DE4335863C1 - Kolbenhubpipette - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Kolbenhubpipette nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Kolbenhubpipetten der eingangs genannten Art haben einen Konus, auf den eine Pipettenspitze steckbar ist. Die auf­ gesteckte Pipettenspitze kommuniziert mit einem Zylinder, in dem ein Kolben von außen betätigbar angeordnet ist. Der Kolbenhub ist mittels Einstelleinrichtungen veränderbar, wobei Anzeigeeinrichtungen eine Information über das je­ weils pipettierte Flüssigkeitsvolumen angeben. Das von der Pipettenspitze aufgenommene Flüssigkeitsvolumen weicht je­ doch meist vom angezeigten ab. Die Differenz zwischen auf­ genommenem und angezeigtem Flüssigkeitsvolumen wird auch als Richtigkeitsabweichung bezeichnet. Die Richtigkeitsab­ weichung ist in der Regel über den Einstellbereich der Kolbenhubpipette veränderlich.

Maßgeblich für die Höhe der Richtigkeitsabweichung und de­ ren Verlauf über den Einstellbereich sind der Querschnitts­ verlauf entlang der Pipettenspitze, das Totvolumen zwi­ schen Ansaugöffnung der Pipettenspitze und Kolben sowie Übertragungsparametern der Einstelleinrichtungen für den Kolbenhub und den Anzeigeeinrichtungen für das Flüssig­ keitsvolumen. Die Abhängigkeit vom Spitzenquerschnitt und vom Totvolumen folgt daraus, daß die Flüssigkeitssäule in der Spitze mit ihrem Gewicht am Luftpolster zwischen Flüs­ sigkeitsspiegel und Kolben hängt, wodurch das Luftpolster vergrößert wird.

Für eine bestimmte Flüssigkeit hat ein System aus einer Kolbenhubpipette und eine Pipettenspitze bei jedem einge­ stellten Flüssigkeitsvolumen eine definierte Richtigkeits­ abweichung vgl. auch die nachveröffentlichte DE 42 09 620 C1). Ändert sich jedoch mit der zu pipettierenden Flüssigkeit die Flüssigkeits­ dichte, so ändert sich auch das Gewicht, mit dem die Flüs­ sigkeitssäule am Luftpolster hängt und die Richtigkeitsab­ weichung jedes eingestellten Flüssigkeitsvolumens ändert sich.

Eine Anpassung der Richtigkeitsabweichungen kann durch Än­ derung eines Pipettenkorrekturfaktors erfolgen. Dieser be­ stimmt das Verhältnis des eingestellten Kolbenhubs zum an­ gezeigten Flüssigkeitsvolumen. Bei einigen bekannten Kol­ benhubpipetten ist bereits eine Einstelleinrichtung für den Pipettenkorrekturfaktor vorhanden.

Eine Möglichkeit besteht im Verstellen einer Rutschkupp­ lung zwischen den Einstelleinrichtungen für den Kolbenhub und einem Zählwerk. Dafür ist im Pipettengehäuse eine Öff­ nung vorhanden, durch die ein Schraubendreher an einer Rutschkupplung aus einem Kegelradsatz herangeführt werden kann. Durch Festhalten der Volumeneinstellung und Drehen des Schraubendrehers oder umgekehrt kann die Kopplung von Volumeneinstellung und Zählwerk verändert werden. Eine Kontrolle der hierdurch erreichten Richtigkeitsabweichung kann durch Wiegen einer pipettierten Masse erfolgen. Diese Einstellung des Pipettenkorrekturfaktors ist von außen nicht besonders gut zugänglich und wird zumeist nur für eine werksseitige Einstellung bzw. dem Kunden im Ausnahme­ fall genutzt.

Bei der einstellbaren Verdünnungsvorrichtung gemäß DE 27 20 669 A1 hat die Einstelleinrichtung eine Einstellmutter zum Einstellen eines mit dieser fest verbundenen Anschla­ ges für die Kolbentaucheinrichtung, wobei die Einstellmut­ ter über eine Körner-Schraube mit einer Gewindestange und diese mit einer Volumenanzeige gekoppelt ist. Zur Justie­ rung der Null-Einstellung der Volumenanzeige kann die Kör­ ner-Schraube gelöst und der Anschlag mittels der Einstell­ mutter verstellt werden.

Die US 4 165 646 offenbart eine Pipettiervorrichtung, bei der die Einstelleinrichtungen eine Betätigungsbuchse auf­ weisen, die das obere Ende einer Anschlagbuchse einer Kol­ benstange aufnehmen. Somit ist der Kolbenhub durch Drehen der Betätigungsbuchse verstellbar. Diese trägt zugleich eine Abdeckhülse, welche die Anschlagbuchse und den oberen Abschnitt eines zylindrischen Gehäuses umgibt. Das Gehäuse trägt eine Volumenskala und die Abdeckhülse hat ein Fen­ ster, um einen eingestellten Volumenwert sichtbar zu ma­ chen. Zum Kalibrieren ist bei einer Gerätevariante die Ab­ deckhülse verstellbar an der oberen Buchse fixiert.

Die US 4 501 163 beschreibt eine Pipettiervorrichtung, bei der ein Knopf zur axialen Kolbenverschiebung und zum Ein­ stellen des Kolbenhubes durch Verdrehen einer Anschlag­ buchse zugleich drehfest mit einem Zählwerk gekoppelt ist. Diese Vorrichtung ist durch Verdrehen einer Hülse kali­ brierbar, welche die Anschlagbuchse für die Kolbenstange in einem Innengewinde aufnimmt.

Die US 4 023 716 offenbart eine Mikropipette, die in einer axial verschieblichen Kolbenstange einen aus deren unterem Ende herausragenden Verdrängungskolben aufweist. Der Kol­ ben ist mittels einer Schraube in der Stange fixiert und kann nach Lösen der Schraube axial verschoben und an einer anderen Position fixiert werden. Hierdurch ist eine Ein­ stellung der zu dosierenden Flüssigkeitsmenge möglich.

Die EP 0 286 676 A1 beschreibt eine Pipette mit rasch än­ derbarem Dosierungsvolumen. Bei dieser Einrichtung ist ei­ ne Regulierbuchse zum Einstellen des Kolbenhubes ständig mit einer Anzeigeeinrichtung gekoppelt. Die Lage der Buch­ se ist mittels einer Stellmutter verstellbar. Die Mutter kann jedoch aus ihrer Verzahnung mit der Buchse herausge­ führt werden, worauf die Buchse mittels eines Betätigungs­ knopfes für den Kolbenhub verstellbar ist. Dies begünstigt ein schnelles Einstellen der Dosierungsvolumina sehr ver­ schiedener Größe.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kolbenhubpipette mit einer einfachen und sicheren Einstellbarkeit der Richtigkeitsabweichung zu schaffen.

Die Aufgabe wird durch eine Kolbenhubpipette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vor­ teilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Bei einer erfindungsgemäßen Kolbenhubpipette sind die Kupplungseinrichtungen zwischen den Einstelleinrichtungen für das Flüssigkeitsvolumen und den Anzeigeeinrichtungen formschlüssig miteinander gekuppelt. Gegen­ über einer Rutschkupplung hat dies den Vorteil, daß keine besonders engen Fertigungstoleranzen eingehalten wenden müssen und daß für den Anwender eine vereinfachte Verstel­ lung möglich ist. Solange sich die Kupplungseinrichtungen im Eingriff befinden, kann die Volumeneinstellung gegen­ über den Anzeigeeinrichtungen nicht verstellt werden. Eine Richtigkeitsabweichung ist somit genau und sicher ein­ stellbar. Außerdem sind Schalteinrichtun­ gen vorhanden, die leicht ein voll ständiges Lösen der Kupplungseinrichtungen ermöglichen. Sind die Anzeigeein­ richtungen von den Kupplungseinrichtungen abgekoppelt, kann der Pipettenkorrekturfaktor leicht durch Verstellen der Einstelleinrichtungen verändert werden. Der mit den Einstelleinrichtungen gekoppelte Teil der Kupplungsein­ richtungen läßt sich nämlich durch Betätigen der Einstell­ einrichtungen gegenüber dem mit den Anzeigeeinrichtungen gekoppelten Teil der Kupplungseinrichtungen verstellen. Durch einfaches Schalten der Schalteinrichtungen und Ver­ stellen der Einstelleinrichtungen läßt sich somit der Pi­ pettenkorrekturfaktor betriebssicher einstellen.

Bei den formschlüssigen Kupplungseinrichtungen handelt es sich um drehfest miteinander verbundene Stirnzahnräder, die auf einer gemeinsamen Achse verschiebbar sind. Eines dieser Kupplungsstirnräder ist normalerweise mit einem Stirnzahnrad der Einstelleinrichtungen verbunden. Das an­ dere Stirnzahnrad ist normalerweise mit einem Stirnzahnrad der Anzeigeeinrichtungen gekuppelt. Die Kupplungsstirnrä­ der sind von den Schalteinrichtungen entgegen Federwirkung auf ihrer Achse verschiebbar, wobei zumindest eines der Kupplungsstirnräder aus dem Stirnzahnrad der Einstellein­ richtungen bzw. der Anzeigeeinrichtungen (Einstellstirnrad bzw. Anzeigestirnrad) ausrückt.

Bevorzugt ist das Einstellstirnrad auf dem Mantel einer aus dem Gehäuse herausgeführten Einstellhülse ausgebildet. Das Anzeigestirnrad kann ein Antriebsrad eines Räder-Zähl­ werkes sein.

Kupplungsstirnräder, Einstellstirnrad und Anzeigestirnrad können mit parallelen Achsen an einem gemeinsamen Grund­ körper gelagert sein. Dies ermöglicht eine Vormontage und erleichtert den Zusammenbau der Pipette. Der Grundkörper kann zugleich das Zählwerk tragen. Die Achsen der Kupp­ lungsstirnräder und des Anzeigestirnrades können im Grund­ körper verankert sein. Das Einstellstirnrad kann außen an einem hohlzylindrischen Ansatz des Grundkörpers gelagert sein, der ein Innengewinde für eine Spindel zur Hubein­ stellung des Kolbens aufnimmt. Dann sind die Einstellein­ richtungen für den Kolbenhub ebenfalls einem Grundkörper vormontierbar.

Der hohlzylindrische Ansatz kann jeweils eine Innenstufe für einen unteren und oberen Endanschlag bzw. je eine Stirnfläche für einen oberen und unteren Endanschlag der Spindel auf­ weisen. Radialvorsprünge des oberen Endanschlages der Spindel können für eine Drehkopplung in axiale Innennuten der Einstellhülse eingreifen.

Bevorzugt ist ein Schalthebel der Schalteinrichtungen von der Außenseite eines Gehäuses der Kolbenhubpipette aus be­ tätigbar. Die Schalteinrichtungen können einen auf der Achse für die Kupplungsstirnräder geführten und seitlich an diesen anliegenden Schieber aufweisen.

Eine genaue Ablesung des Anzeigevolumens wird begünstigt, wenn das Zählwerk ein Rastrad mit einer Rastposition für jeden vollen Anzeigewert und ein zugeordnetes Rastelement aufweist.

Als Hilfe für die Einstellung des Pipettenkorrekturfaktors und für das Erreichen vorgegebener Werte können die Ein­ stelleinrichtungen an einer aus dem Gehäuse ragenden Ein­ stellhülse eine Markierung und das Gehäuse eine geordnete Markierung, Skala oder Merkskala aufweisen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zugehöriger Zeich­ nungen einer bevorzugten Ausführungsform. In den Zeichnun­ gen zeigen:

Fig. 1 eine Kolbenhubpipette im Längsschnitt;

Fig. 2 Oberteil derselben Kolbenhubpipette in einem Teil­ schnitt;

Fig. 3 dieselbe Kolbenhubpipette in einem Querschnitt durch ein Zählwerk;

Fig. 4 Grundkörper mit Zählwerk derselben Kolbenhubpipette in einem vergrößerten Schnitt entsprechend Fig. 3;

Fig. 5 derselbe Grundkörper mit Zählwerk in vergrößerter Seitenansicht;

Fig. 6 dieselbe Kolbenhubpipette in der Draufsicht;

Fig. 7 dieselbe Kolbenhubpipette in der Seitenansicht;

Fig. 8 Oberteil einer Kolbenhubpipette mit Gehäusemarkie­ rung in Seitenansicht;

Fig. 9 dasselbe Oberteil in Draufsicht.

Die Kolbenhubpipette hat ein Gehäuse 1, das am unteren Ende an einem Konus 2 eine Pipettenspitze 3 trägt.

Am oberen Ende des Gehäuses 1 ist ein Betätigungsknopf 4 angebracht, der mit einer Kolbenstange 5 verbunden ist, die sich durch eine Spindel 6 erstreckt. Am unteren Ende der Kolbenstange 5 ist ein Kolben 7 angebracht, der ent­ gegen der Wirkung einer Feder 8 in einem Zylinder 9 ver­ schiebbar ist.

Wenn der Kolben 7 mittels des Betätigungsknopfes 4 verti­ kal nach unten in den Zylinder 9 gepreßt wird, drückt er Luft aus dem Zylinder 9 durch das Rohr 10 und aus der Pipettenspitze 3 heraus. Der Zylinder 9 das Rohr 10 und die Pipettenspitze 3 definieren das Totvolumen der Pipette. Der Knopf 4 ist nach unten preßbar, bis der Kolben 7 gegen ein unteres Ende des Zylinders 9 ge­ langt, welches durch das obere Ende des Rohres 10 defi­ niert ist.

Die Kolbenstange 5 ist mit einem Flansch 11 versehen, der in der Anfangsposition der Stange am unteren Ende der Spindel 6 anliegt. Dieser Flansch 11 definiert den oberen Anschlag für den Kolben 7. Für eine Veränderung des Kolbenhubvolu­ mens ist der obere Anschlag verstellbar.

Dafür ist um den Betätigungsknopf 4 eine von außen dreh­ bare Einstellhülse 12 gelagert. Die Spindel 6, welche die Kolbenstange 5 umgibt, ist drehfest mit der Einstellhülse 12 verbunden. Dafür hat die Spindel 6 einen drehfest mit ihr verbundenen oberen Anschlag 13, der mit Radialvorsprüngen 14 in Axialnuten 15 der Einstellhülse 12 geführt ist. Wenn die Einstellhülse 12 gedreht wird, wird die Spindel 6 in dem gehäusefesten Innengewinde 16 geschraubt, wobei ihr Anschlag für den Flansch 11 axial verschoben wird. Da die Kolbenstange 5 von der Feder 8 mit ihrem Flansch 11 gegen den unteren Anschlag der Spindel 6 gedrückt wird, ist die Ausgangsposition des Kolbens 7 durch die Einstel­ lung der Einstellhülse 12 definiert. Der Kolbenhub bis zum Erreichen des unteren Endes des Zylinders 9 ist also mittels der Einstellhülse 12 einstellbar.

Das Anschlagen des Kolbens 7 am unteren Ende des Zylinders 9 wird das Wirksamwerden eines unteren Anschlages 17 verhindert, der von einer Überhubfeder 18 im Gehäuse abgestützt ist. Der Flansch 11 liegt an dem unteren Anschlag 17 in Form eines Federtellers an, bevor der Kolben 7 gegen die untere Begrenzung des Zylinders 9 stößt.

Wenn die Einstellhülse 12 manuell verdreht wird, wird über Kupplungseinrichtungen 19 ein Zählwerk 20 verstellt. Die Kupplungseinrichtungen 19 sind mit einer nach außen geführten Schalteinrichtung 21 verbunden, die ein Einkuppeln und Auskuppeln gestattet. Einzelheiten der Kupplungseinrichtungen 19, des Zählwerkes 20 und der Schalteinrichtungen 21 sind am besten aus den Fig. 3 bis 5 ersichtlich.

Die Kupplungseinrichtungen 19 haben zwei Kupplungsstirnräder 22, 23, die auf einer gemeinsamen Achse 24 gelagert und drehfest miteinander verbunden sind. Das obere Kupplungsstirnrad 22 kämmt im unbetätigten Zustand der Schalteinrichtungen 21 mit einem Einstellstirnrad 25, das am unteren Ende der Ein­ stellhülse 12 ausgebildet ist. Das untere Kupplungsstirnrad 23 kämmt stets mit einem Anzeigestirnrad 26, das unten auf einer Achse 27 des Zählwerkes 20 angeordnet ist. Die Achsen 24 und 27 der Kupplungseinrichtungen 19 und des Zählwerkes 20 sind parallel an einem plattenförmigen Grundkörper 28 ver­ ankert. Ebenfalls parallel dazu trägt der Grundkörper 28 einen beidseits erstreckten hohlzylindrischen Ansatz 29, der an einem Oberteil 30 eine Lagerung für die Einstell­ hülse 12 und das Innengewinde 16 für die Spindel 6 auf­ weist. In einem Unterteil 31 hat der Ansatz 29 ein weite­ res Innengewinde 32 zur Aufnahme eines Widerlagers 33 für die Überhubfeder 18 (vgl. Fig. 1).

Die Kupplungsstirnräder 22, 23 sind über eine auf der Achse 24 geführte Schraubenfeder 34 an dem Grundkörper 28 abge­ stützt. Oben werden sie von einem Sicherungsring 34′ auf der Achse 24 gehalten. Zwischen Sicherungsring 34′ und oberem Kupplungsstirnrad 22 haben die Schalteinrichtungen 21 einen auf der Achse 24 geführten Schieber 35. Der Schieber 35 hat einen seitlich angesetzten Schalthebel 36, der in einen von außen zugänglichen Durchbruch 37 des Gehäuses 1 hineinragt (vgl. Fig. 7). Durch Verschieben des Schalthebels 36 nach unten kann das obere Kupplungsstirnrad 22 außer Eingriff mit dem Einstellstirnrad 25 gebracht werden. Läßt man den Schalthebel 36 los, wird das obere Kupplungs­ stirnrad 22 automatisch wieder in Eingriff mit dem Einstellstirnrad 25 gebracht.

Das Zählwerk 20 hat gestaffelt übereinander auf der Achse 27 angeordnete Zählwerksräder 38 mit Ziffern von 0 bis 9. Das untere Zählwerksrad 39 ist drehfest mit dem Anzeige­ stirnrad 26 verbunden.

Auf einer weiteren Achse 40, die parallel zur Achse 27 im Grundkörper 28 verankert ist, sind Umschalträ­ der 41 angeordnet. Jedes Einschaltrad 41 greift mit einer Zahnung zwischen zwei benachbarte Zählwerksräder 38. Das jeweils untere Zählwerksrad hat dort mindestens einen Mit­ nehmer und das jeweils obere Zählwerksrad ist dort mit ei­ ner umlaufenden Zahnung versehen. Wenn der Mitnehmer des unteren Zählwerksrades 39 einen bestimmten Drehwinkel aus­ geführt hat, betätigt er das zugeordnete Umschaltrad 41, wodurch das darüber angeordnete Zählwerksrad 38 um eine Stelle weitergedreht wird. So wird ein Übertrag auf das jeweils übergeordnete Zählwerksrad 38 verwirklicht.

Zwischen dem unteren Zählwerksrad 39 und dem Anzeigestirnrad 26 ist ein Rastrad 42 angeordnet, daß drehfest mit den beiden vorgenannten Rädern verbunden ist. Das Rastrad 42 ordnet jeder Zahl des zugeordneten Zählwerksrades 38 eine Vertie­ fung an seinem Umfang zu. Ein Rastelement 43 greift in mindestens einer Vertiefung des Rastrades 42 ein, wenn das untere Zählwerksrad 39 eine volle Ziffer anzeigt. Dabei ist das Rastelement 43 auf der weiteren Achse 40 des Zähl­ werkes 20 gelagert. Hierdurch wird eine exakte Ausrichtung der Zählwerksräder 38 und 39 und die Ablesung gewähr­ leistet.

Die in den Fig. 4 und 5 gezeigten Teile werden bevorzugt überwiegend aus Kunststoff gefertigt. Für die beiden Achsen sowie den Sicherungsring sowie die Schraubenfeder 34 sind metallische Werkstoffe bevorzugt. Der Grundkörper 28 ermöglicht eine Vormontage der Kupplungseinrichtungen 19, Schalteinrichtungen 21 und des Zählwerkes 20. An dem Grundkörper 28 können auch die Kolbenstange 5 mit der Spindel 6 sowie die Einstellhülse 12 vormontiert werden. Die Vor­ montage kann bis zur Anbringung des Widerlagers 33 und des Kolbens 7 gehen. Die vormontierte Einheit wird von oben in das Gehäuse 1 eingesetzt und darin mittels einer Überwurfmutter 44 gesichert (vgl. Fig. 1).

Gemäß Fig. 8 und 9 kann die Einstellhülse 12 an ihrem aus dem Gehäuse 1 herausgeführten Abschnitt eine Markierung X aufweisen, die mit einer Markierung, Skala 45 der Merkskala des Gehäuses zusammenwirkt.

Bei unbetätigtem Schalthebel 36 ist das obere Kupp­ lungsstirnrad 22 in das Einstellstirnrad 25 gerückt und die Verbin­ dung zum Zählwerk 20 hergestellt. Hierdurch ist die Ein­ stellhülse 12 fest mit dem Zählwerk 20 gekoppelt, so daß mit konstantem Pipettenkorrekturfaktor gearbeitet werden kann. Für eine Veränderung des Pipettenkorrekturfaktors brauchen nur der Schalthebel 36 nach unten gedrückt und die Einstellhülse 12 verdreht zu werden. Drehrichtung und Ausmaß der Drehung erfolgen anhand der Markierung X und Skala 45, so daß eine bestimmte Vergrößerung oder Verkleinerung des Pi­ pettenkorrekturfaktors ermöglicht wird. Dessen Festlegung kann anhand einer Messung von Richtigkeitsabweichungen er­ folgen, die durch Vergleich der angezeigten Flüssigkeits­ volumina und der unter Gewichtsmessung ermittelten Ansaug­ volumina erfolgen kann.

Claims (13)

1. Kolbenhubpipette für eine aufsteckbare Pipettenspitze (3), mit Einstelleinrichtungen (12) zur Veränderung des Kolbenhubs, Anzeigeeinrichtungen (20) für das je­ weils pipettierte Flüssigkeitsvolumen, lösbaren Kupp­ lungseinrichtungen (19, 25, 26) zwischen den Einstell­ einrichtungen (12) und den Anzeigeeinrichtungen (20) zum Verän­ dern eines das Verhältnis von Kolbenhub zum angezeig­ ten Flüssigkeitsvolumen bestimmenden Pipettenkorrek­ turfaktors, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungs­ einrichtungen (19, 25, 26) die Einstelleinrichtungen (12) und die Anzeigeeinrichtungen (20) formschlüssig miteinander kuppeln und Schalteinrichtungen (21) zum vollständigen Lösen der Kupplungseinrichtungen (19, 25, 26) und zum Verändern des Pipettenkorrekturfaktors durch Verstel­ len der Einstelleinrichtungen (12) vorhanden sind, wobei die formschlüssigen Kupplungseinrichtungen (19, 25, 26) zwei drehfest miteinander verbundene Kupplungsstirnrä­ der (22, 23) haben, wobei die Einstelleinrichtungen (12) mit einem entsprechend dem eingestellten Kolbenhub gedreh­ ten Einstellstirnrad (25) und die Anzeigeeinrichtungen (20) mit einem entsprechend dem angezeigten Flüssig­ keitsvolumen gedrehten Anzeigestirnrad (26) verbunden sind, wobei das eine Kupplungsstirnrad (22) mit dem Einstellstirnrad (25) und das andere Kupplungsstirnrad (23) mit dem Anzeigestirnrad (26) kämmt, und wobei die Kupplungsstirnräder (22, 23) auf einer Achse (24) ge­ lagert und an einer Federeinrichtung (34) abgestützt und von den Schalteinrichtungen (21) auf der Achse (24) entgegen der Federwirkung unter Ausrücken zumindest eines Kupplungsstirnrades (22, 23) verschiebbar sind.

2. Kolbenhubpipette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Einstellstirnrad (25) auf dem Mantel ei­ ner aus dem Gehäuse herausgeführten Einstellhülse (12) der Einstelleinrichtungen (12) ausgebildet ist.

3. Kolbenhubpipette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Anzeigestirnrad (26) ein Antriebsrad ei­ nes Zählwerkes (20) ist.

4. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsstirnräder (22, 23), das Einstellstirnrad (25) und das Anzeigestirnrad (26) mit parallelen Achsen (24, 27) an einem gemeinsamen Grundkörper (28) gelagert sind.

5. Kolbenhubpipette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die Achsen (24, 27, 40) der Kupplungsstirnrä­ der (22, 23) und des Zählwerkes (20) im Grundkörper (28) verankert sind.

6. Kolbenhubpipette nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine Einstellhülse (12) außen an ei­ nem hohlzylindrischen Ansatz (29) des Grundkörpers (28) gelagert ist und der Ansatz ein Innengewinde (16) aufweist, in dem eine mit der Einstellhülse drehgekop­ pelte Spindel (6) für die Hubeinstellung des Kolbens (7) schraubbar ist.

7. Kolbenhubpipette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, daß der Ansatz (29) an der dem Kolben (7) zuge­ wandten Seite einen abgefederten unteren Anschlag (17) für die Kolbenstange (5) aufnimmt.

8. Kolbenhubpipette nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das vom Kolben (7) abgewandte Ende des Ansatzes (29) als ein oberer Anschlag (13) für die Spindel (6) fungiert.

9. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 2 bis 8, da­ durch gekennzeichnet, daß Radialvorsprünge (14) des oberen Anschlages (13) der Spindel (6) für eine Dreh­ kopplung in Axialnuten (15) innen an der Einstellhülse (12) eingreifen.

10. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­ durch gekennzeichnet, daß ein Schalthebel (36) der Schalteinrichtungen (21) von der Außenseite eines Ge­ häuses (1) aus betätigbar ist.

11. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtungen (21) einen auf der Achse (24) für die Kupplungsstirn­ räder (22, 23) geführten und seitlich an diesen anlie­ genden Schieber (35) aufweisen.

12. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Zählwerk (20) ein Rastrad (42) mit einer Rastposition für jeden vollen Anzeigewert und ein Rastelement (43) aufweist.

13. Kolbenhubpipette nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstelleinrichtungen an einer aus dem Gehäuse (1) herausragenden Einstell­ hülse (12) eine Markierung und das Gehäuse eine zuge­ ordnete Markierung (45), Skala oder Merkskala aufwei­ sen oder umgekehrt.