DE4343230C2

DE4343230C2 - Verfahren zur Herstellung reliefartiger Stickereien

Info

Publication number: DE4343230C2
Application number: DE19934343230
Authority: DE
Inventors: Ching-Chuan Lin
Original assignee: MEI CHUAN EMBROIDERY ENTERPRIS
Current assignee: MEI CHUAN ENTERPRISE TOP CO., LTD., TAINAN, TW
Priority date: 1993-12-17
Filing date: 1993-12-17
Publication date: 1996-08-14
Anticipated expiration: 2013-12-18
Also published as: DE4343230A1

Description

Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer reliefartigen Stickerei.

Ein Verfahren zur Herstellung von Luftstickereien ist in DE-PS 6 86 558 offenbart. Bei diesem Verfahren wird die Stickerei auf einem wasserlöslichen Grundstoff vorgenommen. Dieser Grundstoff wird nach Abschluß der Stickerei gelöst, so daß das erzeugte ornamentartige Gebilde lediglich durch die Struktur der Stickerei selbst gebildet wird. Dieses Gebilde ist aber nicht mehr mit einem Grundstoff verbunden und stellt so keine reliefartige, d. h. sich über einen Grundstoff erhebende Stickerei dar.

In AT 341868 wird ein Verfahren zur Herstellung von bausch artigen Stickereimotiven beschrieben. Hierbei wird ein Ober faden mustermäßig verlegt und durch einen Abbindefaden am Strickgrund fixiert. Der Abbindefaden wird durch einen nach träglichen Ätz- oder Waschvorgang aufgelöst. Bei diesem Verfahren stellen sich die in Schlaufen gelegten Oberfäden auf, wenn mehrere Schichten von Schlaufen vorzugsweisen in verschie denen Längen verlegt worden sind. Dieses Verfahren ist also mit einem relativ großen Material- und Arbeitsaufwand verbunden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Herstellung einer reliefartigen Stickerei bei geringem Fertigungsaufwand zu schaffen.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt vier Verfahrens schritte, und zwar:

1. Anordnung von einer wasserlöslichen Gelatinefolie gleicher oder verschiedener Stärke auf dem Stoffmaterial, auf dem die Stickerei vorgenommen werden soll,
2. Durchführung der Stickerei auf der Gelatinefolie und dem Stoffmaterial,
3. Eintauchen des gestickten Stoffmaterials mit der Gelatinefolie in Was ser, bis sich die Schicht der Gelatinefolie vom Stoffmate rial löst, und
4. Trocknen des Stoffmaterials ohne die Gelatinefolie.

Diese Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen besser verständlich, welche zeigen:

Fig. 1 eine Schnittansicht der herkömmlichen Stickerei;

Fig. 2 eine Schnittansicht der reliefartigen Stickerei, die durch das erfindungsgemäße Verfahren herge stellt wurde;

Fig. 3 eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen relief artigen Stickerei, nachdem sie durch Eintauchen in Wasser behandelt wurde;

Fig. 4 eine Perspektivansicht der wasserlöslichen Gela tinefolien, die bei der vorliegenden Erfindung auf die obere Oberfläche des Stoffmaterials gelegt werden; und

Fig. 5 ein Fließschema des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer reliefartigen Stickerei.

In Fig. 5 ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren einer reliefartigen Stickerei gezeigt, es umfaßt die fol genden vier Schritte:

(1) ein erster Schritt des Aufbringens von einer oder mehreren Schichten von wasserlöslichen Gelatinefolien 5 auf das Stoffmaterial 4, auf dem die Stickerei 6 vorgenommen werden soll, wie es bei der ersten Muster probe dieser Beschreibung gezeigt ist;
(2) ein zweiter Schritt des Stickens auf der Gelatinefolie 5 und dem Stoffmaterial 4;
(3) ein dritter Schritt des Eintauchens des gestickten Stoffmaterials in Wasser während eines Zeitraums von etwa 36 Stunden, um die Gelatinefolie vom Stoffmate rial 4 zu entfernen; und
(4) ein vierter Schritt des Trocknens des feuchten ge stickten Stoffmaterials ohne die Gelatinefolie.

Die Gelatinefolie 5 kann eine Harzart sein, z. B. PVA, die sich vollständig in Wasser lösen kann.

Nachdem die Gelatinefolie 5 vom Stoffmaterial 4 entfernt ist, wobei Fig. 2 den ungewaschenen Zustand und Fig. 3 den gewaschenen Zustand zeigen, können die Stickfäden 6, die auf der Schicht der Gelatinefolie 4 aufgestickt sind und eine Höhe l₁ haben, noch erhöht sein, dies beruht auf dem hohlen Innenraum, der auf der Oberfläche des Stoffmaterials 4 durch das Entfernen der Gelatinefolie ausgebildet wurde, wobei die Stickfäden 6 nicht direkt auf dem Stoffmaterial liegen. Die Höhe l ist die Gesamthöhe von Stoff und ge sticktem Anteil.

Fig. 4 zeigt die Gelatinefolien 5, die auf das Stoffmate rial 4 gelegt werden sollen, die Höhe der Gelatinefolien 5 hängt von den Anforderungen der Stickerei ab, die auf dem stoffmaterial 4 vorgenommen werden soll. Die Gelatinefolien 5 können bei Bedarf auf eine bestimmte Größe geschnitten werden, und es können zwei oder mehr Schichten auf ein Mu ster des Stoffmaterials 4 übereinandergelegt werden, um eine größere Höhe zu erhalten.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Stickerei kann das Aussehen eines Reliefs haben, es er scheint dem menschlichen Auge dreidimensional.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung einer reliefartigen Stickerei, gekennzeichnet durch die Schritte:

(1) Anordnen einer wasserlöslichen Gelatinefolie gleicher oder unterschiedlicher Stärke auf dem Stoffmaterial, auf dem die reliefartige Stickerei vorgenommen werden soll;
(2) Durchführen der Stickerei auf der Gelatinefolie und dem Stoffmaterial;
(3) Eintauchen des bereits gestickten Stoffmaterials mit der Gelatinefolie in Wasser bis sich die Schicht der Gelatinefolie vom Stoffmaterial löst, und
(4) Trocknen des fertigen Stoffmaterials ohne die Gelatinefolie

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung einer Gelatinefolie unterschiedlicher Stärke diese aus mehreren Schichten bestehen kann.