DE4424437A1 - Verfahren zur Dämpfkrafteinstellung einer Absperrventilbaugruppe - Google Patents
Verfahren zur Dämpfkrafteinstellung einer AbsperrventilbaugruppeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dämpfkrafteinstellung
einer Absperrventilbaugruppe für einen Schwingungsdämpfer mit
veränderbarer Dämpfkraft entsprechend dem Oberbegriff von Pa
tentanspruch 1.
Eine solche Absperrventilbaugruppe ist beispielsweise aus der
DE 41 04 110 bekannt. Dabei besteht durch die relativ vielen
Einzelteile das Problem, daß durch eine Verkettung der
Einzeltoleranzen der Einzelteile eine vorgegebene Dämpfkraft
kennlinie nicht mit der gewünschten Genauigkeit eingehalten
wird. Man könnte die Einzeltoleranzen noch kleiner festlegen,
doch steht diese Vorgegehensweise im Widerspruch zu den ver
tretbaren Kosten. Insbesondere an der fertigmontierten Ab
sperrventilbaugruppe kann nur sehr schwer oder gar nicht ab
geschätzt werden, welches der Einzelteile für einen Kennli
nienfehler verantwortlich ist, um es dann gegebenenfalls aus
zutauschen, da ein Ausschuß einer kompletten Absperrventil
baugruppe ebenso wenig vertretbar ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die aus dem Stand
der Technik bekannte Problematik zu lösen, wobei die
Toleranzen der Einzelteile nicht eingeschränkt werden sollen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den Patentanspruch 1
gelöst. Ein ganz wesentliches Bauteil der Absperrventilbau
gruppe stellt das Hauptstufenventil dar. Durch die Bildung
einer Montageeinheit "Hauptstufe" kann über eine Vorrichtung,
die in Abhängigkeit eines vorgegebenen Drucks eines Volumen
stromes den Durchsatz mißt, festgestellt werden, ob die
Hauptstufe fehlerfrei bezüglich einer oder mehrerer Dämpf
kraftkennlinien arbeitet. Wird eine Abweichung des Hauptstu
fenventils von der vorgegebenen Dämpfkraftkennlinie festge
stellt, kann diese diese durch die Einstellbarkeit der Feder
kompensiert werden, wobei die Ursache für die Abweichung bei
mehreren Teilen liegen kann, was aber für die Einstellung un
erheblich ist.
Dabei besteht das Hauptstufenventilgehäuse vorteilhafterweise
aus einem Blechkörper. Man kann einerseits anspruchsvolle Ge
häuse mit einem vernünftigen Aufwand herstellen und anderer
seits die Verformbarkeit des Gehäuses ausnutzen, wobei der
Effekt der Kaltverfestigung verwendet wird, da die pla
stische Verformung von den Betriebsdrücken innerhalb der Ab
sperrventilbaugruppe nicht beeinflußt werden darf.
Beispielsweise kann der Bereich der plastischen Verformung des
Hauptstufenventilgehäuses durch eine Wandstärkenreduzierung
gebildet werden. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft
herausgestellt, wenn die Wandstärkenreduzierung spanlos durch
eine Fließumformung ausgeführt ist. Die Wandung des Hauptstu
fenventilgehäuses erfährt dabei praktisch keine Schwächung, da
durch die Umformung bei der Einstellung des Hauptstufenven
tilgehäuses ein Ausgleich erfolgt.
Alternativ erfolgt die plastische Verformung in Form einer
Änderung des Anstellwinkels des Hauptstufenventilgehäuses im
Bereich der Fläche, an der sich die Federkraft der Feder ab
stützt. Dabei wird die Fläche von einer Rückwand des Haupt
stufenventilgehäuses gebildet, die lediglich mehr oder weniger
stark geschirmt wird.
Des weiteren besteht die Möglichkeit, daß das Hauptstufenven
tilgehäuse eine umlaufende Sicke aufweist, die zur Einstellung
der Einspannlänge der Feder in ihrem Biegeradius verändert
wird. Durch die Sicke ist die Stauchbewegung des Hauptstufen
ventilgehäuses eindeutig bestimmt.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung
näher erläutert werden.
Fig. 1 einen Schwingungsdämpfer mit Bypass und Absperr
ventil im Bypass;
Fig. 2 Ausführungsbeispiele der Absperrventileinrichtung;
Fig. 3 Meßkennlinie,
Fig. 4 Prinzip einer Einstellungsvorrichtung für das
Hauptstufenventil;
Fig. 5 Hauptstufenventil als Baugruppe;
Fig. 6 Einstellung der Einbaulänge durch Schirmung des
Hauptstufenventilgehäuses;
Fig. 7 Hauptstufenventilgehäuse mit umlaufender Sicke.
In Fig. 1 ist der Zylinder eines Schwingungsdämpfers mit 1
bezeichnet, die Kolbenstange mit 3. Der Zylinder ist nach un
ten durch einen Boden 5 abgeschlossen. Die Kolbenstange 3 ist
durch eine Führungs- und Dichtungseinheit 7 aus dem oberen
Ende des Zylinders herausgeführt. Innerhalb des Zylinders 1
ist an der Kolbenstange 3 eine Kolbeneinheit 9 mit einer Kol
benventilanordnung 11 befestigt. Das untere Ende des Zylin
ders 1 ist durch eine Bodenplatte 13 mit einer Bodenventilan
ordnung 15 abgeschlossen. Der Zylinder 1 ist von einem Behäl
terrohr 17 umhüllt. Zwischen dem Behälterrohr 17 und dem Zy
linder 1 ist ein Ringraum 19 gebildet, der eine Ausgleichs
kammer darstellt. Der Raum innerhalb des Zylinders 1 ist durch
die Kolbeneinheit 9 in eine erste Arbeitskammer 21a und eine
zweite Arbeitskammer 21b unterteilt. Die Arbeitskammern 21a
und 21b sind mit Druckflüssigkeit gefüllt. Die Ausgleichskam
mer 19 ist bis zu dem Niveau 19a mit Flüssigkeit und darüber
mit Gas gefüllt. Innerhalb der Ausgleichskammer 19 ist eine
erste Leitungsstrecke, nämlich eine Hochdruckteilstrecke 23,
gebildet, welche über eine Bohrung 25 des Zylinders 1 mit der
zweiten Arbeitskammer 21b in Verbindung steht. An diese Hoch
druckteilstrecke schließt sich eine seitlich an dem Behälter
rohr 17 angebaute Absperrventileinrichtung 27 an. Von dieser
führt (nicht dargestellt) eine zweite Leitungsstrecke, nämlich
eine Niederdruckteilstrecke, zu dem Ausgleichsraum 19.
Wenn die Kolbenstange 3 aus dem Zylinder 1 nach oben ausfährt,
wird die obere Arbeitskammer 21b verkleinert. Es bildet sich
in der oberen Arbeitskammer 21b ein Überdruck aus, der sich
durch die Kolbenventilanordnung 11 in die untere Arbeitskam
mer 21a abbauen kann, solange die Absperrventileinrichtung 27
geschlossen ist. Wenn die Absperrventileinrichtung 27 geöffnet
ist, so fließt gleichzeitig Flüssigkeit von der oberen Ar
beitskammer 21b durch die Hochdruckteilstrecke 23 und die Ab
sperrventileinrichtung 27 in die Ausgleichskammer 19. Die
Dämpfcharakteristik des Schwingungsdämpfers beim Ausfahren der
Kolbenstange 3 ist also davon abhängig, ob die Absperrventil
einrichtung 27 offen oder geschlossen ist.
Wenn die Kolbenstange 3 in den Zylinder 1 einfährt, so bildet
sich in der unteren Arbeitskammer 21a ein Überdruck. Flüs
sigkeit kann von der unteren Arbeitskammer 21a durch die Kol
benventilanordnung 11 nach oben in die obere Arbeitskammer 21b
übergehen. Die durch das zunehmende Kolbenstangenvolumen in
nerhalb des Zylinders 1 verdrängte Flüssigkeit wird durch die
Bodenventilanordnung 15 in die Ausgleichskammer 19 ausgetrie
ben. In der oberen Arbeitskammer 21b tritt, da der Durchfluß
widerstand der Kolbenventilanordnung 11 geringer ist als der
Durchflußwiderstand der Bodenventilanordnung 15, ebenfalls ein
steigender Druck auf. Dieser steigende Druck kann bei geöff
neter Absperrventileinrichtung 27 durch die Hochdruckteil
strecke 23 wiederum in den Ausgleichsraum 19 überfließen. Dies
bedeutet, daß bei geöffneter Absperrventileinrichtung 27 der
Stoßdämpfer auch beim Einfahren dann eine weichere Charakte
ristik hat, wenn die Absperrventileinrichtung 27 geöffnet ist
und eine härtere Charakteristik, wenn die Absperrventilein
richtung geschlossen ist, genauso wie beim Ausfahren der Kol
benstange. Festzuhalten ist, daß die Strömungsrichtung durch
die Hochdruckteilstrecke 23 des Bypasses immer die gleiche
ist, gleichgültig, ob die Kolbenstange ein- oder ausfährt.
Die Fig. 2 beschränkt sich in ihrer Darstellung auf die Ab
sperrventilbaugruppe 27. Diese ist durch einen Rohrstutzen 29
mit einem Anschlußstutzen 31 des Behälterrohres 17 verbunden.
Die Hochdruckteilstrecke 23 wird von einem Zwischenrohr 33
gebildet, das eine Verbindungsöffnung zur Absperrventilbau
gruppe 27 aufweist. Die Verbindungsöffnung des Zwischen
rohres 33 verfügt über einen eingeklipsten Zwischenring 35,
der eine Anbindung an ein Hauptstufenventil 37 bildet.
Das Hauptstufenventil 37 umfaßt innerhalb eines Hauptstufen
ventilgehäuses 39 eine Feder 41, die einen Absperrventilkör
per 43 gegen einen Absperrventilsitz 45 vorspannt. Der Ab
sperrventilsitz 45 ist Bestandteil eines Scheibenkörpers 47,
der das Hauptstufenventilgehäuse 39 endseitig begrenzt. Die
Feder 41 stützt sich an einer Rückwand 49 des Hauptstufenven
tilgehäuses 39 ab, wobei die Rückwand mit dem Hauptstufenven
tilgehäuse 39 und dem Scheibenkörper 47 einen Steuerraum 51
bilden. Die Auslegung der druckbeaufschlagten Flächen am
Hauptstufenventil 37 erfolgt nach dem Grundsatz, daß die
ventilöffnenden Flächen größer sein müssen als die
ventilschließenden. Folglich muß bei einer Anströmung des
Hauptstufenventils 37 über einen Zentralkanal 53 innerhalb des
Scheibenkörpers 47 stets eine Abhubbewegung des Absperrven
tilkörpers 43 ausgeführt werden, wenn die Federkraft der Fe
der 41 überschritten ist. Das Hauptstufenventilgehäuse 39
stellt eine unabhängige Montageeinheit dar, die einer eigen
ständigen Überprüfung unterzogen wird.
Die Fig. 3 zeigt eine typische Dämpfkraftkennlinie dieses
Schwingungsdämpfers. Geht man von einem Prüfdruck Pi aus, so
muß sich ein zugehöriger Volumenstrom Qi einstellen, der über
den Absperrventilsitz 45 abfließt. Für den Fall, daß die Be
ziehung zwischen Druck P und Volumenstrom Q nicht durch die
Kennlinie repräsentiert wird, erfolgt eine Nachjustierung des
Hauptstufenventils 37, indem eine plastische Verformung des
Hauptstufenventilgehäuses 39 vorgenommen wird, so daß sich die
Vorspannkraft der Feder 41 erhöht. Man verwendet einen Meß
punkt Pi, der möglichst nahe am Übergang zwischen dem Voröff
nungsteil Vö der Absperrventilbaugruppe 27 und dem Hauptstu
fenventil Hs liegt. Es genügt zur Messung der Kennlinie ein
Meßpunkt, da die Steigung der Kennlinie festliegt. Dazu wird
das Hauptstufenventilgehäuse 39 in eine Vorrichtung nach dem
Prinzip der Fig. 3 eingelegt. Nach der Messung wird, sofern
eine Abweichung von der Kennlinie (Fig. 3) festgestellt wurde,
mittels eines Stauchkolbens 55 an einer axial verschiebbaren
Verstellstange 57 das Hauptstufenventilgehäuse 39 gestaucht,
so daß sich die Einbaulänge der Feder 41 verringert. An
schließend wird eine Messung des Hauptstufenventils 39 vorge
nommen, um das Ergebnis der Stauchung zu kontrollieren.
Für eine gezielte Verformung weist das Hauptstufenventilge
häuse 39 einen Bereich 59 auf, der eine plastische Verformung
ermöglicht, ohne das gesamte Hauptstufenventilgehäuse 39 ver
formen zu müssen (Fig. 5). Dazu ist das Hauptstufenventilge
häuse 39 aus Blech gefertigt und verfügt über eine Wandstär
kenreduzierung 61, die in diesem Ausführungsbeispiel durch
eine gezielte Fließumformung ausgeführt ist. Alternativ kann
selbstverständlich auch eine umlaufende Sicke o. ä zur Anwen
dung kommen. Dabei ist letztlich entscheidend, daß die pla
stische Verformung durch den Betriebsdruck im Steuerraum 51
nicht zurückgebildet wird.
Die Fig. 6a/b zeigen eine Alternativausführung eines
Hauptstufenventilgehäuses 39, bei dem die Rückwand 49 zur
Einstellung mehr oder weniger stark geschirmt wird, so daß die
Rückwand 49 unter einem Anstellwinkel α zur Längsachse des
Hauptstufenventilgehäuses 39 steht. Es läßt sich der Weg s
nutzen, der die Einbaulänge der Feder 41 beeinflußt. Zur
Vergrößerung der Auflagefläche kann eine Stützscheibe 41f
eingelegt werden. Der wesentliche plastische Bereich 59 wird
von dem Übergangsradius zur Rückwand 49 gebildet.
Des weiteren kann das Hauptstufenventilgehäuse eine umlaufende
Sicke 39s aufweisen, deren Biegeradius in einer Vorrichtung
nach Fig. 4 verkleinert wird, so daß sich insgesamt eine Ver
kürzung der Einbaulänge für die Feder 41 ergibt. Man kann na
türlich auch durch eine Zugvorrichtung den Biegeradius der
Sicke 39s vergrößern. Die das Hauptstufenventilgehäuse ver
kürzenden Ausformungen nach den Fig. 4, 6 und 7 lassen sich
auch kombinieren.
Claims (6)
1. Verfahren zur Dämpfkrafteinstellung einer Absperrventil
baugruppe für einen Schwingungsdämpfer mit veränderbarer
Dämpfkraft, umfassend ein Baugruppengehäuse, in dem ein
Hauptstufenventil mit einem Absperrventilkörper und einer
Feder, die den Absperrventilkörper gegen einen Absperr
ventilsitz drückt, angeordnet ist, wobei das Hauptstu
fenventil von einem Vorstufenventil angesteuert wird,
dessen Magnetanker über eine Magnetspule gegen eine Ma
gnetankerfeder betätigbar ist und das Hauptstufenventil
ein Hauptstufenventilgehäuse aufweist, an dem sich die
Federkraft der Feder des Absperrventilkörpers abstützt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptstufenventilgehäu
se (39) einen Bereich (59) aufweist, der eine plastische
Verformung des Hauptstufenventilgehäuses (39) ermöglicht
und durch eine plastische Verformung des Hauptstufenven
tilgehäuses die Einspannlänge der Feder (41) einstellbar
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hauptstufenventilgehäuse (39) aus einem Blechkörper
besteht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Bereich (59) der plastischen Ver
formung des Hauptstufenventilgehäuses (39) durch eine
Wandstärkenreduzierung (61) gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandstärkenreduzierung (61) spanlos durch eine
Fließumformung ausgeführt ist.
5. Verfahren nach, einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die plastische Verformung in Form einer
Änderung des Anstellwinkels (α) des Hauptstufenventilge
häuses (39) im Bereich der Fläche (49), an der sich die
Federkraft der Feder (41) abstützt, erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hauptstufenventilgehäuse (39) eine umlaufende Sic
ke (39s) aufweist, die zur Einstellung der Einspannlänge
der Feder (41) in ihrem Biegeradius verändert wird.
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