DE4342612A1 - Spülvorrichtung - Google Patents
SpülvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung mit mindestens einem
Rohr, das eine Einlauföffnung, die in Verbindung mit einem mit
Spülflüssigkeit befüllbaren Spülbehälter steht, sowie eine
Auslauföffnung aufweist.
Eine Spülvorrichtung ist beispielsweise aus dem deutschen
Gebrauchsmuster 89 06 582 bekannt. Sie ist als Spül-Hebersack
für Kanalspülungen ausgebildet, wobei der Hebersack zur nach
träglichen Befestigung in einem Kanalschacht mit Schlaufen, Ösen
oder dergleichen versehen ist. Aus der in sich geschlossenen,
sackähnlichen Außenhaut des Hebersackes ist ein flexibles Rohr
von der Sohle aus hochgeführt und so angebracht, daß es oberhalb
des Sackes zunächst schräg ansteigt, um dann schließlich ab dem
Hochpunkt wieder abzufallen. Befüllt wird der Sack über einen
separaten Anschluß. Der Sack, einschließlich des Rohres, besteht
aus einem wasserundurchlässigen und reißfesten beweglichen
Gewebe mit einer gewissen Steifigkeit des Rohres bis zur
Heberkrone. Beim Befüllen des Sackes steigt Spülwasser zunächst
im Sack an, bis sich dessen obere Kalotte gespannt und dadurch
das Heberrohr aufgestellt hat. Anschließend steigt das Spül
wasser nur noch im Rohr an, bis die Heberkrone durch das
Eigengewicht des Wasserkörpers aus dem Gleichgewicht gerät und
sich nach unten neigt. Infolgedessen wird der Luftkörper im Rohr
mitgerissen und der Heber springt an, womit sich der Hebersack
selbsttätig entleert, so daß im Kanal oder dergleichen befindli
che Ablagerungen weggespült werden.
Die bekannte Spülvorrichtung eignet sich primär zum nachträgli
chen Ausrüsten vorhandener Kanalsysteme mit einer Kanalspülung,
indem die Spülvorrichtung in den Kanalschacht eingehängt wird.
Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine andere Gestaltung
einer Spülvorrichtung anzugeben, die sich durch eine besonders
einfache Bauweise und zuverlässige Wirkungsweise auszeichnet.
Gelöst wird die Aufgabe bei einer Spülvorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch, daß das Rohr schwenkbar gelagert ist und
einer Spülstrecke zugeordnet ist, wobei das Rohr mit einem
Element versehen ist, das eine Kraft zum Aufstellen des Rohres
auf dieses ausübt.
Aufgrund des Umstandes, daß das Rohr mittels des Elementes in
eine angehobene, schräge Stellung überführbar ist, ergibt sich,
daß auch die Austrittsöffnung des Rohres auf ein angehobenes
Niveau gelangt, so daß Flüssigkeit im Spülbehälter aufgrund der
kommunizierenden Wirkung bis zum Erreichen dieses Niveaus daran
gehindert ist, aus dem Rohr auszutreten. Die Erfindung unter
scheidet dabei mehrere grundsätzliche Wirkungsweisen der
Spülvorrichtung. Zum einen können Feststellmittel vorgesehen
sein, die das Rohr in der aufgestellten Position festlegen und
erst zu einem definierten Zeitpunkt freigeben, womit die
Spülwirkung eintritt. Andererseits besteht die Möglichkeit, auf
Feststellmittel zu verzichten, so daß das Rohr ausschließlich
aufgrund des Elementes das die Kraft zum Aufstellen des Rohres
ausübt, beaufschlagt wird. In diesem Fall wird es als vor
teilhaft angesehen, wenn zumindest ein Anschlag vorgesehen ist,
an dem das Rohr in seiner aufgestellten Position anliegt.
Das Element, das die Kraft zum Aufstellen des Rohres auf dieses
ausübt, kann auf unterschiedlichste Art und Weise gestaltet
sein. Bevorzugt ist das Element so gestaltet, daß es einen
Auftrieb des Rohres bei einem Flüssigkeitseinstau im Bereich der
Spülstrecke bewirkt. Hierzu kann beispielsweise ein die Auslauf
öffnung aufweisender Rohrabschnitt mit dem den Auftrieb bewir
kenden Element versehen sein. Zweckmäßig ist das Element als
Rohrummantelung ausgebildet, deren spezifisches Gewicht wesent
lich geringer ist als das der durch die Spülstrecke trans
portierten Flüssigkeit. Gemäß einer anderen Gestaltung ist
vorgesehen, daß das die Aufstellkraft ausübende Element als
Strömungsplatte ausgebildet ist, die mit dem Rohr verbunden ist.
Die Kraft zum Aufstellen des Rohres wird damit durch die
Flüssigkeit bewirkt, die entlang der Spülstrecke strömt und auf
die Strömungsplatte auftrifft, was zu einem Verschwenken des
Rohres im Sinne von dessen Anheben führt. Es ist weiterhin
denkbar, daß das die Aufstellkraft ausübende Element als
Gegengewicht ausgebildet ist, das mit dem Rohr verbunden ist. In
diesem Fall wird das Rohr nach dem Spülen, somit nach dem
Entleeren des Spülbehälters vom Gegengewicht aufgestellt. Erst
dann, wenn erneut Spülflüssigkeit in den Spülbehälter eingefüllt
ist und das Flüssigkeitsniveau so weit im Rohr angestiegen ist,
daß dessen Moment um die Schwenkachse des Rohres größer ist als
das Moment des Gegengewicht es in entgegengesetzter Richtung,
schwenkt das Rohr mit seiner Auslaßöffnung nach unten, so daß
Spülflüssigkeit durch das Rohr austreten kann. Zweckmäßig ist
das Gegengewicht in einer Wirkrichtung senkrecht zur Schwenk
achse des Rohres verstellbar, so daß die aus Rohr und Gegen
gewicht gebildete funktionelle Einheit einfach abgestimmt werden
kann. Es ist ferner denkbar, daß das Gegengewicht aufgrund der
systembedingten veränderlichen hydraulischen Verhältnisse
veränderbar ist. Zu diesem Zweck kann beispielsweise mit dem
Rohr ein, das gegebenenfalls verstellbare Gegengewicht tragender
Rohrstutzen verbunden sein, der in Strömungsverbindung mit dem
Rohr steht und dessen dem Rohr abgewandt es Ende verschlossen
ist. Strömt Flüssigkeit beim anfänglichen Entleeren des Spülbe
hälters durch das Rohr hindurch, vergrößert sich das aus dem
Gewicht des Rohrstutzens und dem von diesem getragenen Gewichts
element gebildete Gegengewicht um das Gewicht der in den
Rohrstutzen einströmenden Flüssigkeit. Bei entsprechender
Bemessung könnte auf ein vom Rohrstutzen getragenes Gegengewicht
verzichtet werden; in diesem Fall würde der Rohrstutzen selbst
das Gegengewicht darstellen.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Merkmal des Rohres
begrifflich weit zu fassen. Unter Rohr sollen alle hohlen
Gebilde verstanden werden, die geeignet sind, Flüssigkeit aus
dem Spülbehälter zu leiten, unabhängig von deren Länge, Quer
schnittsform und Querschnittsfläche. Die Erfindung ist auch
nicht darauf beschränkt, daß ein einziges Rohr vorgesehen ist;
entsprechend des durchzusetzenden Flüssigkeitsstromes können
durchaus mehrere Rohre nebeneinander, zum Beispiel auf einer
Achse vorgesehen sein. Es wird allerdings als bevorzugt angese
hen, wenn ein einziges Rohr vorgesehen ist, das Kreisquerschnitt
oder rechteckigen Querschnitt aufweist.
Bevorzugt wird mit der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung eine
Spülstrecke in einem Kanal bzw. ein Kanal über seine gesamte
Länge gespült. Dies erfolgt zweckmäßig erst dann, wenn der Kanal
leergelaufen oder weitgehend leergelaufen ist. Erst zu diesem
Zeitpunkt wird das gegebenenfalls vorhandene Feststellmittel
gelöst, womit das Rohr mit seinem der Auslauföffnung zugewandten
Ende nach unten schwenkt und die Spülflüssigkeit aus dem
Spülbehälter durch das Rohr in den Kanal übertritt. Es wird als
bevorzugt angesehen, wenn die Feststellmittel nicht unmittelbar
nach dem Leerlaufen des Kanals sondern verzögert gelöst werden.
Die Ansteuerung der Feststellmittel kann auf unterschiedlichste
Art und Weise erfolgen. Bevorzugt wirkt mit den Feststellmitteln
ein vom Flüssigkeitsniveau der Spülstrecke bzw. des Kanals
gesteuertes Element, insbesondere ein Schwimmer oder ein
induktiver Geber zusammen, der bei leergelaufener oder weitge
hend leergelaufener Spülstrecke die Feststellmittel zum Zwecke
des Lösens der Feststellmittel ansteuert. Gegebenenfalls kann
dies auch über eine Zeitschaltuhr erfolgen. Das vom Flüssig
keitsniveau des Kanals gesteuerte Element kann an beliebiger
Stelle des Kanals angeordnet sein.
Eine besondere konstruktive Gestaltung sieht vor, daß das Rohr
aus zwei in etwa in einem rechten Winkel gebogenen Rohrabschnit
ten besteht. Vorteilhaft ist das Rohr in einer Wandung des
Spülbehälters oder einem mit diesem verbundenen Zwischenstück um
eine horizontale Achse schwenkbar gelagert. Die Einlauföffnung
des Rohres sollte im Bodenbereich des Spülbehälters angeordnet
sein, um ein vollständiges Entleeren des Spülbehälters sicherzu
stellen. Entsprechend sollte im Bodenbereich des Spülbehälters
ein Durchlaß mit Rückstauklappe angeordnet sein, womit die
Flüssigkeit unmittelbar bei einem Einstau im Kanal durch den
Durchlaß in den Spülbehälter übertritt.
Die Feststellmittel können auf unterschiedliche Art und Weise
gestaltet sein. Bevorzugt weisen sie einen mit dem Rohr ver
bundenen Halteansatz sowie eine mit dem Halteansatz zusammen
wirkende, verstellbare Haltevorrichtung einer ortsfest angeord
neten Halteeinheit auf. In der nach oben geschwenkten Stellung
des Rohres werden beispielsweise zwei Haltebacken der Haltevor
richtung zusammengefahren und fixieren den Halteansatz. Beim
Ansteuern der Halteeinheit über den Schwimmer oder den Geber
fahren die Haltebacken wieder auseinander, so daß der mit dem
Rohr verbundene Halteansatz außer Eingriff mit diesem gelangt
und das Rohr aufgrund der auf dieses einwirkenden Gewichtskräfte
nach unten schwenkt und der Spülvorgang eingeleitet wird.
Alle beschriebenen Ausführungsformen haben den Vorteil, daß die
Flüssigkeit im freien Gefälle aus dem Spülbehälter austreten
kann, das heißt, ohne unnötig viele Umlenkungen und ohne
Heberwirkung. Dies ermöglicht es, die Spülvorrichtung auch dort
ohne weiteres einzusetzen, wo mit Abwässern gespült wird.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der
Beschreibung der Figuren und den Figuren selbst dargestellt,
wobei bemerkt wird, daß alle Einzelmerkmale und alle Kombinatio
nen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungs
formen beispielsweise dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu
sein. Es zeigt in vereinfachter Darstellung:
Fig. 1 eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Spülvorrichtung, im Zusammenwirken
mit einem Spülbehälter und einem Kanal, teilweise im
Schnitt dargestellt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Spülvorrichtung gemäß einer
Ansicht A in Fig. 1, gezeigt bei in abgesenkter
Endstellung befindlichem Rohr,
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 2, die das Rohr in
angehobener Endstellung verdeutlicht,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform der Spülvorrichtung, die
das Rohr in abgesenkter Endstellung zeigt,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform der Spülvorrichtung, die
das Rohr in angehobener Endstellung zeigt, und
Fig. 6 eine gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 5
modifizierte Variante.
Fig. 1 zeigt einen Kanalabschnitt 1, an den sich ein Kanal
schacht 2 und diesem nachfolgend ein Kanalabschnitt 3 an
schließt. Die Fließrichtung der Flüssigkeit durch den Kanal ist
mit den Pfeilen B verdeutlicht. Seitlich des Kanalschachtes 2
ist ein Spülbehälter 4 angeordnet, der über den Kanalschacht 2
rücklaufgesichert befüllbar ist. Hierzu weisen Kanalschacht 2
und Spülbehälter 4 in deren Bodenbereichen einen die Wandungen
5 und 6 von Kanalschacht 2 und Spülbehälter 4 durchsetzenden
Durchlaß 7 auf, der mit einer Rückstauklappe 8 versehen ist. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Durchlaß 7 in demjeni
gen Bereich des Kanalschachtes 2 angeordnet, der dem Kanal
abschnitt 3 zugeordnet ist. In dem dem Kanalabschnitt 1 zugeord
neten Bereich durchsetzt ein Rohr 9 die Wandungen 5 und 6. Das
Rohr 9 weist zwei in einem etwa rechten Winkel abgebogene
Rohrabschnitte 10 und 11 auf, wobei der kürzere Rohrabschnitt 10
die Wandungen 5 und 6 durchsetzt und in einer Lagerplatte 12
drehbar gelagert ist, die an die Wandung 5 des Kanalschachtes 2
angeflanscht ist. Das Rohr 9 und die Lagerplatte 12 sind durch
geeignete Mittel zum Spülbehälter 4 hin abgedichtet, so daß eine
leitende Verbindung vom Spülbehälter 4 in den Kanalschacht 2
ausschließlich durch das Rohr 9 erfolgt.
Wie insbesondere der Darstellung der Fig. 1 und 2 zu entneh
men ist, ist der längere Rohrabschnitt 11 in Richtung des
stromabwärtigen Kanalabschnittes 3 gerichtet und mit einem den
Auftrieb des Rohres 9, insbesondere dieses Rohrabschnittes 11
bewirkenden Element 13 versehen. Dieses Element 13 ist als mit
dem Rohr 9 verbundene Rohrummantelung oder Rohrunterfütterung
ausgebildet, deren spezifisches Gewicht geringer ist als das der
Flüssigkeit, die durch den aus dem Kanalabschnitt 1, den
Kanalschacht 2 und den Kanalabschnitt 3 gebildeten Kanal
transportiert wird. Bevorzugt besteht die Rohrummantelung aus
Polyurethan-Schaum, der außen mit einer Schutzschicht versehen
ist, um dessen Beschädigung durch im Kanal mit transportierte
Feststoffe zu verhindern.
Damit der durch die Rohrummantelung 13 bewirkte Auftrieb
möglichst groß ist, ist die Rohrummantelung 13 so weit wie
möglich entfernt von der Drehachse des Rohres, verdeutlicht
durch die strichpunktierte Linie 14, anzuordnen. In diesem Sinne
endet die Rohrummantelung 13 in möglichst geringem Abstand zum
stromabwärtigen Ende 15 des Rohres 9, dem die Auslauföffnung 16
zugeordnet ist.
Wie insbesondere der Darstellung der Fig. 1 und 2 zu entneh
men ist, ist die Rohrummantelung 13 stromaufwärtig mit einem
Schlitz 17 versehen. Den Schlitz 17 durchsetzt im Bereich des
stromabwärtigen Schlitzendes ein mit dem Rohrabschnitt 10
verbundener Halteansatz 18, der in Wirkverbindung mit einer
Halteeinheit 19 bringbar ist. Diese ist auf einer Lagerplatte 20
befestigt, die ihrerseits oberhalb der Drehachse 14 des Rohres
9 zwischen der Drehachse 14 und dem Halteansatz 18 befestigt
ist, derart, daß bei einer Schwenkbewegung des Rohres 9 um einen
Winkel von etwa 60° der Halteansatz 18 in den Wirkbereich der
Halteeinheit 19 gelangt. Die Halteeinheit weist zwei zueinander
verstellbare Haltebacken 21 und 22 auf, die über das Flüssig
keitsniveau im Kanal, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
eines Zeitgliedes angesteuert werden. Hierzu ist im Kanal,
beispielsweise im Bereich der Auslauföffnung 16 des Rohres 9,
ein an der Wandung 5 befestigter induktiver Geber 23 vorgesehen,
der den Einstau der Flüssigkeit im Kanalschacht 2 mißt und über
eine Auswerteeinheit 24 mit Zeitglied die Halteeinheit 19
angesteuert wird.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung gemäß
der ersten Ausführungsform ist nachfolgend anhand der Dar
stellung der Fig. 1 bis 3 näher erläutert:
Bei leergelaufenem Kanal und damit auch leerem Spülbehälter 4
liegt die aus Rohr 9 und mit diesem fest verbundener Rohr
ummantelung 13 gebildete Einheit im Bereich der Unterseite der
Rohrummantelung 13 auf dem Boden 25 des Kanalschachtes 2 auf und
es sind die Haltebacken 21 und 22 der Halteeinheit 19 ausein
andergefahren. Strömt Flüssigkeit durch den Kanal, so bewirkt
die als Auftriebskörper ausgebildete Rohrummantelung 13 eine
Auftriebskraft auf das Rohr 9, so daß der Rohrabschnitt 11 und
die Rohrummantelung 13 in Richtung des Pfeiles C nach oben
schwenken. Ein Teil der durch den Kanal strömenden Flüssigkeit
gelangt durch den Durchlaß 7 in den Spülbehälter 4, so daß
dieser sich im wesentlichen entsprechend dem Flüssigkeitsniveau
im Kanalschacht 3 füllt. Ist das Flüssigkeitsniveau im Kanal
schacht 2 so weit angestiegen, daß der Halteansatz 18 einen
Kontakt 26 der Halteeinheit 19 berührt, wird diese über nicht
näher dargestellte Mittel geschlossen, das heißt, es werden die
beiden Haltebacken 21 und 22 aufeinander zu bewegt, so daß sie
den rohrseitigen Halteansatz 18 zwischen sich halten und das
Rohr 9 an einer Absenkbewegung gehindert ist. Nimmt der Flüssig
keitseinstau im Kanal wieder ab, verbleibt im Spülbehälter 4
zunächst die Spülflüssigkeit, da die Rückstauklappe 8 das
Ausströmen von Flüssigkeit aus dem Spülbehälter 4 verhindert.
Das jeweilige Flüssigkeitsniveau im Kanalschacht 2 wird durch
den induktiven Geber 23 ermittelt und an die Auswerteeinheit 24
weitergegeben. Stellt diese die vollständige Entleerung des
Kanales bzw. Kanalschachtes 2 fest, gibt sie unmittelbar oder
beispielsweise zeitverzögert den Öffnungsimpuls an die Backen
einheit 19. Nach dem Auseinanderfahren der Haltebacken 21 und 22
kann das Rohr 9 von der in Fig. 3 gezeigten oberen Endstellung
in die in Fig. 2 verdeutlichte untere Endstellung zurück
schwenken, womit bei Unterschreiten des in Fig. 3 verdeutlich
ten Flüssigkeitsniveaus 27 im Spülbehälter und damit auch im
Rohr 9 die Flüssigkeit aus dem Rohr austreten kann und der Kanal
im unteren Bereich des Kanalschachtes 2 und dem anschließenden
Kanalabschnitt 3 gespült wird. Es kann dann, wie vor beschrie
ben, ein neuer Spülvorgang bei einem erneuten Flüssigkeitsein
stau im Kanal vor sich gehen.
Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4 bis 6 sind mit der
Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 übereinstimmende
Bauteile der Einfachheit halber mit denselben Bezugsziffern
bezeichnet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 weist das Rohr 9 keine den
Rohrabschnitt 11 umschließende Rohrummantelung 13 auf, sondern
es ist das Rohr 9 im wesentlichen parallel beabstandet zur Dreh
achse 14 des Rohrabschnittes 10 mit einer Strömungsplatte 28
versehen, die im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung des
Rohrabschnittes 11 berichtet ist und in ihrem oberen Bereich mit
einem Lageransatz 29 des Rohrabschnittes 10 verbunden ist. Durch
diese vom Rohr 9 aus nach unten gerichtete Anordnung der
Strömungsplatte 28 ragt sie in den Strömungsraum der anfänglich
zwischen dem Boden 25 des Kanalschachtes 2 und dem Rohrabschnitt
10 des Rohres 9 strömenden Flüssigkeit, mit der Konsequenz, daß
die Flüssigkeit über die Strömungsplatte 28 ein Drehmoment in
das Rohr im Sinne einer Hubbewegung des Rohres einleitet, die
mit dem Auftriebsmoment der Rohrummantelung 13 gemäß der Ausfüh
rungsform nach den Fig. 1 bis 3 vergleichbar ist. Die Länge
der Strömungsplatte 28 ist so bemessen, daß sie bei dem Ver
schwenken des Rohres 9 in geringstmöglichem Abstand zum Boden 25
des Kanalschachtes 2 vorbeigeführt wird, was durch die gestri
chelte Linie 30 in Fig. 4 verdeutlicht ist.
Die Ausführungsform nach der Fig. 5 entspricht derjenigen nach
Fig. 4, wobei dort allerdings statt der Strömungsplatte 28 ein
Gegengewicht 31 vorgesehen ist, das mit dem Rohr 9 verbunden
ist. Senkrecht zur Drehachse 14 des Rohres 9 ist unter einem
Winkel von etwa 130° zur Längsachse 32 des Rohrabschnittes 11
ein Lagerstab 33 stromaufwärts des Rohres 9 mit dem horizontalen
Rohrabschnitt 10 verschweißt. Auf den Lagerstab 33 wird eine
Vielzahl von metallischen Ringscheiben 34 aufgesteckt. Ein
Splint 35, der durch eine Bohrung im Bereich des freien Endes
des Lagerstabes 33 hindurchgesteckt ist, sichert die Ring
scheiben 34. Die Anzahl der Ringscheiben 34 ist entsprecht dem
erforderlichen Gegengewicht gewählt, derart, daß das Gegen
gewicht 31 bei leerem Spülbehälter 4 und mit Flüssigkeit nicht
beaufschlagtem Kanalschacht 2 das Rohr 9 sicher in die obere
Endstellung anhebt, in der es entsprechend der Wirkungsweise der
zuvor beschriebenen Ausführungsformen mittels der Halteeinheit
19 gehalten und zu einem definierten Zeitpunkt freigegeben wird.
Fig. 6 zeigt eine Modifizierung der Variante nach Fig. 5.
Diese ist ohne Feststellmittel gezeigt, es wäre aber genauso
denkbar, Feststellmittel gemäß der zuvor beschriebenen Aus
führungsformen bei der Gestaltung nach Fig. 6 vorzusehen. Auch
bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist ein Gegengewicht 31
vorgesehen, das als verschiebbare metallische Manschette ausge
bildet ist. Entsprechend der Positionierung des Lagerstabes 33
ist senkrecht zur Drehachse 14 ein Rohrstutzen 36 unter einem
Winkel von etwa 130° an den Rohrabschnitt 10 angeschweißt,
derart, daß er in Fließverbindung mit dem Rohr 9 bzw. dem
Rohrabschnitt 10 steht. Der Rohrstutzen 36 ist mit einem
Außengewinde 37 versehen, auf das das Gegengewicht 31 selbst
hemmend auf schraubbar ist. Durch die Doppelpfeile C ist ver
deutlicht, daß das Gegengewicht 31 in beiden Richtungen der
Achse 38 des Rohrstutzens 36 lageveränderbar ist, womit das
wirksame Moment des Gegengewichtes um die Drehachse 14 einstell
bar ist. Das dem Rohrabschnitt 10 abgewandte Ende des Rohr
stutzens 36 ist mit einem Deckel 39 verschweißt, womit sich der
Rohrstutzen 36 als nur zum Rohr 9 hin offener Hohlraum 40
darstellt. Diese Gestaltung hat zur Folge, daß das Gegengewicht
im Betrieb der Spülvorrichtung eine unterschiedliche Größe auf
weist. Befindet sich Flüssigkeit weder im Spülbehälter 4 noch im
Kanalschacht 2, das heißt, keine Flüssigkeit im Bereich der
Spülstrecke, bewirkt das Gegengewicht 31, daß das Rohr in die in
Fig. 6 gezeigte, schräge Position angehoben ist, wobei der Hub
durch die Anlage des unteren Bereichs des Gegengewichts 31 am
Boden 25 des Kanalschachts 2 begrenzt wird. Zu diesem Zeitpunkt
ist sowohl das Rohr 9 als auch der Rohrstutzen 36 leer, das
heißt mit Luft befüllt, so daß die Aufstellkraft des Rohres 11
im wesentlichen aus dem Gegengewicht 31 herrührt. Bei einem
Flüssigkeitseinstau im Spülbehälter 4 steigt die Flüssigkeit im
Rohr 9, womit sie auch in den im Rohrstutzen 36 gebildeten
Hohlraum 40 gelangt. Dies bedingt eine Erhöhung der resultieren
den Gegenkraft, die sich aus dem Gegengewicht 31 und der
Gewichtskraft der in den Hohlraum 40 eingedrungenen Flüssigkeit
zusammensetzt. Hat die Flüssigkeit im Spülbehälter etwa das in
Fig. 6 gezeigte Niveau 27 erreicht, kippt die Spülvorrichtung
entgegen dem Uhrzeigersinn in diejenige Stellung, die zur
Ausführungsform gemäß Fig. 4 bezüglich des Rohrabschnittes 11
verdeutlicht ist. Der Spülvorgang wird eingeleitet. Bei der
Gestaltung gemäß der Ausführungsform nach Fig. 6 ist damit beim
Aufstellen des Rohres 9 konkret des Rohrabschnittes 11 nur ein
geringes Gegengewicht vorhanden, das auch nur zum Aufstellen
benötigt wird, während in der aufgestellten Position bei
eingeströmter Flüssigkeit ein größeres Gegengewicht wirksam ist,
so daß ein vorschnelles nach unten Schwenken des Rohrabschnittes
11 wirksam verhindert wird.
Hauptanwendung der Ausführungsformen nach den Fig. 5 und 6
ist das Spülen von Spülstrecken, insbesondere in Kanälen, bei
Trockenwetter mittels externem Wasser bzw. Abwasser, insbesonde
re häuslichem Abwasser. Dies gestattet ein kontinuierliches
Spülen der Spülstrecke. Bei einer solchen Anwendung der Spülvor
richtung sind Feststellmittel zum Halten des Rohres nicht
erforderlich, wie es für die Ausführungsform nach Fig. 6
veranschaulicht ist. Sind zusätzlich Feststellmittel vorgesehen,
wie zur Ausführungsform nach Fig. 5 verdeutlicht, eignet sich
die Spülvorrichtung sowohl zum Spülen der Spülstrecke bei
Trockenwetter als auch zum Spülen nach einem Einstau von
Flüssigkeit im Bereich der Spülstrecke. So sind bei Trockenwet
ter die Feststellmittel nicht aktiviert, womit die Spülvor
richtung gemäß der Ausführungsform nach Fig. 6 ohne Feststell
mittel wirksam ist und in Abhängigkeit vom Füllungszustand des
Spülbehälters spült. Erfolgt beispielsweise wegen eines Regen
ereignisses ein Flüssigkeitseinstau im Bereich der Spülstrecke,
wird über den Kanal odgl. der Spülbehälter gefüllt, wobei das
angehobene Rohrende durch Beaufschlagung der Feststellmittel
durch das vom Flüssigkeitsniveau gesteuerte Element in dieser
Position gehalten wird und das Element erst nach dem Leerlaufen
der Spülstrecke die Feststellmittel im Sinne einer Öffnungs
bewegung ansteuert. Über das bei einem Flüssigkeitsniveau in der
Spülstrecke angesteuerte Element kann gegebenenfalls die externe
Flüssigkeitszufuhr zum Spülbehälter unterbrochen werden.
Claims (22)
1. Spülvorrichtung mit mindestens einem Rohr, das eine
Einlauföffnung, die in Verbindung mit einem mit Spül
flüssigkeit befüllbaren Spülbehälter steht, sowie eine
Auslauföffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (9) schwenkbar gelagert ist und einer Spülstrecke
zugeordnet ist, wobei das Rohr (9) mit einem Element (13,
28, 31) versehen ist, das eine Kraft zum Aufstellen des
Rohres (9) auf dieses ausübt.
2. Spülvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülstrecke sich in einem Kanal (1, 2, 3) befindet.
3. Spülvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Element (13, 28, 31) bei einem Flüssig
keitseinstau in der Spülstrecke die Kraft zum Aufstellen
des Rohres (9) ausübt.
4. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch das Ansteigen der Flüssigkeit im
Rohr (9) dieses aufgrund des zunehmenden Gewichts der
Flüssigkeitssäule im Rohr (9) plötzlich abschwenkt und den
Spülvorgang auslöst.
5. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß lösbare Feststellmittel (18, 19)
vorgesehen sind, die das Rohr (9) in seiner angehobenen
schrägen Stellung halten.
6. Spülvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellmittel (18, 19) bei leergelaufener oder
weitgehend leergelaufener Spülstrecke (1, 2, 3) gelöst
werden.
7. Spülvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststellmittel (18, 19) verzögert gelöst werden,
insbesondere ein das Flüssigkeitsniveau im Kanal (1, 2, 3)
erfassender Schwimmer und/oder eine Zeitschaltuhr vor
gesehen ist, der bzw. die die Feststellmittel (18, 19) zu
einem definierten Zeitpunkt ansteuert.
8. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mit den Feststellmitteln (18, 19) ein
vom Flüssigkeitsniveau des Kanals (1, 2, 3) gesteuertes
Element, insbesondere ein Schwimmer oder ein induktiver
Geber (23) zusammenwirkt, wobei das Element bei leergelau
fenem oder weitgehend leergelaufenem Kanal die Feststell
mittel (18, 19) zum Zwecke des Lösens der Feststellmittel
(18, 19) ansteuert.
9. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feststellmittel (18, 19) einen mit
dem Rohr (9) verbundenen Halteansatz (18) sowie eine mit
dem Halteansatz (18) zusammenwirkende, verstellbare
Haltevorrichtung (21, 22) einer ortsfest angeordneten
Halteeinheit (19) aufweist.
10. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (9) in einer Wandung eines
Bauwerks (2) oder Spülabschnittes und/oder des Spülbehäl
ters (4) um eine horizontale Achse (14) schwenkbar gelagert
ist.
11. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (9) aus zwei in etwa in einem
rechten Winkel gebogenen Rohrabschnitten (10, 11) besteht.
12. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Aufstellkraft ausübende Element
(13) bei einem Flüssigkeitseinstau im Bereich der Spül
strecke einen Auftrieb des Rohres (9) bewirkt.
13. Spülvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Auslauföffnung (16) aufweisende Rohrabschnitt (11)
mit dem den Auftrieb bewirkenden Element (13) versehen
ist.
14. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Element (13) als Rohr
ummantelung ausgebildet ist, deren spezifisches Gewicht
geringer ist als das der durch den Kanal (1, 2, 3) trans
portierten Flüssigkeit.
15. Spülflüssigkeit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Aufstellkraft ausübende Element
als Strömungsplatte (28) ausgebildet ist, die mit dem Rohr
(9) verbunden ist.
16. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Aufstellkraft ausübende Element
als Gegengewicht (31) ausgebildet ist, das mit dem Rohr (9)
verbunden ist.
17. Spülvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegengewicht (31) in einer Wirkrichtung senkrecht
zur Schwenkachse (14) des Rohres (9) verstellbar ist.
18. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß ein vom Rohr (9) befüllbarer Hohlraum
(40) vorgesehen ist, wobei der befüllte Hohlraum (40) ein
zusätzliches Gegengewicht bildet.
19. Spülvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Rohr (9) ein das Gegengewicht (31) tragender
Rohrstutzen (36) verbunden ist, der in Strömungsverbindung
mit dem Rohr (9) steht und dessen dem Rohr (9) abgewandtes
Ende verschlossen ist, wobei im Rohrstutzen (36) der
befüllbare Hohlraum (40) gebildet ist.
20. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlauföffnung des Rohres (9) im
Bodenbereich des Spülbehälters (4) angeordnet ist.
21. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bodenbereich des Spülbehälters (4)
ein Durchlaß (7) mit Rückstauklappe (8) vorgesehen ist, mit
einer Strömungsrichtung in den Spülbehälter (4).
22. Spülvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (9) als Kasten mit beliebigem
Querschnitt ausgebildet ist.
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