DE4327625A1 - Polsterkissen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Polsterkissen mit einer Außenhülle und einer Füllung.

Als Füllstoffe weitgefächerter Einsatzbereiche sind sowohl aufgeschäumte Kunststoffe als auch Körner aus Papierbestandteilen oder biologischen Stoffen bekannt. Diese Füllstoffe finden ihren Einsatz z. B. beim Versand hochempfindlicher Güter, z. B. Erzeugnisse der feinme­ chanischen, optischen oder keramischen Industrie.

Aufgeschäumte Kunststoffe oder auch Körnerfüllstoffe können zu Verunreinigungen durch Stauben und Zerbröseln führen, sie sind auch nicht immer gut handhabbar. Bei der Entsorgung führen sie zu Problemen.

Es sind am Markt als Alternative Polsterkissen in ver­ schiedenen Ausführungsformen bekannt. Ihnen gemein ist eine Hülle aus Papier und eine Befüllung mit zerschred­ dertem Altpapier. Aus der geringen Partikelgröße der Be­ füllung resultiert aber eine hohe Packungsdichte und da­ mit ein hohes relatives Gewicht der Polsterkissen. Als weiterer Nachteil erweist sich das Verrutschen der Befül­ lung, wenn diese nur gering ist. Um dem Verrutschen ent­ gegenzuwirken, kann ein Teil der Befüllungspartikel an die Innenseite der Außenhülle geklebt werden. Unter öko­ logischen und ökonomischen Gesichtspunkten (Klebstoffver­ brauch, Recyclingfähigkeit, Herstellungsaufwand) kann dieses Verfahren aber nicht positiv beurteilt werden. Der entscheidende Nachteil einer Befüllung mit geschredderten, i.e. stark zerkleinerten, Altpapierpartikeln aber tritt zutage, wenn die Außenhülle beschädigt wird. Bei z. B. Verpackungsarbeiten kann dieses sehr leicht geschehen. Dann entleert sich das Polsterkissen umgehend, die polsternde Eigenschaft geht völlig verloren, die Befül­ lungspartikel einschl. Schmutz und Staub, der entweder beim Zerkleinern entstanden ist oder bereits dem verwen­ deten Altpapier anhaftete, verlassen die Außenhülle und sorgen für eine extraordinäre Verunreinigung der Umgebung.

Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Polster­ kissen zu liefern, das in Handhabung und technischen Eigenschaften die bisher bekannten Polsterkissen über­ trifft. Insbesondere das Verhalten bei äußerer Beschädi­ gung ist zu verbessern.

Das Polsterkissen gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Füllung aus langen, nicht zerkleinerten Streifen besteht.

Diese können von der Rolle geschnitten werden. Dadurch ist eine absolute Schmutz- und Staubfreiheit der Befül­ lung gesichert. Da die Streifen unzerstückelt und nicht rieselfähig sind, können sie selbst bei einer größeren Beschädigung der Außenhülle aus dieser nicht herausfal­ len. Die Polsterwirkung bleibt damit sogar im Falle einer äußeren Beschädigung erhalten. Durch die geringe Packungsdichte der Füllstreifen ist das Polsterkissen extrem leicht, gleichzeitig ergeben sich aber sehr gute Polstereigenschaften, da die Streifen lang und (z. B. kreisförmig) definiert abgelegt sind und so einen Rückstelleffekt (Spreizwirkung) erzeugen. Das Polster­ kissen erhält damit eine gegenüber den bekannten Lösungen wesentlich höhere Elastizität.

Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Außenhülle aus einem flachen Papierschlauch besteht, der mit zwei querverlaufenden Siegelnähten als Abschluß versehen ist. Es sind aber auch andere Ausführungsformen, z. B. eine Außenhülle, bestehend aus zwei im wesentlichen flächenparallel aufeinanderliegenden Papierbögen und mit einer umlaufenden Siegelnaht versehen, vorstellbar.

Die Siegelnähte der Außenhülle des Polsterkissens gemäß der vorliegenden Erfindung können mit einem umweltfreund­ lichen, wasserlöslichen Klebstoff hergestellt werden. Kleb­ stoff befindet sich ausschließlich in den Siegelzonen, die restlichen Flächen der Außenhülle sind absolut frei von jeglicher Benetzung. Zudem ist es vorstellbar, die Siegel­ nähte nur stückweise mit Klebstoff zu versehen.

Sowohl die Außenhülle als auch die Füllstreifen des Polster­ kissens gemäß der vorliegenden Erfindung können aus recycel­ tem Altpapier oder auch Neupapier hergestellt werden. Das gesamte Polsterkissen ist somit absolut sortenrein und vollständig recycelfähig.

Es ist ebenso eine Ausführungsform vorstellbar, bei der Außenhülle und/oder Füllstreifen aus Kunststoff, z. B. Poly­ ethylen (LP-Folie, Low density polyethylene), bestehen.

Das Polsterkissen gemäß der vorliegenden Erfindung ist vielfach verwendbar, selbst bei erheblicher Beschädigung der Außenhülle erfüllt es noch seine Funktion.

Bevorzugt ist, daß die Füllstreifen eine Länge von 100 bis 1000 mm, insbesondere eine gleiche Länge von 400 bis 600 mm, beispielsweise 500 mm, sowie eine Breite von 1 bis 15 mm, insbesondere eine gleiche Breite von 3 bis 6 mm besitzen.

Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Polsterkissen zeichnet sich dadurch aus, daß das zum Befüllen bestimmte Papier in einem Arbeitsgang von der Rolle abgerollt, in Streifen geschnitten, in der Länge geschnitten und in der Außenhülle abgelegt wird. Das Befüllen kann in Menge und Lage definiert mit einem Kolben geschehen.

Eine spezielle Vorrichtung zum Herstellen von Polsterkissen gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß eine Rolle mit darauf aufgerollten Papierbahnen und einer Abroll­ einrichtung, eine Längsschlitzeinrichtung zum Schlitzen der Papierbahnen, eine Abschneideeinrichtung zum Abtrennen der daraus geschlitzten Füllstreifen, eine Fülleinrichtung zum Einfüllen der Füllstreifen in die Außenhülle und eine Siegeleinrichtung zum Schließen und Siegeln der gefüllten Außenhüllen vorhanden sind.

Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbei­ spiel näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä­ ßen Polsterkissens; und

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä­ ßen Polsterkissens, teilweise aufgerissen; und

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä­ ßen Polsterkissens in einer alternativen Ausführungs­ form.

Das Polsterkissen ist im wesentlichen von rechteckigen bzw. quadratischen Abmessungen, etwa der Größe 180 × 180 mm, oder in anderen, größeren oder kleineren, Ausführungsgrößen.

Es besteht von außen erkennbar aus einer Außenhülle 20, insbesondere aus Papier, beispielsweise aus Recyclingmate­ rialien hergestellt.

Die Außenhülle 20 stellt sich als flacher, längs verklebter Papierschlauch dar, die Längsverklebung bildet die Siegelnaht 10. Die querverklebten Siegelnähte 12, 14 bilden die Ab­ schlüsse der Außenhülle 20. Die Außenhülle 20 ist somit rundum geschlossen.

Das Papier der Außenhülle weist außer im Bereich der Siegel­ nähte keinerlei Benetzung oder Beschichtung mit irgendwelchen anderen Stoffen, z. B. Klebstoffen oder Polyethylen, auf.

Die Befüllung des Polsterkissens besteht aus einer größeren Anzahl Füllstreifen 30, etwa der Länge 500 mm und der Breite 4 mm.

Die Füllstreifen 30 werden von der Rolle geschnitten und bestehen insbesondere aus Papier, beispielsweise aus Recyc­ lingmaterialien.

Direkt nach dem Schneiden werden die Füllstreifen definiert in dem Polsterkissen abgelegt, etwa kreisförmig oder spiral­ förmig, so daß der die Polsterwirkung erzeugende Rückstellef­ fekt erzeugt wird.

Das Polsterkissen ist absolut sortenrein und vollständig recycelfähig.

Claims (15)

1. Polsterkissen mit einer Außenhülle (20) und einer Füllung, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung aus langen, nicht zerkleinerten Füllstrei­ fen (30) besteht.

2. Polsterkissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstreifen eine Länge von 100 bis 1000 mm, insbesondere eine gleiche Länge von 400 bis 600 mm, sowie eine Breite von 1 bis 15 mm, insbesondere eine gleiche Breite von 3 bis 6 mm besitzen.

3. Polsterkissen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (20) von einem an einer Siegelnaht (10) längsverklebten Papierschlauch gebildet ist, versehen mit zwei weiteren querverlaufenden Siegelnähten (12, 14) als Abschluß.

4. Polsterkissen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (20) aus zwei im wesentlichen flächen­ parallel aufeinanderliegenden Papierbögen (22, 24) besteht, umlaufend mit einer Siegelnaht (16) versehen.

5. Polsterkissen nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelnähte (10, 12, 14, 16) mit einem umweltfreund­ lichen, wasserlöslichen Klebstoff hergestellt sind.

6. Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (20) aus Papier besteht.

7. Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstreifen aus Papier bestehen.

8. Polsterkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhülle (20) aus Kunststoff besteht.

9. Polsterkissen nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstreifen (30) aus Kunststoff bestehen.

10. Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstreifen (30) definiert in der Hülle (20) abgelegt sind.

11. Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstreifen (30) und die Außenhülle (20) mit Ausnahme der Siegelnähte (10, 12, 14, 16) unbeschichtet und unbenetzt sind.

12. Polsterkissen nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelnähte (10, 12, 14, 16) eine nur stückweise mit Klebstoff versehene Klebenaht aufweisen.

13. Verfahren zum Befüllen von Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Befüllen bestimmte Papier in einem Arbeitsgang von der Rolle abgerollt, in Längsstreifen geschnitten, in der Länge abgeschnitten und in der Außenhülle abgelegt wird.

14. Verfahren zum Befüllen von Polsterkissen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Befüllen in Menge und Lage definiert mit einem Kolben geschieht.

15. Vorrichtung zum Herstellen von Polsterkissen nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Elemente:
Eine Rolle mit darauf aufgerollten Papierbahnen und einer Abrolleinrichtung,
eine Längsschlitzeinrichtung zum Schlitzen der Papierbah­ nen,
eine Abschneideinrichtung zum Abtrennen der daraus geschlitzten Füllstreifen,
eine Fülleinrichtung zum Einfüllen der Füllstreifen in die Außenhülle,
eine Siegeleinrichtung zum Schließen und Siegeln der gefüllten Außenhüllen.