DE4328724A1 - Fernbedienbares Gerät zum Umblättern - Google Patents
Fernbedienbares Gerät zum UmblätternInfo
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- B42D9/04—Leaf turners
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein fernbedienbares
Gerät zum Umblättern eines aus mehreren Blättern an
einem Falz zusammengefügten Heftes, insbesondere
eines Notenheftes.
Die von Musikern üblicherweise verwendeten, schräg
geneigten Notenpulte dienen zum Auflegen der Noten
hefte, wobei die Fixierung gewöhnlich durch Einwir
ken der Schwerkraft und gelegentlich - bei Frei
luftkonzerten - durch an den Umschlagseiten aufge
steckte Klammern erfolgt. Falls das Ende eines No
tenblattes erreicht ist, wird das Heft von Hand um
geblättert.
Bei den bekannten Notenpulten ist als nachteilig
anzusehen, daß der Musiker beim Umblättern des No
tenhefts vom Spiel abgelenkt und der Spielfluß un
terbrochen wird. Musiker mit manuell betätigten In
strumenten, wie beispielsweise Pianisten, benötigen
eine zweite Person zum Umblättern, da sie nicht
gleichzeitig spielen und die Seiten des Notenhefts
umschlagen können. Um ein unerwünschtes Umblättern
durch die im Außenbereich unvermeidbaren Luftbewe
gungen zu verhindern, sehen sich Musiker bei Frei
luftkonzerten zu einer Fixierung der jeweils aufge
schlagenen Seiten am Notenpult, beispielsweise
durch Klammern, veranlaßt, wobei ein hoher Zeitbe
darf für das Umblättern entsteht.
Auch bei anderen Tätigkeiten, wie beispielsweise
beim Abschreiben gebundener Vorlagen entsteht häu
fig beim Umblättern eine als unvorteilhaft anzuse
hende Unterbrechung des Arbeitsrhythmus.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein zum Halten gebundener Textvorlagen
geeignetes Gerät so zu gestalten, daß kein manuel
les Umblättern mehr erforderlich ist und daß auch
bei stärkeren Luftbewegungen, wie sie insbesondere
im Freien auftreten, ein unerwünschtes Umblättern
unterbunden ist.
Erfindungsgemäß wird das Problem dadurch gelöst,
daß zwischen zwei aufeinander folgenden Blättern
jeweils ein vorzugsweise transparenter Faden etwa
parallel zum Falz verläuft, unterhalb der unteren
Berandung des Heftes Schwenkarme angeordnet sind,
wobei die Schwenkarme um eine zum Falz parallele
Achse drehbar sind und an jedem Schwenkarm ein Fa
den befestigt ist, die Fäden oberhalb der oberen
Berandung des Heftes mit einer Befestigungseinrich
tung verbunden sind und bei der Betätigung einer
Fernbedienung sukzessive jeweils ein Schwenkarm aus
einer Position unterhalb einer Heftseite in eine
Stellung unter der jeweils anderen Heftseite ver
schwenkt, wobei sich jeweils der Schwenkarm bewegt,
der mit dem Faden unter dem anfangs oberen, zu be
wegenden Blatt verbunden ist.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, zwi
schen zwei aufeinanderfolgenden Blättern des an ei
nem Falz zusammengefügten Heftes jeweils einen vor
zugsweise transparenten Faden anzuordnen, unterhalb
der unteren Berandung des Heftes drehbare Schwen
karme zu montieren, jeweils einen Faden an einem
Schwenkarm anzubringen und das andere Ende des Fa
dens an einer oberhalb des Heftes montierten Befe
stigungseinrichtung festzulegen, um mittels der
Fernbedienung die Schwenkarme sukzessive von einer
Position unterhalb der rechten Heftseite unter die
linke Heftseite zu verschwenken, wobei jeweils ein
Blatt in der Regel von der rechten auf die linke
Seite umgeblättert wird, denkbar ist jedoch auch
ein Verschwenken in inverser Richtung. Die Begriffe
unter- und oberhalb sind im Sinne der Erfindung
nicht notwendigerweise in vertikaler Richtung auf
zufassen, sondern sind als relative Richtungsanga
ben bezüglich des Falzes zu verstehen. Das Heft
kann auch horizontal angeordnet sein, wobei in die
sem Fall die Schwenkarme in horizontaler Richtung
unterhalb und die Befestigungseinrichtung horizon
tal oberhalb des Schriftspiegels positioniert ist.
Die Schwenkarme sind unterhalb des Heftes angeord
net, um den Sichtkontakt eines Orchestermusikers
zum Dirigenten nicht zu stören; weiterhin haben die
transparenten Fäden eine Erkennbarkeit der gesamten
aufgeschlagenen Seite zum vorteilhaften Ergebnis.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Gerätes ist
wie folgt:
Das Heft wird in an sich bekannter Weise auf dem
Gerät positioniert, wobei jedoch die letzte benö
tigte Seite oder eine darauffolgende aufgeschlagen
wird, ein Faden wird auf das rechte (ggf. das
linke) Blatt dieser Seite gelegt, anschließend wird
auf die vorhergehende Seite zurückgeblättert. Die
Prozedur wird solange wiederholt, bis Fäden zwi
schen allen relevanten Blättern angeordnet sind und
das Gerät zu einer Aufführung vorbereitet ist.
Durch das Betätigen der Fernbedienung (nachdem das
Ende des Blattes erreicht ist) wird das Heft suk
zessive durchgeblättert. Alternativ besteht die
Möglichkeit, das Heft in an sich bekannter Weise
auf dem Gerät zu positionieren, daß es ungeachtet
der Mitte des Geräts so weit nach links angeordnet
wird, daß die rechten Blattränder neben die vor
zugsweise senkrecht stehenden Fäden zu liegen kom
men. Das erste zu wendende Blatt wird von Hand um
geblättert, was durch Aussparungen an der Aufla
geleiste wesentlich erleichtert werden kann. Gleich
zeitig wird durch Betätigen der Fernbedienung ein
Faden nachgeordnet, so daß alle weiteren Blätter
auf diese Weise etwa im Sekundentakt nach links ge
wendet werden. Übrig gebliebene Fäden verbleiben in
ihrer Position. Anschließend werden die Schwen
karme, von unten beginnend, zweckmäßigerweise 5-6
zusammen mit einer Handbewegung wieder nach rechts
gewendet. Zuvor muß das Heft natürlich wieder in
die markierte Mittellage gebracht werden. Ein
schließlich aller Handgriffe kann ein 30-seitiges
Heft in 30 Sekunden einsatzbereit gemacht werden.
Die Vorteile der Erfindung bestehen vornehmlich
darin, daß ein unterwünschtes Umblättern durch Wind
oder andere Luftbewegungen unterbunden ist, so daß
die bisher bei Freiluftkonzerten erforderlichen,
das Umschlagen der Seiten entscheidend verlängern
den Klammern entfallen können. Ein weiterer, we
sentlicher Vorzug besteht darin, daß die vom Heft
ablesende Person die einen Umblättervorgang bewir
kende Fernbedienung selbst betätigen kann, so daß
keine Störung des Arbeits- oder Spielrhythmus ein
tritt, bzw. die bisher zum Umblättern eingesetzte
zweite Person entfallen kann.
Die Befestigungseinrichtung kann zweckmäßigerweise
durch eine auf der Rückseite des Heftes verlaufende
Schiene mit den Schwenkarmen verbunden werden.
Elastische, unter- und/oder oberhalb des Heftes mit
den Fäden verbundene Zugmittel bewirken in vorteil
hafter Weise eine axiale Straffung der Fäden, so
daß die Blätter selbst bei stärkeren Luftbewegungen
ortsfest bleiben.
Die Drehachse der Schwenkarme ist vorzugsweise sym
metrisch zum Heft, d. h. koaxial zum Falz angeord
net, so daß auch die Fäden symmetrisch verlaufen
und die Blätter sowohl beim Umschlagen als auch auf
der nach dem Umblättern erreichten Heftseite opti
mal fixiert sind. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß durch die zentrische Positionierung der
Schwenkarme kein Kippmoment entsteht, das einen ge
genüber bekannten Ständern standfesteren, größeren
Fuß erfordern würde.
Die Anbringung der Fäden an der oberhalb der oberen
Berandung des Heftes positionierten Befestigungs
einrichtung ist im Rahmen der Erfindung beliebig.
In einer besonders einfachen Ausführungsform können
sie oberhalb des Falzes befestigt sein. Zweckmäßi
ger ist jedoch, als Befestigungseinrichtung eine in
der Ebene des Heftes orthogonal zum Falz verlau
fende Schiene zu verwenden, an der die Fäden axial
verschiebbar befestigt sind. Die Straffungskraft
der elastischen Zugmittel bewirkt, daß die ver
schiebbaren Fäden näherungsweise parallel zum Falz
orientiert sind, so daß die Fäden bei einer ge
eigneten Wahl der Schwenkarme etwa mittig über das
Blatt verlaufen. Eine Positionierung in der Nähe
des Falzes hätte zur nachteiligen Folge, daß ein
hoher Flächenanteil des durch den Faden umgeblät
terten Blattes durch Luftbewegungen zu Schwingungen
angeregt werden könnte. Eine Montage des Fadens in
der Nähe der Außenseite des Heftes verbietet sich
ebenfalls, da ein Windstoß die große Fläche zwi
schen dem Falz und dem Faden erfassen und entgegen
dem erklärten Ziel unter dem Faden herausziehen
könnte. Eine vollwertige Kompromißlösung bietet sich
dadurch an, daß der Aktionsradius der Schwenkarme
um etwa 2-3 cm erweitert und die Seitenbewegung der
zur Befestigung der Fäden dienenden Ringe auf der
Schiene um denselben Abstand verringert werden.
Dieses wird durch verschiebbare Klemmen erreicht,
welche an der Schiene angebracht werden. Damit
nimmt die Fadenführung die Form eines Trapezes an
und ermöglicht die Verwendung sowohl niedriger als
auch schmaler Heftformate.
Als elastische Zugmittel sind preiswert erhältliche
Maschinenfedern oder Gummibänder empfohlen.
Um die Fäden entspannen und das Heft aus dem Gerät
herausziehen und ein anderes leicht einlegen zu
können, ist vorgeschlagen, die Befestigungseinrich
tung in eine den Schwenkarmen angenäherte Position
schwenkbar zu gestalten.
Die Reihenfolge, in der die Schwenkarme bewegt wer
den, ist beliebig. Grundsätzlich wäre es möglich,
den untersten, am weitesten vom Heft entfernten
Schwenkarm zuerst und daran sukzessive anschließend
jeweils den darüber liegenden zu betätigen. Die um
gekehrte, mit dem heftnächsten Schwenkarm begin
nende Reihenfolge ist jedoch bevorzugt, da unter
Ausnutzung der Schwerkraft eine einfache mechani
sche Steuerung der Schwenkarme möglich ist.
Auch die Realisation der Betätigung der Schwenkarme
ist im Rahmen der Erfindung beliebig. So wäre es
möglich, jedem Schwenkarm einen Elektromotor zuzu
ordnen und ihn durch die Fernbedienung über eine
geeignete Steuereinheit oder über eine Rechner
schnittstelle ein- und auszuschalten. Eine preis
werte und leichte mechanische Ausführungsform der
Erfindung verwendet jedoch eine Wendescheibe, die
in den jeweils dem Heft nächsten, in der Regel
rechts positionierten Schwenkarm eingreift, ihn bei
der Betätigung der Fernbedienung - aus der Blick
richtung des Heftes im Uhrzeigersinn - nach links
verschwenkt und anschließend in die vorige Position
zurückkehrt, wobei sie während des Rücklaufs unter
der Einwirkung einer Kraft von der Heftberandung
entfernt und anschließend in den nunmehr dem Heft
nächsten rechts positionierten Schwenkarm ein
greift, so daß sie zu einem weiteren Umblättervor
gang bereitsteht. Falls von links nach rechts umge
blättert werden soll, werden die Bewegungen in in
verser Richtung ausgeführt. Dabei dient im einfach
sten Fall die Schwerkraft der Verschiebung der Wen
descheibe in vertikaler Richtung, wobei das Heft
vorzugsweise etwa vertikal orientiert ist. Selbst
verständlich besteht jedoch auch die Möglichkeit,
das Heft horizontal anzuordnen und die Wendescheibe
mittels eines Gewichts, eines Seils und einer Um
lenkrolle mit der Kraft zu beaufschlagen. Auch eine
invertierte Reihenfolge der betätigten Schwenkarme
ist unter Einbeziehung eines über eine Umlenkrolle
mit der Wendescheibe verbundenen Gewichts unschwer
möglich. Die ohne Umlenkrollen arbeitende Ausfüh
rungsform der Erfindung ist jedoch wegen des einfa
cheren, preiswerten Aufbaus bevorzugt.
Die Rückwärtsbewegung der Wendescheibe in azimuta
ler Richtung erfolgt vorzugsweise durch Federkraft,
die durch eine mit der Wendescheibe verbundene Ma
schinenfeder oder ein elastisches Gummiband erzeugt
werden kann. Der Vorteil besteht primär darin, daß
die Rückstellung selbsttätig erfolgt.
Als kraftschlüssige Verbindung zwischen der Fernbe
dienung und der Wendescheibe ist ein Bowdenzug
empfohlen. Die Umhüllung des Bowdenzuges ist mit
der Lagerung der Wendescheibe verbunden, während
das zentrisch angeordnete Zugseil am Radius der
Wendescheibe oder einer mit dieser drehmoment
schlüssig verbundenen Trommel angreift. Eine Ver
schiebung des Bowdenzuges bewirkt somit eine Dre
hung der Wendescheibe, wobei die Reibungsverluste
vernachlässigbar sind und der flexible Bowdenzug
beliebig positioniert werden kann.
Die der Wendescheibe gegenüberliegende Stirnseite
des Bowdenzuges ist vorzugsweise mit einem Pedal
verbunden, wobei das Pedal als Fernbedienung dient
und zum Umblättern einer Seite lediglich niederzu
drücken ist.
Nachdem die letzte abzulesende Heftseite erreicht
ist, sind die Schwenkarme zumindest teilweise ver
schwenkt worden und die Wendescheibe nach unten ab
gesenkt. Soll das Musikstück wiederholt werden,
sind die Schwenkarme zusammen mit den Blättern ma
nuell auf die andere, ursprüngliche Seite zurückzu
führen. Die für die Herstellung der Betriebsbereit
schaft des Gerätes erforderliche Rückstellung der
Wendescheibe erfolgt vorteilhafterweise mit einer
geeigneten Einrichtung, die sie in Richtung der Be
randung des Heftes (nach oben) verschiebt. Als
Rückstelleinrichtung dient beispielsweise ein in
der Heftebene verlaufender, schwenkbar gelagerter
Hebel, dessen in der Nähe des Falzes positionierte
Stirnseite durch ein flexibles Zugmittel mit der
Wendescheibe verbunden ist. Durch Niederdrücken der
seitlich des Heftes angeordneten anderen Stirnseite
des Hebels hebt sich das Zugmittel und die Wende
scheibe wird in ihre Ausgangsposition zurückge
führt. Selbstverständlich ist ein derartiger Vor
gang auch notwendig, falls ein Heft gegen ein an
deres ausgetauscht wurde.
Falls das Heft vertikal orientiert ist, bietet sich
an, die untere Berandung an einer Auflageleiste an
liegen zu lassen, wodurch das Heft eine Unterstüt
zung in vertikaler Richtung erfährt.
Im Bereich der Fäden ist die Auflageleiste jedoch
zweckmäßigerweise mit Aussparungen versehen, um
eine plane Lage der Fäden und der Blätter in der
Heftebene zu ermöglichen.
Zur Anpassung des Gerätes an unterschiedliche Heft
größen, insbesondere -höhen, ist vorgeschlagen, die
Auflageleiste verschiebbar zu gestalten, wobei die
Verschiebung in der Heftebene parallel zum Falz er
folgt.
Von hinten auf das Heft, d. h. seine Umschlagseiten,
treffende Luftströmungen können unerwünschte
Schwingungen bedingen. Daher ist vorgeschlagen, die
Rückseite des Heftes flächig auf einer Platte auf
liegen zu lassen, so daß es gegenüber rückseitigen
Luftströmungen abgeschirmt ist.
Zur Befestigung zumindest des ersten Umschlagblatts
oder der den abzulesenden Seiten vorhergehenden
Blättern bietet sich ein vorzugsweise transparen
ter, mit der Platte verbundener Bügel an.
Auch das jeweils oberste, als nächstes zu ver
schwenkende Blatt wird zweckmäßigerweise an der
Platte fixiert, damit dieses - nicht durch einen
Faden an die Platte gepreßte - Blatt nicht durch
Luftströmungen zu Schwingungen angeregt oder auf
die linke Seite umgeschlagen wird. Dies ist auch
ohne Windeinwirkung zweckmäßig, da bei schnellem
Umblättern per Fernbedienung ein zweites Blatt
durch die Sogwirkung des ersten mitgeführt werden
kann. Zur Befestigung dient ein vorzugsweise trans
parenter und/oder an der oberen Berandung des Hef
tes montierter Halter.
Da Musiker gewöhnlich bereits über ein Notenpult
verfügen, ist vorgeschlagen, die Rückseite der
Platte mit Einhängehaken zu versehen, so daß das
erfindungsgemäße Gerät lediglich an dem bereits
vorhandenen Notenpult befestigbar wird und die Ge
stehungskosten durch das Einsparen eines eigenen
Ständers reduziert sind.
Zur Abstützung der Schwenkarme ist empfohlen, sie
jeweils zwischen zwei Führungsbogen anzuordnen. Da
bei ist je ein Führungsbogen unter- und einer ober
halb des Schwenkarms montiert. Der Vorteil besteht
darin, daß die Lagerung des Schwenkarms an der
Drehachse nicht mit dem durch die flexiblen Zugmit
tel der Fäden bedingten Drehmoment beaufschlagt
wird, so daß die Lagerung mit reduzierten räumli
chen Abmessungen und preiswerter herstellbar ist.
Im speziellen sind als Führungsbogen halbkreisför
mige Bleche oder in der Form eines Halbkreisbogens
geformte Drähte oder Rohre bevorzugt. Die
Schwenkachse entspricht dem Mittelpunkt des Halb
kreises und die Führungsbogen sind links und rechts
der Drehachse vorzugsweise an je einer parallel zum
Falz verlaufenden Leiste befestigt. Halbkreisför
mige Bleche sind im Bereich der Drehachse mit einer
Aussparung versehen.
Weiterhin ist vorgeschlagen, die Schwenkarme in der
anfänglichen, also gewöhnlich der rechten Position
anhebbar zu gestalten, so daß das Einfädeln der
Blätter bei einem angehobenen Schwenkarm aufgrund
der reduzierten axialen Straffungskraft der Zugmit
tel der Fäden erleichtert ist. Verwendet man Fäden
aus Elastan und Polyester, erübrigt sich die Ver
wendung elastischer Zugmittel und das Auswechseln
eines gerissenen Fadens ist während einer kurzen
Pause möglich.
Im speziellen bietet sich eine Mischung aus 54%
Elastan und 46% Polyester an.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert
wird.
Sie zeigt in schematischer Darstellung die Ansicht
eines fernbedienbaren Gerätes zum Umblättern eines
Heftes.
Das aufgeschlagene Heft (1) ist auf einer Platte
(4) festgelegt, wobei der Falz (2) etwa vertikal
verläuft. Die untere Berandung des Heftes liegt an
einer Auflageleiste (7) an, während die obere Be
randung des rechten Blattes (3) durch einen Halter (6)
an die Platte gedrückt wird und die unter der
ersten umgeblätterten Seite (3′) liegenden Blätter
durch zwei Bügel (5) mit der Platte verbunden sind.
Zwischen zwei Blättern (3) ist jeweils ein etwa
parallel zum Falz (2) verlaufender Faden (8) mon
tiert, wobei die obere Stirnseite des Fadens durch
verschiebbare Ringe mit einer parallel zur oberen
Berandung des Heftes verlaufenden Schiene (9) ver
bunden ist. Die Schiene (9) ist ihrerseits über
Streben (10) mit den koaxial zum Falz (2) drehbaren
Schwenkarmen (1) verbunden, denen jeweils ein Faden
(8) zugeordnet ist. Eine Verbindung des Geräts mit
einem Stativ (18) erfolgt durch auf der Rückseite
der Platte (4) positionierte Einhängehaken oder
durch eine nahe der Schwenkarme (1) angebrachte
Klemmvorrichtung. Die Streben (10) können alterna
tiv zur dargestellten, spitzwinkligen Form auch ein
Rechteck bilden. Eine Wendescheibe (12) steht mit
dem der unteren Berandung des Heftes (1) jeweils
nächsten Schwenkarm (11) im Eingriff und ist durch
eine Drehmomentübertragungsstange (13) mit einer
ebenfalls drehbaren Trommel (14) verbunden, an de
ren Umfang die Seile eines Bowdenzuges (15) befe
stigt sind. Die andere Stirnseite des Bowdenzuges
(15) ist mit einem Pedal (16) verbunden, das mit
einer Rückstellfeder (17) versehen ist.
Die Funktion ist wie folgt:
Bei einer Betätigung des Pedals dreht der Bowdenzug
die Trommel (14) und über die Drehmomentübertra
gungsstange (13) die Wendescheibe (12) - bei Blick
richtung von oben - im Uhrzeigersinn, so daß der
oberste rechte Schwenkarm (11) nach links dreht, so
daß das oberste Blatt (3) von der rechten auf die
linke Seite umgeschlagen wird. Die Rückstellfeder
(17) bringt das Pedal anschließend in die Ausgangs
stellung zurück, wobei auch die Trommel (14) und
die Wendescheibe (12) in die ursprüngliche Stellung
zurückkehrt. Durch die Schwerkraft sinkt die Wende
scheibe (12) und die gegenüber der Trommel (14)
vertikal verschiebbare Drehmomentübertragungsstange
(13) jedoch ab, woraufhin die Wendescheibe (12) mit
dem nunmehr obersten rechten Schwenkarm (11) im
Eingriffsteht und das Gerät für einen weiteren Um
blättervorgang vorbereitet ist. Anhand der Figur
ist erkennbar, daß die jeweils ablesbare linke
Seite (3′) durch einen Faden (8′) der an dem nach
links gedrehten Schwenkarm (11′) befestigt ist, ge
gen die Platte (4) gedrückt wird, während die ober
ste rechte Seite (3) durch den Halter (6) mit der
Platte verbunden ist.
Im Ergebnis erhält man ein fernbedienbares Gerät
zum Umblättern eines Heftes, das sich insbesondere
zum Freilufteinsatz eignet und ermöglicht, Noten
und andere zu einem Heft gebundene Unterlagen durch
eine einzige, beispielsweise mit einem Fuß ausführ
bare Bewegung umzublättern.
Claims (27)
1. Fernbedienbares Gerät zum Umblättern eines aus
mehreren Blättern an einem Falz zusammengefügten
Heftes, insbesondere eines Notenheftes, dadurch
gekennzeichnet,
daß zwischen zwei aufeinander folgen den Blättern (3) jeweils ein vorzugsweise trans parenter Faden (8) etwa parallel zum Falz (2) ver läuft,
daß unterhalb der unteren Berandung des Heftes (1) Schwenkarme (11) angeordnet sind, wobei die Schwen karme (11) um eine zum Falz (2) parallele Achse drehbar sind und an jedem Schwenkarm (11) ein Faden (8) befestigt ist,
daß die Fäden (8) oberhalb der oberen Berandung des Heftes (1) mit einer Befestigungseinrichtung (9) verbunden sind und
daß bei der Betätigung einer Fernbedienung (16) sukzessive jeweils ein Schwenkarm (11) aus einer Position unterhalb einer Heftseite in eine Stellung unter der jeweils anderen Heftseite verschwenkt, wobei sich jeweils der Schwenkarm (11) bewegt, der mit dem Faden (8) unter dem anfangs oberen, zu be wegenden Blatt (3) verbunden ist.
daß zwischen zwei aufeinander folgen den Blättern (3) jeweils ein vorzugsweise trans parenter Faden (8) etwa parallel zum Falz (2) ver läuft,
daß unterhalb der unteren Berandung des Heftes (1) Schwenkarme (11) angeordnet sind, wobei die Schwen karme (11) um eine zum Falz (2) parallele Achse drehbar sind und an jedem Schwenkarm (11) ein Faden (8) befestigt ist,
daß die Fäden (8) oberhalb der oberen Berandung des Heftes (1) mit einer Befestigungseinrichtung (9) verbunden sind und
daß bei der Betätigung einer Fernbedienung (16) sukzessive jeweils ein Schwenkarm (11) aus einer Position unterhalb einer Heftseite in eine Stellung unter der jeweils anderen Heftseite verschwenkt, wobei sich jeweils der Schwenkarm (11) bewegt, der mit dem Faden (8) unter dem anfangs oberen, zu be wegenden Blatt (3) verbunden ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungseinrichtung (9) durch eine auf
der Rückseite des Heftes (1) verlaufende Schiene
(10) mit den Schwenkarmen (11) verbunden ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fäden (8) unter- und/oder ober
halb des Heftes (1) mit elastischen Zugmitteln ver
sehen sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehachse der Schwenkarme
(11) zum Falz (2) näherungsweise koaxial ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung (9)
eine orthogonal zum Falz (2) verlaufende Schiene
ist, an der die Fäden (8) axial verschiebbar befe
stigt sind.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die elastischen Zugmittel Ma
schinenfedern oder Gummibänder sind.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung (9)
in Richtung der Schwenkarme (11) schwenkbar ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Betätigung der Fern
bedienung (16) jeweils der der Berandung des Heftes
(1) nächste oder fernste Schwenkarm (11) bewegt
wird.
9. Gerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine unter dem Einfluß einer von der unteren
Berandung des Heftes (1) fortgerichteten Kraft ste
hende Wendescheibe (12) in den dem Heft (1) jeweils
nächsten zu bewegenden Schwenkarm (11) eingreift,
diesen Schwenkarm (11) bei der Betätigung der Fern
bedienung (16) verschwenkt und anschließend in die
vorige Position zurückkehrt, wobei sie sich unter
Einwirkung der Kraft von der Heftberandung entfernt
und in den nunmehr dem Heft (1) nächsten zu akti
vierenden Schwenkarm (11) eingreift.
10. Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Heft (1) fortgerichtete Kraft die
Schwerkraft ist, wobei das Heft (1) vorzugsweise
etwa vertikal orientiert ist.
11. Gerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wendescheibe (12) mit einer Fe
derkraft beaufschlagt ist, die im Sinne einer azi
mutalen Rückstellung einwirkt.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Wendescheibe (12)
durch einen Bowdenzug (15) mit der Fernbedienung
(16) verbunden ist.
13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fernbedienung (16) ein Pedal ist.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 9 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Wendescheibe (12) mit
einer in axialer Richtung arbeitenden Rückstellein
richtung versehen ist.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die untere Berandung des
Heftes (1) an einer Auflageleiste (7) anliegt.
16. Gerät nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflageleiste (7) links und rechts des
Falzes (2) im Bereich der Fäden (8) mit Aussparun
gen versehen ist.
17. Gerät nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auflageleiste (7) parallel zum
Falz (2) verschiebbar ist.
18. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß das Heft (1) flächig auf
einer Platte (4) aufliegt.
19. Gerät nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß ein vorzugsweise transparenter Bügel (5) minde
stens das erste Blatt 3′ des Heftes (1) an der lin
ken bzw. rechten Seite der Platte (4) fixiert.
20. Gerät nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Halter (6) das jeweils oberste,
als nächstes zu bewegende Blatt (3) des Heftes (1)
an der Platte (4) fixiert, wobei ein transparenter
und/oder an der oberen Berandung des Heftes (1)
montierter Halter (6) bevorzugt ist.
21. Gerät nach einem der Ansprüche 18 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Platte (4) rückseitig
mit Einhängehaken vorzugsweise für ein Notenpult
versehen ist.
22. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Schwenkarm (11)
durch zwei Führungsbogen abgestützt wird, wobei je
ein Führungsbogen unter- und oberhalb des Schwen
karmes (11) angeordnet ist.
23. Gerät nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbogen halbkreisförmige Bleche oder
Drähte oder Rohre in der Form eines Halbkreisbogens
sind, wobei die Schwenkachse der Mittelpunkt des
Halbkreises ist und die Führungsbogen vorzugsweise
an je einer parallel zum Falz (2) verlaufenden Lei
ste unterhalb der linken und rechten Berandung mon
tiert sind.
24. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (11) in
der ursprünglichen Position anhebbar sind.
25. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Schwenkarme (11) je
weils von rechts nach links bewegt werden.
26. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 25, da
durch gekennzeichnet, daß die Fäden (8) aus einem
Gemisch aus Elastan und Polyester bestehen.
27. Gerät nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fäden 54% Elastan und 46% Polyester enthal
ten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328724 DE4328724A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Fernbedienbares Gerät zum Umblättern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328724 DE4328724A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Fernbedienbares Gerät zum Umblättern |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4328724A1 true DE4328724A1 (de) | 1995-03-02 |
Family
ID=6496088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934328724 Withdrawn DE4328724A1 (de) | 1993-08-26 | 1993-08-26 | Fernbedienbares Gerät zum Umblättern |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4328724A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102815117A (zh) * | 2012-08-21 | 2012-12-12 | 沈阳农业大学 | 脚踏式书籍翻页器 |
-
1993
- 1993-08-26 DE DE19934328724 patent/DE4328724A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102815117A (zh) * | 2012-08-21 | 2012-12-12 | 沈阳农业大学 | 脚踏式书籍翻页器 |
CN102815117B (zh) * | 2012-08-21 | 2014-07-09 | 沈阳农业大学 | 脚踏式书籍翻页器 |
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