DE4344683A1 - Wand aus Planziegeln - Google Patents
Wand aus PlanziegelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wand aus aufeinander gesetzten
Formsteinen, insbesondere aus Planziegeln, wobei die Formsteine
bzw. die Planziegel eine Mehrzahl von senkrechten, durch Stege
begrenzte Hohlräume aufweisen. Die Erfindung betrifft weiter
ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Wand.
Es ist bekannt, zur Herstellung einer Wand Planziegel zu be
nützen, wobei die Ziegel senkrecht verlaufende Hohlräume auf
weisen, die jeweils durch Stege begrenzt sind. Die Hohlräume
ergeben einen besseren Wärmeisolationswert im Vergleich zu
Vollziegeln. Auch wird das Gewicht der Steine verringert, so
daß auch Ziegel größerer Abmessungen verarbeitet werden können,
wodurch eine Beschleunigung des Arbeitsablaufes erreicht wird.
Wird zwischen den einzelnen Steinlagen eine Mörtelschicht in
einer Dicke von etwa zehn Millimetern angeordnet, ergibt sich,
daß ein nicht unbeträchtlicher Teil der Mörtelmasse in die
Hohlräume fällt, was unerwünscht ist. Werden Planziegel ver
arbeitet, also Ziegel, die durch zusätzliche Maßnahmen eine
sehr ebene Oberfläche und eine gleichmäßige Steinhöhe auf
weisen, genügt es, wenn der Planziegel in einer dünnen Mörtel
schicht von etwa zwei bis drei Millimeter verlegt wird. Diese
Mörtelschicht erlaubt noch ein Ausrichten der Steine. Der
gegenseitige Zusammenhalt der einzelnen Steinlagen ist sicher
gestellt. Im allgemeinen wird hierbei zwischen den einzelnen
Steinen einer Steinlage kein Mörtel verwendet. Die einzelnen
Steine greifen vielmehr mit Vorsprüngen und Aussparungen in
einander, so daß ein ausreichender Verbund erhalten wird. Der
Vorteil dieser Bauweise besteht darin, daß nur sehr geringe
Mörtelmassen verwandt werden. Die in das Mauerwerk eingebrachte
Feuchtigkeit ist daher gering. Der Arbeitsablauf wird be
schleunigt.
Bei der Verlegung der Steinlagen im Dünnbettmörtel ergibt sich
nun das Problem, daß die einzelnen Hohlräume der aufeinander
stehenden Steine zu langen Kanälen verbunden werden, die zum
Teil über eine Geschoßhöhe reichen. Während bei einem üblichen,
herkömmlichen Mörtelbett von etwa zehn Millimeter die Hohlräume
praktisch jeweils verschlossen werden, ist dies bei einer
dünnen Mörtelschicht nicht mehr der Fall. Der Mörtel haftet nur
auf den Endflächen der Stege.
Die sich ergebenden langen, senkrechten Kanäle verschlechtern
die Isolationswirkung gegen Wärme und Schall. Es wird eine
Schalleitung erhalten, und in den langen Kanälen kann sich auch
eine Konvektionsströmung ausbilden, die den Wärmetransport
verbessert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wand aus
Planziegeln derart weiter zu entwickeln, daß die Nachteile, die
sich aus der Dünnbettmörtelung ergeben können, vermieden
werden. Dabei sollen aber alle Vorteile dieser Arbeitsweise
beibehalten bleiben.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe geht die Erfindung aus von
einer Wand der eingangs angegebenen Gattung. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, daß zwischen den Steinlagen flächige Ge
bilde vorgesehen sind, die die Hohlräume wenigstens teilweise
verschließen. Ein derartiges flächiges Gebilde kann beispiels
weise eine Folie sein, die aus Kunststoff oder auch aus Metall
oder einem anderen Werkstoff bestehen kann.
Durch die Einlage eines derartigen flächigen Gebildes in die
Fuge zwischen zwei Stein lagen wird ein sicherer Verschluß der
Hohlräume der einzelnen Planziegel erreicht. Dabei verschließt
bereits das flächige Gebilde diese Hohlräume. Andererseits
dient das flächige Gebilde auch als Unterlage beispielsweise
für den Dünnbettmörtel, so daß nach dem Aushärten sicher ab
geschlossene Hohlräume entstehen, die sich nur über eine Stein
höhe erstrecken.
Wenn vorstehend von Mörtel gesprochen wird, so ist dies nicht
einschränkend zu verstehen. Die Erfindung kann in gleicher
Weise auch dann angewandt werden, wenn zwischen den einzelnen
Steinlagen mit Klebern gearbeitet wird, wobei die Zusammen
setzung des einzelnen Klebers oder des Mörtels sinngemäß frei
wählbar ist.
Die Erfindung ist auch dann anwendbar, wenn das Mauerwerk als
Trockenmauerwerk ausgebildet wird, wenn also die einzelnen
Steinlagen ohne Mörtel aufeinandergesetzt werden. Auch bei
dieser Bauweise ergibt sich das Problem, daß vorgesehene Hohl
räume in der fertigen Wand lange Kanäle bilden können.
Die Erfindung ist vorzugsweise bei Planziegeln anwendbar, also
bei solchen Ziegeln, die durch besondere Maßnahmen auf der
Ober- und Unterseite exakt ebene Flächen besitzen. Die Erfin
dung ist jedoch nicht auf solche Planziegel beschränkt. Sie
kann immer dann angewandt werden, wenn die einzelnen Ziegel
eine Verarbeitung im Dünnbettmörtel zulassen.
Die Erfindung ist auch nicht ausschließlich auf Ziegelsteine
ausgerichtet. Auch bei einer Verwendung anderer Formsteine kann
die Erfindung angewandt werden.
Es ist gefunden worden, daß als flächiges Gebilde nicht nur
Folien verwendbar sind. Auch Netze, Gitter oder Geflechte
können für die erfindungsgemäßen Zwecke angewandt werden. Es
ist nämlich nicht notwendig, daß die einzelnen Hohlräume der
einzelnen Steinlagen vollständig verschlossen sind, um die an
gestrebte Wirkung zu erreichen. Auch schon dann, wenn im
Bereich der Fuge zwischen den einzelnen Steinlagen der Quer
schnitt der Hohlräume stark reduziert wird, wird sich keine
nennenswerte Konvektionsströmung mehr ausbilden können. Auch
die Schallübertragung wird stark vermindert bzw. ganz unter
bunden.
Netze, Gitter oder dergleichen ergeben weiter den Vorteil, daß
die Kleber- oder Mörtelschichten oberhalb und unterhalb des
Netzes bzw. Gitters durch die Öffnungen im Netz oder derglei
chen verbunden sind, was den Zusammenhalt der Wand verbessert.
Bei der Erfindung können die flächigen Gebilde auch eine ge
wisse Steifheit besitzen, so daß sie plattenartig ausgebildet
sind und als Platten auf eine Steinlage aufgelegt werden.
In der Regel werden die flächigen Gebilde in eine Kleber- oder
Mörtelschicht eingelegt und dann durch eine Kleber- oder
Mörtelschicht abgedeckt. Wenn die flächigen Gebilde Gitter oder
Netze sind, genügt in vielen Fällen, die Kleber- oder Mörtel
schicht nur einseitig aufzubringen, da die Öffnungen im Gitter
oder Geflecht das Durchdringen auf die andere Seite des flä
chigen Gebildes zulassen, so daß ein sicherer Verbund der
einzelnen Steinlagen gewährleistet ist.
Für die flächigen Gebilde können verschiedene Materialien Ver
wendung finden, so können beispielsweise Metallfolien, zum
Beispiel Alufolien angewandt werden sowie Folien aus Kunst
stoff, vorzugsweise aus Polyäthylen. Auch die Verwendung von
Faservliesen, Kork, Pappe oder Schaumstoff ist möglich. Die
Verwendung von nicht brennbaren Materialien ist in der Regel zu
bevorzugen, wobei jedoch zu beachten ist, daß in Anbetracht der
dünnen Schichten die Brennbarkeit der Zwischenschicht eine
untergeordnete Rolle spielt.
Günstig ist es, wenn die flächigen Gebilde von einer Vorrats
rolle abrollbar sind.
Die flächigen Gebilde können auch bereits eine Mörtel- oder
Klebermasse umfassen zur Haftung an mindestens einer der Stein
lagen. Auf diese Weise wird in dem Arbeitsgang, in dem die
flächigen Gebilde aufgebracht werden, auch die Mörtel- oder
Kleberschicht aufgebracht, was den Arbeitsablauf beschleunigt.
Dabei sieht die Erfindung insbesondere vor, daß die Mörtel-
oder Klebermasse mit dem Aufbringen auf die Steinlage aktivier
bar ist, also beispielsweise befeuchtet wird, so daß der Mörtel
auszuhärten beginnt. Das Befeuchten kann dabei eine zusätzliche
Maßnahme sein. Es ist aber auch möglich, das Befeuchten mit dem
Abziehen von einer Vorratsrolle zu kombinieren. Die Befeuchtung
kann auch kurz vor dem Aufbringen erfolgen, um das Abfallen des
Mörtels oder Klebers von dem flächigen Gebilde beim Auflegen
auf die Steinlage auszuschließen.
Bei einer anderen Variante der Erfindung besteht das flächige
Gebilde aus einem Schmelzkleber oder weist eine Schmelzkleber
schicht auf. In diesem Fall ist ein Erwärmungsvorgang einzu
schalten, beispielsweise durch übliche Heizmittel, also durch
Strahler, Warmluft oder dergleichen. Das Aktivieren des
Schmelzklebers kann auch durch eine sinngemäße Erwärmung der
Unterseite der nächsten Steinlage vor dem Aufsetzen erfolgen.
Bei einer weiteren Variante der Erfindung weist das flächige
Gebilde mindestens einseitig eine abziehbare Abdeckfolie auf.
Durch eine sinngemäße Ausbildung einer Vorratsrolle kann die
Abdeckfolie bei der Abrollung von der Vorratsrolle abgezogen
werden.
Die vor stehend aufgeführten Anwendungsbeispiele der Erfindung
stimmen insofern sämtliche überein, als zwischen den Steinlagen
flächige Gebilde vorgesehen sind, wobei diese flächigen Gebilde
jeweils auf die untere Steinlage aufgelegt und von der nächsten
Steinlage abgedeckt werden.
Die Erfindung läßt sich aber auch auf andere Weise verwirk
lichen, und zwar dadurch, daß die Hohlräume der verwandten
Formsteine, insbesondere der Planziegel, einseitig verschlossen
sind. Bei dieser Ausbildungsform der Erfindung werden also
besonders vorbereitete Steine verwandt. Dabei können beispiels
weise die Planziegel mit einer Abdeckung versehen sein, die
durch einen besonderen Arbeitsgang aufgebracht wird. Nach einem
besonderen Verfahren zur Herstellung eines Planziegels für eine
Wand gemäß der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß die Hohl
räume nach dem Formen vor dem Fertigbrennen einseitig zuge
strichen werden.
Nach einem weiteren Verfahren zur Herstellung einer Wand gemäß
der Erfindung, wobei Formsteine, insbesondere Planziegel mit je
einer Mehrzahl durch Stege begrenzter Hohlräume lagenweise
aufeinandergesetzt werden, wird vorgeschlagen, daß im wesent
lichen auf jede Lage aus einem Spender eine Folie aufgelegt und
die nächste Lage auf die Folie aufgesetzt wird. Bei einem
solchen Verfahren ist es günstig, wenn die Folie beim Austritt
aus dem Spender mit Kleber versehen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch aber nicht maßstäblich dargestellt.
Es ist ein Teil einer Wand, teilweise im Schnitt dargestellt.
Von der unteren Steinlage 1 sind die Steine 2 und 3 erkennbar,
die miteinander die Stoßfuge 4 begrenzen. Diese Stoßfuge 4
bleibt in der Regel mörtelfrei.
Von der oberen Steinlage 5 sind die Steine 6 und 7 gezeigt.
Auch deren Stoßfuge 8 ist mörtelfrei.
Die obere Fläche 9 der Steine 2 und 3 der unteren Steinlage 1
und auch die untere Fläche 10 der Steine 6 und 7 der oberen
Steinlage 5 sind vorzugsweise durch besondere Maßnahmen, zum
Beispiel durch Schleifen plan.
Alle verwandten Steine 2, 3, 6 und 7 besitzen Hohlräume 11, die
untereinander durch Stege 12 getrennt sind. Die äußere Begren
zung 13 jedes Steines kann etwas dickwandiger als die Stege 12
ausgebildet sein, ohne daß dies für die Erfindung wesentlich
wäre.
Auf die obere Fläche 9 der unteren Steinlage 1 wird nun bei
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine dünne Mörtel
schicht 14 aufgebracht. Diese dünne Mörtelschicht findet im
Bereich der Hohlräume 11 keinen Halt und fällt nach unten. Ohne
die Maßnahme der Erfindung wurden nach dem Aufsetzen der oberen
Steinlage 5 die Hohlräume 11 längere Kanäle bilden, was aus
verschiedenen Gründen unerwünscht ist.
Gemäß der Erfindung wird nun auf die Mörtelschicht 14 ein
flächiges Gebilde, beispielsweise eine Folie 15 aufgebracht und
diese Folie 15 durch eine weitere Mörtelschicht 16 abgedeckt.
Werden nun die Steine 6 und 7 der oberen Steinlage 5 aufge
setzt, stehen die die Hohlräume 11 begrenzenden Stege 12 auf
einander. Die Hohlräume 11 der verschiedenen Steinlagen sind
jedoch voneinander getrennt. Die angestrebte Wirkung der Folie
15 wird schon bei sehr dünnen Folien erreicht, beispielsweise
bei Stärken von 0,1 Millimeter oder auch weniger.
Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung
weitergehenden Schutzes.
Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Haupt
anspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches
hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale
der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden,
können im Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher
Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der Technik
beansprucht werden.
Claims (14)
1. Wand aus aufeinander gesetzten Formsteinen, insbesondere
aus Planziegeln, wobei die Formsteine bzw. die Planziegel
eine Mehrzahl von senkrechten, durch Stege begrenzte
Hohlräume aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Steinlagen (1, 5) flächige Gebilde (15) vorgesehen
sind, die die Hohlräume (11) wenigstens teilweise ver
schließen.
2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
flächigen Gebilde Folien (15) sind.
3. Wand nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Gebilde Gitter
oder Netze sind.
4. Wand nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Ge
bilde (15) in eine Kleber- oder Mörtelschicht (14, 16)
eingebettet sind.
5. Wand nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Ge
bilde (15) von einer Vorratsrolle abrollbar sind.
6. Wand nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die flächigen Ge
bilde eine Mörtel- oder Klebermasse umfassen zur Haftung
an mindestens einer der Steinlagen (1, 5).
7. Wand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mörtel- oder Klebermasse des flächigen Gebildes im Zu
sammenhang mit dem Aufbringen auf die Steinlage (1)
aktivierbar ist.
8. Wand nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Gebilde
(15) aus einem Schmelzkleber besteht oder eine Schmelz
kleberschicht aufweist.
9. Wand nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige Gebilde
(15) mindestens einseitig eine abziehbare Abdeckfolie
aufweist.
10. Wand aus aufeinander gesetzten Formsteinen, insbesondere
aus Planziegeln, wobei die Formsteine bzw. Planziegel
eine Mehrzahl senkrechter, durch Stege begrenzte Hohl
räume aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohl
räume (11) der Formsteine, insbesondere der Planziegel,
einseitig verschlossen sind.
11. Wand nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Planziegel mit einer Abdeckung versehen sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Planziegels für eine Wand
nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlräume nach dem Formen und vor dem Fertig
brennen einseitig zugestrichen werden.
13. Verfahren zur Herstellung einer Wand, wobei Formsteine,
insbesondere Planziegel mit je einer Mehrzahl durch Stege
begrenzter Hohlräume lagenweise aufeinander gesetzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen auf
jede Lage aus einem Spender eine Folie aufgelegt und die
nächste Lage auf die Folie aufgesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Folie beim Austritt aus dem Spender mit Kleber ver
sehen wird.
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