DE4334021C1 - Vorrichtung zum Positionieren und Verriegeln eines Einbaustückes auf einem Walzenzapfen beim Ein- und Ausbau eines Walzensatzes in ein bzw. aus einem Walzgerüst mit Walzen - Google Patents
Vorrichtung zum Positionieren und Verriegeln eines Einbaustückes auf einem Walzenzapfen beim Ein- und Ausbau eines Walzensatzes in ein bzw. aus einem Walzgerüst mit WalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Positionieren
und Verriegeln eines Einbaustückes auf einem Walzenzapfen
beim Ein- und Ausbau eines Walzensatzes in ein bzw. aus
einem Walzgerüst mit Walzen, die mit einem Festlager und
einem Loslager bzw. zwei Loslagern in den Walzenständern
drehbar gelagert sind (DD 1 20 128).
Das fehlerfreie Walzen von Fein- und Folienband erfordert
beim Einbau eines Walzensatzes in ein Walzgerüst ein genaues
Positionieren der beiden Einbaustücke einer Walze, die die
Walzenzapfen und die Walzenlager aufnehmen und über die die
verstellbaren Anstellkräfte zur Erzeugung der Walzkraft in
die Walze eingeleitet werden, zur Walzenmitte und ein
Beibehalten der eingestellten Position der Einbaustücke bei
Walzbetrieb, bei dem die Walze unter Wärmeeinwirkung eine
Längenausdehnung erfährt. Ferner müssen die Einbaustücke
beim Ausbau eines Walzensatzes sicher auf den Walzen gehalten
werden.
Die bisher zwischen den Einbaustücken einer Walze
eingebauten Verbindungsstangen oder Traversen, die im VDI-
Bericht Nr. 549 (1985), S. 3 beschrieben sind, erfüllen
diese Forderungen nur teilweise, insbesondere wenn nur
eine Verbindungsstange bzw. Traverse vorgesehen ist. Ferner
sind der Einbau und das Lösen der Verbindungsstangen aufwendig,
und das Durchgangsprofil zwischen den beiden Ständern eines
Walzgerüstes wird durch die Verbindungsstangen eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Vorrichtung zum Positionieren und Verriegeln
eines Einbaustücks auf einem Walzenzapfen beim Ein- und Ausbau
eines Walzensatzes in ein bzw. aus einem Walzgerüst zu
entwickeln, die die vorbeschriebenen Forderungen optimal
erfüllt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine
Positionier- und Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
Die Unteransprüche beinhalten zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung.
Die erfindungsgemäße Positionier- und
Verriegelungsvorrichtung für Walzeneinbaustücke zeichnet sich
durch eine einfache Konstruktion aus und ist leicht zu bedienen.
Die Ausrüstung neuer Walzwerke und die Nachrüstung bereits in
Betrieb befindlicher Walzwerke mit der Positioniervorrichtung
bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Die Funktionsweise der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht ein genaues
Positionieren der Einbaustücke auf den Walzenzapfen, erlaubt
eine Wärmelängsdehnung der Walzen im Walzbetrieb und
gewährleistet eine sichere Verriegelung der positionierten
Einbaustücke mit den Walzenzapfen beim Einbau eines Walzensatzes
in ein Walzgerüst und eine Verriegelung der Einbaustücke mit
den Zapfen einer durch Wärmedehnung verlängerten Walze beim
Ausbau eines Walzensatzes.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Halblängsschnitt der oberen Stützwalze
eines als Quatrowalzgerüst ausgebildeten
Walzgerüstes,
Fig. 2 die neue Positionier- und Verriegelungsvorrichtung
gemäß Ausschnitt II der Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung und
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2.
Das Walzgerüst 1 nach Fig. 1 ist mit einem
Walzensatz ausgestattet, der eine obere, hälftig dargestellte
(Stütz-)Walze 2, eine obere und eine untere nicht dargestellte
Arbeitswalze sowie eine ebenfalls nicht dargestellte untere
Stützwalze umfaßt.
Auf der Antriebsseite des Walzgerüstes 1 ist die
Stützwalze 2 mit dem einen Walzenzapfen 3 mittels eines als
Kegelrollenlager ausgebildeten Festlagers 4 in einem
Einbaustück 5 drehbar gelagert, das über eine Verriegelung 6
mit dem einen Walzenständer 7 des Walzgerüstes 1 lösbar
verbunden ist.
Auf der Ausbauseite des Walzgerüstes 1 ist die (Stütz-)Walze 2
mit dem anderen Walzenzapfen 8 mittels eines als
Zylinderrollenlager ausgebildeten Loslagers 9 in einem zweiten
Einbaustück 10 drehbar gelagert, das über eine Verriegelung 6
mit dem anderen Walzenständer 11 des Walzgerüstes 1 lösbar
verbunden ist.
An der Außenseite des Einbaustücks 10 mit dem Loslager 9
der Stützwalze 2 ist ein Gehäuse 12 angeschraubt, in dem drei
durch einen Antrieb parallel zur Walzenachse 13-13 verstellbare
Anschlagglieder 14 eingebaut sind. Die Anschlagglieder 14 sind
als Anschlagbolzen 15 mit einem Hydraulikzylinder 16
zum Vorschieben der Anschlagbolzen 15 in eine vordere
Position 15′′ und einer Druckfeder 17 als Rückstellglied 18
zum Halten der Anschlagbolzen 15 in einer hinteren
Position 15′ bei Walzbetrieb und beim Walzenausbau ausgebildet.
Die drei Anschlagbolzen 15 sind abstandsgleich auf dem
Umfang eines zur Walzenachse 13-13 koaxialen, fiktiven Zylinders
19 angeordnet.
In das Gehäuse 12 sind ferner zwei oder mehr als
Klemmbacken 20 ausgebildete Klemmelemente 21 eingebaut, die
am Umfang des Walzenzapfens 8 mit gleicher Teilung
gegeneinander versetzt angeordnet sind.
Die beiden Klemmbacken 20 weisen eine
zylinderabschnittsförmige Klemmfläche 22 mit einem dem
Radius 23 des Walzenzapfens 8 entsprechenden Radius auf und
sind mit zwei Blattfedern 24 in einer den Walzenzapfen 8 bei
Walzbetrieb freigebenden Freilaufposition in dem an dem
Einbaustück 10 angeschraubten Gehäuse 12 gehalten.
Zur Betätigung der Klemmbacken 20 dient ein Keiltrieb mit
einem Hydraulikzylinder 25 zum Verschieben eines parallel zur
Walzenachse 13-13 bewegbaren Druckstücks 26 mit einer
Keilfläche 27, die mit einer entsprechenden Gegenkeilfläche 28
auf der Außenseite der Klemmbacke 20 zum Andrücken derselben
radial gegen den Walzenzapfen 8 zusammenwirkt. Bei Walzbetrieb
wird die Klemmbacke 20 durch ein als Druckfeder 29 ausgebildetes
Rückstellglied 30, das auf das Druckstück 26 wirkt, gelöst.
Vor dem Einbau eines Walzensatzes in das Walzgerüst 1
wird das antriebsseitige Einbaustück 5 mit dem Festlager 4 mit einem
bestimmten Abstand a zur Walzenmitte 33-33 fest auf dem
Walzenzapfen 3 der oberen Stützwalze 2 montiert. Durch
Betätigung der Hydraulikzylinder 16 werden die drei Anschlagbolzen
15 in dem an dem ausbauseitigen Einbaustück 10 befestigten
Gehäuse 12 in die durch den Hub der Hydraulikzylinder 16 bestimmte
vordere Position 15′′ vorgeschoben. Die Hydraulikzylinder 25
zur Betätigung der beiden Klemmbacken 20 sind druckentlastet,
so daß die Druckstücke 26 durch die Druckfedern 29
zurückgeschoben werden und dadurch die Klemmbacken 20
freigegeben werden, die durch die Blattfedern 24 von dem
äußeren Abschnitt 34 des Walzenzapfens 8 in die Lüftposition
radial nach außen abgehoben werden. Nunmehr wird das
Einbaustück 10 so weit auf den Walzenzapfen 8 mit dem Loslager 9
aufgeschoben, bis die Anschlagbolzen 15 mit ihrem vorderen,
ballig geschliffenen Ende 31 an einer Schulter 32 des
Walzenzapfens 8 anstoßen und damit das ausbauseitige
Einbaustück 10 mit dem gleichen Abstand a wie das
antriebsseitige Einbaustück 5 zur Walzenmitte 33-33
positioniert ist. Durch Druckbeaufschlagung der
Hydraulikzylinder 25 wird das positionierte, ausbauseitige
Einbaustück 10 über die beiden am äußeren Abschnitt 34 des
Walzenzapfens 8 angreifenden Klemmbacken 20 mit dem
Walzenzapfen verriegelt. Nach anschließendem Entlasten der
Hydraulikzylinder 16 werden die Anschlagbolzen 15 durch die
Druckfedern 17 in die hintere Position 15′ verschoben.
In gleicher Weise wird die untere, nicht dargestellte
Stützwalze für den Einbau in das Walzgerüst 1 vorbereitet.
Nunmehr wird der Walzensatz mit den beiden Arbeitswalzen
und den beiden Stützwalzen in die Walzenständer 7, 11 des
Walzgerüstes 1 eingefahren, wobei der Druck in den
Hydraulikzylindern 25 zur Betätigung der Klemmbacken 20 z. B.
durch Rückschlagventile in den Zuleitungen zu den Zylindern
aufrechterhalten wird. Die beiden Einbaustücke 5, 10 der oberen
(Stütz-)Walze 2 und die Einbaustücke der unteren Stützwalze
werden durch die Verriegelungen 6 fest mit den Walzenständern
7, 11 verbunden. Vor Aufnahme des Walzbetriebs werden durch
Druckentlastung der Hydraulikzylinder 25 die Klemmbacken 20 von
dem äußeren Abschnitt 34 des ausbauseitigen Walzenzapfens 8 der
oberen Stützwalze 2 und ebenso der unteren Stützwalze gelöst,
so daß sich die Walzen im Walzbetrieb frei drehen und unter
Erwärmung in Richtung der Walzenachse 13-13 zum Loslager 9
in dem ausbauseitigen Walzenständer 11 hin frei ausdehnen können.
Beim Ausbau des Walzensatzes zum Nachschleifen der
Walzen, für einen Walzenaustausch, zur Erneuerung der Walzenlager
in den Einbaustücken und für dgl. Überholungs- und
Reparaturarbeiten wird durch Druckbeaufschlagung der
Hydraulikzylinder 25 das ausbauseitige Einbaustück 10 über die
Klemmbacken 20 mit dem Walzenzapfen 8 der oberen, durch
Wärmedehnung verlängerten (Stütz-)Walze 2 verriegelt. In
gleicher Weise wird die untere Stützwalze für den Ausbau
vorbereitet. Anschließend werden die Verriegelungen 6 zwischen
den Walzenständern 7, 11 des Walzgerüstes 1 und den beiden
Einbaustücken 5, 10 der oberen (Stütz-)Walze 2 gelöst, und
ebenso werden die Einbaustücke der unteren Stützwalze von den
Walzenständern 7, 11 entriegelt, und danach wird der Walzensatz aus
dem Walzgerüst 1 herausgefahren, wobei der erforderliche Druck
für die Hydraulikzylinder 25 der Klemmbacken 20 durch ein
Rückschlagventil in den Zylinderzuleitungen oder dgl.
aufrechterhalten wird.
Bei Walzenlagerungen mit zwei Loslagern werden
sinngemäß zwei Positioniervorrichtungen der vorbeschriebenen
Konstruktion eingebaut.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Positionieren und Verriegeln eines
Einbaustückes auf einem Walzenzapfen beim Ein- und Ausbau
eines Walzensatzes in ein bzw. aus einem Walzgerüst mit
Walzen, die mit einem Festlager und einem Loslager oder zwei
Loslagern in den Walzenständern drehbar gelagert sind,
gekennzeichnet durch ein an der Außenseite eines Einbaustücks
(10) bzw. beider Einbaustücke (5, 10) zur Aufnahme eines
Loslagers (9) lösbar befestigtes Gehäuse (12) zur Aufnahme
von mindestens zwei durch einen Antrieb parallel zur
Walzenachse (13-13) verstellbaren Anschlaggliedern (14), die
beim Aufschieben des Einbaustücks (10) auf den Walzenzapfen
(8) in einer vorgeschobenen Position (15′′) durch Anschlagen
an einer Schulter (32) des Walzenzapfens (8) das Einbaustück
(10) auf dem Walzenzapfen (8) zur Walzenmitte (33-33)
positionieren und bei Walzbetrieb und beim Walzenausbau
durch ein Rückstellglied (18) in einer zurückgeschobenen
Position (15′) gehalten werden, sowie zur Aufnahme von
mindestens zwei durch einen Antrieb betätigbaren, radial zur
Walzenachse (13-13) auf den Walzenzapfen (8) oder den äußeren
Abschnitt (34) desselben wirkenden Klemmelementen (21), die
bei Betätigung beim Einbau des Walzensatzes in das Walzgerüst
(1) das Einbaustück (10) mit dem seine Nennlänge aufweisenden
Walzenzapfen (8) und beim Ausbau des Walzensatzes das
Einbaustück (10) mit dem Walzenzapfen (8) der durch
Wärmedehnung verlängerten Walze (2) verriegeln und bei
Walzbetrieb durch ein Rückstellglied (30) in einer den
Walzenzapfen (8) freigebenden Lüftstellung gehalten werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch als
Anschlagbolzen (15) ausgebildete Anschlagglieder (14) mit
einem Hydraulikzylinder (16) zum Vorschieben der
Anschlagbolzen (15) in eine vordere Position (15′′)
und einer Druckfeder (17) als Rückstellglied (18) zum
Halten der Anschlagbolzen (15) in einer hinteren Position
(15′) bei Walzbetrieb und beim Walzenausbau.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine
abstandsgleiche Anordnung der Anschlagbolzen (15) auf dem
Umfang eines zur Walzenachse (13-13) koaxialen, fiktiven
Zylinders (19).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch als Klemmbacken (20) ausgebildete
Klemmelemente (21), die eine zylinderabschnittsförmige
Klemmfläche (22) mit einem dem Radius (23) des Walzenzapfens
(8) entsprechenden Radius aufweisen und mittels Blattfedern
(24) in einer den Walzenzapfen (8) bei Walzbetrieb freigebenden
Freilaufposition in dem an dem Einbaustück (10) befestigten
Gehäuse (12) gehalten sind, sowie einen Keiltrieb mit einem
Hydraulikzylinder (25) zur Betätigung eines parallel zur
Walzenachse (13-13) verschiebbaren Druckstücks (26) mit einer
Keilfläche (27), die mit einer entsprechenden Gegenkeilfläche
(28) auf der Außenseite der Klemmbacke (20) zum Andrücken
derselben radial gegen den Walzenzapfen (8) zusammenwirkt, und
einer auf das Druckstück (26) wirkenden, als Druckfeder
ausgebildeten Rückstellfeder (29) zum Lösen der Klemmbacke (20)
bei Walzbetrieb.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch
mindestens zwei am Umfang des Walzenzapfens (8) mit gleicher
Teilung gegeneinander versetzt angeordnete Klemmbacken (20).
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