DE102010062264B4 - Verstellbare Dämpfventileinrichtung für einen Schwingungsdämpfer - Google Patents
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Abstract
Verstellbare Dämpfventileinrichtung (1), umfassend mindestes ein Teilventil (3; 5), das ein mehrteiliges Gehäuse aufweist (33; 35; 49; 57), in dem ein Ventilelement (41; 53; 67) von mindestens einer Ventilfeder (43; 55) auf eine Ventilsitzfläche (39; 59; 65) an einem Gehäuseteil vorgespannt wird, wobei das Teilventil (3; 5) justierbar ist, indem die mindestens zwei Gehäuseteile (33; 35; 49; 57) über einen längenvariablen Verschluss (45) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Gehäuseteil (57) eine erste Ventilsitzfläche (59) für ein erstes Teilventil (3) und eine zweite Ventilsitzfläche (65) für ein zweites Teilventil (5) aufweist, wobei die zweite Ventilsitzfläche (65) außerhalb des einen Gehäuseteils (49) angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine verstellbare Dämpfventileinrichtung für einen Schwingungsdämpfer gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
- In der
DE 10 2009 016 464 C1 wird eine Dämpfventileinrichtung beschrieben, die aus einer Mehrzahl von Teilventilen besteht. So wird ein Einlaufventil verwendet, das in einem Anschlussstutzen angeordnet ist. Dem Einlaufventil schließt sich ein Hauptstufenventil an, das über ein Vorstufenventil einstellbar ist. Des Weiteren kommt noch ein Notbetriebsventil zur Anwendung. Eine Dämpfventileinrichtung muss nicht unbedingt ein Einlaufventil oder ein Notbetriebsventil aufweisen. - Es genügt in der Regel nicht, die Teilventile zeichnungsgerecht zu fertigen. Man sollte die einzelnen Ventile auch justieren können, um die Ausschussrate möglichst gering zu halten.
- In der gattungsbildenden
DE 44 24 437 A1 wird eine Dampfventileinrichtung offenbart, bei der ein Hauptstufenventil justierbar ist, in dem ein Gehäusebereich plastisch deformierbar ausgeführt ist. Dieses Justierprinzip bedingt einen deformierbaren Bereich, den man zum Beispiel durch eine Wandstärkenreduzierung erreicht. Bei einem Ventilgehäuse aus einem Blechrohling ist eine unterschiedliche Wandstärke jedoch nur aufwändig herstellbar. Bei einer Deformation ist eine Rückfederung zu berücksichtigen. Kommt es zu einer zu starken Deformation, dann kann diese in der Regel nicht zurückgenommen werden, d. h. man hat ebenfalls Ausschuss produziert. - Die
DE 29 09 046 A1 zeigt z. B. in der1 ein zweiteiliges Ventilgehäuse, wobei beide Ventilteile über eine Gewindeverbindung gekoppelt sind. Über die Gewindeverbindung kann die Vorspannung der Ventilfeder und damit des Betriebsverhalten des Ventils eingestellt werden. - Die
DE 199 62 960 A1 zeigt in der5 ebenfalls ein zweiteiliges Ventilgehäuse, wobei beide Ventilgehäuseteile über eine Presspassung miteinander verbunden sind und durch eine einfache Verschiebebewegung der Ventilgehäuseteile eine Justierung des Ventils möglich ist. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin eine justierfähige Dämpfventileinrichtung zu erreichen, bei der die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme behoben sind.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Der große Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch den längenvariablen Verschluss eine Ventilsitzfläche oder eine Stützfläche für eine Ventilfeder axial verlagert werden kann, um Fertigungsabweichungen kompensieren zu können. Die Gehäuseteile werden dabei keiner plastischen Deformation ausgesetzt und können deshalb einfacher dimensioniert werden. Ein Überdrücken, wie es im Stand der Technik auftreten kann, ist bei einem derartigen Verschluss nicht möglich.
- Bei einer Variante bilden die mindestens zwei Gehäuseteile im Bereich einer Überlappung zweier Gehäusebereiche eine Presspassung. Die Presspassung ist derart dimensioniert, dass sie während der gesamten Lebensdauer der Dämpfventileinrichtung ihre Fixierfunktion gewährleistet.
- Optional kann man vorsehen, dass die Gehäuseteile Greifflächen für Verschiebewerkzeuge aufweisen. Die Greifflächen ermöglichen eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Überlappung, um eine optimale Einstellung des Teilventils erreichen zu können.
- Auch das zweite Teilventil ist justierbar, indem die zweite Ventilsitzfläche zu einem übergeordneten Ventilgehäuse axial verstellbar ausgeführt ist.
- Alternativ kann der längenverstellbare Verschluss als eine Gewindeverbindung ausgeführt sein.
- Insbesondere bei einer Gewindeverbindung ist eine dauerhafte Sicherung wichtig. Üblich sind z. B. Klebemittel, die der Gewindeverbindung zugefügt werden. Deutlich einfacher ist es, wenn das Gehäuseteil mit der zweiten Ventilsitzfläche gegen einen elastischen Anschlag spannbar ist, Dadurch kann die Gewindeverbindung beliebig häufig gelöst und wieder geschlossen werden.
- Um den axial notwendigen Bauraum klein zu halten, wird der elastische Anschlag von einer Tellerfeder gebildet.
- Zur radialen Positionen ist der elastische Anschlag in einem Ringgraben zwischen dem Gehäuseteil und dem übergeordneten Gehäuseteil angeordnet.
- Dabei begrenzt die zweite Ventilsitzfläche den Ringgraben radial.
- Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 Gesamtdarstellung der Dämpfventileinrichtung -
2 Notbetriebventil als Teilventil -
3 Einlaufventil als Teilventil - Die
1 zeigt eine verstellbare Dämpfventileinrichtung1 , die ein Einlaufventil3 , ein Hauptstufenventil5 , ein Vorstufenventil7 und ein Notbetriebsventil9 umfasst. Grundsätzlich kann die verstellbare Dämpfventileinrichtung1 auch eine andere konstruktive Ausgestaltung aufweisen. - Die Verstellfunktion wird über einen Aktuator
11 vorgenommen, der mittels einer Magnetspule13 angesteuert wird, die in einem Gehäuse15 der Dämpfventileinrichtung1 angeordnet ist. Der Aktuator11 umfasst einen bolzenähnlichen Ventilstößel17 , auf dem ein Anker19 fixiert ist. Der Anker19 wird von einem topfförmigen Rückschlusskörper21 aufgenommen. der über einen magnetisch nicht leitenden Isolator23 mit einer magnetisch leitenden Polscheibe25 verbunden ist. Bezogen auf den Anker19 bilden der Rückschlusskörper21 , der Isolator23 und die Polscheibe25 als Deckel ein Gehäuse. - Der Anker
19 ist mittels einer ersten Feder27 und einer zweiten Feder29 zwischen dem Boden31 des Rückschlusskörpers21 und der Polscheibe25 verspannt. Prinzipiell würde für den Betrieb des Aktuators11 eine einzige Feder genügen, die der Kraft der Spule13 entgegen gerichtet ist. - Das Notbetriebsventil
9 umfasst, wie in2 dargestellt, ein zweiteiliges Ventilgehäuse, dass aus einer äußeren und einer inneren Hülse33 ;35 besteht. Die äußere Hülse33 verfügt über einen nach radial innen weisenden Rand37 , der eine Ventilsitzfläche39 für ein pilzförmiges Ventilelement41 bildet, das von einer Ventilfeder43 in Schließrichtung vorgespannt wird. Die Ventilfeder43 stützt sich an der inneren Hülse35 ab, die ebenfalls einen umlaufenden Rand als Stützfläche für die Ventilfeder43 aufweist. - Die beiden Gehäuseteile
33 ;35 weisen eine axiale Überlappung in der Ausführung einer Presspassung auf, die einen längenvariablen Verschluss45 bildet. Zur Justierung wird des Notbetriebsventil9 in eine nicht dargestellte Prüfvorrichtung eingebracht und belastet, wobei die Belastung mechanisch oder auch über ein Dämpfmedium erfolgen kann. Dabei wird eine definierte Belastung vorgegeben und die Öffnungsfunktion erfasst. Wenn die Öffnungsfunktion nicht erfüllt ist, dann kann durch ein weiteres Ineinanderschieben der Gehäuseteile33 ,35 die Ventilkennlinie nachjustiert werden. - Die
3 zeigt das Einlaufventil3 als Einzelteil. Das Einlaufventil3 verfügt über einen zentralen Führungsbolzen47 , an dem an einem in Richtung des Aktuators11 weisenden Ende ein topfförmiges Gehäuseteils49 befestigt ist, z. B. durch eine Vernietung. Auf dem Führungsbolzen47 ist ein Gleitring51 gelagert, an dem eine Ventilscheibe53 befestigt ist. Zwischen einem Kragen des Gleitrings51 und einem Boden des Gehäuseteils49 ist eine Ventilfeder55 angeordnet. - Ein zweites Gehäuseteil
57 wird von einem mehrfach abgesetzten Rohrstutzen gebildet. Ein erster Absatz59 des Rohrstutzens57 dient als Ventilsitzfläche für die Ventilscheibe53 . Des Weiteren verfügt der Rohrstutzen57 über eine umlaufende Wandung61 , die sich in Richtung des Gehäuseteils49 erstreckt und ebenfalls eine axiale Überlappung45 mit einer Presspassung bildet. - Bei der Funktionsprüfung des Einlaufventils
3 wird dieses in eine Öffnungsposition gebracht und mit einer Belastung in Relation gestellt. Ist die für die Öffnungsposition notwendig Abhubkraft noch zu klein, dann wird das Gehäuseteil49 tiefer in die Wandung61 des Rohrstutzens57 geschoben, die axiale Überlappung45 vergrößert. Zum Zusammenschieben der beiden Gehäuseteile49 ;57 genügen einfache Druckwerkzeuge, die an Stirnflächen der Gehäuseteile49 ,57 ansetzen. Sollte der Fall eintreten, dass die Überlappung45 zu lang geworden ist, denn stehen Greifflächen63 zur Verfügung, um die axiale Überlappung45 wieder zurückzunehmen. Eine Greiffläche bildet z. B. eine umlaufende Nut im Rohrstutzen oder radiale Abströmöffnungen im Gehäuseteil. - Wie die
1 und3 zeigen, verfügt der Rohrstutzen als Gehäuseteil57 des Einlaufventils3 über eine zweite, außerhalb des Gehäuses49 angeordnete Ventilsitzfläche65 , die zusammen mit einem Ventilelement67 das Hauptstufenventil5 bildet. Der Rohrstutzen57 ist zu dem übergeordneten Ventilgehäuse15 axial verstellbar mittels eines längenverstellbaren Verschlusses45 in der Bauform einer Gewindeverbindung ausgeführt. Der Rohrstutzen57 ist gegen einen elastischen Anschlag69 spannbar, der zur Fixierung des Rohrstutzens57 dient. in der1 wird der Anschlag69 von einer Tellerfeder gebildet, die in einem Ringgraben71 zwischen dem Rohrstutzen57 und einer Übergangshülse73 des Gehäuses15 angeordnet ist, wobei die zweite Ventilsitzfläche65 auf dem Rohrstutzen57 den Ringgraben71 radial begrenzt. - Bei der Montage der Dämpfventileinrichtung
1 kann der Aktuator11 als vorgefertigte Baueinheit in das Gehäuse15 eingefügt werden. Danach folgen ein Schließring75 und ein schirmförmiges Ausgleichselement77 des Vorstufenventils7 . in die Übergangshülse73 schiebt man den Hauptstufenventilkörper67 und das Einlaufventil3 zusammen mit dem Anschlag69 . - Bei minimaler Bestromung der Magnetspule
13 ist das Vorstufenventil3 maximal geöffnet, so dass in einem Steuerraum79 zwischen der Übergangshülse73 und der Rückseite des Hauptstufenventilkörpers67 bei einer Anströmung des Hauptstufenventils5 der geringste Schließdruck herrscht. Folglich öffnet auch das Hauptstufenventil5 maximal. Durch das Eindrehen des Rohrstutzens57 in die Übergangshülse73 , bei der die Überlappung45 im Bereich der Gewindeverbindung vergrößert wird, wird die zweite Ventilsitzfläche65 dem Hauptstufenventilkörper67 nachgeführt, wodurch der Öffnungsquerschnitt abnimmt. Bei der Justierung muss die Anströmung in einem definierten Verhältnis zum Druckabfall am Hauptstufenventil5 stehen. Wird das angestrebte Verhältnis nicht erreicht, dann kann durch eine Veränderung der Position des Rohrstutzens57 in der Übergangshülse73 eine Korrektur vorgenommen werden. - Dieselbe Prozedur kann bei einer anderen Einstellung des Vorstufenventils
3 , bei der die Magnetspule13 stärker bestromt wird, wiederholt werden. Dabei muss das Hauptstufenventil5 eine Bewegung in Richtung einer Schließposition ausführen, so dass bei vorgegebener Anströmung ein größerer Druckabfall auftritt. Gegebenenfalls muss die Einstellung am Rohrstutzen57 nochmals korrigiert werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Dämpfventileinrichtung
- 3
- Einlaufventil
- 5
- Hauptstufenventil
- 7
- Vorstufenventil
- 9
- Notbetriebsventil
- 11
- Aktuator
- 13
- Magnetspule
- 15
- Gehäuse
- 17
- Ventilstößel
- 19
- Anker
- 21
- Rückschlusskörper
- 23
- Isolator
- 25
- Polscheibe
- 27
- erste Feder
- 29
- zweite Feder
- 31
- Boden
- 33
- äußere Hülse
- 35
- innere Hülse
- 37
- Rand
- 39
- Ventilsitzfläche
- 41
- Ventilelement
- 43
- Ventilfeder
- 45
- axiale Überlappung
- 47
- Führungsbolzen
- 49
- topfförmiges Gehäuseteil
- 51
- Gleitring
- 53
- Ventilscheibe
- 55
- Ventilfeder
- 57
- zweites Gehäuseteil (Rohrstutzen)
- 59
- erster Absatz
- 61
- umlaufende Wandung
- 63
- Greiffläche
- 65
- zweite Ventilsitzfläche
- 67
- Ventilelement
- 69
- Anschlag
- 71
- Ringgraben
- 73
- Übergangshülse
- 75
- Schließring
- 77
- Ausgleichselement
- 79
- Steuerraum
Claims (9)
- Verstellbare Dämpfventileinrichtung (
1 ), umfassend mindestes ein Teilventil (3 ;5 ), das ein mehrteiliges Gehäuse aufweist (33 ;35 ;49 ;57 ), in dem ein Ventilelement (41 ;53 ;67 ) von mindestens einer Ventilfeder (43 ;55 ) auf eine Ventilsitzfläche (39 ;59 ;65 ) an einem Gehäuseteil vorgespannt wird, wobei das Teilventil (3 ;5 ) justierbar ist, indem die mindestens zwei Gehäuseteile (33 ;35 ;49 ;57 ) über einen längenvariablen Verschluss (45 ) miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Gehäuseteil (57 ) eine erste Ventilsitzfläche (59 ) für ein erstes Teilventil (3 ) und eine zweite Ventilsitzfläche (65 ) für ein zweites Teilventil (5 ) aufweist, wobei die zweite Ventilsitzfläche (65 ) außerhalb des einen Gehäuseteils (49 ) angeordnet ist. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Gehäuseteile (
33 ;35 ;49 ;57 ) im Bereich einer Überlappung (45 ) zweier Gehäusebereiche eine Presspassung bilden. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (
49 ;57 ) Greifflächen (63 ) für Verschiebewerkzeuge aufweisen. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ventilsitzfläche (
65 ) zu einem übergeordneten Ventilgehäuse (73 ) axial verstellbar ausgeführt ist. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der längenverstellbare Verschluss (
45 ) als eine Gewindeverbindung ausgeführt ist. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (
57 ) mit der zweiten Ventilsitzfläche (65 ) gegen einen elastischen Anschlag (69 ) spannbar ist. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Anschlag (
69 ) von einer Tellerfeder gebildet wird. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Anschlag (
69 ) in einem Ringgraben (71 ) zwischen dem Gehäuseteil (57 ) und dem übergeordneten Gehäuseteil (73 ) angeordnet ist. - Verstellbare Dämpfventileinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Ventilsitzfläche (
65 ) den Ringgraben (71 ) radial begrenzt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R016 | Response to examination communication | ||
R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final |
Effective date: 20121124 |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |