Beispielsweise Klappen oder Deckel mit großen Abmes
sungen müssen durch Hilfseinrichtungen unterstützt werden,
weil sie sonst wegen ihres Gewichts von Hand nicht mehr
gefahrlos zu schwenken wären. Dabei tritt bei Klappen das
größte Gewicht auf, wenn die Klappe horizontal steht, wäh
rend ausgehend von dieser Stellung in beiden Richtungen,
das von Hand aufzubringende Gewicht geringer ist.
Mit den bisher bekannten Gasfedern ist die Unterstüt
zung bei solchen Anwendungen unbefriedigend, weil in einem
Teil des Bewegungshubs die unterstützende Kraft durch die
Gasfeder zu groß und im anderen Teil zu klein ist.
Ähnliche Problemstellungen treten auch bei anderen
Anwendungen auf. Beispielsweise ist es durchaus denkbar,
dass auch unterschiedliche Dämpfungscharakteristiken für
die Bewegungsgeschwindigkeit gewünscht sind.
Aus der DE 42 12 079 ist eine Federanordnung mit ge
knickter Kennlinie bekannt. Diese Federanordnung besteht
aus einer Gasfeder in üblicher Bauweise. Das Zylinderrohr
der Gasfeder steckt teleskopartig in einem weiteren Rohr
und stützt sich am Boden über eine Schraubendruckfeder am
verschlossenen Ende des äußeren weiteren Rohrs ab. Damit
setzt sich die Gesamtkennlinie aus der Kennlinie einer Gas
feder und der typischen Kennlinie einer Schraubendruckfeder
zusammen, d. h. ein Teil der Kennlinie ist sehr steil, wäh
rend der andere Kennlinienast verhältnismäßig flach ver
läuft.
Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Gasfederanordnung zu schaffen, die eine geknickte Kennlinie
mit jeweils verhältnismäßig flachem Verlauf aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit der Gasfeder
anordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Gasfederanordnung besteht im all
gemeinsten Sinne aus wenigstens zwei bezüglich der Kraft
hintereinanderliegenden Gasfedern, von denen jede ihre ei
gene Kennlinie hat, die von der Kennlinie der anderen Gas
feder abweicht. Beispielsweise können sich die beiden Gas
federn in der Federhärte unterscheiden. Ausgehend vom aus
gefahrenen Zustand, fährt unter Belastung zunächst die Gas
feder ein, die die geringere Federhärte hat, und anschlie
ßend wird die Gasfeder mit der stärkeren Federhärte bewegt.
Die beiden Gasfedern können auch annähernd gleiche
Federhärte haben und sich hinsichtlich ihrer Bewegungsdämp
fung unterscheiden. Dies führt dazu, dass in dem ersten
Teil des Gesamthubs der beiden Gasfedern eine schnelle Be
wegung möglich ist, während daran anschließend nur noch
eine langsamere Bewegung durch die Gasfeder freigegeben
wird.
Erfindungsgemäß sind die Gasfedern teleskopartig in
einander untergebracht, in der Weise, dass die Kolbenstange
von einer der beiden Gasfedern gleichzeitig das Zylinder
rohr der anderen Gasfeder ist. Eine solche Gasfederanord
nung ermöglicht einem maximierten Gesamthub.
Vorteilhafterweise weist jede der Gasfedern ihre eige
ne Fülleinrichtung auf, damit die unterschiedlichen Drücke
erzeugt werden können. Bei der Ausführung mit gemeinsamem
Zylinderrohr ist es zur Erzeugung unterschiedlicher Feder
härten auch möglich, einen durchgehenden Zylinderraum zu
verwenden und lediglich den Durchmesser der Kolbenstangen
zu variieren, da deren Querschnitt die Ausschubkraft in
Verbindung mit dem Innendruck festlegt.
Im Übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegen
stand von Unteransprüchen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine bekannte Gasfederanordnung nach dem Stand
der Technik, mit einer gemeinsamen durchgehenden Kolbens
tange für beide Gasfedern, in einem Längsschnitt,
Fig. 2 den Kolben einer der beiden Gasfedern, in ei
ner vergrößerten Darstellung,
Fig. 3 eine bekannte Gasfederanordnung mit einem ge
meinsamen Zylinderrohr, das zur Bildung der Zylinderräume
unterteilt ist, in einem Längsschnitt, und
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Gasfederanordnung mit
koaxial teleskopisch ineinander angeordneten Gasfedern, in
einem Längsschnitt.
Fig. 1 zeigt eine Gasfederanordnung 1 nach dem Stand
der Technik, die dazu vorgesehen ist, eine geknickte oder
zweistufige Federkennlinie zu verwirklichen. Die Gasfeder
anordnung 1 weist hierzu zwei mechanisch miteinander gekop
pelte Gasfedern 2 und 3 auf, die im Wesentlichen denselben
Aufbau, jedoch unterschiedliche Kennlinien haben.
Zu der Gasfeder 2 gehört ein beispielsweise aus Stahl
bestehendes Zylinderrohr 4, das zusammen mit endseitig ein
gesetzten Verschluss-Stücken 5 und 6 einen Zylinderraum 7
definiert. Durch das ringförmige Verschluss-Stück 6 ragt
eine Kolbenstange 8 in den Zylinderraum 7. Die Kolbenstange
8 ist an ihrem innenliegenden Ende mit einem Kolben 9 ver
sehen.
Das Verschluss-Stück 5 ist eine zylindrische dicke
Scheibe, deren Durchmesser der lichten Weite des Zylinder
rohres 4 entspricht. Sie ist von einer innenliegenden
Stirnseite 11 sowie einer außenliegenden Stirnseite 12 be
grenzt, aus der einstückig ein Gewindezapfen 13 koaxial
hervorsteht. Das Verschluss-Stück 5 ist an der Außen
umfangsseite mit einer umlaufenden Ringnut 14 versehen, in
die eine O-Ringdichtung 15 eingelegt ist. Mittels einer in
Umfangsrichtung umlaufenden Sicke 16, die in das Zylinder
rohr 4 eingeprägt ist und sich in die Ringnut 14 hinein
wölbt, ist das Verschluss-Stück 5 in dem Zylinderrohr 4
axial gesichert. Dabei wird gleichzeitig die Dichtung 15
zusammengedrückt, um eine Abdichtung herzustellen.
Zum Füllen der Gasfeder ist in dem Verschluss-Stück 5
ein schematisch angedeutetes Füllventil 17 vorhanden. Zu
dem Füllventil 17 gehört eine koaxial durch das Verschluss-
Stück 5 führende Bohrung 18, die sich aus zwei Abschnitten
19 und 21 zusammensetzt. Der Abschnitt 21 hat einen größe
ren Durchmesser als der Abschnitt 19 und geht an einer Ke
gelfläche 22 in den Abschnitt 19 über. Die Kegelfläche 22
bildet einen Ventilsitz, auf dem ein Rundschnur-O-Ring 23
aufliegt. Das Ventilverschlussglied hat eine Gestalt ähn
lich wie eine Flachkopfsenkschraube und besteht aus einem
kegelförmigen Kopf 24 sowie einem zylindrischen Schaft 25,
der in dem Abschnitt 19 geführt ist, während der Kopf 24 in
dem Abschnitt 21 geführt ist. Die kegelförmige Fläche des
kegelförmigen Kopfes 24 wirkt mit dem O-Ring 23 zusammen.
Das Verschluss-Stück 6 ist eine dicke kreisringförmige
Scheibe, die von einer äußeren Planfläche 26 und einer in
nenliegenden Planfläche 27 begrenzt ist. Auch sie enthält
in ihrer Außenumfangsfläche eine umlaufende Ringnut 28, in
die ein Rundschnur-O-Ring 29 eingelegt ist. Mittels einer
in das Zylinderrohr 4 eingeprägten umlaufenden Sicke 31,
die sich in die Ringnut 28 vorwölbt, ist das Verschluss-
Stück 6 in dem Zylinderrohr 4 gesichert.
Durch das Verschluss-Stück 6 führt eine zylindrische
Bohrung 32, durch die mit geringem Spiel die Kolbenstange 8
hindurchgleitet. Zum Abdichten der Kolbenstange 8 ist eine
Dichtungspackung 33 vorgesehen mit einem davor angeordneten
Haltering 34. Die Dichtungspackung 33 und der Haltering 34
sind mittels einer weiteren in das Zylinderrohr 4 einge
prägten und in Umfangsrichtung umlaufenden Sicke 35 in
axialer Richtung gesichert.
Die Kolbenstange 8 ist eine glatte durchgehende zylin
drische Stange, die an ihrem in dem Zylinderraum 7 befind
lichen Ende einstückig mit einem koaxialen Zapfen 36 verse
hen ist. Auf diesem zylindrischen Zapfen 36 sitzt der ring
förmige Kolben 9, der hierzu mit einer Bohrung 37 versehen
ist, die am Ende eine Ansenkung 35 aufweist. Die Ansenkung
35 nimmt einen Schließkopf 38 auf, der durch Vernieten des
Zapfens 36 entsteht.
Der Aufbau des Kolbens 9 ist nachstehend anhand der
Fig. 2 erläutert. Er besteht, wie die Figur erkennen,
lässt aus einer dicken, kreiszylindrischen Scheibe 39, de
ren Durchmesser geringfügig kleiner ist als der Innendurch
messer des Zylinderrohrs 4. Auf diese Weise ist sicherge
stellt, dass das in dem Zylinderrohr 4 enthaltene Gas weit
gehend ungehindert durch den Ringspalt zwischen dem Kolben
9 und der Innenwand des Zylinderrohrs 4 vorbeiströmen kann.
Aus fertigungstechnischen Gründen ist die Scheibe 39
auf ihrer der Kolbenstange 8 zugekehrten Seite mit einem
rohrförmigen Halsteil 41 versehen. Außerdem enthält die
Scheibe 39 in ihrer Außenumfangsfläche eine umlaufende,
rechteckige Ringnut 42, in der mit Radial- und Axialspiel
ein O-Ring 43 angeordnet ist. Der Durchmesser des O-Rings
43 ist so gewählt, dass er mit Reibschluß an der Innenseite
des Zylinderrohrs 4 anliegt, sich aber im Übrigen frei in
der Ringnut 42, zwischen deren beiden Nutenwänden 44 und 45
bewegen kann.
Von dem Halsteil 41 her ist eine zu der Achse der
Scheibe 39 parallele, durchgenede Stufenbohrung 47 ausge
führt, die an einer Schulter 48 in eine kalibrierte Bohrung
49 mit wesentlich kleinerem Durchmesser übergeht, die an
der Stirnseite 40 austritt. Die kalibrierte Bohrung 49 ver
bindet die Ringnut 42 mit der Stirnseite 40.
Die andere Gasfeder 3 der Gasfederanordnung 1 hat von
den Grundelementen her denselben Aufbau wie die Gasfeder 2,
weshalb die dort vorhandenen Strukturelemente mit denselben
Bezugszeichen wie bei der Gasfeder 2 versehen sind, jedoch
ergänzt um einen Apostroph.
Infolge der weitgehenden Baugleichheit zwischen der
Gasfeder 2 und der Gasfeder 3 erübrigt sich somit eine er
neute Wiederholung der Aufbaubeschreibung.
Wie die Figur schwer erkennen lässt, haben die beiden
Gasfedern 2 und 3 eine gemeinsame, durchgehende Kolbens
tange 8, die jeweils innerhalb der beiden Zylinderrohre 4
und 4' an ihren beiden Enden mit einem entsprechenden Kol
ben 9, 9' versehen ist. Die beiden Gasfedern 2 und 3 werden
über das Füllventil 17 bzw. 17' mit einem unter Druck ste
henden Gas gefüllt, wobei sich die Drücke in den beiden
Gasfedern 2 und 3 unterscheiden. Für die nachfolgende Er
läuterung des Funktionsprinzips sei angenommen, dass der
Druck in der Gasfeder 3 höher ist als der Druck der Gasfe
der 2.
Im unbelasteten Zustand ist die Kolbenstange 8 sowohl
aus der Gasfeder 2 als auch aus der Gasfeder 3 ausgetrie
ben. Die Ausschubewegung der Kolbenstange 8 wird durch den
Kolben 9 in der Gasfeder 2 und im Kolben 9' in der Gasfeder
3 begrenzt, indem diese mit ihrem rohrförmigen Halsteil 41
an der Scheibe 34 bzw. 34' anliegen. Die Kraft mit der die
Kolbenstange 8 aus den Gasfedern 2 und 3 ausgetrieben wird,
ergibt sich aus dem Druck in dem Zylinderrohr 4 multipli
ziert mit der Querschnittsfläche der Kolbenstange 8 sowie
der Querschnittsfläche der Kolbenstange 8 multipliziert mit
dem Gasdruck in dem Zylinderrohr 4'. Da herstellungsgemäß
der Druck in der Gasfeder 2 kleiner ist als in der Gasfeder
3 ist die zwischen dem Zylinderrohr 4 und der Kolbenstange
8 wirksame Kraft kleiner als die zwischen der Kolbenstange
8 und dem Zylinderrohr 4' wirksame Kraft.
Wenn die solchermaßen aufgebaute Gasfederanordnung 1
von außen mit einer Kraft belastet wird, fährt zunächst die
Kolbenstange 8 in das Zylinderrohr 4 ein, entsprechend der
von außen wirkenden Kraft. Wenn die von außen wirkende
Kraft größer ist als die maximal von der Gasfeder 2 auf
zubringende Kraft, wird die Gasfeder 2 vollständig zusam
mengeschoben sein, so weit bis der Schließkopf 38 auf der
Stirnseite 11 des Verschluss-Stücks 5 auftrifft.
Bei einer weiteren Krafterhöhung, die bestrebt ist die
beiden Gasfedern 2 und 3 zusammenzudrücken, wird sich auch
der Kolben 9' von der Scheibe 34' lösen und sich in Rich
tung auf das Verschluss-Stück 5' bewegen. Da der Druck in
der Gasfeder 3 größer ist als in der Gasfeder 2, ist die
Federkennlinie der Gasfeder 3 steiler, d. h. die Gasfeder 3
zeigt eine größere Federhärte als die Gasfeder 2. Somit
lässt sich mit der gezeigten Gasfederanordnung 1 eine Ge
samtfederkennlinie verwirklichen, die eine Knick- oder
Übergangsstelle aufweist, in dem Sinne, dass sie in einem
Bereich mit einer geringeren Steilheit oder Federhärte ar
beitet und in einem anderen Bereich mit einer größeren
Steilheit oder Federhärte.
Außerdem zeigt die Anordnung eine Rastfläche, während
der trotz erhöhung der von außen wirkeneden Kraft keine
Bewegung Zustande kommt.
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit bei der eingangs
erwähnten Anordnung die Unterstützung eines Deckels zu er
möglichen. Er ist in der horizontalen Lage weitgehend ent
lastet ist, ohne dass er in der aufrechtstehenden Stellung
so stark in die Endlage gedrückt wird, dass seine Betäti
gung von Hand praktisch nicht mehr möglich ist.
Der O-Ring 43 bildet zusammen mit der Ringnut 42 und
der kalibrierten Bohrung 49 eine in einer Richtung wirkende
Dämpfungseinrichtung für die Bewegung der Kolbenstange 8.
Während der Einschubbewegung der Kolbenstange 8 in das
Zylinderrohr 4 liegt der O-Ring 43 an der Nutenwand 45 an.
Der Reibschluß zwischen dem O-Ring 43 und der Innenwand des
Zylinderrohres 4 sorgt dafür, dieses Anlegen mit einer
durch den Reibschluß definierten Kraft erfolgen zu lassen.
In dieser Lage ist der Ringspalt, der sich zwischen der
Stirnfläche 40 und der Nutenwand 46 erstreckt und der von
der Außenumfangsfläche des Kolbens 9 und der Innenwand ei
nes Zylinderrohres 4 begrenzt wird, frei ist. Das Gas kann
ungehindert durch diesen Ringspalt strömen und ist nicht
gezwungen, durch die kalibrierte Bohrung 49 hindurchzuströ
men. Das Gas gelangt mit geringem Strömungswiderstand in
die Ringnut 42 und aus dieser wiederum durch den Abschnitt
mit dem großen Durchmesser der Bohrung 47 in den Bereich
rechts von dem Kolben 9, bezogen auf Fig. 2. Damit ist
eine schnelle Bewegung möglich.
Wenn hingegen die Gasfederanordnung 1 entlastet wird
und der in den Gasfedern 2 und 3 wirkende Gasdruck bestrebt
ist, die Kolbenstange 8 aus den Zylinderrohren 4 und 4'
auszutreiben, legt sich der O-Ring 43 an die Nutenwand 44
an und verschließt nunmehr strömungsmäßig den oben erwähn
ten Zylinderspalt, der sich von der Stirnfläche 40 bis zu
der Nutenwand 44 erstreckt. Das Gas, das nun bezogen auf
Fig. 2 von rechts nach links an dem Kolben vorbeiströmen
soll, strömt durch die Bohrung 47 in die Ringnut 42 ein. Da
der von der Nutenwand 44 ausgehende Ringspalt durch den O-
Ring 43 verlegt ist, kann das Gas aus der Ringnut 42 nur
noch durch die kalibrierte Bohrung 49 abströmen. Der Durch
messer ist sehr klein gewählt, weshalb die Ausschubbewegung
der Kolbenstange 8 durch die Geschwindigkeit begrenzt wird,
mit der das Gas durch die kalibrierte Bohrung 49 hindurch
strömen kann.
Mit Hilfe der Gasfederanordnung 1 ist es nicht nur
möglich eine Gesamtfederkennlinie zu erzeugen, die hin
sichtlich der Federhärte geknickt ist. Es kann auch eine
Gesamtfederkennlinie erzielt werden, die hinsichtlich der
Dämpfungseigenschaften einen Knick, bezogen auf den Aus
schubweg, aufweist. Dies wird bspw. erreicht, wenn die ka
librierte Bohrung 49 und der Gasfeder 2 eine andere lichte
Weite hat als die kalibrierte Bohrung, die in der Gasfeder
3 realisiert ist. Je nach dem wie die Gasdrücke in den Gas
federn 2 und 3 eingestellt werden, lässt sich steuern, wel
che der kalibrierten Bohrungen zunächst im Sinne eines
Festlegens der Ausschubbewegung wirksam ist. Dabei werden
die Drücke vorzugsweise so gewählt, dass die Einschub- bzw.
Ausschubbewegungen der Gasfedern 2 und 3 hinsichtlich der
Federkraft ohne Rastfläche weitgehende glatt ineinander
übergehen, wie es der Fall wäre, wenn eine einzige durch
gehende Gasfeder verwendet wird.
Da bei Gasdruckfedern die Steilheit der Federkennlinie
auch abhängig davon ist, wie stark sich das freie Volumen
in der Gasfeder ändert, bezogen auf den Federweg, kann
bspw. bei der härteren Gasfeder eine steilere Kennlinie
erreicht werden, indem die Volumenänderung größer ist.
Hierzu wird der Durchmesser des Zylinderrohrs verglichen
mit der Kolbenstange 8 kleiner gewählt. Je größer der
Durchmesser der Kolbenstange ist bezogen auf die lichte
Weite des Zylinderrohres, um so steiler steigt die Feder
kennlinie an, und je kleiner der Durchmesser ist bezogen
auf die lichte Weite des Zylinderrohres, um so flacher ver
läuft die Federkennlinie.
Sämtliche Arten von Federkennlinien lassen sich mit
einander kombinieren, d. h. die Gasfederanordnung kann eine
Gesamtkennlinie zeigen, bei der sich das Dämpfungsverhalten
längs dem Ausschubweg verändert, wobei gleichzeitig eine
Rastfläche vorgesehen ist, in dem Sinne, dass bspw. dem
Zusammenschieben der Gasfeder 2 eine weitere Krafterhöhung
zunächst keine Veränderung der Länge der Gasfederanordnung
1 bewirkt, solange bis eine Kraft erreicht ist, die deut
lich höher liegt als die maximale Ausschubkraft der Gasfe
der 2. Außerdem kann in jedem der beiden Abschnitte der
Federkennlinie, d. h. also entweder bei der Gasfeder 2 oder
auch bei der Gasfeder 3 unabhängig von der zu erreichenden
Endkraft bzw. maximalen Ausschubkraft die Kennlinie mehr
oder weniger steil gewählt werden, indem einfach bei kon
stantem Querschnitt der Kolbenstange 8 das Zylinderrohr 4
größer oder kleiner im Durchmesser gewählt wird als der
Durchmesser des Zylinderrohres 4'.
Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die
beiden Gasfedern 2 über eine einstückige, durchgehende Kol
benstange 8 miteinander verbunden sind, zeigt Fig. 3 eine
Gasfederanordnung 1 nach dem Stand der Technik, bei der ein
gemeinsames Zylinderrohr 60 vorgesehen ist. Das Zylinder
rohr 60 ist beidends durch Verschluss-Stücke 61 und 62 ver
schlossen, sowie an einer im Bereich der Mitte liegenden
Stelle durch ein Verschluss-Stück 63 in zwei Abschnitte
unterteilt, derart, dass zwei Zylinderräume 64 und 65 er
halten werden.
Das Verschluss-Stück 61 ist eine kreiszylindrische
Scheibe mit einer Durchgangsbohrung 66, durch die eine
rohrförmige Kolbenstange 67 hindurchführt. In der Außen
umfangsfläche ist das Verschluss-Stück 61 wiederum mit ei
ner umlaufenden Ringnut 68 versehen, in die sich eine Sicke
69 vorwölbt, die in das Zylinderrohr 60 eingeprägt ist. Ein
innen an der Ringnut 68 sitzender O-Ring 71 dient der Ab
dichtung. Das Dichtungspaket, das zum Abdichten der Kol
benstange 67 gegenüber der Verschluss-Stück 61 erforderlich
ist, ist in der Figur nicht weiter dargestellt, da es zum
Verständnis der Erfindung nicht von Bedeutung ist.
Die rohrförmige Kolbenstange 67 ist an ihrem innenlie
genden Ende mit einem Kolben 72 verbunden, der mit einem
koaxialen rohrförmigen Halsteil 73, sowie mit einer Durch
gangsbohrung 74 verbunden ist, die den Innenraum des Hals
teils 73 mit einer vor der Kolbenstange 73 liegenden Stirn
seite 75 des Kolbens 72 verbindet.
Die Kolbenstange 67 enthält im Bereich des Halsteils
73 eine umlaufende Ringnut 76, die den nach innen sich vor
wölbenden Bereich einer Sicke 77 aufnimmt, die in den Hals
teil 73 eingewalzt ist, um den Kolben 72 mechanisch mit der
Kolbenstange 67 zu verbinden.
Der Außendurchmesser des zylindrischen Kolbens 72 ist
geringfügig kleiner als die lichte Weite des Zylinderrohres
60, um eine Umströmung des Kolbens 72 zu ermöglichen, wie
dies bei Gasdruckfedern üblich ist.
Das aus dem Zylinderrohr 60 herausragende Ende der
Kolbenstange 67 ist mit einem becherförmigen Endstück 78
versehen, dessen Kragen oder Rand 79 über der Kolbenstange
67 steckt und dessen Boden 81 mit einem Befestigungsgewin
dezapfen 82 versehen ist. Durch den Zapfen 82 führt eine
Bohrung 83, die bis in den becherförmigen Teil 79 ragt. Die
Bohrung 83 geht an einer Planschulter 84 in den Innenraum
über, der von dem Kragen 79 begrenzt ist, so dass eine
strömungsmäßige Verbindung von der Bohrung 83 zu dem Innen
raum der Kolbenstange 67 besteht. Das stirnseitige Ende der
Kolbenstange 67 befindet sich im Abstand zu der Planschul
ter 84, um dort ein Ventilverschlussglied 85 unterzubringen
ist, das mit einem Führungsansatz 86 versehen ist, der in
der Bohrung 83 längsverschieblich ist und mit dieser zu
sammen einen gasdurchlässigen Ringspalt definiert.
Die Sicherung des becherförmigen Endstücks 78 ge
schieht in ähnlicher Weise wie die Befestigung des Kolbens
72 nämlich mit Hilfe einer in der Kolbenstange 67 vorhan
denen Nut 86 und einer in den Kragen 79 eingewalzten um
laufenden Sicke 87, die sich in die Nut 86 vorwölbt. Im
Inneren der Nut 86 befinden sich Dichtmittel, die nicht
weiter gezeigt sind, um eine Abdichtung zu gewährleisten.
Das Trenn- oder Abschluss-Stück 63 ist eine kreiszy
lindrische Scheibe mit einer umlaufenden Ringnut 89, in die
wiederum eine umlaufende Sicke 91 eingeprägt ist, um das
Trennstück 63 in dem Zylinderrohr 60 axial zu fixieren. Ein
in der Ringnut 89 eingelegter O-Ring 92 dient der Abdich
tung der beiden Gasräume der Gasfedern 2 und 3 voneinander.
Der Aufbau der Gssfeder 3 ist im Übrigen derselbe wie
der Aufbau der Gasfeder 2, weshalb auch bei Fig. 3 wiederum
die Bau- und Strukturelemente der Gasfeder 3 mit demselben
Bezugszeichen belegt sind, wie bei der Gasfeder 2 jedoch
ergänzt um einen Apostroph.
Bei der Gasfederanordnung 1 nach Fig. 3 wird jede der
beiden Gasfedern 2 und 3 für sich über das Endstück 78 bzw.
78' gefüllt und auf den erforderlichen Gasdruck gebracht.
Die Arbeits- und Funktionsweise der Gasfederanordnung 1 nach
Fig. 3 ist im Übrigen dieselbe wie bei der Gasfederanord
nung 1 nach Fig. 1. Die dort gegebene Erläuterung gilt
sinngemäß auch für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3.
Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Gasfederanordnung
1, die teleskopisch aufgebaut ist, insofern als die Gasfe
der 2 in der Gasfeder 3 steckt. Der Aufbau der Gasfeder 2
entspricht identisch dem Aufbau der Gasfeder 2 nach Fig.
3, weshalb insoweit dieselben Bezugszeichen verwendet wer
den. Allerdings endet das Zylinderrohr 60 nicht bei dem
Trennstück 63, sondern an einem Endstück, das gleichzeitig
einen weiteren Kolben 95 darstellt. Dieser Kolben 95 ist an
dem Ende des Zylinderrohres 60 befestigt, das dem Ende mit
dem Verschluss-Stück 61 gegenüber liegt. Außerdem ist das
Zylinderrohr 60 gleichzeitig die Kolbenstange der Gasfeder
3.
Die Gasfeder 2 steckt in einem Zylinderrohr 96, das
wiederum an beiden Enden durch Verschluss-Stücke 97 und 98
verschlossen ist. Die Befestigung des Verschluss-Stücks 97
erfolgt, wie bereits mehrfach beschrieben, mit Hilfe einer
umlaufenden Ringnut 99, einem darin befindlichen O-Ring 101
und einer in die Ringnut eingeprägten, umlaufenden Sicke
102.
Neben einer innenliegenden Stirnseite 103 des Ver
schluss-Stücks 97 liegt eine Dichtungspackung 104, an die
sich eine Distanzhülse 105 anschließt, die mit einer weite
ren, eingeprägten Sicke 106 gesichert ist. Die Di
stanzhülse 105 hat die Aufgabe, die Dichtungspackung 104
zusammenzuhalten, während andererseits die Sicke 106 einen
Anschlag für den Kolben 95 darstellt.
Der Kolben 95 ist eine dicke, zylindrische Scheibe mit
einer Stirnseite 107 sowie einer Stirnseite 108, aus der
einstückig ein zylindrischer Zapfen 109 vorsteht. Der
zylindrische Zapfen 109 ist in dem Zylinderrohr 60 veran
kert, in derselben Weise, wie dies im Zusammenhang mit dem
Endstück 97 beschrieben ist. Der Zapfen 109 enthält hierzu
eine umlaufende Ringnut 111 mit einer darin liegenden O-
Ring Dichtung 112. In diese Ringnut 111 wölbt sich eine
Sicke 113 vor, die in das Zylinderrohr 60 eingeprägt ist.
Hierdurch ist der Kolben 107 mechanisch fest und gasdicht
mit den Zylinderrohr 60 verbunden. Der Abstand der Sicke
113 von der Stirnseite 108 ist so gewählt, dass, wenn die
Stirnseite 108 der Sicke 106 anstößt, die Sicke 103 sich
nach wie vor im Abstand zu der Dichtungspackung 104 befin
det.
Das Verschluss-Stück 98 ist ebenfalls eine dicke,
zylindrische Scheibe 114 mit einer innen liegenden, planen
Stirnfläche 115 und einer nach außen zeigenden, planen
Stirnfläche 116, die koaxial einstückig einen Gewindezapfen
117 trägt. Durch das Verschluss-Stück 98 führt eine
Stufenbohrung 118, bestehend aus einem zylindrischen Ab
schnitt 119 mit kleinerem Durchmesser, der an einer Kegel
fläche 121, die als Ventilsitzfläche dient, in einen zylin
drischen Abschnitt 123 mit größerem Durchmesser übergeht.
Der Abschnitt 122 ist dem Inneren der Gasfeder 3 zu
gekehrt.
In dieser Stufenbohrung 118 sitzt axial beweglich ein
Ventilverschlussglied 123, das eine Kegelfläche 124 sowie
einen Führungszapfen 125 aufweist. Der Führungszapfen 125
läuft in dem Abschnitt 119, während zwischen der Kegelflä
che 124 und in der Ventilsitzfläche ein O-Ring 126 einge
fügt ist, der die eigentliche Abdichtung übernimmt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Gasfe
der 2 über das Endstück 78 und die Gasfeder 3 über das
Verschluss-Stück 98 gefüllt. Auf diese Weise können in den
beiden Gasfedern 2 und 3 unterschiedliche Gasdrücke erzeugt
werden, die vollständig unabhängig voneinander sind.
Durch Wahl der Gasdrücke in den Gasfedern 2 und 3
kann, wie vorher beschrieben, die Kraft gewählt werden, die
erforderlich ist, um die Kolbenstange 67 in das Zylinder
rohr 60 einzuschieben, bzw. die Kraft gewählt werden, mit
der das Zylinderrohr 60, das die Kolbenstange der Gasfeder
3 darstellt, in das Zylinderrohr 96 eingeschoben wird. Mit
Hilfe der Durchmesserdiffernez zwischen der Kolbenstange 70
und dem Innenduchmesser des Zylinderrohres 60 bzw. dem Au
ßendurchmesser des Zylinderrohres 60 und der lichten Weite
des Zylinderrohres 96, kann die Steilheit der Federkenn
linie eingestellt werden.
Bei einer Gasfederanordnung sind zwei Gasfedern mecha
nisch miteinander verbunden, die beide unterschiedliche
Kennlinien haben, wodurch es möglich ist, eine Gesamtkenn
linie zu erzeugen, die in zwei Abschnitte aufgeteilt ist,
wobei sich die beiden Abschnitte, hinsichtlich der Dämpfung
und/oder der Steilheit und/oder der Anfangs- und/oder der
Endkraft voneinander unterscheiden. Bei dieser Gasfeder
anordnung können die beiden Gasfedern über die Kolbenstange
mechanisch miteinander verbunden sein oder über das Zylin
derrohr oder aber die beiden Gasfedern stecken teleskopisch
ineinander, in dem Sinne, dass das Zylinderrohr der innen
liegenden Gasfeder gleichzeitig die Kolbenstange der außen
liegenden Gasfeder darstellt.