DE4338722C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen und Verschließen eines Kolben-Zylinderaggregates - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen und Verschließen eines Kolben-ZylinderaggregatesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Füllen einer Gaskammer eines Kolben-Zylinderaggregates mit
Druckgas und zum Verschließen dieser Gaskammer mit einem Ver
schlußstück in Form eines Bodens.
Aus der EP 0 411 362 A1 ist ein Kolben-Zylinderaggregat bekannt,
bei dem eine Öffnung in die Wandung des Zylinders eingebracht
ist. Über diese Öffnung erfolgt die Befüllung des Kolben-Zy
linderaggregates mit einem Druckgasmedium. Anschließend wird
die Öffnung durch einen Verschweißvorgang verschlossen. Der
Nachteil bei diesem Verfahren bzw. dem Aggregat ist darin zu
sehen, daß nur eine relativ kleine Öffnung zur Verfügung
steht. Entsprechend langsam kann das Verfahren ablaufen. Des
weiteren liegt eine Wandstärkenreduzierung vor, die das
Druckniveau innerhalb der Gaskammer bestimmt.
Des weiteren ist aus der DE-OS 24 55 901 eine Vorrichtung zum
Verschließen einer Gaskammer bekannt, bei der über den
endseitig offenen Zylinder des Kolben-Zylinderaggregates die
Gasfüllung vorgenommen wird. Nachteilig bei dieser Art und
Weise des Verschließens ist das Umbördeln das Zylinders an
einem Verschlußstück. Wenn man sich vorstellt, daß das Kol
ben-Zylinderaggregat als ein Federbein ausgeführt ist, das
beispielsweise über einen Lenkhebel am Zylinder Drehmomente
übertragen muß, so erscheint die Umbördelung als ungeeignet,
da diese keine Drehmomente übertragen kann. Zusätzlich ist der
unverhältnismäßig dicke Boden zu bemängeln, der bei einem
Schwingungsdämpfer die ungefederte Masse negativ beeinflussen
würde.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Füllverfahren
und eine dafür geeignete Vorrichtung für ein Kolben-Zylinderaggregat zu
realisieren, um eine schnelle Füllung mit einem äußerst zuver
lässigen Verschluß des Kolben-Zylinderaggregates zu gewährleisten. Ferner soll eine Drehmoment
übertragung zwischen dem Zylinder und dem Boden des gefüllten Kolben-
Zylinderaggregates möglich sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 3 gelöst.
Das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 verbindet
die beiden Vorteile, daß über den groben Querschnitt
aus dem offenen Zylinder die Gasfüllung vorgenommen werden
kann und daß ein separater Boden für das Kolben-Zylinderag
gregat verwendet werden kann. Durch den Schweißvorgang kann
auch ein Drehmoment zwischen dem Zylinder und einer am Boden
angreifenden Gegenkraft übertragen werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß der
Schweißvorgang durch ein Widerstandsschweißen, insbesonders
Kondensator-Entladungsschweißen erfolgt. Dieses spezielle
Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Prozeßgeschwindigkeit,
aber auch Prozeßsicherheit aus. Die Schweißnaht benötigt keine
Nachbearbeitung und ist durch ihre geringe Wärmeausdehnung
sehr verzugsarm.
Vorteilhafterweise kommt für das erfindungsgemäße Verfahren
eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch 3 zum Einsatz.
Die Vorrichtung übernimmt vorteilhafterweise zwei Aufgaben, indem sie
einerseits das bis auf die Gasfüllung komplette Kolben- Zylin
deraggregat aufnimmt und befüllt und andererseits das Aggregat
im befüllten Zustand verschweißt.
Gemäß einem weiteren vorteilhaften Unteranspruch kann das
Aufsetzstück axial zum Kolben-Zylinderaggregat verschoben
werden. Durch die Axialbewegung des Aufsetzstückes erleichtert
sich die Abdichtung der Füllkammer gegenüber dem Kolben-Zy
linderaggregat, da einfache Runddichtungen eingesetzt werden
können.
Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, daß das
Bodenzuführteil von einer Schweißelektrode gebildet wird.
Diese Doppelfunktion eines Bauteils der Vorrichtung erleich
tert wesentlich den Gesamtaufbau der Vorrichtung.
In konsequenter Weiterführung weist die Schweißelektrode einen
im wesentlichen gleichen Außendurchmesser auf wie das Kol
ben-Zylinderaggregat. Wenn man sich vorstellt, daß nur das
oberste Ende des Kolben-Zylinderaggregates in das Aufsetzstück
hinein ragt und während des Prüfvorganges die Schweißelektrode
dem Kolben-Zylinderaggregat entgegengeführt wird, so kann
durch die Gleichheit der Außendurchmesser vom Kolben-Zylin
deraggregat und dem Außendurchmesser der Schweißelektrode das
Aufsetzstück weg vom Kolben-Zylinderaggregat hin zur Schweiß
elektrode bewegt werden, wodurch der Verschiebeweg besonders
kurz gehalten werben kann.
In einer Alternativausführung ist die Schweißelektrode kon
zentrisch zum Bodenzuführteil angeordnet. Die Zweiteilung
zwischen Bodenzuführteil und Schweißelektrode ermöglicht es,
daß der Boden im Bodenzuführteil über Reib- oder Klemmkräfte
eingesetzt und während des Prüfvorganges gehalten wird. Es
besteht aber auch die Möglichkeit ,das Bodenzuführteil als einen
Permanent- oder Schaltmagneten auszuführen, der den Boden trägt.
In der Ausführung, bei der die Schweißelektrode gleichzeitig
auch das Bodenzuführteil darstellt, sind zwei getrennte
Stromkreise mit der Schweißelektrode verbunden, die den Boden
über einen sehr kleinen Magnetstrom halten und über einen
größeren Schweißstrom den Boden innerhalb des Kolben-Zylinder
aggregates einschweißen.
Das Kolben-Zylinderaggregat, gefertigt nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren, umfaßt ein Zylinderrohr, das an einem Ende
verschlossen und über das andere offene Ende gefüllt wird,
wobei nach dem Füllvorgang das Zylinderrohr eine Gaskammer
bildet, die von einem Boden verschlossen wird, wobei zwischen
dem Boden und dem Zylinderrohr eine Dichtung angeordnet ist,
die die Gaskammer gegenüber der Atmosphäre abdichtet, bevor der
Verschweißvorgang ausgeführt ist. Die Dichtheit des Kolben-
Zylinderaggregates nach dem Verschweißen wird durch die
Schweißnaht selbst gewährleistet. Die Dichtung wird-nur für
den Verschließvorgang selbst benötigt, so daß kein Druckgas
aus dem Kolben-Zylinderaggregat entweichen kann.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung
mit ihren Vorteilen erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 Vorrichtung im Füllbetrieb
Fig. 2 Vorrichtung im Schweißbetrieb.
Die Fig. 1 zeigt ein Kolben-Zylinderaggregat 1 innerhalb einer
Vorrichtung 3. Das Kolben-Zylinderaggregat 1 besteht unter
anderem aus einem Zylinderrohr 5, das endseitig von einer
Kolbenstangenführung 7 und einer Dichtungseinheit 9 ver
schlossen wird. Innerhalb des Kolben-Zylinderaggregates ist
eine Kolbenstange 11 axial beweglich angeordnet, die einen
Kolben trägt. Ein Trennelement 13 begrenzt endseitig einen
Arbeitsraum 15, der mit Dämpfmedium gefüllt ist. Auf der dem
Arbeitsraum 15 abgewandten Seite des Trennelementes 13 ist
eine Gaskammer 16 vorgesehen, die sich bis zum offenen Ende
des Zylinderrohres 5 erstreckt. Das gesamte Kolben-Zylinder
aggregat, das in diesem Ausführungsbeispiel einem Einrohr
dämpfer entspricht, stützt sich auf einem Arbeitstisch 17 ab.
Das offene Ende des Zylinderrohres 5 ragt in ein Aufsetz
stück 19, das über Dichtungen 21 mit dem Zylinderrohr gasdicht
verbunden ist. Das Aufsetzstück 19 weist einen Druckan
schluß 23 auf, der mit einer nicht dargestellten Druckgas
quelle verbunden ist. Innerhalb des Aufsetzstückes 19 läßt
sich ein Bodenzuführteil 25 axial bewegen. Das Bodenzuführteil
ist über Dichtungen 27 wiederum gasdicht mit dem Aufsetz
stück 19 verbunden. Innerhalb des Bodenzuführteiles ist ein
Verschlußstück 29 angeordnet. Das Verschlußstück 29 stellt den
Boden für das Kolben-Zylinderaggregat 1 dar. Der Boden 29 wird
innerhalb des Bodenzuführteiles 25 gehalten, so daß er sich
exakt positionieren läßt. Die Haltekräfte können durch eine
Passung zwischen dem Bodenzuführteil und dem Boden selbst er
reicht werden, möglich ist - auch eine Unterdruckanschlußver
bindung, die den Boden hält, aber auch ein Magnet, wobei sich
als vorteilhaft herausgestellt hat, insbesondere wegen der
nicht auszuschließenden Verschmutzung, daß es sich bei dem
Magneten um einen willkürlich schaltbaren Magneten handelt.
Während des Füllvorganges hält das Bodenzuführteil 25 den Bo
den beabstandet von dem offenen Ende des Zylinderrohres 5.
Über den Druckanschluß 23 wird die Gaskammer 16 gefüllt. Ist
der Füllvorgang beendet, wird über das Bodenzuführteil 25 der
Boden 29 auf die Stirnfläche 31 des Zylinderrohres 5 gegen den
Druck innerhalb der Gaskammer 16 geführt und gehalten. Bei
diesem Vorgang bewegt sich das Bodenzuführteil 25 axial in
Richtung des Kolben-Zylinderaggregates 1. Sobald der Boden 29
auf der Stirnfläche 31 zur Anlage kommt, wird die Gaskammer 16
durch eine Dichtung 33 zwischen dem Boden und dem Zylinder
rohr 5 hermetisch dicht abgeschlossen. Dieser Betriebszustand
ist aus der Fig. 2 zu entnehmen. Im weiteren Verfahrensablauf
wird das Aufsetzstück 19 axial von dem Kolben-Zylinderaggre
gat 1 wegbewegt. Dadurch, daß das Kolben-Zylinderaggregat 1
denselben Außendurchmesser wie das Bodenzuführteil 25 besitzt,
ergeben sich keinerlei Probleme für die konstruktive Gestal
tung des Dichtungsbereiches für die Dichtungen 21 und 27.
Nachdem sich das Aufsetzstück 19 axial verschoben hat, ist das
Ende des Kolben-Zylinderaggregates 1 mit dem Boden 29 für eine
Schweißvorrichtung frei zugänglich. Die Schweißvorrichtung
besteht unter anderem aus einer Schweißelektrode 35, die
identisch sein kann mit dem Bodenzuführteil 25. In diesem Fall
ist das Bodenzuführteil gleichzeitig Bestandteil zweier
Stromkreise, wobei ein Stromkreis die magnetische Halterkraft
für den Boden erzeugt und der zweite den Schweißstrom liefert.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird mindestens ein Masse
anschluß 37 an das bodenseitige Ende des Kolben-Zylinderag
gregates 1 geführt, wodurch ein Stromkreislauf geschaffen
wird, indem das Kolben-Zylinderaggregat 1 zwischengeschaltet
ist. Die Schweißelektrode 35 und der Masseanschluß 37 sind
Bestandteil einer Kondensator-Entladungsschweißmaschine. Diese
Art des Verschweißens bietet den Vorteil, daß sich prak
tisch kein Verzug am Koben-Zylinderaggregat 1 einstellt, wenn
über die Stirnfläche 31 zum Boden 29 eine gasdichte Ver
schweißung vorgenommen wird. Ein weiterer grober Vorteil ist
darin zu sehen, daß der Gasdruck innerhalb der Gaskammer 15
die Qualität der Schweißverbindung beim
Kondensator-Entladungsschweißen nicht beeinflussen kann, da
einerseits nur eine ganz dünne Randzone der Kontaktflächen am
Boden bzw. der Stirnfläche 31 erwärmt wird und unter dem Druck
des Bodenzuführteils in Verbindung mit der Wärme eine dauer
hafte Verbindung erfolgt und andererseits der Dichtring die
Schweißstelle gegenüber dem Gasdruck schützt. Die Verbindung
im Boden/Stirnflächenbereich benötigt keinerlei Nachbearbei
tung und ist voll lackierfähig. Nach dem Zurückfahren des
Masseanschlusses 37 kann das Kolben-Zylinderaggregat 1 aus der
Vorrichtung entnommen werden. Anschließend bewegt sich das
Aufsetzstück 19 wieder in seine Ausgangslage zum Befüllen ei
nes nächsten Kolben-Zylinderaggregates 1. Die Axialbewegungen
des Aufsetzstückes 19 begründen sich darauf, daß die Dich
tung 21 keiner Temperaturerhöhung ausgesetzt werden soll, wenn
der Schweißvorgang zwischen dem Bo
den 29 und dem Zylinderrohr 5 erfolgt.
Dieses Verfahren beschränkt sich nicht nur auf Einrohrdämpfer,
sondern kann vielfältig auch für andere Zwecke eingesetzt
werden. Der grundlegende Vorteil ist darin zusehen, daß das
Kolben-Zylinderaggregat komplett fertigmontiert werden kann,
so daß abschließend nur noch die Befüllung erfolgen muß.
Claims (8)
1. Verfahren zum Füllen einer Gaskammer (16) eines Kolben-
Zylinderaggregates (1) mit Druckgas und zum anschließenden Verschließen
dieser Gaskammer (16) mit einem Verschlußstück in Form
eines Bodens (29), wozu das Kolben-Zylinderaggregat (1)
in eine Vorrichtung (3) eingebracht wird, die mit einer
Druckgasquelle verbindbar ist, aus der die Gaskammer (16) zunächst
befüllt und dann der Boden (29) durch die Vorrich
tung (3) in das offene Ende des Kolben-Zylinderaggre
gates (1) eingeführt wird, und anschließend das unter
Druck stehende, durch den Boden (29) abgeschlossene Kol
ben-Zylinderaggregat (1) durch einen Schweißvorgang ver
schlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schweißvorgang durch Kondensator-Entladungsschweißen
erfolgt.
3. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch 1, umfassend
ein Aufsetzstück (19), das eine Füllkammer mit einem
Druckanschluß (23) aufweist, der eine Verbindung zu der
Druckgasquelle bildet, und ein Bodenzuführteil (25), das den
Boden (29) während der Montage aufnimmt, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Aufsetzstück (19) relativ zum Kolben-
Zylinderaggregat (1) beweglich ist, so daß in einer Be
triebsstellung des Aufsetzstückes (19) das Ende des Kol
ben-Zylinderaggregates (1) mit dem Boden (29) zugänglich
ist und an das freie Ende des Kolben-Zylinderaggre
gates (1) eine Schweißvorrichtung bringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufsetzstück (19) axial zum Kolben-Zylinderaggre
gat (1) verschoben werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bodenzuführteil (25) von einer Schweißelektrode (35)
gebildet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schweißelektrode (35) einen im
wesentlichen gleichen Außendurchmesser aufweist wie das
Kolben-Zylinderaggregat (1).
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bodenzuführteil (25) konzentrisch zur Schweißelek
trode (35) angeordnet ist.
8. Kolben-Zylinderaggregat, gefertigt nach dem Verfahren gemäß
Anspruch 1, umfassend ein Zylinderrohr (5), das an einem
Ende verschlossen ist und das über das andere offene Ende
gefüllt wird, wobei nach dem Füllvorgang das Zylinder
rohr (5) eine Gaskammer (15) bildet, die von einem Bo
den (29) verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Boden (29) und dem Zylinderrohr (5) eine
Dichtung (33) angeordnet ist, die die Gaskammer (16) ge
genüber der Atmosphäre abdichtet, bevor der Verschweiß
vorgang ausgeführt ist.
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