DE4290833C2 - Schwingungsdämpfer mit einstellbarem Ansprechverhalten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer mit einstellbarem Ansprechverhalten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Solche Schwingungsdämpfer sind aus der EP 186 908 A1, der WO 88/06983 und aus der DE 40 05 601 A1 bekannt. Die vorliegende Erfindung stellt eine Variante des in der vorgenannten deutschen Offenlegungsschicht erläuterten Funktionsprinzips dar. In der DE 40 05 601 A1 ist der Aufbau eines Plattenventils in Kombination mit einem Magnetventil und einer druck- und positionsabhängigen Steuerung des Magnetventils erläutert, um je nach Stellung eines von dem Magnetventil gesteuerten Strömungsmittelweges einen harten oder weichen Druckhub sowie Rückhub des Stoßdämpfers zu erzielen. Für einen weichen Druck bzw. Rückhub ist es erforderlich, daß eine größere Strömungsmittelmenge zwischen den beiden Druckkammern der Arbeitskammer ausgetauscht wird, während für einen harten Druck bzw. Rückhub der Durchströmquer­ schnitt des Plattenventils verringert wird, so daß ein Strömungsmittelaustausch erst bei höheren Druckunterschie­ den in den beiden Räumen der Arbeitskammer erfolgt.

Bei dem bekannten Schwingungsdämpfer (DE-AS 15 05 417), von dem die Erfindung ausgeht, kann beim Zug- und Druckhub Dämp­ ferflüssigkeit über einen von einem Magnetventil geschalte­ ten Strömungsmittelweg in die Druckkammer eines Steuerkol­ bens eintreten und darin einen Staudruck aufbauen, so daß die von dem federbelasteten Steuerkolben auf die Ventil­ platte ausgeübte Kraft vermindert und eine weichere Dämpfung erzielt wird. Der Staudruck im Steuerraum wird über eine Drosselbohrung zum Arbeitsraum hin abgebaut. Ferner ist es bekannt (DE 36 19 402 C2), zur Änderung des Dämpfungsverhal­ tens in den zwischen zwei Steuerkolbenhälften ausgebildeten Druckraum einen Druck einzusteuern und damit die Vorspannung der auf die Ventilplatten wirkenden Feder zu vermindern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zu auszubilden, daß die Ver­ ringerung der Federvorspannung zur Erzielung eines weicheren Ansprechverhaltens besonders wirksam erfolgt, daß eine Ver­ einfachung der Bauweise erzielt wird, die Abdichtung gegen Druckverlust in den Druckkammern verbessert wird und die Druckkammern so gestaltet sind, daß die Druckbeaufschla­ gungsfläche vergrößert ist.

Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Stoßdämpferkolben mit Plattenventilen und Entlastungskolben in einer er­ sten Ausführungsform;

Fig. 2A, Fig. 2B Ansichten der ersten Ausführungsform zur Darstel­ lung der Strömungsmittelwege für einen weichen bzw. harten Druckhub;

Fig. 3A, Fig. 3B Ansichten der ersten Ausführungsform zur Darstel­ lung der Strömungsmittelwege für einen weichen bzw. harten Rückhub;

Fig. 4 einen Schnitt durch einen Stoßdämpferkolben mit Plattenventilen und Entlastungskolben in einer zweiten Ausführungsform und

Fig. 5 einen Schnitt durch einen Stoßdämpferkolben in einer weiteren Ausführungsform.

In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Stoßdämpferkolben 600 dargestellt, der an seiner Umfangsfläche mit einer Teflon­ buchse 51 versehen ist und in einem nicht dargestellten Zylinderrohr des Schwingungsdämpfers oder landläufig Stoßdämpfers verschiebbar angeordnet ist. In bekannter Weise ist das untere Ende des Zylinders mit einer Kappe verschlossen und mit den ungefederten Massen eines Fahrzeugs verbunden. Oberhalb und unterhalb des Kol­ bens 600 ist dieser mit einem Fortsatz 78 verlängert. Der obere Fortsatz 78 steckt in einer Kolbenstange 44, die am Fortsatz 78 mit einer Mutter 80 befestigt ist. Die Kolben­ stange 78 durchgreift am oberen Ende des nicht dargestell­ ten Zylinders eine Dichtungsanordnung und trägt eine Befe­ stigung zum Verbinden mit den gefederten Massen des Fahr­ zeugs. Der Kolben 600 unterteilt die Arbeitskammer des Zylinders in einen oberen und einen unteren Raum. Federt der Stoßdämpfer ein, d. h. der Kolben 600 führt einen Druck­ hub aus, so wird durch den sich nach oben schiebenden Druckzylinder der untere Arbeitsraum verkleinert und der obere Arbeitsraum vergrößert, so daß der Strömungsmittel­ austausch aus der unteren Kammer über das Ventil im Kolben in die obere Kammer erfolgt. Im umgekehrten Falle, wenn der Stoßdämpfer ausfedert, verkleinert sich der obere Arbeits­ raum und Strömungsmittel strömt in den sich vergrößernden unteren Arbeitsraum über. Je nach weichem oder hartem An­ sprechverhalten ist der Durchströmquerschnitt des betref­ fenden Ventils veränderbar. Die Umschaltung erfolgt durch ein Magnetventil, dessen Ventilglied in einem Bauteil un­ tergebracht ist, das in einer Bohrung im Kolbenkörper 602 angeordnet ist. Die Ansteuerung des- Magnetventils erfolgt durch einen nicht dargestellten Mikroprozessor, dem Signale von Drucksensoren bzw. einem Beschleunigungsmesser zuge­ führt werden. Von dem Drucksensor kann der Druckunterschied der Stoßdämpferflüssigkeit in der oberen und unteren Kammer des Zylinders erfaßt werden.

In dem Kolbenkörper 602 sind erste und zweite Kanäle 604 und 606 ausgebildet. Die Kanäle 604 werden beim Rückhub durchströmt und die Kanäle 606 beim Druckhub. Die Kanäle münden unten in eine Ausnehmung 608 im Ventilkörper 602. Der Einlaß des Kanals 604 ist bei 612 offen und sein Auslaß 610 wirkt mit einer Ventilscheibe 666 zusammen. Der untere Einlaß 616 der Kanäle 606 ist offen, während der obere Auslaß 614 mit einer Ventilscheibe 626 zusammenwirkt.

Zur Steuerung des Strömungsmittelaustausches ist eine obere Entlastungsanordnung 618 für den Druckhub und eine untere Entlastungsanordnung 620 für den Rückhub vorgesehen. Die Anordnung 618 liegt über dem Kolbenkörper 602 und wirkt mit der Ventilscheibe 626 am Ende 614 des Kanals 606 zusammen. Die Anordnung 618 weist einen als Gehäuse ausgebildeten Kolben 622 auf, der über einen Ring 624 auf die Ventil­ scheibe 626 wirkt. Die Entlastungsanordnung 618 ist längs des Kolbenschaft 78 verschiebbar, so daß der Strömungsmit­ telquerschnitt an der Ventilscheibe 626 einstellbar ist. Der Kolben 622 weist einen oberen Abschnitt 628 auf, der eine Dichtung 632 in einer Nut 630 trägt, die am Kolben­ schaft 78 anliegt. Der Kolben 622 hat einen etwa tassen­ förmigen Querschnitt und sitzt mit seiner Umfangswand auf einem kolbenseitigen Flansch 634, der mit seinem Abschnitt 636 den Kolbenschaft 78 umfaßt und am Kolbenkörper 602 festgelegt ist. Der schräg nach oben verlaufende Flanschab­ schnitt 638 endet in einer äußeren Nut 640, in der eine Ringdichtung 642 liegt, so daß eine Druckkammer 644 dich­ tend abgeteilt ist, die oberhalb des Flansches 634 liegt und in welche Kanäle 179 im Kolbenschaft 78 münden. Man sieht, daß diese Bauweise die Druckbeaufschlagungsfläche in der Kammer 644 maximiert.

Über Öffnungen 646 kann Flüssigkeit aus dem oberen Arbeits­ raum in die Druckkammer 644 einströmen. Unterhalb der Öff­ nungen 646 ist ein Rückschlagventil vorgesehen, das in Richtung zur Druckkammer 644 öffnet und umgekehrt schließt. Das Rückschlagventil 648 besteht aus zwei Scheiben 650 und 652, und einem Anschlagring 654, der die Bewegung der Scheiben begrenzt und einen mittleren Durchlaß 656 oberhalb der Druckkammer 644 aufweist.

Der Kolben 622 mit dem Ring 624 wird von einer Feder 144 auf die Ventilscheibe 626 gedrückt. Die Feder 144 ist zwi­ schen der Kolbenmutter 80 und der Oberseite des Kolbens 622 eingesetzt.

Für die Rückhubbewegung ist die untere Entlastungsanordnung 620 wirksam, die in einer zylindrischen Ausnehmung 608 des Kolbenkörpers 602 untergebracht ist und einen als Gehäuse ausgebildeten Kolben 660 und einen Flansch 662, einen mit dem Kolben verbundenen Ring 664 und eine zweite Ventil­ scheibe 666 aufweist. Das Gehäuse 660 ist mit einem Ab­ schnitt 668 versehen, der einen Flansch 670 trägt, an dem sich eine Feder 162 abstützt, deren anderes Ende an einer Schulter 174 eines Federhalters 156 anliegt, der auf den Kolbenschaft aufgeschraubt ist.

Auf den Kolbenschaft 78 ist eine Hülse 672 aufgesetzt, die mit Kanälen 673 versehen ist, die mit den Kanälen 181 in Verbindung stehen, welche in eine Druckkammer 676 münden. Damit wird der Flansch 662 in der richtigen axialen Lage gehalten. Ein Ring 674 und eine Scheibe 678 sind zwischen der Mutter 156 und der Hülse 672 angeordnet, wenn die Mut­ ter 156 auf den Kolbenschaft 78 aufgeschraubt wird.

Die Druckkammer 676 ist vom Gehäuse 660 und der Unterseite des Flansches 662 gebildet. Der axiale Abschnitt 680 des Flansches 662 ist auf den Kolbenschaft aufgesetzt und zwi­ schen Kolbenkörper und Hülse 672 gehalten. Der radiale Ab­ schnitt 682 trägt eine Ringnut 686 mit einer Ringdichtung 686. Ferner ist eine Ringdichtung 688 in einer Nut 690 des Kolbens 660 vorgesehen. Der Ringraum zwischen der Wandung 608 des Körpers 602 und dem Außenumfang der Entlastungsan­ ordnung bildet einen Ringkanal 692, in den der Einlaß 616 der Kanäle 606 mündet, während die Kanäle 604 bei geöffne­ ter Ventilscheibe 666 ebenfalls in den Raum 692 münden.

Über Öffnungen 694 kann Flüssigkeit über ein Rückschlag­ ventil 648 in die Druckkammer 676 einströmen. Ein An­ schlagring 696 begrenzt die Axialbewegung der beiden Schei­ ben, die das Rückschlagventil 648 bilden. Die Flüssigkeit kann durch einen mittleren Durchlaß 698 in die Kammer 676 eintreten.

In einer Bohrung des Ventilschaftes 78 ist ein nicht dar­ gestelltes Ventil vorgesehen. Hier ge­ nügt es zu sagen, daß das Ventilglied, nämlich ein Ventil­ schieber in einer Stellung die Kanäle 179, 181 über einen Kanal 254 miteinander verbindet oder diesen Kanal absperrt, je nachdem, ob die Wicklung des Magnetventils erregt oder nicht erregt ist. Über das Ventil wird somit eine Strö­ mungsmittelverbindung zwischen den beiden Druckkammern 644 und 676 hergestellt oder unterbrochen. Im vorliegenden Fall wird im ausgeschalteten Zustand des Magnetventils die Strö­ mungsmittelverbindung zwischen den Druckkammern unterbro­ chen, wobei sich ein hartes Ansprechverhalten ergibt, wäh­ rend beim Erregen des Magnetventils der Ventilschieber die Verbindung zwischen den beiden Druckkammern freigibt und ein weiches Ansprechverhalten erzielt wird.

Dies ist im einzelnen in den Fig. 2A, 2B und 3A, 3B er­ läutert. Fig. 2A zeigt die Strömungswege für einen Druckhub mit weicher Dämpfung und Fig. 2B die Strömungswege für den Druckhub mit harter Dämpfung. In Fig. 2A ist das Magnetven­ til erregt und Strömungsmittel soll in verhältnismäßig großer Menge aus dem sich verkleinernden unteren Arbeits­ raum in den oberen Arbeitsraum überströmen. Um den von der Ventilscheibe 626 gesteuerten Öffnungsquerschnitt zu öff­ nen, strömt Flüssigkeit von unten über das Rückschlagventil 648 in die untere Druckkammer 676 ein und gelangt über die Kanäle 181 und das geöffnete Ventil und die Kanäle 179 in die obere Druckkammer 644. Da das obere Rückschlagventil 648 den Austritt von Flüssigkeit aus der Druckkammer 644 verhindert, steigt in der Druckkammer der Druck und beauf­ schlagt die untere Innenseite des als Gehäuse ausgebildeten Kolbens 622, der dadurch entgegen der Kraft der Feder 144 angehoben wird. Auch der Druck in den Kanälen 606 sucht die Ventilscheibe 626 anzuheben. Diese wird durch die Entla­ stungsanordnung 618 somit entlastet und hebt von den Öff­ nungen 614 ab. Damit kann die Flüssigkeit frei in den obe­ ren Arbeitsraum einströmen und wird ein weiches Dämpfungs­ verhalten erzeugt.

Wird dagegen das Magnetventil entregt, so daß der Ventil­ schieber die Verbindung zwischen den Kanälen 179 und 181 absperrt, so kann in Fig. 2B die Druckkammer 644 nicht un­ ter Druck gesetzt werden und die Entlastungsanordnung ist unwirksam. Es muß deshalb die Druckdifferenz zwischen den beiden Räumen der Druckkammer so groß sein, daß der Druck im Kanal 606 die Entlastungsanordnung 618 über die Ventil­ scheibe 626 soweit beaufschlagt, daß ein Durchströmquer­ schnitt geöffnet wird. Damit erhält man eine harte Dämp­ fung.

In Fig. 3A ist der Strömungsweg für den Rückhub mit weicher Dämpfung dargestellt. Das Magnetventil ist eingeschaltet, die Verbindung zwischen den Kanälen 179 und 181 hergestellt und es wird damit die untere Druckkammer 676 mit Druck be­ aufschlagt, so daß die untere Ventilscheibe 666 durch die sich gegen die Kraft der Feder 162 verschiebende Entla­ stungsanordnung 620 und durch den Druck im Kanal 604 von ihrem Sitz an der Öffnung 610 abhebt und damit ein Durch­ strömquerschnitt in den Kanal 692 zum unteren Arbeitsraum hergestellt wird.

In Fig. 3B wird ein Rückhub mit hartem Ansprechverhalten erzielt, wobei die Verbindung zwischen den Kanälen 179 und 181 abgesperrt ist. Dann muß der Druckunterschied zwischen der oberen und unteren Arbeitskammer so hoch sein, daß der Flüssigkeitsdruck im Kanal 604 imstande ist, die Ventil­ scheibe 666 abzuheben, damit der Flüssigkeitsaustausch in die untere Arbeitskammer erfolgen kann. Damit wird ein har­ tes Dämpfen erzielt.

Das Ausführungsbeispiel verwendet in vorteilhafter Weise einen einstückigen Körper 602, der einfach und billig her­ stellbar ist. Die Entlastungsanordnungen 618 und 620 sind unabhängig davon herstellbar und können leicht am Körper angebaut werden. Die Druckkammern 644 und 676 haben sehr große Druckbeaufschlagungsflächen, so daß die axiale Ver­ schiebung der Entlastungsanordnungen wirksam beherrschbar sind.

Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Stoßdämpfer­ kolbens 700, die weitgehend der Ausführungsform in Fig. 1 entspricht. Mit der Ausführungsform in Fig. 1 übereinstim­ mende Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, wobei jedoch eine 7 gegen die 6 ausgewechselt ist.

Abweichend von Fig. 1 ist der als Gehäuse ausgebildete Kol­ ben 722 mit einer Verlängerung 728 versehen, wobei zwischen dieser und dem Kolbenschaft 78 ein Führungslager 730 ange­ ordnet ist. Eine Feder 750 zwischen der Stirnseite 752 der Kolbenmutter 80 und der Stirnseite 753 des Kolbens 722 drückt die Entlastungsanordnung 718 nach unten.

Ein am Kolbenschaft 78 festgelegter Flansch 732 hat am Außenumfang eine Nut 738 mit einer Ringdichtung 740. Der Flansch 732 weist in seinem Abschnitt 736 eine Ausnehmung 742 auf, in welcher der Kanal 179 mündet. Der Flansch 734 sitzt auf dem Kolbenschaft 78. Zwischen der Unterseite des Flansches 732 und der Ventilscheibe 726 ist eine Druckfeder 754 vorgesehen, die ein schnelleres Schließen der Ventil­ scheibe 726 zur Folge hat. Die Wendelfeder 750 muß nämlich gegen den hohen Flüssigkeitsdruck in der Druckkammer 744 arbeiten, wenn die Entlastungsanordnung 718 vorgespannt werden soll, um die Ventilscheibe 726 auf die Öffnung 714 aufzusetzen. Die zweite Feder 754 wirkt dagegen unmittelbar auf die Federscheibe 726 unabhängig von der Feder 750, so daß die Federscheibe 726 schließen kann.

Die untere Entlastungsanordnung 720 ist in der ringförmigen Ausnehmung 708 des Kolbenkörpers 702 angeordnet. Die Kanäle 704 und 706 münden in den Ringraum 709. Die Entlastungsan­ ordnung 720 besteht ebenfalls aus einem als Gehäuse ausge­ bildeten Kolben 756, der mit einem kolbenseitigen Flansch 758 zusammenwirkt sowie einem Ring 760, der mit der Feder 762 zusammenwirkt. Der Kolben 756 hat eine Ringwand 766, an der innen eine Dichtung 780 in einer Umfangsnut 778 im ra­ dialen Abschnitt 776 des Flansches 758 anliegt. Ferner ist der Kolben mit einer Verlängerung 764 versehen, zwischen der und dem Kolbenschaft eine Gleitbüchse 768 eingesetzt ist. Die Feder 772 zum Vorspannen der Entlastungsanordnung 720 liegt an der Stirnseite 770 an.

Der Flansch 758 ist mit einer Verlängerung 774 versehen, die auf den Kolbenschaft aufgeschraubt ist. Die zweite Druckkammer 782 ist zwischen dem Flansch 758 und dem Rück­ schlagventil 648 im Kolben der Entlastungsanordnung 720 ausgebildet. Die Verschiebung der Scheiben des Rückschlag­ ventils 648 ist wiederum durch einen Anschlagring 748 be­ grenzt. Eine weitere Feder 786 ist zwischen der Ventil­ scheibe 762 und dem Flansch 758 eingesetzt, so daß die Ven­ tilscheibe schneller schließen kann.

Die Betriebsweise beim Druck und Rückhub mit weichem bzw. hartem Dämpfungsverhalten erfolgt in der bereits anhand der Fig. 1 erläuterten Weise, so daß eine Wiederholung über­ flüssig ist.

Darüber hinaus ist in der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ein Lagesensor 800 am Kolben 700 vorgesehen. Der Lagesensor 800 hat einen zylindrischen Spulenträger 802, der am unteren Ende des Kolbenkörpers 702 befestigt ist. Der Spulenträger 802 ist vorzugsweise aus festem, nicht-magnetischem Werk­ stoff hergestellt. Auf dem Spulenträger 802 sitzt eine Wicklung 804, deren Anschlüsse mit 806 bezeichnet sind, die durch den Kolbenschaft 78 nach oben in die Kolbenstange 44 geführt sind, wo sie an elektrische Komponenten in der Kol­ benstange angeschlossen sind. Eine Befestigung 808 sichert den Spulenträger 802 am unteren Ende des Kolbenschaftes 78. Die Befestigung 808 ist vorzugsweise ein Federring. Durch­ lässe 810 sind für die Dämpferflüssigkeit vorgesehen. Der Boden 812 des Spulenträgers dient zum Abstützen der Feder 772.

Der Spulenträger mit der Wicklung 804 bewegt sich mit dem Kolben 700 in dem nicht dargestellten Druckzylinder. Ein nicht dargestelltes Element ist vorzugsweise an der Außen­ wand des Druckzylinders befestigt und erzeugt meßbare Impe­ danzänderungen des elektromagnetischen Feldes, das vom Strom in der Wicklung 804 erzeugt wird. Insbesondere wird ein Element aus Kupferfolie verwendet, das eine veränder­ liche Breite oder Dicke hat und um den Druckzylinder im Ar­ beitsbereich des Lagesensors gewickelt ist. Die Abmessungen der variablen Breite oder Dicke sind so gewählt, daß man meßbare Impedanzänderungen erhält, die der Axiallage der Wicklung 804 im Druckzylinder entspricht. Damit kann durch die Lage der Wicklung 804 gegenüber der Lage des Kupferele­ mentes entschieden werden, ob der Stoßdämpfer einen Druck oder Rückhub ausführt.

Das Signal der Wicklung 804 wird in einem Mikroprozessor verarbeitet. Zusammen mit dem Signal von einem Beschleuni­ gungsmesser kann die Dämpfungseigenschaft des Stoßdämpfers 10 so eingestellt werden, daß die gewünschten Fahr- und Komforteigenschaften erzielt werden. Auch die Drucksensoren zum Messen des Druckes in der oberen und unteren Arbeits­ kammer können zusätzlich zu dem Positionssensor 800 für die Steuerung verwendet werden.

Fig. 5 zeigt eine weitere abgeänderte Ausführungsform, die weitgehend mit der Ausführungsform in Fig. 4 übereinstimmt, wobei gleiche Bauteile in den Fig. 4 und 5 mit gleichen Be­ zugszeichen versehen sind. Grundsätzlich ist die Wirkungs­ weise gleich mit der bereits erläuterten Wirkungsweise.

Abweichend ist jedoch die Kolbenanordnung 900 mit einer Einrichtung versehen, die das harte Ansprechen der Entla­ stungsanordnung 904 für den Druckhub verringert, wenn im Druckhub auf harte Dämpfung umgeschaltet wird. Wenn also das Magnetventil abgeschaltet wird und damit die Verbindung zwischen den Druckkammern 744 und 782 unterbrochen wird, so kann die Kammer 744 nicht unter Druck gesetzt werden, und die Ventilscheibe 902 kann nur vom Druck im Kanal 706 ge­ öffnet werden, wobei die Entlastungsanordnung 904 abheben muß. Dies kann nur bei einem verhältnismäßig hohen Diffe­ renzdruck der Fall sein. Da der Druck im Kanal 706 linear ansteigt, tritt die theoretische Ausblasekraft für die Ent­ lastungsanordnung 904 im wesentlichen spontan und sofort auf, also schlagartig. Dies führt zu einer rauhen Betriebs­ weise. Erfindungsgemäß wird deshalb eine Einrichtung vorge­ sehen, die es erlaubt, daß eine bestimmte Flüssigkeitsmenge aus dem unteren in den oberen Arbeitsraum überströmt, bevor die Entlastungsanordnung 904 schlagartig öffnet. Auf diese Weise läßt sich das Ansprechverhalten des Ventils glätten.

Hierfür ist die über dem Kolbenkörper 905 angeordnete Ent­ lastungsanordnung 904 mit zusätzlichen Kanälen 906 verse­ hen, deren oberes Ende 908 ventilgesteuert ist, und deren unteres Ende 910 Verbindung zum unteren Arbeitsraum hat.

Der obere kolbenschaftseitige Flansch 914 in dem als Ge­ häuse ausgebildeten Kolben 722 der Entlastungsanordnung be­ sitzt eine ringförmige Nut 916 im Bereich des Kanals 906. In der Nut 916 ist eine Ventilscheibe 918 über der Öffnung 908 vorgesehen, sowie Mittel zum Vorspannen der Ventil­ scheibe auf die Öffnung 908, beispielsweise in Form einer Federscheibe 920, die auf die Ventilscheibe 918 drückt. Auf diese Weise wird ein Rückschlagventil gebildet, das von Flüssigkeit nur beim Druckhub mit harter Dämpfung durch­ strömt werden kann. Die Druckkraft der Scheibe 920 ist kleiner als die Druckkraft der Feder 750. Bei einem Druck­ hub mit hartem Ansprechverhalten baut sich der Flüssig­ keitsdruck gleichzeitig in den Kanälen 906 und 706 linear auf, bis die Scheibe 918 im Bypass von der Öffnung 908 ab­ hebt. Dies erfolgt bei einem Druckwert, der kleiner ist als der zum schlagartigen Öffnen der Entlastungsanordnung 904 erforderliche Druck. Hebt die Scheibe 918 ab, so strömt Flüssigkeit aus dem Kanal 906 in den oberen Arbeitsraum der Druckkammer über. Durch Verändern der Anzahl und Strömungs­ querschnitte der Kanäle 906 und der Druckkraft der Feder­ scheibe 920 auf die Ventilscheibe 918 ist es möglich, den Zeitpunkt zu regeln, bei dem die Ventilscheibe 902 öffnet. Auch muß die Kolbenanordnung 900 im Stoßdämpfer bei einem harten Druckhub um einen größeren Abstand verschoben wer­ den, bevor die Entlastungsanordnung 904 für den Druckhub zum Öffnen des Kanals 706 axial verlagert wird.

Claims (9)

1. Schwingungsdämpfer mit einstellbarem Ansprechverhalten für das Fahrwerk eines Fahrzeugs, mit einem von einem Kolben in zwei Arbeitsräume unterteil­ ten, mit Dämpferflüssigkeit gefüllten Arbeitszylinder, mit je einem federbelasteten Steuerkolben zum Vorspannen von je einer mit Durchtrittskanälen im Kolben zusammenwirkenden Ventilscheibe, die beim Ein- und Ausfedern durch den Dämp­ ferflüssigkeitsdruck öffnen und den Austausch von Dämpfer­ flüssigkeit zwischen den beiden Arbeitsräumen ermöglichen, mit einer in jedem Steuerkolben vorgesehenen Druckkammer, in die bei Ein- und Ausfedern über einen von einem Magnetventil gesteuerten Verbindungskanal in der Kolbenstange bzw. im Kolben Dämpfungsflüssigkeit einströmt, wobei der Steuerkolben von der Dämpferflüssigkeit entgegen der Federkraft beaufschlagt wird, um die zugehörige Ventilscheibe zu entlasten und ein weicheres Ansprechverhalten zu erzielen, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (618 bzw. 620; 718 bzw. 720; 904) auf einem kolbenseitigen Flansch (634 bzw. 662; 732 bzw. 758) verschiebbar ist und die zwischen dem Flansch und dem Steuerkolben liegende Druckkammer (644 bzw. 676) über ein den Austritt von Dämpferflüssigkeit aus dem Druckraum sperrendes Rückschlagventil (648) mit dem Arbeitsraum verbunden ist.

2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Rückschlagventile (648) als Plattenventile aus­ gebildet sind.

3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß parallel zur Ventilscheibe (902), die beim Ausführen eines Druckhubes mit hartem Ansprechverhalten ge­ öffnet wird, ein Bypass-Ventil (906, 918, 920) vorgesehen ist, das vor dem Öffnen der Ventilscheibe (902) öffnet.

4. Schwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ventilscheiben (726; 762) in Schließrichtung von einer Feder (754; 786) vorgespannt sind, um ein schnelleres Schließen zu erzielen.

5. Schwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kolben (600; 700; 900) eine ringförmige Ausnehmung (608) aufweist, in der der eine Steuerkolben (620; 720) aufgenommen ist.

6. Schwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Umfang des Flansches (634 bzw. 662; 732 bzw. 758) eine ringförmige Dichtung (642 bzw. 686; 740 bzw. 780) vorgesehen ist.

7. Schwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß am Kolben ein Lagesensor (800) an­ geordnet ist, von dem bestimmt wird, ob der Schwingungsdämp­ fer ein- bzw. ausfedert, und dessen Ausgangssignal der Lage des Kolbens gegenüber dem Arbeitszylinder entspricht.

8. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der Lagesensor (800) an der Unterseite des Kolbens (900) befestigt ist, der Boden (812) eines Spulenträgers (802) die Feder (772) für den beim Ausfedern wirksamen Steuerkolben (720) abstützt, und der Außenumfang des Spulen­ trägers eine Wicklung (804) trägt, die mit einem die Impe­ danz des Magnetfeldes ändernden Element am Arbeitszylinder zusammenwirkt.

9. Schwingungsdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß zum Bestimmen der Ein- bzw. Ausfe­ derbewegung der Druckunterschied in den Arbeitsräumen des Arbeitszylinders erfaßt wird.