DE4330411C1 - Versenkbares Verdecksystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Versenkbares Verdecksystem für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein versenkbares Verdecksystem für Kraftfahrzeuge mit einem
Verdeckkasten im Bereich eines Kofferraumes, wobei der Verdeckkasten eine
Abgrenzvorrichtung zu seiner Abgrenzung gegenüber dem Kofferraum aufweist.
Versenkbare Verdecke von Kraftfahrzeugen und insbesondere vollversenkbare
Cabrio-Verdecke aus Stoff oder Festelementen werden üblicherweise in geöffnetem
Zustand in einem als Verdeckkasten bezeichneten Raum hinter den Sitzen nahe dem
rückwärtigen Kofferraum verstaut oder versenkt. Der Verdeckkasten verringert das
als Kofferraum zur Verfügung stehende Volumen, so daß die Lademöglichkeit oder
das Ladevolumen insbesondere bei kleineren Fahrzeugen erheblich eingeschränkt
wird und größere Gepäckstücke weder bei geöffnetem noch bei geschlossenem
Verdeck im Kofferraum befördert werden können.
Aus der DE 38 29 346 A1 ist ein versenkbares Verdecksystem mit einem
Verdeckkasten bekannt, dessen Seitenwände zumindest abschnittsweise aus
elastischem, nachgiebigem Material bestehen, die in einen Teilbereich des
Kofferraumes hineinragen. In Schließstellung des Verdecks ist der Verdeckkasten in
senkrechter Richtung zum Teil nach oben schiebbar, so daß der Kofferraum um ein
Volumen gemäß der Verschiebung vergrößert wird. Jedoch benötigt auch der
teilweise zusammengeschobene Verdeckkasten ein als Kofferraum nicht nutzbares
Volumen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein versenkbares Verdecksystem mit
einem Verdeckkasten zu schaffen, der zur Aufnahme des geöffneten Verdecks
abgrenzbar ist und bei geschlossenem Verdeck vollständig als zusätzlicher
Kofferraum nutzbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Mitteln gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Durch Ausbildung der Abgrenzvorrichtung als Zwischenwand wird eine feste
Abgrenzung oder Abtrennung geschaffen, die, wenn die Zwischenwand in einer den
Verdeckkasten vom Kofferraum abgrenzenden, geschlossenen Stellung ist, eine
Beschädigung des versenkten Verdecks durch Ladegut, beispielsweise beim Beladen
oder durch Verlagerung von Ladegut bei starkem Bremsen, verhindert. Die
Zwischenwand ist aus dieser geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung
schwenkbar, wenn das Verdeck geschlossen ist und der vor der Zwischenwand
liegende Raum als Verdeckkasten nicht benötigt wird. Damit wird das Volumen des
Kofferraums durch den Bereich des Verdeckkastens vergrößert, der zusätzlich zur
Aufnahme von Gepäck verwendbar ist.
Vorzugsweise ist die Zwischenwand quer zur Längsachse des Kraftfahrzeuges und
damit auch parallel zu den Sitzen (bzw. Rücksitzen) des Fahrzeuges angeordnet, um
einen dem Raumbedarf des versenkten Verdecks optimal angepaßten Verdeckkasten
zu bilden. Dafür ist die Zwischenwand in der geschlossenen Stelluung etwa
senkrecht positioniert. In ihrer geöffneten Stellung ist die Zwischenwand
etwa waagrecht positioniert, um eine hindernisfreie Ladefläche zu bilden.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Zwischenwand im Bodenbereich des
Kofferraumes schwenkbar gelagert ist. Diese Anordnung ergibt eine einfache und
stabile Konstruktion. Im geöffneten Zustand legt sich die Zwischenwand auf den
Boden des Kofferraum, wo sie eine volle Ausnutzung des gesamten Kofferraums am
wenigsten behindert und durch Ladegut voll belastbar ist.
Jedoch kann die Zwischenwand auch im oberen Bereich des Kofferraumes
schwenkbar gelagert sein. Dann wird die Zwischenwand aus der geschlossenen
Stellung nach oben geschwenkt, wo sie den erweiterten Kofferraum zum Verdeck hin
abdeckt und gegebenenfalls gleichzeitig als hintere Ablagefläche (Hutablage) dient.
Es sind auch andere Lagerungen der Zwischenwand in Abhängigkeit von den
räumlichen Gegebenheiten im Kofferraumbereich möglich. So kann die
Zwischenwand auch derart geteilt ausgebildet und an den Seitenwänden des
Kofferraums gelagert sein, daß die beiden Zwischenwandhälften einzeln nach vorne
oder hinten schwenkbar sind.
Vorzugsweise ist eine Einrichtung zur Bestimmung der Stellung bzw. Position der
Zwischenwand und/oder der Rücksitzlehne und/oder des Verdecks vorgesehen. Die
Einrichtung kann wenigstens einen Kontaktschalter an der Zwischenwand und/oder
an der Rücksitzlehne aufweisen, der bzw. die bei geöffneter
Zwischenwand und/oder bei heruntergeklappter Rücksitzlehne ein das Öffnen des
Verdecks verhinderndes Signal erzeugt bzw. erzeugen.
Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäß ausgebildete Verdeck eine Verriegelungseinrichtung
mit einem Mechanismus zum Verriegeln der Zwischenwand in geschlossenem
Zustand und/oder einem Mechanismus zum Verriegeln der Rücksitzlehne in
hochgeklapptem Zustand, wenn das Verdeck geöffnet ist, und zum Entriegeln der
Zwischenwand und/oder der Rücksitzlehne, wenn das Verdeck geschlossen ist.
Durch die Verriegelungsmechanismen in Verbindung mit den Kontaktschaltern wird
eine Fehlbedienung und -betätigung des Verdecks und der Zwischenwand sowie der
Rücksitzlehne ausgeschlossen, wodurch eine Beschädigung des Verdecks beim
Versenken in den Verdeckkasten vermieden wird.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges in schematischer Darstellung mit
versenkbarem Verdeck in geöffnetem Zustand, wobei die
Zwischenwand des Verdeckkastens in geschlossener
Stellung ist,
Fig. 2 eine Ansicht nach Fig. 1 mit geschlossenem Verdeck,
Fig. 3 eine Ansicht nach Fig. 2, wobei die Zwischenwand in herabgeklappter,
waagrechter Stellung ist, und
Fig. 4 eine Ansicht nach Fig. 3, wobei zusätzlich die Rücksitzlehnen umgeklappt
sind.
In Fig. 1 und 2 ist ein Kraftfahrzeug 1 mit einem versenkbaren Verdeck 2 dargestellt
(Festelement-Cabriolet), wobei das Verdeck 2 in Fig. 2 seine geschlossene Position
und in Fig. 1 seine vollständig geöffnete Position eingenommen hat. Das Verdeck 2
kann statt des Festelement-Cabrios auch ein faltbares Stoffdach sein. In der
geöffneten Position ist das Verdeck 2 in einem Verdeckkasten 3 aufgenommen, der
sich üblicherweise hinter den Sitzen (den Rücksitzen bei vier- oder fünfsitzigen
Fahrzeugen oder direkt hinter den Vordersitzen bei zweisitzigen Fahrzeugen)
befindet. Im Ausführungsbeispiel nimmt gemäß Fig. 1 der Verdeckkasten 3 einen
bezüglich des Fahrzeuges 1 vorderen Teil eines Kofferraumes 4 ein, der im Heck des
Fahrzeuges 1 enthalten ist. Der Verdeckkasten 3 wird nach vorne durch umklappbare
Rücksitzlehnen 5 und in Richtung des Kofferraums 4 bzw. des Fahrzeughecks durch
eine Zwischenwand 6 begrenzt.
Die Zwischenwand 6 ist mit zwei in ihrem unteren Randbereich angeordneten
Schwenklagern 7 quer zur Längsachse des Fahrzeuges 1 am Boden des Kofferraumes
4 schwenkbar gelagert und steht in der geschlossenen Stellung, in der sie den
Verdeckkasten 3 vom Kofferraum 4 abtrennt, in etwa senkrecht (wie in Fig. 1 und 2
dargestellt ist). Die Anordnungsposition des Schwenklagers 7 am Boden des
Kofferraumes 4 wird durch das für die Aufnahme des geöffneten Verdecks 2
notwendige Volumen des Verdeckkastens 3 bestimmt. Die Zwischenwand 6 weist in
ihrem oberen Randbereich ein Riegelteil auf, mit dem sie in ihrer senkrechten,
geschlossenen Stellung an der Decke des Kofferraumes 4 oder im angrenzenden
Karosseriebereich festlegbar und verriegelbar ist.
Durch die Zwischenwand 6 ist somit eine definierte, starre und festlegbare Trennung
zwischen Verdeckkasten 3 und Kofferraum 4 geschaffen, so daß im Kofferraum 4
enthaltenes Ladegut mit dem Verdeck 2 in dessen geöffneter Stellung (d. h. im
Verdeckkasten aufgenommen) nicht in Kontakt kommen kann und einer möglichen
Beschädigung des Verdecks 2 durch Ladegut vorgebeugt wird.
An der Zwischenwand 6, beispielsweise an ihrem oberen Rand, oder am sie
umgebenden Wandbereich des Kofferraumes 4 ist wenigstens ein Kontaktschalter 8
angeordnet, der bei senkrechter Stellung der Zwischenwand 6 geschlossen ist. Nur bei
Vorliegen eines Signals des geschlossenen Kontaktschalters 8 ist eine
Riegeleinrichtung des Verdecks 2 entriegelbar, und das Verdeck 2 ist aus seiner
geschlossenen Stellung zu öffnen, wobei es in dem gegenüber dem Kofferraum 4
abgetrennten Verdeckkasten 3 aufnehm- und versenkbar ist.
Am Verdeck 2 oder an seiner Riegeleinrichtung ist ein Kontaktschalter angeordnet,
der bei geschlossenem Verdeck 2 eine Entriegelung des Riegelteils der
Zwischenwand 6 zuläßt. Nach dem Entriegeln ihres Riegelteils ist die Zwischenwand
6 um ihre bodenseitige Schwenkachse nach vorne (siehe Pfeil in Fig. 2) in eine in
etwa waagrechte Stellung umklappbar, in der sie den Boden des Bereichs des
Kofferraums 4 bedeckt (siehe Fig. 3) oder sich in eine entsprechend geformte Mulde
im Boden des Kofferraums 4 einfügt. Dadurch wird das Ladevolumen, das bei
geöffnetem Verdeck 2 lediglich aus dem Kofferraum 4 besteht, um das Volumen des
Verdeckkastens 3 erweitert. Zusätzlich kann ein Riegelmechanismus an der
Rücksitzlehne 5 (oder den Rücksitzlehnen, wenn die Lehnen einzeln umklappbar
sind) ausgelöst werden, so daß die Rücksitzlehne 5 entriegelt und nach vorne in eine
annähernd waagrechte Stellung umgelegt werden kann (siehe Fig. 4), wodurch eine
Verlängerung der Ladefläche und eine weitere Vergrößerung des Ladevolumens
geschaffen wird, dessen Höhe nicht durch einen festen oder zusammenschiebbaren
(wie in der DE 38 29 346 A1 beschriebenen) Verdeckkasten verringert wird.
Beim Schwenken der Zwischenwand 6 aus ihrer senkrechten Stellung wird der
Kontaktschalter 8 geöffnet. Dadurch wird der Riegeleinrichtung des geschlossenen
Verdecks 2 signalisiert, daß das Volumen des Verdeckkastens 3 als Kofferraum
genutzt wird, so daß der Verdeckkasten 3 nicht zur Aufnahme des Verdecks 2
bereitsteht. Demzufolge ist die Riegeleinrichtung des Verdecks 2 nicht entriegelbar,
und das Verdeck 2 kann als Ganzes nicht geöffnet werden. Eine Teilöffnung in Form
eines zurückgeschobenen Deckels eines im Festelement-Cabrio integrierten
Schiebedaches, die kein Versenken in den Verdeckkasten 3 erfordert, ist jedoch (wie
in Fig. 3 dargestellt) möglich.
Desweiteren kann an der Rücksitzlehne 5 ein Kontaktschalter 9 angeordnet sein, der
bei hochgeklappter Rücksitzlehne 5 geschlossen ist. Das Signal des Kontaktschalters
9 ist zur Betätigung der Zwischenwand 6 und des Verdecks 2 in der Art verwendbar,
daß nur bei hochgeklappter Rücksitzlehne 5 (Kontaktschalter 9 geschlossen) die
Zwischenwand 6 aus der waagrechten in die senkrechte Stellung schwenkbar und das
Verdeck 2 entriegelbar ist. Dann ist gewährleistet, daß das Verdeck 2 in den nach
vorne durch die Rücksitzlehne 5 und nach hinten durch die Zwischenwand 6
begrenzten leeren Raum des Verdeckkastens 3 versenkbar ist.
Claims (7)
1. Versenkbares Verdecksystem für Kraftfahrzeuge mit einem Verdeckkasten im
Bereich eines Kofferraumes, wobei der Verdeckkasten eine
Abgrenzvorrichtung zu seiner Abgrenzung gegenüber dem Kofferraum
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgrenzvorrichtung eine
Zwischenwand (6) ist, die zwischen einer den Verdeckkasten (3) vom
Kofferraum (4) abgrenzenden, geschlossenen Stellung und einer bei
geschlossenem Verdeck (2) den Verdeckkasten (3) als Kofferraum (4) nutzbar
machenden, geöffneten Stellung schwenkbar ist.
2. Verdecksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenwand (6) quer zur Längsachse des Kraftfahrzeuges (1)
angeordnet ist und in der geschlossenen Stellung etwa senkrecht
und in der geöffneten Stellung etwa waagrecht positioniert ist.
3. Verdecksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenwand (6) im Bodenbereich des
Kofferraumes (4) schwenkbar gelagert ist.
4. Verdecksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenwand (6) im oberen Bereich des
Kofferraumes (4) schwenkbar gelagert ist.
5. Verdecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Einrichtung zur Bestimmung der
Positionen der Zwischenwand (6) und/oder der Rücksitzlehne (5) und/oder
des Verdecks (2) aufweist.
6. Verdecksystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung wenigstens einen Kontaktschalter (8 bzw. 9) an der Zwischenwand
(6) und/oder an der Rücksitzlehne (5) aufweist, der bei geöffneter
Zwischenwand (6) und/oder bei heruntergeklappter Rücksitzlehne (5) ein das
Öffnen des Verdecks (2) verhinderndes Signal erzeugt.
7. Verdecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verriegelungseinrichtung mit einem
Mechanismus zum Verriegeln der Zwischenwand (6) in geschlossenem
Zustand und/oder einem Mechanismus zum Verriegeln der Rücksitzlehne (5)
in hochgeklapptem Zustand, wenn das Verdeck (2) geöffnet ist, und zum
Entriegeln der Zwischenwand (6) und/oder der Rücksitzlehne (5), wenn das
Verdeck (2) geschlossen ist, aufweist.
Priority Applications (3)
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