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Maschine zum Strecken von Drähten oder Stäben mittels um das Arbeitsstück
herumlaufender, radial wirkender Hämmer. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom z. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Niederlanden vom
20. März 1924 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Strecken
von Drähten oder Stäben mittels um das Arbeitsstück herumlaufender, radial wirkender
- Schlagkörper. Derartige Maschinen werden z. B. zum Hämmern von Drähten oder Stäben
aus schwer schmelzbarem Stoff, wie Wolfram oder Molybdän, benutzt; die umlaufenden
Schlagkörper werden durch die Zentrifugalkraft gegen drehbare Rollen geschleudert
und infolgedessen auf das Arbeitsstück zurückgeworfen.
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Die Rollen sind drehbar in einem ortsfesten Gehäuse oder in einem
dreibaren Käfig gelagert, der beim Hämmern mit geringer Geschwindigkeit anfängt,
sich mitzudreheii. Im letzteren Falle ist der drehbare Käfig in einem ortsfesten
Gehäuse gelagert.
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Um ein gleichmäßiges Arbeitsprodukt zu erhalten, ist es erwünscht,
daß das, Arbeitsstück mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Hämmermaschine
hindurchgeführt wird. Es sind daher bereits Vorrichtungen vorgesehen, die das gehämmerte
Arbeitsstück mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Hämmermaschine hindurchführen.
Bei den bisher üblichen Bauarten jedoch befindet sich diese Vorrichtung in verhältnismäßig
großer Entfernung von der Hämmermaschine, da zwischen den Schlagkörpern und der
Durchführungsvorrichtung die Welle mit Riemenscheibe, die zum Antrieb und als Stütze
des Hammerkopfes dient, angeordnet ist. Bei diesen bekannten Vorrichtungen muß somit
der Draht über eine bestimmte Strecke von Hand durch die Hämmerinaschine geschoben
oder gezogen werden, und es hat sich erwiesen, daß dies Unregelmäßigkeiten des gehämmerten
Arbeitsstückes zur Folge hat. Dieser Nachteil macht sich insbesondere geltend, wenn
Stäbe von verhältnismäßig großem Durchmesser und geringer Länge gehämmert werden
und der von Hand durch die Maschine -ezo#ene I I Teil einen erheblichen Teil des
Stabes bildet. Die Durchführungsvorrichtung auf der Seite der Maschine aufzustAlen,
wo das Arbeits.-stück eintritt, ist nicht möglich, wenn das Material
heiß
gehämmert werden muß, wie es z. B. bei Wolfram oder Molybdän der Fall ist, da die
kalten Durchführungswalzen das Material zu stark abkühlen würden.
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Zweck der Erfindung ist nun, die Maschine derart zusammenzusetzen,
daß die Vorrichtung zum Hindurchführen des Arbeitsstückes, so nahe als möglich,
und auf jeden Fall näher als bei den üblichen Maschinen, an den umlaufenden Schlagkörpern
angeordnet ist.
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Zu diesem Zweck wird die Vorrichtung so gebaut, daß die Schlagkörper
ihre umlaufende Bewegung von einem um dieselbe Achse wie die Hämmer drehbaren Körper
bekommen, der von einem festen Teil unterstützt wird, welcher sich konzentrisch
zu dieser Achse in der Nähe der Hämmerebene befindet.
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Unter der Hämmerebene versteht man die senkrecht zur Hauptachse der
Maschine stehende Ebene, die durch den auf das Arbeitsstück treffenden Teil der
Hämmer geht.
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Der ortsfeste, sich in der Nähe der Hämmerebene erstreckende Teil
kann sielbstverständlich auch diese Ebene schneiden oder ganz oder teilweise mit
ihr zusammenfallen.
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Zweckmäßig wird der drehbare Körper von einem ortsfesten Gehäuse unterstützt,
das zugleich als Lager für die Rollen dient; ferner kann der drehbare Körper einen
zylindrischen, vorzugsweise mittels Kugel- oder Rollenlager auf einem entsprechenden
Teil des ortsfesten Gehäuses laufenden Teil haben.
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Mit Hilfe dieser \- orrichtung ist man imstande, die Walzen zum Weiterziehen
des gehämmerten Arbeitsstückes bedeutend näher an den umlaufenden Schlagkörpern
anzuordnen, als :es bei den üblichen Hämmermaschinen, möglich ist. Eine einfache
Bauart erhält man, wenn der drehbare Körper außer den Schlagkörpern auch die Vorrichtung
zum Weiterziehen des gehämmerten Arbeitsstückes, antreibt.
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Der drehbare Körper kann zu diesem Zwecke mit einer Schraubenradverzahnung
versehen sein, die ein Schraubenrad in Umdrehung versetzt, das eine oder mehrere
der Walzen zum Weiterziehen des gehämmerten Arbeitsstückes antreibt. Ein Zahnrad
kann sich mit dieser Walze auf einer in dem ortsfesten Maschinengestell ruhenden
wagerecht,--n Welle befinden, und die Gegenwalze mit einem zugehörigen Zahnrade
ist dann federnd angeordnet.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter, durch die Hauptachse der Maschine gelegter
Schnitt.
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Abb.2 ist ein wagerechter, durch \die Hauptachse gehender Schnitt
des mittleren Teiles der Maschine.
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Abb. 3 ist ein senkrechter Querschnitt nach der Linie 111-III in Abb.
i, und zwar von der oberen Hälfte der Maschine.
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Abb. 4. ist eine Hinteransicht der Maschine, auf der deutlich die
Vorrichtung zum Weiterziehen des gehämmerten Arbeitsstückes zu sehen ist.
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Die Maschine hat ein Gestell i, mit dein ein Gehäuse 2 ein Ganzes
bildet. In dem Gehäuse 2 ist ein Käfig 3, in dem Käfigrollen .1 drehbar gelagert
sind, fest angeordnet. Schlagkörper i9 und 2o, die beim Herumlaufen durch die Zentrifugalkraft
gegen die Käfigiol:en .1 geschleudert werden, werden durch eine drehbar auf dem
ortsfesten Gehäuse 2 gelagerte Riemenscheibe 7 angetrieben. Zu diesem Zweck ist
die Riemenscheibe mit einem Innenringe, 8 und das Gehäuse mit einem Außenringe 9
versehen, und zwischen beiden Ringen sind Reih-n von Kugeln io und i i angebracht
(Abb. i und ,;). Das Kugellager ist an der einen Seite durch eine mittels Bolzen
13 mit der Riemenscheibe 7 verbundene Scheibe 12 abgcschlossen, und der Ring 9 ist
durch einen mittels Bolzen 15 an dem Gehäuse 2 befestigten Schließring 14 an dem
Gehäuse 2 befestigt (Abb. i).
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Mit der Riemenscheibe 7 ist ein mit dem Hammerkopf 18 (Abb. 2) ein
Ganzes bildender Ring 17 verbunden. In der Rille des Hammerkopfe i8 können die Schlagkörper
i9 und 2o sich ein wenig hin und her bewegen. In diese Schlagkörper sind Matrizen
5 und 6 geschoben, die ausgewechselt werden können, damit das Hämmern von Arb#-itsstükken
von verschiedenem Durchmesser möglich ist. In den Schlagkörpern i9 und 2o sind Il.tmmerrolien
a i und z2 (Abb. i ) dr-hbar angebracht; eins Platte 2; ist mittels Bolzen
23 auf dem Hammerkopf 18 b°festigt und dient dazu, sowohl die Schlagkörper
i9 und 2o und die Hammerrollen 21 und 22 sowie die Käfigrol:en .1 einzuschließen.
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Der Hub der Härnmcr in radialer Richtuilg wird durch die Zentrumspitzen
2:1 und 26 in dem Hammerkopf 18 und durch den Ze:itium#zpitzen gegenüberliegende,
in V--rtiefungen der Hammerrollen 21 und 22 greifende Stellschrauben 23 und 25 in
der Deckplatte 27 bestimmt.
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An der Seite, wo das Arbeitsstück die Schlagkörper verläßt, befindet
sich eine in den Hammerkopf 18 geschraubte Führung 29 `Abb.2). An der Seite, «-o
das Arbeitsstück eintritt, befindet sich eine Muffe 3o, die sich um die Achse 33
drehen kann und mit einem Handgriff 31 zum öffnen und Schließen versehen ist. In
der Muffe ist ein Konus. ;? für das eintretende Arbeitsstück befestigt (Abb. 2;
dieser Konus bildet zugleich -eine Begrenzung für die Matrizen 5 und 6, wenn die
Maschine geschlossen ist.
Auf der Riemenscheibe 7 ist ferner Ring
35 @Abb. i i mittels Bolzen 36 befestigt. An der Innenseite dieses Ringes. ist eine
Schraubenverzahnung 37 ausgeschnitten, die ein. Schraubenrad 38 auf einer wagerechten
Welle 39 antreibt (Abb. i und 4). Die Welle 39 ist in senkrechten, mit dem Maschinengestell
fest verbundenen Ständern 40 und 41 (Abb.4) gelagert und trägt eine Walze 45 und
ein Zahnrad 42. Letzteres kämmt mit. einem Zahnrade 43, das auf einer wagerechten,
eine Gegenwalze 46 tragenden Welle 44 angebracht ist, die durch Arme 47 und 48 (Abb.4)
unterstützt wird. Die Arme 47 und 48 sind mit einer in den Ständern 40 und 4 1 gelagerten
Welle 5o (Abb. i) fest verbunden. In der Mitte dieser Welle ist ein Arm 51 angeordnet,
dessen Ende durch eine Schraubenfeder 52 nach unten gezogen wird. Die Federspannung
kann mittels einer Stellschraube 53 eingestellt werden.
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Die Welle 44 samt der auf ihr befestigten unteren Walze 46 wird somit
nach oben gedrückt, so daß die beiden Walzen 45, 46 nuit genügender Irraft gegen
das Arbeitsstück drücken. Die Welle 44 kann sich in Aussparungen 49, die in den
Ständern 4o und 41 vorgesehen sind, auf- und abwärts bewegen.
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Um die Walze 46 entgegen der Wirkung d er 'hder 52 nach unten zu bewegen,
2D ist ein Handgriff 55 auf der wagerechten Welle 54
angebracht, auf der sich
ein Nocken 56 befindet. Wird der Handgriff gedreht, so stößt der Nocken 56 gegen
den Hebel 51, und die Walze 46 wird nach unten bewegt.
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Um die Teile der Vorrichtung zum Hindurchziehen des Arbeitsstückes,
gegen vom Arbeitsstück herunterfallende Teile zu schützen, ist eine Schutzplatte
57 vorgesehen.
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Die Entfernung zwischen den Hämmern i9 und 2o einerseits und den Walzen
45 und ,16 anderseits ist bei der dargestellten Maschine sehr klein und auf jeden
Fall erheblich kleiner, als es bei den üblichen Hammermaschinen der Fall ist, so
daß es einleuchtend ist, daß der Zweck der Erfindung in sehr guter Weise erreicht
ist.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist kurz wie folgt: Die Riemenscheibe
; wird durch irgendeine geeignete Vorrichtung mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben,
so daß die Schlagkörper i9 und 20 mit großer Geschwindigkeit umlaufen und die Walzen
45 und 46 sich mit konstanter Geschwindigkeit drehen. Das Arbeitsstück, z. B. ein
Wolframstab, der zuvor auf eine geeignete holte Temperatur gebracht ist, wird von
Hand durch den Konus 32 hindurch zwischen- die Matrizen 5 und 6 gebracht und jetzt
so lange von Hand weiterbewegt, bis das Ende des gehämmerten Arbeitsstückes an den
Walzen 45 und 46 angelangt ist; diese fassen das Arbeitsstück und führen es mit
konstanter Geschwindigkeit weiter durch die Maschine.