DE433585C

DE433585C - Kolonnen- oder Roehrenzusammensetzung aus Blei

Info

Publication number: DE433585C
Application number: DES72965D
Authority: DE
Original assignee: Belge de l Azote S A Soc
Current assignee: Belge de l Azote S A Soc
Priority date: 1926-01-16
Filing date: 1926-01-16
Publication date: 1926-09-02

Description

Kolonnen- oder Röhrenzusammensetzung aus Blei.
Bei der Handhabung und NTerarbeitung von Säuren, Lösungen oder die gewöhnlichen Metalle angreifenden Produkten verwendet man Kolonnen, Pumpen, Röhrenanordnungen u. dgl. aus Blei, die eine starre Verstärkung oder Armatur aus einem anderen Metalle als Blei enthalten. Bisher verwendete man Röhren, die aus einem Metall, wie Eisen, Kupfer 0. dgl., bestanden und innen mit Blei ausgekleidet waren, oder man benutzte Röhren aus Blei, die außen mit einer Verbleiung durch Aufspritzen 0. dgl. versehen waren.
Es sind auch Bleikolonnen oder Rohre bekannt, die aus hartem oder weichem Blei bestanden und außen mit verbleiten Stangen aus Eisen oder anderem Metalle armiert waren, wobei man eine Anordnung nach der Zeugelinie wählte.
Die Nachteile dieser Anordnungen sind zahlreich und rühren im lvesentlichen von der ungleichen Ausdehnung des Bleis und der anderen Metalle her, wodurch Zugwirkungen eintreten, durch die die Metalle voneinander losgelöst werden und der innere oder äußere Schutz des Bleis aufgehoben wird, indem das angreifbare Metall bloßgelegt wird, rvodurch eine schnelle Korrosion und unvermeidliche Zerstörung der Apparate eintritt.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Übelstände im wesentlichen dadurch, daß die starre Verstärkung oder Armatur aus dem anderen Metalle als Blei in Einzelelemente oder Abschnitte geteilt ist, die zwischen die verlöteten Teile oder in die die Kolonne, das Röhrenwerk o. dgl. bildende Masse von Blei eingesenkt oder eingefügt sind.
Durch die Wahl ihrer Zahl und die regelmäßige Verteilung bewirken die Abschnitte, daß die von der Verschiedenheit der Ausdehnung der Metalle hervorgerufenen Zugwirkungen geteilt werden, wodurch die sonst durch sie hervorgerufenen schädlichen Wirkungen unterdrückt werden.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsformen der Erfindung.
Abb. I ist eine teilweise gebrochene Ansicht eines Teiles einer Säule oder eines Röhrenwerkes.
Abb. 2 ist ein Querschnitt nach Linie II-II der Abb. I.
Abb. 3 zeigt einen Längsschnitt unter teilweisem Abbrechen einer besonderen Ausführungsform der Säule oder der Röhrenanordnung.
Abb. 4 ist ein Querschnitt nach Linie IV-IV der Abb. 3.
In der Ausführungsform nach Abb. I und 2 sind Stangen a aus starrem Metall, das vom Blei verschieden ist, wie z. B. Eisen, auf der äußeren zylindrischen Fläche eines Bleirohres c nach einem Bande oder mehreren Bändern in Spiralform (s. die punktierte Linie b) angelötet. Das zylindrische Rohr c kann beispielsweise aus Hartblei bestehen. Man bedeckt dann die unterteilte gelötete oder verbundene Armatur mit einer Verbleiung durch Zerstäubung 0. dgl., die beispielsweise in Form von Buckeln angewendet werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 ist eine innere zylindrische Armatur nach den Zeugelinien geschnitten, um die beiden Abschnitte fl und 2, die einander gleich und räumlich voneinander getrennt sind, zu bilden. Diese Armaturteile können mit Offnungen g von beliebiger Form, Anordnung und Zahl versehen sein. Die Teile werden dann z. B. durch Zerstäubung oder in anderer Weise verbleit, indem man Weichblei oder Hartblei anwendet. Hierbei werden die O nungen g mit Blei ausgefüllt. Die so verbleiten Abschnitte werden dann nebencinander angeordnet und mit gewöhnlichem Blei oder Hartblei verlötet, um die I Kolonne oder das Röhrenwerk zu bilden.
Zwecks Längsverstärkung sind Röhrenstücke h aus starrem Metall, beispielsweise Eisen, nach zwei entgegengesetzten Zeugelinien angeordnet und durch Verbleiung und Lötung in die äußere Bleimasse, die die Kolonne oder das Röhrenwerk bildet, eingesetzt. Diese Ausführungsformen bewirken eine Verbindung von Quer- und Längsverstärkungen.
Die Säule kann ebenso wie die Röhrenverbindung an den Enden oder an zwischengelegenen Punkten mit äußeren Ringen i aus Hartblei oder anderem verbleiten oder nichtverbleiten Metall zwecks Zusammenhaltung versehen werden.
Die Erfindung kann für Kolonnen, Röhrenwerke o. dgl. auch von anderer Form als der dargestellten angewendet werden und eignet sich besonders für Zerstäuber, Ammoniumsulfatsättiger, Säurezerstäuber oder Zerstäuber von Salzlösungen, Destillationskolonnen, Verdampfer, Kondensatoren, Temperaturaustauscher u. dgl.

Claims

P A T E N T - A N S P R Ü C H E : 1. Kolonnen- oder Röhrenzusammensetzung aus Blei, bestehend aus einer starren Verstärkung oder Armatur aus einem anderen Metall, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung oder Armatur in Bestandteile oder Abschnitte geteilt ist, die zwischen den verlöteten Teilen oder in die Masse von Blei eingesenkt werden.
2. Ausführungsform nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß Stangen aus starrem Metall in Spiralform an der äußeren Fläche eines Zylinders oder Rohres aus Blei angeordnet und nach Verbleiung und Anlötung an dem zu armierenden Gegenstande mit einer Verbleiung, z. B. durch Zerstäubung, bedeckt sind.
3. Ausführungsform nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine innere zylindrische Armatur aus starrem Metall nach den Zeugelinien geschnitten ist, um zwei oder mehrere Teile zu bilden, die nach Verbleiung und Verlötung in eine die Kolonne oder das Röhrenwerk bildende Bleimasse versenkt werden.
4. Ausführungsform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Armaturteile mit öffnungen beliebiger Anordnung und Zahl und Form versehen sind, die von der Bleimasse ausgefüllt werden.
5. Ausführungsform nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß Röhrenstücke aus starrem anderen Metall nach zwei oder mehreren Zeugelinien entgegengesetzt zueinander angeordnet und in die äußere Bleimasse eingesenkt sind.