überwunden werden
muß, ist ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich. Außerdem
ist es unmöglich, bei dieser Tätigkeit die Ausrichtung der
Waffe auf einer Lafette beizubehalten, da man über den Hand
griff oder die Handgriffe die Waffe ihrerseits kräftig nach
hinten zieht.
So ist es beispielsweise zwecklos, die ungespannte Waffe auf
ein Ziel zu justieren, da die Justierung beim Spannen verlo
rengeht.
Es ist aber gerade oftmals besonders wesentlich, etwa bei
Tageslicht die Waffe auf einen Geländeabschnitt zu richten,
etwa einen Geländeeinschnitt oder eine Straße, wo man nachts
mit dem Auftreten des Feindes rechnet. Dabei ist es aus Si
cherheitsgründen unzulässig, die Waffe ständig gespannt zu
halten.
Ferner ist der Schütze etwa beim Auftreten einer Ladehemmung
gezwungen, sich über die Waffe zu beugen und somit gefähr
lich zu exponieren.
Diese Nachteile schränken die Brauchbarkeit des bekannten
Granatwerfers in empfindlicher Weise ein.
Diesen Nachteilen wird durch die Merkmale des Anspruchs 44
abgeholfen.
Hierbei ist die Handhabe zum Spannen des Masseverschlusses
als ein an der Rückseite des Gehäuses angeordneter Zuggriff
ausgebildet, der über ein Gestänge, ein Zugglied o. dgl. mit
dem Masseverschluß verbunden ist, so daß der Masseverschluß
durch Herausziehen des Zuggriffs mit nach hinten in die Aus
löselage mitgenommen wird.
Anschließend wird der Zuggriff wieder vollständig in das Ge
häuse eingeschoben, so daß sich der Masseverschluß hin- und
herbewegen kann, ohne vom Zuggriff, dessen Gestänge oder
dessen Zugglied behindert zu werden.
Diese Ausgestaltung weist keine beim Schuß sich hin- und
herbewegende Handhabe auf. Das Gestänge oder Zugglied wird
in seiner Längsrichtung durch eine Gehäuseöffnung in der
Rückwand des Gehäuses bewegt, nicht in seiner Querrichtung,
so daß es stets die von ihnen durchsetzte Gehäuseöffnung
voll abdecken kann und somit das Eindringen von Schmutz
ausschließt.
Besonders vorteilhaft ist aber der Umstand, daß der Schütze,
der zum Spannen des Masseverschlusses die Handhabe bzw. den
Zuggriff mit der einen Hand ergriffen hat, sich mit der an
deren Hand an der Rückseite des Gehäuses, vorzugsweise an
dem dort angebrachten Handgriff, abstützen kann. Somit wer
den alle Kräfte zwischen den beiden Händen des Schützen
wirksam; eine Kraftkomponente, die die Justierung der Waffe
stören könnte, kann nach geringer Übung vermieden werden.
Insbesondere aber kann der Schütze beim Spannen des Masse
verschlusses hinter der Waffe in Deckung bleiben und muß
sich nicht über diese beugen.
Bevorzugt ist gemäß Anspruch 45 eine lösbare Sperre vorgese
hen, die die Handhabe bzw. den Zuggriff in der eingeschobe
nen Lage lösbar festlegt, um zu verhindern, daß sich die
Handhabe durch eine Erschütterung o. dergl. löst und über
das Gestänge oder das Zugglied in die Bewegung des Massever
schlusses störend eingreift.
Eine besonders zweckmäßige kraftübertragende Verbindung zwi
schen Handhabe und Masseverschluß ohne zusätzliche Bauteile
erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 46. Hierbei sind
bevorzugt, wie auch beim gattungsbildenden Granatwerfer,
zwei Schließfedern vorgesehen, die jeweils auf einer Feder
führungsstange geführt sind. Die Schließfedern sind als
Druckfedern ausgebildet, sitzen zwischen dem Masseverschluß
und dem hinteren Ende des Gehäuses und umgeben jeweils eine
Federführungsstange.
Diese Federführungsstangen sitzen aber nicht, wie beim gat
tungsbildenden Granatwerfer, ortsfest im Gehäuse, sondern
sind in ihrer Längsrichtung verschieblich. An ihrer Rücksei
te tragen sie die Handhabe bzw. den Zuggriff, an ihrer Vor
derseite tragen sie eine Mitnehmeranordnung, mit welcher sie
den Masseverschluß von vorne her hintergreifen und bei ihrer
Rückwärtsbewegung mit nach hinten nehmen.
In ihrer vordersten Stellung, in welcher sie infolge der die
Handhabe haltenden, lösbaren Sperre festgelegt sind, tauchen
sie mit ihren vorderen Enden bevorzugt in Aufnahmen oder
Bohrungen im vorderen Ende des Gehäuses ein und sind somit
beim Schuß gegen seitliche Auslenkung stabil gehalten.
Die Mitnehmeranordnung kann von einem überstehenden Ringbund
gebildet sein, ist aber bevorzugt als Pufferfeder ausgebil
det, die sich mit ihrem vorderen Ende auf einer mit der Fe
derführungsstange fest verbundenen Abstützung, etwa einem
Federring, abstützt.
Die beiden Federführungsstangen liegen horizontal nebenein
ander in Gehäuse; die Handhabe ist somit als ein horizonta
ler, sich quer zur Waffenlängsachse erstreckender Griff aus
gebildet. Dies ist ergonomisch sehr günstig.
Ferner weist die Waffe bevorzugt an ihrer Rückseite in übli
cher Weise zwei aufrechte, nebeneinanderliegende Griffe auf,
von denen jedem eine vom Daumen betätigbare Abzugsplatte zu
geordnet ist. Beide Abzugsplatten können zu einer einzigen
Daumenplatte zusammengefaßt sein.
Beim Spannen des Masseverschlusses ergreift der Schütze mit
jener Hand, die er bevorzugt verwendet, den horizontalen
Handgriff, mit der anderen Hand den dieser entsprechenden
aufrechten Griff. Nun ist die Waffe mit subjektiv geringem
Kraftaufwand so aufzuziehen, daß auf die Halterung der Waffe
kaum oder keine Kräfte aufgebracht werden.
Die oben genannte Sperre zum lösbaren Halten des horizonta
len Handgriffs weist gemäß Anspruch 47 einen integrierten
Auslösehebel auf, der beim Ergreifen des Handgriffes zwangs
läufig betätigt wird und beim Loslassen des Handgriffes die
Sperre wirksam macht. Somit wird ein notwendiger, gesonder
ter Bedienungsvorgang (Lösen der Sperre) in einem anderen
Bedienungsvorgang (Ergreifen bzw. Loslassen des Handgriffs)
integriert, so daß die besonders einfache Bedienung sicher
gestellt ist.
Ein weiteres Problem der bekannten Waffe liegt in der Gefahr
ungewollten Abfeuerns durch eine Waffenstörung:
Der Masseverschluß wird von der Abzugseinrichtung lösbar ge
halten, wobei sie mittels eines hakenartigen, mittels der
Abzugs-Daumenplatte schwenkbaren Schwenkhebels einen Quer
stollen am Ende des Masseverschlusses hintergreift, der beim
Betätigen der Abzugs-Daumenplatte freigegeben wird.
Nun ist die Masse des Masseverschlusses und die Kraft der
Schließfederanordnung jeweils groß. Kommen in Längsrichtung
wirkende und die Kraft der Schließfeder unterstützende Mas
senkräfte, etwa durch das harte Anfahren einer Bodenwelle
durch das die Waffe tragende Fahrzeug verursacht, hinzu,
dann wird die auf den Hakenabschnitt des Schwenkhebels wir
kende Kraft sehr groß.
Andererseits darf dieser Schwenkhebel (oder besser ein Paar
gleichartiger, nebeneinanderliegender Schwenkhebel) nicht zu
schwer sein, damit er nicht seinerseits durch Massenkräfte
ungewollt gegen die Kraft der auf ihn einwirkenden Rück
stellfeder ausgelöst wird. Diese Rückstellfeder darf ihrer
seits nicht zu hart sein, damit ein zielgenaues Abziehen
möglich ist. Wegen der aufgezeigten konstruktiven Zwänge ist
somit die Gefahr eines Bruchs in kraftaufnehmenden Teilen
der Abzugseinrichtung bei einer Waffe der eingangs genannten
Gattung größer als etwa bei einer Selbstladepistole. Wird
diese Gefahr durch massive Bauausführung des Schwenkhebels
gemindert, dann erhöht sich gleichzeitig die Gefahr unbeab
sichtigten Abfeuerns durch Massenkräfte, die die Abzugsein
richtung ungewollt betätigen.
Während die letztgenannte Gefahr durch geeignete Sicherun
gen, die den Schwenkhebel oder ein Element mit besonders
hoher Masse in der Abzugseinrichtung festlegen können, ge
mindert werden kann, ist die Gefahr des Abbrechens des Aus
lösehebels durch keine Sicherung beherrschbar, die lediglich
die Abzugseinrichtung festlegt.
Ausgehend von dieser Problemlage löst die Erfindung diese
Schwierigkeiten durch die Merkmale des Anspruchs 48.
Hierbei ist eine zusätzliche, den Masseverschluß unabhängig
von der Abzugseinrichtung festhaltende Zusatz-Sicherungsein
richtung vorgesehen.
Versagt die Abzugseinrichtung, dann hält die Zusatz-Siche
rungseinrichtung den Masseverschluß in oder nahe seiner Aus
löselage fest.
Sollte der oben erwähnte Schwenkhebel gebrochen sein und die
Abzugseinrichtung somit unwirksam geworden sein, dann läßt
sich notfalls die Waffe noch immer abfeuern, wobei die Zu
satz-Sicherungseinrichtung als Abzug benutzt wird. Die Waffe
ist somit trotz einer erheblichen Störung nicht gänzlich
ausgefallen.
Um diese Not-Bedienungsmöglichkeit zuzulassen, ist die Zu
satz-Sicherungseinrichtung gemäß Anspruch 49 mit in der Ab
zugseinrichtung enthalten, und zwar durch einen eigenen
Fanghaken, der vorzugsweise den Abzugsstollen am Massever
schluß wie der mit dem Abzug verbundene Schwenkhebel hinter
greift.
Es wäre möglich, den Fanghaken einer eigenen Betätigungs- und
Arretieranordnung zuzuordnen; nach Anspruch 50 ist er
jedoch bevorzugt mit der ohnehin vorhandenen Sicherungs
einrichtung gekoppelt, so daß auf einen eigenen Bedienungs
handgriff und damit gesonderten Bedienungsvorgang verzichtet
werden kann.
Der Fanghaken ist zwangsläufig ein wenig vor der eigentli
chen Auslöselage angeordnet, so daß beim Auslösen der Ab
zugseinrichtung, wenn die Zusatz-Sicherungseinrichtung wirk
sam ist, sich der Masseverschluß um ein kurzes Stück nach
vorne bewegt, in den Fanghaken einfällt und von der eigent
lichen Abzugseinrichtung nicht mehr gehalten werden kann.
Wird die Waffe nun entsichert, dann löst sich der Schuß. Um
dies zu verhindern, ist gemäß Anspruch 51 eine Vorkehrung
getroffen, die das Auslösen des Masseverschlusses, der durch
den Fanghaken gehalten wird, nur dann gestattet, wenn er
vorher wieder in die Auslöselage zurückbewegt wurde.
Diese Vorkehrung kann in einem tief ausgesparten Fanghaken
bestehen, der durch den Abzugsstollen am Masseverschluß, in
den er eingreift, so festgehalten wird, daß er nicht in die
entsicherte Stellung gelangen kann.
In diesem Fall ist allerdings die oben erwähnte Möglichkeit
des Abfeuerns der Waffe mittels der Zusatz-Sicherungsein
richtung nicht gegeben.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der beigefügten,
schematischen Zeichnung beispielsweise noch näher erläutert,
in der eine einzige bevorzugte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Granatwerfers gezeigt ist. In dieser Ausfüh
rungsform sind alle oben aufgeführten Merkmale der Ansprüche
vereinigt.
Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die zu
sammengehörigen Gruppen dieser Merkmale auch unabhängig von
anderen Merkmalsgruppen bei einer Waffe realisiert werden
können.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 den Längs-Aufriß eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Granatwerfers, mit abgenommenem
Gehäusedeckel und Zubringerdeckel,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Granat
werfer,
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch den Granatwerfer
längs Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt ähnlich dem der Fig. 3, wobei die Zu
bringerstellung nach Einlegen des Patronengurtes
dargestellt ist, wobei sich der Masseverschluß in
seiner Auslöselage (hintersten Lage) befindet,
Fig. 5 einen Schnitt wie in Fig. 4, nachdem der Massever
schluß seine Vorwärtsbewegung begonnen hat,
Fig. 6 einen Schnitt wie in Fig. 4, wobei sich die vorder
ste Patrone in Zuführposition befindet,
Fig. 7 einen Schnitt wie in Fig. 4, bei Zündung der Patro
ne,
Fig. 8 einen Schnitt wie in Fig. 4, bei Beginn des Rücklau
fes des Masseverschlusses und beim Ausziehen der ab
gefeuerten Patronenhülse,
Fig. 9 einen Teilschnitt durch den Verschlußkopf des Masse
verschlusses und
Fig. 10 eine schematische, teilweise geschnittene Darstei
lung der Verschlußfangeinrichtung.
In den Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen durchgehend
gleiche Bauteile oder Elemente.
Der in den Übersichtsdarstellungen der Fig. 1 und 2 gezeigte
Granatwerfer besteht im wesentlichen aus einer Gehäusegruppe
100, einer Verschlußgruppe mit Federung und Handhabungsein
richtung 200, einer Zubringergruppe mit Steuerung 300 und
einer Abzugseinrichtungsgruppe 400. Der in den Granatwerfer
eingeführte Patronengurt ist mit 500 bezeichnet, ist an sich
bekannt und bildet als solcher keinen Bestandteil der Waffe.
Der Patronengurt 500
Zum vollen Verständnis der Waffe soll aber zunächst der be
kannte Patronengurt in Erinnerung gerufen werden, wobei auf
die Fig. 1 und 3 Bezug genommen wird. In den übrigen Fi
guren der Zeichnung sind die den Patronengurt betreffenden
Bezugszeichen weggelassen, um nicht zu verwirren.
Der Patronengurt enthält eine vorderste Patrone 502, eine
erste nachfolgende Patrone 504 und weitere Patronen 506 (nur
eine in Fig. 2 gezeigt).
Die Patronen 502, 504 und 506 weisen jeweils ein Geschoß und
eine Patronenhülse auf, die am hinteren Ende einen flansch
artig überstehenden Rand aufweist sowie den Zündsatz und die
Treibladung aufnimmt.
Jede Patronenhülse trägt ein sie wie eine Rohrschelle um
schließendes, aus einen Blechband gebildetes Gurtglied 508.
In Fig. 2 sind die Gurtglieder 508 weggelassen.
Das Gurtglied weist an der Ober- und Unterseite der Patrone
502, 504 jeweils einen breiten, abgeflachten Vorsprung 516
bzw. 514 auf, auf der einen (in Fig. 3 linken) Seite einen
schmalen, abgeflachten Vorsprung 510, der ein Langloch mit
erweitertem Ende aufweist, und auf der anderen Seite einen
Vorsprung mit einem gelenkig an diesem angebrachten Anlenk
zapfen 512, der ein verdicktes freies Ende aufweist.
Der Anlenkzapfen 512 sitzt bei dem zusammengesetzten Gurt im
Langloch des Vorsprungs 510 des benachbarten Gurtgliedes 508
und hintergreift dieses mit seinem verdickten Ende.
Werden benachbarte Patronen gegeneinander verschoben, dann
gelangt das verdickte Ende des Anlenkzapfens 512 vor das er
weiterte Ende des ihn aufnehmenden Langloches, so daß die
beiden benachbarten Patronen 502, 504 auseinanderbewegt wer
den können. So erfolgt das Entgurten; das Gurtglied 508 ver
bleibt auch an der entgurteten Patrone.
Das Gurtglied 508 sitzt bei der unabgeschossenen Patrone et
wa an der vorderen Hälfte der Patronenhülse und umschließt
diese stramm.
Wird die Patrone in ein Patronenlager 108 eingeführt, dann
sitzt das Gurtglied auf dem hinteren Ende des Patronenlagers
108 auf und wird bis gegen den Patronenrand nach hinten ge
schoben. Die Patrone läßt sich somit nur soweit in das Pa
tronenlager 108 einführen, daß der Patronenrand um einen Ab
stand vom hinteren Ende des Patronenlagers 108 getrennt ist
der der axialen Länge des Gurtgliedes 508 entspricht.
Die Patronenhülse ist so aufgebaut, daß sie dem Gasdruck
beim Abfeuern standhält, obwohl sie nicht gänzlich in das
Patronenlager 108 eingeführt ist.
Es folgt nun die Beschreibung des bevorzugten Ausführungs
beispiels des erfindungsgemäßen Granatwerfers.
Die Gehäusegruppe 100
Das Hauptteil der Gehäusegruppe ist von einer stranggepreß
ten Hohlprofilstange 102 gebildet, die im folgenden kurz
"Gehäuse" genannt wird und die im wesentlichen einen Quer
schnitt mit zwei parallelen Seitenschenkeln aufweist, die
einstückig an ihrem unteren Ende und etwa in ihrer Mitte
durch jeweils einen geraden, rechtwinklig angesetzten Quer
steg verbunden sind.
Das Gehäuse 102 weist somit eine linke Gehäusewand 126, eine
rechte Gehäusewand 128 und einen Gehäuseboden 130 auf.
Die Längsmittellinie oder Längsmitte des Gehäuses ist mit
114 bezeichnet.
Das Gehäuse 102 wird durch Ablängen und nachfolgendes spa
nendes Bearbeiten einer stranggepreßten Hohlprofilstange ge
bildet, wobei infolge der spanenden Bearbeitung eine vorde
re, querverlaufende Einfräsung gebildet ist, welche zum Ein
führen des Patronengurtes 500 dient, mit einer rechten Ein
führöffnung 116 und einer linken Einführöffnung 118, ferner
eine in der rechten Gehäusewand ausgearbeitete Auswurföff
nung 120, durch welche abgeschossene Patronenhülsen, Exer
zierpatronen oder Patronenversager aus dem Gehäuse ausgewor
fen werden, und eine längsverlaufende Einfräsung im oberen
Quersteg, so daß von diesem ein in Fig. 2 und 3 gezeigter,
rechter Gehäusesteg 122 und linker Gehäusesteg 124 gebildet
ist; an jeder der einander zugewandten Kanten der beiden Ge
häusestege 122, 124 ist jeweils eine Stahlleiste mit einer
Steuerkurve angebracht, und zwar die Steuerkurve 138 für die
Schlagbolzenhülse 416 an der rechten Kante und die Steuer
kurve 140 zum Steuern des Abschlagens des Schlagbolzens 414
an der linken Kante.
Dort, wo die von den beiden Gehäusestegen 122, 124 begrenzte
Aussparung im oberen Quersteg nicht erforderlich ist, bleibt
dieser stehen, etwa bei der Brücke 144.
Das Gehäuse 102 ist hartanodisiert, um eine geeignete Ein
färbung (Tarnfarbe) und Oberflächengüte (Abriebbeständigkeit
und Gleitverhalten) zu erhalten.
Im vorderen Ende des Gehäuses 102 ist ein Stahlblock 104
fest angebracht, der das auf die Längsmitte 114 zentrierte
Rohr 106 mit dem Patronenlager 108 trägt.
Der Stahlblock 104 weist unterhalb und beiderseits des Roh
res 106 jeweils eine nach hinten offene Sack-Aufnahmebohrung
134 auf, die jeweils von einem Federführungsstab 214 durch
setzt ist und eine auf diesem sitzende und abgestützte Puf
ferfeder 218 aufnimmt.
Die Pufferfeder reicht nach hinten bis in die vergrößerte
Mündung der Aufnahmebohrung 134; diese Mündung ist so bemes
sen, daß sie jeweils einen Vorsprung 204 des Verschlußträgers
228 des Masseverschlusses 202 aufnehmen kann, wenn sich
dieser bis ganz nach vorne bewegt (beim Abschlagen ohne Pa
trone).
In den Boden der Sackbohrung 134 mündet eine abgesetzte Ab
stütz- und Aufnahme-Durchgangsbohrung ein, in der der mit
einer Führungsringwulst und einem Endzapfen ausgebildete Fe
derführungsstab 214 im wesentlichen spielfrei aufgenommen
ist. Hierbei ist das freie, vordere Ende des Endzapfens ab
gerundet, so daß der Federführungsstab, wenn er nach vorne
in die Aufnahmebohrung 134 bewegt wird, sich selbst ausrich
ten kann.
In der Mitte zwischen den beiden Aufnahmebohrungen ist das
Gehäuse 102 der Länge nach von einem Paß-Rundstab 132 (Fig. 1,
angedeutet in Fig. 3) durchsetzt, der im Stahlblock 104
befestigt ist und der den Masseverschluß 202 bei seiner Be
wegung führt.
An der Rückseite des Gehäuses 102 ist dieses durch eine End
abdeckung 110 verschlossen, in der zwei Führungen 136 für
die Federführungsstäbe 214 sitzen und in der der Paß-Rund
stab 132 abgestützt ist.
Die Endabdeckung trägt einen Teil der Abzugseinrichtungs
gruppe 400 und ist zusammen mit dieser und der Verschluß
gruppe 200 nach hinten abnehmbar.
Die Oberseite des Gehäuses 102 ist von einem abnehmbaren Ge
häusedeckel 112 abgedeckt, der sich von der Endabdeckung 110
bis etwa zur Brücke 144 erstreckt.
Etwa in der Mitte der Länge des Gehäuses 102 ist an der In
nenseite des Gehäusebodens 130 eine Ratschenklinke 142 um
eine Querachse schwenkbar angebracht und durch eine Federung
(nicht gezeigt) so belastet, daß sie danach trachtet, eine
im wesentlichen aufrechte Lage einzunehmen.
Am Gehäuse 102 sind noch weitere, hier im einzelnen nicht
dargestellte Teile befestigt, etwa ein Ausstoßer an der In
nenseite der linken Gehäusewand 126, eine Montage für eine
Visiereinrichtung an der Außenseite der linken Gehäusewand
126, jeweils eine Halterung für einen Patronenkasten außen
an der linken oder rechten Gehäusewand 126, 128 im Bereich
der linken und rechten Einführöffnung 118, 116, eine Halte
rung zum Anbringen einer Lafette außen an der linken und
rechten Gehäusewand 126, 128 und/oder am Gehäuseboden 130
usw.
Außerdem ist am hinteren Ende außen an der linken und rech
ten Gehäusewand 126, 128 jeweils ein oberer und unterer,
sich nach hinten und außen erstreckender Haltebügel ange
bracht; die Enden der übereinanderliegenden Haltebügel sind
,jeweils durch einen insgesamt vertikalen linken bzw. rechten
Handgriff 146, 148 verbunden.
Das Ergreifen eines oder beider Handgriffe 146, 148 erlaubt
das Richten und Feuern des Granatwerfers in üblicher Weise.
Schließlich ist an der Rückseite der linken Gehäusewand 126
unten und außen ein sich nach hinten erstreckender Fortsatz
angebracht, der an seinem hinteren Ende einen einwärts wei
senden Rastvorsprung 150 aufweist, aber insgesamt so ange
bracht ist, daß er das Entnehmen und Einsetzen der Ver
schlußgruppe 200 nicht behindert.
Die Verschlußgruppe 200
Die Verschlußgruppe 200 weist einen Masseverschluß 202 auf,
der aus einem zur, Längsmitte 114 koaxialen Verschlußkopf 224
und einem zu dieser parallelen Verschlußträger 228 gebildet
ist, die übereinanderliegen und an ihrer Rückseite ein
stückig miteinander verbunden sind.
Der Verschlußkopf 224 weist an seiner Vorderseite einen
Stoßboden 208 auf, der an der rechten Seite von einem übli
chen, abgefederten, nach vorne überstehenden Auszieher 210
begrenzt ist.
Diesem gegenüberliegend ist auch an der linken Seite ein
Auszieher (nicht gezeigt) angeordnet, um auch bei Erschütte
rungen der Waffe ein störungsfreies Ausziehen der Patronen
hülse durch den vom Patronengurt 500 eingenommenen Bereich
hindurch bis vor die Auswurföffnung 120 sicherzustellen;
dieser linke Auszieher wird beim Verschlußrücklauf durch ei
nen gehäusefesten Anschlag geöffnet und gibt den Rand der
ausgezogenen Patronenhülse frei, kurz bevor dieser gegen den
ebenfalls gehäusefesten Ausstoßer aufläuft.
Der Verschlußkopf 224 weist koaxial zur Längsmitte 114 eine
Axialbohrung 212 auf (sh. Fig. 7), die als nach hinten offe
ne Sackbohrung ausgebildet ist, deren Boden in üblicher Wei
se von einem Durchtrittskanal für die Spitze des Schlagbol
zens 414 durchsetzt ist.
Diese Axialbohrung 212 nimmt die schon oben angesprochene
Schlagbolzenhülse 416, den Schlagbolzen 414 und dessen
Schlagfeder (nicht gezeigt) auf.
Der Verschlußträger 228 weist drei Bohrungen auf: eine
(nicht gezeigte) Paßbohrung, die dazu eingerichtet ist, im
wesentlichen spielfrei auf dem Paß-Rundstab 132 zu gleiten,
und zwei nach hinten offene Schließfeder-Aufnahme-Sackboh
rungen 206, die zu jeweils einer der Aufnahmebohrungen 134
koaxial sind.
Der Boden dieser Schließfeder-Aufnahme-Sackbohrungen 206 ist
jeweils von einer kleineren Bohrung durchsetzt, durch die
sich jeweils ein Federführungsstab 214 hindurch erstreckt.
Auf den hinteren Abschnitt eines jeden Federführungsstabes
214 ist jeweils eine Schließfeder 234 aufgeschoben, die als
wendelförmige Druckfeder ausgebildet ist.
Jede dieser Schließfedern stützt sich vorne gegen den Boden
der zugehörigen Schließfeder-Aufnahmebohrung 206 und hinten
gegen die Federstabführung 136 ab.
An der Vorderseite des Verschlußträgers 228 sind die schon
oben erwähnten Vorsprünge 204 ausgebildet.
Wie bei der Erläuterung der Gehäusegruppe 100 dargelegt, er
strecken sich die Federführungsstäbe 214 im schußbereiten
Zustand des Granatwerfers nach vorne bis in die entsprechen
den Ausbildungen einer zugehörigen Aufnahmebohrung 134 im
Stahlblock 104, in der dann auch eine auf den Federführungs
stab 214 aufgeschobene Pufferfeder 218 aufgenommen ist.
Diese Pufferfeder 218 kann sich entweder unmittelbar gegen
den Boden der Aufnahmebohrung 134 oder gegen einen Radial
vorsprung des Federführungsstabes 214 abstützen.
Beim Zurückziehen des Federführungsstabes 214 wird die Puf
ferfeder 218 entweder durch die vor dieser am Federführungs
stab 214 ausgebildete Führungsringwulst oder durch ihre Ab
stützung am Federführungsstab 214 selbst mitgenommen.
Die beiden Federführungsstäbe 214 erstrecken sich durch die
Federstabführungen 136 hindurch nach hinten und sind dort
durch einen Spanngriff 216 fest miteinander verbunden, der
sich unter den unteren Enden des rechten und linken Hand
griffs 148, 146 quer bzw. horizontal erstreckt.
Um den Verschluß 202 zu spannen, wird der Spanngriff 216
hinlänglich weit horizontal nach hinten aus dem Gehäuse 102
herausgezogen und wieder bis zum Anschlag nach vorne zurück
geschoben. Dabei ergreift die eine Hand des Schützen den
dieser entsprechenden Handgriff 146 oder 148 zur Abstützung,
während die andere Hand den Spanngriff 216 betätigt. Somit
ist ein Spannen der Waffe möglich, ohne daß sich der Schütze
über die Waffe beugen muß und ohne daß auf die Waffe Kräfte
aufgebracht werden, die geeignet sind, ihre gegebenenfalls
vorher erfolgte Einjustierung auf ein Ziel zu beeinträchti
gen.
Im Bereich des linken Endes des Spanngriffes 216 ist an die
sem ein um eine vertikale Achse schwenkbarer, federnd nach
außen gedrückter Auslösehebel 220 angebracht, der so ange
ordnet ist, daß er bei voll nach vorne geschobenem Spann
griff 216 den Rastvorsprung 150 des Gehäuses 102 sperrend
hintergreift. Dabei sind die einander zugewandten Kanten von
Rastvorsprung 150 und/oder Auslösehebel 220 so abgeschrägt,
daß sie ineinander einrasten, wenn sie gegeneinander bewegt
werden.
Der Auslösehebel ist mit einer (nicht gezeigten) Verlänge
rung versehen, die so am Spannhebel 216 angeordnet ist, daß
sie bei dessen Ergreifen ohne weiteres mit ergriffen werden
kann, so daß die vom Rastvorsprung 150 und dem Auslösehebel
220 gebildete lösbare Sperre gelöst wird und den Spannvor
gang nicht behindert.
Wird der Spanngriff 216 dagegen bis ganz nach vorne gescho
ben und losgelassen, dann tritt diese lösbare Sperre 150,
220 in Eingriff und verhindert jegliches unerwünschte Frei
kommen des Spanngriffs 216.
Der Verschlußkopf 224 trägt ferner hinten an seiner Obersei
te einen mittig angeordneten Kurvenhebel-Mitnehmer 222, der
bevorzugt als eine um eine vertikale Achse drehbare, gehär
tete Rolle ausgebildet ist.
An der Rückseite des Masseverschlusses 202 ist ferner ein
Abzugsstollen 230 angeordnet, der als querverlaufende, sich
nach oben erstreckende Leiste ausgebildet ist, deren Ober
kante knapp unter der Längsmitte 114 liegt und deren Vorder
seite eine im wesentlichen vertikal abfallende Querfläche
bildet.
Der Abzugsstollen 230 ist so ausgebildet, daß er von einer
Nase am vorderen Ende eines in der Abzugseinrichtung 402 um
eine horizontale Achse schwenkbar gelagerten Abzugshebels
404 von oben her umgriffen wird. Wird der Abzugshebel 404
mit seiner Nase nach oben weggeschwenkt, dann gibt er den
Abzugsstollen 230 und damit den Masseverschluß 202 frei, so
daß dieser unter der Wirkung der Schließfedern 234 nach
vorne schnellen kann.
Oberhalb des Abzugsstollens 230 ist ein hakenartiger, nach
vorne offener und von oben her ergreifbarer Fangvorsprung
232 ausgebildet, der in Fig. 10 gezeigt ist und in Zusammen
hang mit der Abzugseinrichtungsgruppe 400 weiter unten er
läutert werden wird.
An der Unterseite des Verschlußträgers 228 ist eine Reihe in
Längsrichtung hintereinanderliegender Ratschenzähne 226 an
geordnet, deren vordere Zahnflanken sich vertikal erstrecken,
deren Zahnspitzen horizontal abgeflacht sind und deren
hintere Zahnflanken gegenüber der Horizontalen jeweils nur
um einen sehr flachen Winkel, etwa 10°, geneigt sind.
Der Grund zwischen der hinteren Zahnflanke eines vorderen
Ratschenzahnes 226 und der vorderen Zahnflanke eines nach
folgenden Ratschenzahnes 226 ist horizontal abgeflacht.
Der vertikale Abstand zwischen den Ratschenzähnen 226 und
der am Gehäuse 102 schwenkbar angebrachten Ratschenklinke
142 ist so bemessen, daß die Ratschenklinke 142 sich unter
den Ratschenzähnen 226 nur bis zu einer solchen Schräglage
aufrichten kann, daß sie imstande ist, dann, wenn sie nach
hinten gekippt ist, sperrend gegen eine der vorderen Zahn
flanken anzuliegen, dagegen dann, wenn sie nach vorne ge
kippt ist, die Ratschenzähne 226 unbehindert über sich weg
gleiten zu lassen.
Die Länge der zahnstangenartigen Reihe von Ratschenzähnen
226 und damit des Verschlußträgers 228 ist so bemessen, daß
diese Reihe voll über die Ratschenklinke 142 nach vorne oder
hinten hinweggelaufen ist, wenn sich der Masseverschluß 202
in seiner vordersten oder hintersten Lage befindet.
In jeder dieser Lagen ist es der Ratschenklinke 142 somit
gestattet, sich durch Federwirkung vollständig aufzurichten,
so daß sie beim Rücklauf des Masseverschlusses 202 nach hin
ten, beim Vorlauf dagegen nach vorne gekippt wird.
In der in Fig. 1 gezeigten Stellung befindet sich der Masse
verschluß 202 in seiner Auslöselage, in der er durch den
Eingriff des Abzugshebels 404 in den Abzugsstollen 230 in
seiner Lage festgehalten wird. Diese Auslöselage befindet
sich ein wenig vor dem hintersten Ende des Rücklaufes, wo es
der Ratschenklinke gestattet ist, sich ganz aufzurichten.
Nun, in der Auslöselage, liegt das vordere Ende der zahn
stangenartigen Reihe von Ratschenzähnen 226 von hinten her
gegen die Ratschenklinke 142 an und kippt sie nach vorne.
Wird nun der Masseverschluß 202 freigegeben, dann läuft er
unbehindert über die Ratschenklinke 142 hinweg, bis er in
seine vorderste Lage gelangt. Hier richtet sich die Rat
schenklinke 142 hinter der zahnstangenartigen Reihe wieder
auf und wird beim Rücklauf nach hinten gekippt.
Wird nun aus irgendeinem Grund der Rücklauf unterbrochen,
etwa weil eine Patrone mit ungenügendem Rückstoß abgefeuert
wurde oder der Schütze beim Spannen des Masseverschlusses
202 behindert wurde, so daß dessen Rückwärtsbewegung schon
vor der Auslöselage abgebrochen wird, dann kann der Masse
verschluß 202 nicht nach vorne schnellen. Dies ist erst dann
möglich, wenn die Rücklaufbewegung mittels des Spanngriffs
216 vervollständigt wurde.
Somit wird ein unerwünschtes Abfeuern verhindert, das mögli
cherweise, etwa beim Loslassen des Spanngriffes 216, statt
finden könnte, weil in der dann erreichten Stellung des Mas
severschlusses 202 (vor der Auslöselage) der Abzugshebel 404
noch nicht in den Abzugsstollen 230 eingreifen und den Mas
severschluß 202 festhalten kann.
Das Aufhalten des Masseverschlusses 202 in einer Lage vor
der Auslöselage ist bei vielen Waffen, etwa den meisten Ma
schinenpistolen oder Maschinengewehren, zweckmäßig, ist aber
bei der dargestellten Waffe darüber hinaus deshalb von
grundlegender Bedeutung, weil bei dieser Waffe die Zündung
der Patrone 502 nicht erst dann erfolgt, wenn sie voll in
das Patronenlager 108 eingeführt wurde, sondern schon einen
kurzen, genau festgelegten Zeitraum vorher, wenn sich Patro
ne 502 und Masseverschluß 202 in voller Bewegung befinden,
wobei in an sich bekannter Weise die dann aufgebrachte kine
tische Energie zum Abfangen eines Teiles des Rückstoßes
dient, der durch den Abschuß der Patrone 502 entsteht.
Da aber, wie eingangs erwähnt, die Patrone 502 nicht voll
ins Patronenlager 108 eingeführt werden kann, sondern um
einen beträchtlichen Abstand (axiale Länge des Gurtgliedes
508) aus dem Patronenlager 108 herausragt, wenn sie gezündet
wird, werden die genaue Lage des Masseverschlusses 202 und
dessen eng tolerierte Geschwindigkeit jeweils zum Zündzeit
punkt zu höchst kritischen Werten. Das beschriebene Rat
schengesperre 142, 226 sorgt dafür, daß die Geschwindigkeit
des Masseverschlusses 202 sich beim Zünden der Patrone 502
zuverlässig innerhalb der zulässigen Toleranz befindet.
Die Zubringergruppe 300
Die Zubringergruppe 300 besteht aus der eigentlichen Zubrin
gereinrichtung, ihrer Steuerung und dem Gurteinlauf; die
Steuerung ihrerseits besteht aus den gehäuseseitigen Steuer
elementen und den in einem Zubringerdeckel 318 angeordneten
Steuerelementen.
Die gehäuseseitigen Steuerelemente bestehen aus einem Kur
venhebel 302 und einem zweiarmigen Umlenkhebel 310, die bei
de jeweils um eine vertikale Achse schwenkbar im Gehäuse 102
gelagert sind.
Der Kurvenhebel 302 36523 00070 552 001000280000000200012000285913641200040 0002004345228 00004 36404ist aus einem nach unten offenen U-Pro
filstab gebildet, dessen nach oben gewandter Boden zur Ge
wichtserleichterung und zur Bildung von Schmutz-Aufnahmeräu
men gelocht ist. Der U-Profilstab ist insgesamt, von oben
betrachtet, schwach S-förmig gebogen. Seine nach unten ge
richtete Höhlung bildet eine in einer horizontalen Ebene
liegende, gekrümmte Steuerkurve 304, in welcher der Kurven
hebel-Mitnehmer 222, der mittig, oben und hinten auf dem
Verschlußkopf 224 sitzt, nahezu spielfrei gleiten kann.
Der Kurvenhebel 302 ist an seiner Vorderseite (Oberseite
seiner S-Form) an einem Lagerzapfen 306 schwenkbar gelagert,
der fest, mittig und aufrecht in der Brücke 144 angebracht
ist und von dieser nach oben absteht.
Bei der geradlinigen Vor- und Rückwärtsbewegung des Masse
verschlusses 202 und damit des Kurvenhebel-Mitnehmers 222
läuft dieser in der Steuerkurve 304 entlang und veranlaßt
somit den Kurvenhebel 302 zu einer Schwenkbewegung, deren
Ablauf von der Krümmung der Steuerkurve 304 gesteuert wird.
Der Kurvenhebel 302 weist kurz hinter der Mitte seiner Län
generstreckung eine nach rechts (zum rechten Gehäusesteg
122) hin geöffnete Kurvenhebelaussparung 320 auf, die sich
in den Boden und die rechte Seitenwand des Kurvenhebels er
streckt, aber die Wirkung der Steuerkurve 304 in keiner
Weise beeinträchtigt.
In diese Kurvenhebelaussparung 320 greift ein Arretierhebel
(nicht gezeigt) ein, der mit einem abgefederten Tastfinger
(nicht gezeigt) gekoppelt ist, der vom geschlossenen Zubrin
gerdeckel 318 niedergehalten wird.
Normalerweise befindet sich dieser Arretierhebel außer Ein
griff mit der Kurvenhebelaussparung 320 und übt somit kei
nerlei Wirkung aus.
Wird aber der Zubringerdeckel 318 geöffnet, etwa zum Einle
gen eines Patronengurtes 500 oder zum Beseitigen einer Lade
hemmung, dann kann der Tastfinger federnd ausfahren und
nimmt den Arretierhebel mit, der dann in die Kurvenhebelaus
sparung 320 eingreift und sich an deren Rand abstützt.
Läßt nun der Schütze versehentlich den Masseverschluß 202
abschlagen, dann wird dieser durch das Auflaufen des Kur
venhebel-Mitnehmers 222 gegen den Arretierhebel aufgefangen,
so daß der Masseverschluß 202 nicht die Hand des Richt- oder
Ladeschützen, die sich gerade im Bereich unmittelbar hinter
dem Patronenlager 108 befinden kann, erreichen und verletzen
kann. Die Erschütterung bei diesem Auflaufen ist so stark,
daß sie vom Schützen bemerkt wird, der dann einfach nur den
Spanngriff 216 zurückzuziehen braucht. Wegen der stark abge
schrägten Hinterkanten der Ratschenzähne 226 kann der Masse
verschluß 202 nach hinten bewegt werden, obwohl die Rat
schenklinke 142 nach vorne gekippt ist.
Der Kurvenhebel 302 weist unmittelbar hinter der Kurvenhe
belaussparung 320 einen etwa rechtwinklig nach links abste
henden Seitenschenkel 308 auf, dessen freies Ende einen ab
wärtsgerichteten Zapfen trägt, der passend in ein Langloch
312 im hinteren Ende des zweiarmigen Umlenkhebels 310 ein
greift.
Dieser Umlenkhebel 310 ist auf der Höhe des Kurvenhebels 302
zwischen diesem und der linken Gehäusewand 126 angeordnet
und erstreckt sich etwa in Längsrichtung des Gehäuses 102.
Der zweiarmige Umlenkhebel 310 ist aus zwei gleichlangen
Armen gebildet, die zwischeneinander einen sehr stumpfen
Winkel von etwa 165° einschließen.
In seiner Mitte ist der zweiarmige Umlenkhebel 310 schwenk
bar an einem aufrechten Lagerzapfen 312 angebracht, der fest
und aufrecht nach oben abstehend am linken Gehäusesteg 124
befestigt ist.
Am vorderen, freien Ende des zweiarmigen Umlenkhebels 310
ist ein Umlenkhebelzapfen 316 angebracht, der von der Ober
seite des Umlenkhebels 310 nach oben absteht. Dieser Umlenk
hebelzapfen 316 befindet sich ein wenig hinter der Brücke
144.
Der Gehäusedeckel 112 deckt alle gehäuseseitigen Steuerele
mente (Kurvenhebel 312, Umlenkhebel 310) von oben her staub
dicht ab; lediglich das vorderste Ende des Umlenkhebels 310
zusammen mit dem Umlenkhebelzapfen 316 steht nach vorne über
die Vorderkante des Gehäusedeckels 112 vor.
Vor dem Gehäusedeckel 112 ist ein Zubringerdeckel 318 auf
dem Gehäuse 102 angebracht und mittels einer Scharnieranord
nung, die auf der Oberseite des Stahlblocks 104 ausgebildet
ist, um eine horizontale Querachse schwenkbar befestigt. Der
Zubringerdeckel 318 ist in Fig. 1 gezeigt, in Fig. 2 nur in
seinem Umriß strichpunktiert angedeutet und in Fig. 3 sche
matisiert. In allen drei Figuren befindet sich der Zubrin
gerdeckel 318 in seinem geschlossenen Zustand, in dem er
durch eine lösbare Sperre gehalten wird.
Der Zubringerdeckel 318 ist um fast einen Patronendurchmes
ser breiter als das Gehäuse, erstreckt sich nach hinten bis
über die Vorderkante des Gehäusedeckels 112 hinaus und
schirmt somit wie ein Vordach die jeweilige Einführöffnung
116, 118 im Gehäuse 102 gegenüber herabfallendem Schmutz
(Schlamm, Sand, Erde) ab.
Ferner verdeckt der Zubringerdeckel 318 den Spalt zwischen
der Brücke 144 und der Vorderkante des Gehäusedeckels 112.
Der Zubringerdeckel 318 ist als ein nach unten offener, fla
cher Behälter ausgebildet. In dem Teil des Zubringerdeckels
318, der in dessen Schließstellung über der Brücke 144
liegt, sind zwei vertikale Lagerzapfen 322, 324 fest ange
bracht, deren Achsen mit jeweils gleichem Abstand von der
Längsmitte 114 in einer gemeinsamen, zu dieser senkrechten
Ebene liegen.
Auf dem linken Lagerzapfen 324 ist ein im wesentlichen gera
der, erster Steuerhebel 326 schwenkbar gelagert, der in sich
der in Fig. 2 gezeigten Lage des Masseverschlusses 202 (Aus
löselage) um einen Winkel von etwa 15° vom Lagerzapfen 324
aus nach vorne und auswärts erstreckt.
Der erste Steuerhebel 326 ist nach hinten verlängert und
endet in einem hinteren Aufnahmemaul 336, das in lösbarem
und kraftübertragendem Eingriff mit dem Umlenkhebelzapfen
316 steht.
Auch am vorderen Ende weist dieser erste Steuerhebel 326 ein
Aufnahmemaul 338 auf, das in lösbarem kraftübertragendem
Eingriff mit einem ersten Schieberzapfen 346 steht.
Der erste Steuerhebel 326 weist auch noch einen im wesent
lichen horizontal und rechtwinklig vom Bereich des linken
Lagerzapfens 324 abstehenden Steuerhebelschenkel 330 auf,
der bis etwa über die Längsmitte 114 reicht und an seinem
freien Ende einen sich vertikal nach unten erstreckenden
Eingriffszapfen 334 trägt.
Auf dem rechten Lagerzapfen 322 ist ein im wesentlichen ge
rader, zweiter Steuerhebel 328 schwenkbar gelagert, der in
sich der in Fig. 2 gezeigten Lage des Masseverschlusses 202
(Auslöselage) um einen Winkel von etwa 15° vom Lagerzapfen
324 aus nach vorne und auswärts erstreckt, und zwar symme
trisch zum ersten Steuerhebel 326.
Am vorderen Ende weist dieser zweite Steuerhebel 328 ein
Aufnahmemaul 338 auf, das in lösbarem kraftübertragendem
Eingriff mit einem zweiten Schieberzapfen 348 steht.
Der zweite Steuerhebel 328 ist etwa rechtwinklig abgewin
kelt, wobei der Scheitel des Winkels im Bereich des rechten
Lagerzapfens 322 liegt.
Der abgewinkelte Teil des zweiten Steuerhebels 328 bildet
einen Steuerhebelschenkel 330, der bis etwa über die Längs
mitte 114 reicht und an seinem freien Ende ein Langloch 332
aufweist, das den Eingriffszapfen 334 mit Gleitpassung auf
nimmt und sich im wesentlichen quer zu dessen Bewegungsbahn
beim Verschwenken des ersten Steuerhebels 326 erstreckt.
Der Eingriffszapfen 334 und das Langloch 332 bilden somit
eine im wesentlichen spielfreie Zwangskoppelung, die dafür
sorgt, daß der zweite Steuerhebel 328 genau gegenläufig der
Bewegung des ersten Steuerhebels 326 bei dessen Schwenkbewe
gung folgt: schwenkt beispielsweise der hintere Teil des
Kurvenhebels 302 in der Draufsicht der Fig. 2, in Schußrich
tung gesehen, nach rechts, dann bewegen sich die beiden vor
deren Aufnahmemäuler 338 der beiden Steuerhebel 326, 328
aufeinander mit gleicher Geschwindigkeit zu.
Die beiden Schieberzapfen 346, 348 (Fig. 3) sind bevorzugt
als drehbar gelagerte Rollen ausgebildet, um die Reibung
beim Eingriff in die Aufnahmemäuler 338 zu mindern.
Der Zubringerdeckel 318 nimmt aber nicht nur einen Teil der
Steuerung, wie beschrieben, sondern auch den wesentlichen
Teil der eigentlichen Zubringereinrichtung auf.
Diese weist einen ersten Schieber 342 und einen zweiten
Schieber 344 (Fig. 4) auf, die beide horizontal und quer zur
Längsmitte 114 verschieblich in einer Schieberführung 340
aufgenommen sind, die im Zubringerdeckel 318 enthalten ist.
Der erste Schieber 342 trägt nach oben abstehend den ersten
Schieberzapfen 346, der zweite Schieber 344 (Fig. 4) ebenso
den zweiten Schieberzapfen 348. Die beiden Schieberzapfen
und deren Bewegungsbahnen liegen beide auf einer gemeinsa
men, zur
Längsmitte 114 senkrechten Ebene.
Diese Schieberführung 340 ist in ihrem Querschnitt quer zur
Richtung der Schieberbewegungen so ausgebildet und ist so
weit zerlegbar, daß die beiden Schieber 342, 344 herausge
nommen und entgegen ihrer ursprünglichen Bewegungsrichtung
wieder eingesetzt werden können.
Infolge des symmetrisch erfolgenden Antriebs durch die bei
den Steuerhebel 326, 328 funktionieren die beiden Schieber
342, 344 auch in umgekehrter Ausrichtung, fördern dann aber
den Patronengurt 500 in Gegenrichtung in die Waffe, also
nicht durch die linke Einführöffnung 118, wie in Fig. 2 ge
zeigt, sondern durch die rechte Einführöffnung 116.
Die jeweils nicht benutzte Einführöffnung 116, 118 wird, wie
aus Fig. 3 ersichtlich, von einer Blechplatte 350 oder son
stigen Abdeckung verschlossen, um das Eindringen von Schmutz
in die Waffe zu verhindern.
Die weiteren Elemente der Zubringereinrichtung werden unter
Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 8 beschrieben und sind der
Deutlichkeit halber nur in diesen Figuren mit Bezugszeichen
versehen.
Der erste Schieber 342 weist, nach unten abstehend, am rech
ten Ende einen festen Anschlag 356 auf, am linken Ende eine
Außenklinke 352 und etwa in der Mitte eine Innenklinke 354.
Der zweite Schieber 344 weist, nach unten abstehend, am
rechten Ende eine feste Stütze 360 und am linken Ende eine
Schwenkklinke 358 auf.
Die Klinken 352, 354 und 358 sind jeweils als nach unten
vorstehende Finger ausgebildet, die an ihrem oberen Ende je
weils gegen die Kraft einer Federung nach oben und zu der
durch die Blechplatte 350 verschlossenen Einführöffnung 116
hin jeweils um eine Achse schwenkbar sind, die parallel ist
zur Längsmitte 114.
Durch die andere Einführöffnung 118 läuft der Patronengurt
500 in die Waffe hinein.
Die Unterkanten der Klinken 352, 354 und 358 sind so ausge
bildet, daß sie, wenn sie nach unten vorstehen und in Ein
laufrichtung des Patronengurtes 500 bewegt werden, dessen
jeweils vorderste und gegebenenfalls zweite Patrone 502 und
504 hintergreifen und fördern.
Werden die Klinken 352, 354 und 358 jedoch entgegen der Ein
laufrichtung bis an eine Patrone 504 heranbewegt, dann wer
den sie durch die jeweils auflaufende Patrone weggeschwenkt,
so daß diese unter ihnen passieren kann.
Lediglich die Außenklinke 352 gelangt dann, wenn sich die
beiden Schieber 342, 344 zwischen den beiden Relativlagen
der Fig. 3 und 4 befinden, in Sperreingriff mit dem zwei
ten Schieber 344, so daß sie dann nicht wegschwenken kann,
sondern entgegen der Einlaufrichtung des Patronengurtes 500
gegen die zweite Patrone 504 anläuft und sie (und damit den
ganzen Patronengurt 500) ein wenig zurückschiebt, ohne weg
zuschwenken.
Am Gehäuse 102 ist unter der benutzten Einführöffnung 118
ein in diese hinein weisender Sperrhebel 362 mit seinem
außenliegenden Ende um eine zur Längsmitte 114 parallele
Achse schwenkbar gelagert, wird durch eine Federung bis in
die in Fig. 4 und 5 gezeigte Lage angehoben und kann durch
die über ihm weglaufenden Patrone 504 in die in Fig. 6 bis 8
gezeigte Lage niedergedrückt werden.
Die Wirkungsweise der von den beiden Schiebern 344, 346 ge
tragenen Elemente und des Sperrhebels 362 wird nachfolgend
kurz anhand der in den Fig. 4 bis 8 gezeigten Bewegungs
folge erläutert.
Fig. 4 zeigt die Lage des Patronengurtes 500 und der beiden
Schieber 344, 346, wenn die Waffe nach Abgabe eines Schusses
gespannt und schußbereit ist, sich der Masseverschluß 202
demnach in seiner Auslöselage befindet.
Der Sperrhebel 362 ist aufgestellt und stützt die erste Pa
trone 502 von außen her ab, die Schwenkklinke 358 ist gerade
dabei, über diese Patrone 502 hinwegzulaufen und hinter
greift sie bereits, hat aber noch nicht ihre voll aufrechte
Lage erreicht. Die Außenklinke 352 wird gerade von der zwei
ten Patrone 504 nach oben weggeschwenkt, und die Innenklinke
354 befindet sich in voll aufrechter Lage.
Soll der Patronengurt 500 dagegen erst eingelegt werden,
dann wird der Zubringerdeckel 318 aufgeklappt, wobei sich
dann alle Klinken 352, 354 und 358 in voll aufrechter Lage
befinden, der Patronengurt 500 wird mit seiner vordersten
Patrone 502 hinter das aufstehende, freie, zur Längsmitte
114 hin weisende Ende des Sperrhebels 362 gelegt und gegen
dieses durch leichtes Anziehen am Patronengurt 500 angehal
ten und der Zubringerdeckel 318 wird wieder geschlossen.
Dann ist die Lage aller Elemente dieselbe wie in Fig. 4, mit
der Ausnahme, daß sich die Schwenkklinke 358 in voll auf
rechter Lage befindet und die erste Patrone 502 hinter
greift.
Beginnt nun der Masseverschluß 202 mit seiner Vorwärtsbewe
gung, dann begingen die beiden Schieber 342, 344 eine solche
Bewegung, daß sich die beiden Schieberzapfen 346, 348 auf
einander zu bewegen, bis sie die in Fig. 5 gezeigte Lage er
reichen.
Die Innenklinke 354 hat sich mittlerweile in Einlaufrichtung
des Patronengurtes 500 gegen die erste Patrone 502 heranbe
wegt, die Schwenkklinke 358 entgegen der Einlaufrichtung
wegbewegt.
Bei der weiteren Bewegung schiebt die Innenklinke 354 die
erste Patrone 502 bis vor das Patronenlager 108 (siehe Fig. 3),
während die Schwenkklinke 358 nach außen über die zweite
Patrone 504 hinwegläuft. Die feste Stütze 360 ist bis an die
erste Patrone herangelaufen, die zwischen dieser festen
Stütze 360, der Innenklinke 354 und Patronenauflagefingern
366, die weiter unten erläutert werden, in einer genau defi
nierten Lage festgehalten wird. Die voll aufgerichtete Außen
klinke 352 liegt gegen die Seite der zweiten Patrone 504
an, die der erstens Patrone 502 zugewandt ist.
Der Abstand der beiden Schieberzapfen 346, 348 hat sein Mi
nimum erreicht.
Nun erreicht der Verschlußkopf 224 mit dem Stoßboden 208 den
Patronenboden und schiebt die erste Patrone 502 nach vorne.
Dabei verschiebt sich der Anlenkzapfen 512 am Gurtglied 508
der zweiten Patrone 504 im Langloch des Vorsprungs 510 am
Gurtglied 508 der ersten Patrone. Die beiden Schieber 342,
344 kehren ihre Bewegungsrichtung um und beginnen, sich mit
ihren Schieberzapfen 346, 348 auseinanderzubewegen.
In dieser Relativlage der beiden Schieber 342, 344 über
greift, wie bereits oben erörtert, der zweite Schieber 344
die Außenklinke 352 und hindert sie daran, zu schwenken.
Die Außenklinke 352 schiebt somit die zweite Patrone 504
entgegen der Einlaufrichtung von der ersten Patrone 502 weg,
wobei der Anlenkzapfen 512 des Gurtglieds 508 der zweiten
Patrone 504 aus der Erweiterung im Langloch des zugewandten
Vorsprungs 510 herausgezogen wird.
Die zweite Patrone 504 bewegt sich weiter nach außen, bis
sie an der Schwenkklinke 358 zum Stillstand gelangt (Lage
der Fig. 7). Hierbei hat die zweite Patrone dem vorbeilau
fenden Verschlußkopf 224 Platz gemacht, ebenso wie die In
nenklinke 354 und die feste Stütze 360, die beide von der
ersten Patrone 502 zurückgefahren sind, um den Verschlußkopf
224 vorbei zulassen. Die seitliche Abstützung der Patrone 502
ist nun nicht mehr nötig, da sie sich mit dem vorderen Teil
bereits im Patronenlager 108 befindet und mit dem Patronen
boden am Stoßboden 208 gehalten ist.
Wenn die Patrone 502 abgefeuert wird, dann befinden sich al
le Elemente der Zubringereinrichtung in der in Fig. 7 ge
zeigten Lage.
Nun beginnt der Verschlußrücklauf, und die bisher beschrie
bene Bewegungsfolge läuft in umgekehrter Reihenfolge wieder
ab.
Beim Ausziehen der abgeschossenen Patronenhülse nähern sich
die Innenklinke 354 und feste Stütze 360 an diese an und
führen sie.
Dann bewegen sich die beiden Schieber 342, 344 mit ihren
Schieberzapfen 346, 348 rasch auseinander, wobei die
Schwenkklinke 358 die bisher zweite Patrone 504 und jetzt
erste Patrone 502 bis in die Lage der Fig. 4 nachführt, wo
sie vom Sperrhebel 362 hintergriffen wird.
Dabei verhindert der feste Anschlag 356 oder 360, daß die
Patrone 502 zu weit gefördert wird.
An der Außenseite des Gehäuses 102 ist unter der linken Ein
lauföffnung 118 eine nach außen und unten gekrümmte Gurtfüh
rungsbühne 376 angebracht. Wird die rechte Einlauföffnung
116 für den Gurteinlauf benutzt, dann kann sie aufgrund ih
res symmetrischen Aufbaus auch abgenommen, umgedreht und
unter der rechten Einlauföffnung 116 angebracht werden.
Auch der Sperrhebel 362 kann vor der rechten Einlauföffnung
116 angebracht werden.
An die Gurtführungsbühne 376 schließt im Gehäuse 102 höhen
gleich ein horizontaler Führungstisch 364 an, der hinter dem
Patronenlager 108 einen Durchbruch aufweist, der von einen
höhengleichen Patronenauflagefinger 366 überbrückt ist.
Dieser ist rechts unter der angrenzenden Kante des Führungs
tisches 364 an einer zur Längsmitte 114 parallelen Achse
schwenkbar gelagert und wird durch eine Feder nach oben ge
drückt, wobei der genannte Durchbruch im Führungstisch 364
seine obere Endlage festlegt.
Der Patronenauflagefinger 366 ist nach rechts unten über die
Lagerung hinaus durch einen Führungshebel 368 verlängert,
dessen Ende einen Führungshebel-Mitnehmer 370 bildet.
Dieser Führungshebel-Mitnehmer 370 ist in Zuordnung zur Be
wegung des Masseverschlusses 202 so angeordnet, daß dann,
wenn die vorderste Patrone 502 in das Patronenlager 108 ein
geführt werden soll, der Verschlußträger 228 (in Fig. 7 ge
strichelt gezeigt) gegen den Führungshebel-Mitnehmer 370 an
läuft und dabei den Patronenauflagefinger 366 soweit nach
unten wegschwenkt (Fig. 7), daß sich die Patrone 502 trotz
ihres überstehenden Randes und trotz des unteren, abgeflach
ten Vorsprungs 514 des Gurtglieds 508 genau koaxial zum Pa
tronenlager 108 und damit zur Längsmitte ausrichten kann.
Um zu verhindern, daß der Patronenauflagefinger 366 unter
der Einwirkung von Stößen unkontrolliert nach unten
schwingt, ist unter dem linken Rand des genannten Durch
bruchs im Führungstisch 364 ein Klemmhebel 372 um eine zur
Längsmitte 114 parallele Achse schwenkbar angebracht, der
das freie Ende des Patronenauflagefingers 366 untergreift
und damit festlegt.
Der Klemmhebel 372 ist an seiner Unterseite mit einem Klemm
hebel-Mitnehmer 374 versehen, der vom Verschlußträger 228
ebenso wie der Führungshebel-Mitnehmer 370 hochgedrückt wer
den kann, um den Führungshebel 368 freizugeben (Fig. 7).
Wie ersichtlich, ist der Patronenauflagefinger 366 nur dann
weggeschwenkt, wenn die Patrone 502 gerade in das Patronen
lager 108 eingeführt oder deren Patronenhülse aus diesem
ausgezogen wird.
Alle oben beschriebenen Elemente, die in unmittelbare Berüh
rung mit dem Patronengurt 500 gelangen, sind vorzugsweise
mindestens zweimal in Längsrichtung der Waffe nebeneinander
liegend angeordnet, um sicherzustellen, daß die Patronen
502, 504, 506 während des gesamten Zubringebetriebes stets
parallel zur Längsmitte 114 ausgerichtet sind und bleiben.
Beiderseits der für den Gurteinlauf benutzten Einführöffnung
118 befindet sich, wie in Fig. 2 gezeigt, eine um eine auf
rechte Achse drehbar gelagerte Patronengurt-Führungsrolle
378, deren Durchmeser etwa dem einer Patrone 502, 504, 506
entspricht. Hierdurch wird ein sauberer Gurteinlauf gewähr
leistet.
Diese Patronengurt-Führungsrollen 378 können auch an der an
deren Einführöffnung 116 angebracht werden.
Die Abzugseinrichtungsgruppe 400
Die Abzugseinrichtungsgruppe weist die eigentliche Abzugs
einrichtung 402 auf, die in einem gehäuseartigen Kasten un
tergebracht ist, der an der Rückseite der Endabdeckung 110
des Gehäuses 102 angebracht ist und zwischen den beiden
Handgriffen 146, 148 sitzt.
Beiderseits des Kastens ist in ergonomischer Zuordnung zu
den Handgriffen 146, 148 jeweils eine Daumenplatte 406 an
gebracht, die als, Abzug dient und mit dem Abzugshebel 404 so
verbunden ist, daß sich beim Niederdrücken einer oder beider
der Daumenplatten 406 der Abzugshebel 404 mit seinem freien
Ende hebt, dabei den Abzugsstollen 230 freigibt und somit
den Masseverschluß 202 nach vorne schnellen läßt.
Unterhalb der Daumenplatte sitzt an einer oder jeder Seiten
wand des Kastens ein Sicherungs- und Feuerwahlhebel, der
drehfest auf einer Welle 408 (Fig. 10) angebracht ist.
Der Sicherungs- und Feuerwahlhebel hat ebenso wie die Welle
408 drei Drehlagen: S (Sicher), E (Einzelfeuer) und D (Dau
erfeuer). Die in Fig. 10 gezeigte Stellung ist die Drehlage
S (Sicher).
Der Aufbau der zugeordneten Sicherungs- und Feuerwahlein
richtung ist herkömmlich und hier nicht gezeigt; in der
Drehlage S sind die Daumenplatten 406 und der Abzugshebel
404 arretiert, in den anderen Drehlagen freigegeben; zusätz
lich wird in der Drehlage E nach einmaligem Schwenken des
Abzugshebels 404 die Verbindung zwischen diesem und den Dau
menplatten 406 unterbrochen, so daß der Abzugshebel 404 nach
Auslösung eines Schusses seine Abzugsstollen-Haltelage wie
der einnehmen kann, auch wenn die Daumenplatten 406 nieder
gedrückt bleiben; in der Drehlage D sind Daumenplatten 406
und Abzugshebel 404 ständig fest bewegungsverbunden.
Zusätzlich zur beschriebenen, bekannten Sicherungseinrich
tung hat aber die Welle 408 zusätzlich einen unrunden, in
Fig. 10 gezeigten Steuerabschnitt, der vom gegabelten Ende
des einen Schenkels (Abstützschenkels) 418 eines Sicherungs-
Winkelhebels 424 umgriffen ist.
In der gezeigten Sicherungslage S wird der gegabelte Ab
stützschenkel 418 mit seiner hinteren Endkante gegen einen
Anschlag 420 angedrückt. In der Einzelfeuer- und Dauerfeuer
lage E und D wird dagegen der Abstützschenkel 418 durch den
unrunden Steuerabschnitt der Welle 408 vom Anschlag 420 weg
bewegt.
Der Sicherungs-Winkelhebel 424 ist im Bereich seines Schei
tels schwenkgelagert und weist als zweiten Schenkel einen
Fanghaken 412 auf, der sich in der Sicherungslage S nach
vorne bis über den Fangvorsprung 232 des Masseverschlusses
202 hinaus erstreckt und diesen umgreift.
Auf dem Sicherungs-Winkelhebel sitzt ferner ein Nocken 410,
der eine Abflachung aufweist, die in der gezeigten Siche
rungslage S flächig gegen eine Druckplatte 422 anliegt, die
ihrerseits schwenkbar gelagert ist und von einer Feder gegen
den Nocken 410 hin belastet ist.
Wie in Fig. 10 gezeigt, haben der Fangvorsprung 232 und das
freie Ende des Fanghakens 412 eine komplementäre Ausbildung,
so daß sie sich fest gegenseitig hintergreifen und mitein
ander verhaken können, wenn der Masseverschluß 202 etwa in
folge eines Bruchs des Abzugshebels 404 trotz der Wahl der
Sicherungslage S beginnt, sich nach vorne zu bewegen.
Im Gegensatz zur Drehlage S ist in den Drehlagen E und D der
Welle 408 der Sicherungs-Winkelhebel 424 so verschwenkt, daß
das hakenartig gekrümmte freie Ende des Fanghakens 412 aus
der Bewegungsbahn des Fangvorsprungs 232 herausgehoben ist
und die freie Bewegung des Masseverschlusses 202 nicht be
hindert.
Bricht allerdings der Abstützschenkel 418, so daß der Siche
rungs-Winkelhebel nicht mehr auf die Drehlage der Welle 408
anspricht, dann bringt die Druckplatte 422 den Nocken 410
und damit den Fanghaken 412 in die gezeigte Sicherungslage
S.
Infolge der Formgebung der Hakenanordnung ist bei deren Ein
griff der Fanghaken 412 festgelegt und damit die Welle 408
blockiert, so daß es nicht möglich ist, die Waffe zu entsi
chern und somit ungewollt gleichzeitig abzufeuern.
Die voranstehend beschriebene, eigentliche Abzugseinrichtung
löst den Masseverschluß 202 aus, nicht aber den eigentlichen
Zündvorgang. Dieser wird von der in Fig. 9 schematisch dar
gestellten Zündeinrichtung ausgelöst, und zwar in Zuordnung
zur präzisen Lage des Masseverschlusses 202; es wurde weiter
oben bereits darauf hingewiesen, daß bei der erfindungsge
mäßen Waffe das Einhalten eines genau definierten Zündzeit
punktes innerhalb engster Toleranzen besonders wichtig ist.
Wie bereits bei der Beschreibung der Gehäusegruppe 100 er
läutert, erstreckt sich längs der Bewegungsbahn des Ver
schlußkopfes 224 am rechten Gehäusesteg 122 eine Steuerkurve
138 für die Schlagbolzenhülse 416 und am linken Gehäusesteg
124 eine Steuerkurve 140 für den Schlagbolzen 414.
Die Schlagbolzenhülse 416 weist einen stabförmigen, vorderen
Teil und einen kolbenartigen, hinteren Teil auf, die in der
mit einem entsprechenden Durchmesser bemessenen Axialbohrung
212 des Verschlußkopfes 224 hin- und herbeweglich aufgenom
men ist.
Beide Teile sind von einer Hülsen-Längsbohrung 426 durch
setzt, mit einem einem vorderen, engen Durchlaß für die
Schlagbolzenspitze, einem Hauptabschnitt für den Schlagbol
zenschaft und einem erweiterten Endabschnitt zur Aufnahme
des verdickten Schlagbolzenendes.
Am Außenumfang des erweiterten Endabschnitts befindet sich
eine als Führungshebel-Aufnahme 428 ausgebildete Vertiefung.
Der Schlagbolzen 414 weist, wie bereits angedeutet, eine
Schlagbolzenspitze, einen schlanken, mit Führungs-Ringvor
sprüngen versehenen Schlagbolzenschaft und ein verdicktes
Schlagbolzenende mit einer nach hinten offenen Sackbohrung
auf, die zur Aufnahme einer Schlagfeder (nicht gezeigt) aus
gebildet ist.
An der Außenseite des verdickten Schlagbolzenendes ist an
diesem ein durchbohrter Quervorsprung ausgebildet; die zu
ihrem Ende hin konisch erweiterte Bohrung des Quervorsprungs
bildet eine Spannhebel-Aufnahme 434.
Das hintere Ende der Axialbohrung 212 im Verschlußkopf 224
ist von einer Federabstützbüchse 444 verschlossen, auf deren
Boden sich die in der Sackbohrung im verdickten Schlagbol
zenende aufgenommene Schlagfeder abstützt.
Der Verschlußkopf 224 ist von oben her bis zu seiner Axial
bohrung 212 an den Stellen, an denen die Bewegungsbereiche
der Führungshebel-Aufnahme 428 und der Spannhebel-Aufnahme
434 liegen, geschlitzt; innerhalb der so gebildeten Schlitz
anordnung liegen hintereinander drei an einer jeweils zuge
hörigen, horizontalen Querachse im Verschlußkopf 224 gela
gerte Steuerelemente.
Das vorderste dieser Steuerelemente ist ein Führungshebel
430, der wie eine Wiege geformt ist und mit seinen beiden
vorspringenden Enden an der Steuerkurve 138 für die Schlag
bolzenhülse 416 entlangläuft.
Wie ersichtlich, ist die Kipplage des Führungshebels 430 ab
hängig von der Formgebung der Steuerkurve 138.
Der Führungshebel 430 weist einen rechtwinklig abstehenden,
fest angebrachten Mitnahmefinger 432 auf, dessen kugelig
verdicktes freies Ende in der Führungshebel-Aufnahme 428
sitzt.
Die Kipplage des Führungshebels 430 bestimmt somit zwangs
weise die axiale Lage der Schlagbolzenhülse 416.
Die Steuerkurve 138 ist so ausgebildet, daß der Führungshe
bel 430 nur in jenem Bereich der Verschlußbewegung seine
vordere Lage einnehmen kann, in dem auch die Zündung erfol
gen soll. Da aber der von Teilen der Axialbohrung 212 und
der Hülsen-Längsbohrung 426 gebildete Durchlaß für die Spit
ze des Schlagbolzens 414 nur dann kurz genug ist, um die
Schlagbolzenspitze in einer für die Zündung ausreichenden
Länge hindurchtreten zu lassen, wenn sich die Schlagbolzen
hülse 416 in ihrer vorderen Lage befindet, ist nur in dem
vorgeschriebenen engen Bereich der Verschlußbewegung, in dem
die Zündung erfolgen muß, eine solche Zündung überhaupt mög
lich.
Das mittlere Steuerelement ist ein Spannhebel 436, der wie
der Führungshebel 430 wiegenartig ausgebildet ist und an der
Steuerkurve 140 entlangläuft, die seine Kipplage um seine
Lagerung erzwingt.
Im Gegensatz zum Führungshebel 430 ist am vorderen, an der
Steuerkurve 140 ablaufenden Ende des Spannhebels 436 eine
Rolle angebracht, die die beim Spannen der Schlagfeder auf
zubringenden Kräfte überträgt.
Das hintere Ende des Spannhebels 436 ist durch eine Rastver
tiefung ausgespart, die der Drehachse des dritten Steuerele
ments (das weiter unten beschrieben wird) zugewandt ist.
Der Spannhebel weist einen etwa rechtwinklig abstehenden,
fest angebrachten Spannfinger 440 auf, mit einem kugeligen
freien Ende, das in der Spannfinger-Aufnahme 434 sitzt.
Angesichts der hohen, beim Spannen der Schlagfeder zu über
tragenden Kräfte sind der Spannfinger 440 und die Spannfin
ger-Aufnahme 434 größer bemessen als der Mitnahmefinger 432
und die Mitnahmefinger-Aufnahme 428.
Das dritte, hinterste Steuerelement ist ein Auslöser 442,
der als zweiarmiger Winkelhebel ausgebildet ist, dessen ei
ner (hinterer) Arm gegen die Steuerkurve 140 oder eine eige
ne Steuerkurve angedrückt wird und auf dieser abläuft; der
andere (vordere) Arm weist an seinem freien Ende eine Rast
nase 438 auf, die bei gespannter Schlagfeder in die Rastver
tiefung an der Rückseite des Spannhebels 436 einfällt.
Wie ersichtlich, kann die Steuerkurve 140 eine Kippbewegung
des Auslösers 442 veranlassen, dessen Rastnase dann aus der
Rastvertiefung herausgeschwenkt wird, woraufhin der Spannhe
bel freigegeben wird und die Schlagfeder abschlagen kann,
vorausgesetzt, die örtliche Ausbildung der Steuerkurve 140
läßt dies zu.
In Fig. 9 ist die Position der Zündeinrichtung gezeigt die
sie ganz kurz vor der Zündung einnimmt, also am vorderen
Ende der Steuerkurven 138, 140.
Der Führungshebel 430 hat bereits die Kipplage eingenommen,
in welcher er die Schlagbolzenhülse 416 in ihre vorderste
Lage versetzt hat. Der Spannhebel ist bereits über die
vorderste Abschrägung der Steuerkurve 140, die sein Kippen
zum Spannen der Schlagfeder veranlaßt, nach vorne hinwegge
laufen, liegt aber nicht gegen diese Steuerkurve 140 an, da
er vom Auslöser 442 über den Eingriff Rastvertiefung/Rastna
se in seiner Lage gehalten wird. Wenn dieser Auslöser, was
unmittelbar bevorsteht, von der Steuerkurve 140 nach hinten
gekippt wird, dann kann der Spannhebel kippen, die Schlagfe
der kann sich entspannen und der Schlagbolzen kann nach vor
ne schnellen und die Patrone zünden.