DE202009014881U1

DE202009014881U1 - Recyclingfähige Luftpolstertasche und Versandtasche

Info

Publication number: DE202009014881U1
Application number: DE200920014881
Authority: DE
Original assignee: ROTHER SABINE
Current assignee: ROTHER SABINE
Priority date: 2009-12-17
Filing date: 2009-12-17
Publication date: 2010-02-25
Anticipated expiration: 2019-12-18

Abstract

Recyclingfähige Luftpolstertasche aus Luftpolsterfolie, bestehend aus einer glatten Deckfolie und mindestens einer zweiten Lage Kunststofffolie, wobei in der Luftpolsterfolie in regelmäßigen Abständen Luftpolster eingearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff besteht.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine recyclingfähige Luftpolstertasche aus Luftpolsterfolie bestehend aus einer glatten Deckfolie und mindestens einer zweiten Lage Kunststofffolie, wobei in der Luftpolsterfolie in regelmäßigen Abständen Luftpolster eingearbeitet sind. Die Kunststofffolie besteht hierbei aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff.
Verkaufsverpackungen, Versandverpackungen und Umverpackungen verursachen ein erhebliches Müllaufkommen und müssen kostenaufwendig entsorgt oder besser recycelt werden. Mit der Einführung der Verpackungsverordnung wurde vom Gesetzgeber für gewerbliche Hersteller und Vertreiber sogar eine Pflicht zur Rücknahme von Verpackungen und die Zuführung in geeignete Recyclingsysteme eingeführt. Diese soll die Auswirkungen des Verpackungsmülls auf die Umwelt minimieren. Es ist daher sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll, Verpackungen einzusetzen, die auf einfache und umweltschonende Weise entsorgt bzw. recycelt werden können.
Für die Verpackung empfindlicher Güter hat sich die Verwendung von Luftpolsterfolie etabliert, die einen zuverlässigen Schutz von zerbrechlichen Waren gewährleistet. Die Luftpolsterfolie ist ein Verbund aus mehreren Folien-Schichten und besteht in der Regel aus mindestens zwei miteinander verschweißten Kunststofffolien, wobei eine Folie als glatte Deckfolie ausgebildet ist und eine weitere Kunststofffolie eine Vielzahl kleiner kissenförmiger Ausprägungen aufweist, die nach dem Verschweißen mit Luft gefüllt werden. Somit werden eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Luftpolstern ausgebildet, die sich optimal an unterschiedliche Gegenstände anpassen und somit für die Polsterung zum Schutz vor Beschädigungen geeignet sind. Die Größe der Luftpolster kann abhängig vom Verwendungszweck unterschiedlich sein, wobei eine runde Form der Luftpolster bevorzugt wird. Luftpolsterfolien werden hauptsächlich aus LDPE (Polyethylen niedriger Dichte), Mischungen von LDPE, oder Mischungen von LDPE und LLDPE (lineares Polyethylen niedriger Dichte) her gestellt, oder werden durch Koextrusion mehrerer LDPE-Schichten mit einem Sperrschichtmaterial wie zum Beispiel PA6 (Polyamid 6) hergestellt.
Die Verwendung von Luftpolsterfolie hat sich ebenfalls für den Versand empfindlicher Güter durchgesetzt. Hierbei haben sich gepolsterte Versandtaschen etabliert, die auf der Innenseite mit einer Luftpolsterfolie ausgestattet sind. Insbesondere bei der Entsorgung von gepolsterten Versandtaschen ergibt sich ein Problem der unterschiedlichen Abbaubarkeit der Materialien. Während Papier mehrmals recycelt werden kann, ist Polyethylen (PE) aufgrund seiner hohen Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und Chemikalien sehr langlebig und nicht natürlich abbaubar. Sonneneinstrahlung führt zwar zu einer Versprödung des PE und zerfällt in immer kleinere Teile, wird jedoch nicht von Bakterien, Tieren oder Pflanzen in den natürlichen Kreislauf integriert. Ohne fachgerechte Entsorgung verschmutzt PE als sogenannter Plastikmüll die Umwelt erheblich.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war die Entwicklung einer alternativen Luftpolstertasche, die stabil, kompostierbar und von der Rücknahmepflicht der Verpackungsverordnung nach § 16 Verpack V befreit ist. Die Luftpolstertasche soll ebenfalls für die Auspolsterung von Versandtaschen geeignet sein.
Gelöst wird die Aufgabe durch die erfindungsgemäße recyclingfähige Luftpolstertasche aus Luftpolsterfolie bestehend aus einer glatten Deckfolie und mindestens einer zweiten Lage Kunststofffolie, wobei in der Luftpolsterfolie in regelmäßigen Abständen Luftpolster eingearbeitet sind und die Kunststofffolie aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff besteht.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Luftpolstertasche in Form einer eine Einstecköffnung aufweisenden Tasche und einer an die Einstecköffnung angrenzende Lasche ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass die Luftpolstertasche mit Hilfe der Lasche vorschlossen werden kann. Für das Verschließen der Luftpolstertasche sind verschiedene Mechanismen denkbar. Es ist beispielsweise möglich, einen Druckknopf für die Verbindung von Lasche und Tasche einzusetzen. Es ist vorteilhaft, wenn zum Verschließen ein Klebestreifen oder ein anderer Klebeverschluss entweder auf der Innenseite der Umschlaglasche oder am Rand entlang der Einstecköffnung angebracht wird. Wenn ein offener Versand gewünscht wird, ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn Verschlußclips, die vorzugsweise ebenfalls aus einem biologisch abbaubaren Kunststoff bestehen, zum Verschließen der Luftpolstertasche eingesetzt werden. Somit ist die gesamte Verpackung kompostierbar und biologisch abbaubar. Bei dieser Ausgestaltungsform weist die Lasche und/oder der Taschenteil mindestens eine Lochung auf, durch welche ein Verschlußclip gesteckt werden kann. Die Luftpolstertasche ist dann für den offenen Versand wiederverschließbar ausgestattet.
Bei dem biologisch abbaubaren Kunststoff handelt es sich vorzugsweise um Polymilchsäure (PLA) ein Polyhydroxyalkanoat (PHA), insbesondere Polyhydroxybutyrat (PHB), ein Blend thermoplastischer Stärke oder Mischungen aus diesen und/oder weiteren biologisch abbaubaren Zuschlagsstoffen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Luftpolstertasche, ist die Kunststofffolie mehrlagig ausgebildet. Dies kann zu einer erhöhten Stabilität und/oder Reißfestigkeit des Materials führen. Wenn Gegenstände in der Luftpolstertasche blickdicht verpackt werden sollen, beispielsweise wenn die Luftpolstertasche als Versandtasche eingesetzt wird, ist es ebenfalls möglich, eingefärbtes Kunststoffmaterial zu verwenden.
Es ist weiterhin bevorzugt, wenn auf der Luftpolsterfolie zur Erhöhung der Stabilität mindestens eine weitere glatte Deckfolie aufgebracht ist. Somit entsteht eine Sandwich-Struktur mit den Luftpolstern in der Mitte und beidseitig glatten Flächen. Durch eine solche Ausführung mit drei oder mehr Folien ist die Luftpolsterfolie stabiler und besser belastbar.
In einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltungsform ist auf der Außenseite der Luftpolstertasche mindestens eine Lage Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe aufgebracht. Somit wird die Luftpolstertasche zusätzlich stabilisiert. Vorzugsweise handelt es sich bei dieser Lage um einen biologisch abbaubaren Werk stoff wie beispielsweise Zuckerrohrbagasse. Es ist weiterhin erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Luftpolstertasche in Form einer Versandtasche ausgebildet ist. Somit wird eine gepolsterte Versandtasche bereitgestellt, die als Ganzes kompostierbar und biologisch abbaubar ist und gemäß § 16 Verpack V von der Rücknahme befreit ist.
Die erfindungsgemäße Luftpolstertasche eignet sich besonders in Verbindung mit Versandtaschen zur Auspolsterung derselben. Aus diesem Grund ist eine recyclingfähige Versandtasche, welche auf der Innenseite mit einer Luftpolstertasche aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausgekleidet ist, ebenfalls Bestandteil der Erfindung. Die Versandtasche kann hierbei aus einem beliebigen Material gefertigt sein, wie beispielsweise Kunststoff, Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe. In einer weiteren Ausführungsform der Versandtasche ist die Luftpolstertasche fest mit der Innenseite der Versandtasche verbunden. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Luftpolstertasche nur an wenigen Stellen mit der Innenseite der Versandtasche verbunden ist, so dass diese leicht voneinander gelöst werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Luftpolstertasche ist beispielhaft in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. Diese dienen lediglich der Illustration der Erfindung und sind keinesfalls als einschränkend anzusehen.
1 zeigt eine Aufsicht auf eine offene Luftpolstertasche, die als Versandtasche benutzt werden kann, bestehend aus einem Taschenteil 2 und einer daran angrenzenden Lasche 1, wobei das Taschenteil 2 an der die Lasche 1 aufweisenden Schmalseite eine Einstecköffnung 5 aufweist. Sowohl die Lasche 1 als auch der Taschenteil 2 weisen eine Lochung 7 auf, so dass die Luftpolstertasche mit Hilfe eines Verschlußclips geschlossen werden kann. Die Luftpolstertasche besteht aus einer Luftpolsterfolie aus Polymilchsäure (PLA), einem biologisch abbaubaren Kunststoff, wobei die Kante 4 an der der Einstecköffnung 5 gegenüberliegenden Schmalseite durch Umlegen der Luftpolsterfolie gebildet ist und die Kanten entlang der Längsseiten durch Verschweißung verschlossen werden.
2 zeigt einen Längsschnitt durch die Ausführungsform nach 1 in geschlossenem Zustand, wobei die gesamte Luftpolstertasche mit regelmäßigen Luftpolstern 6 versehen ist, um einen bestmöglichen Schutz des Inhalts zu bieten.

1: Lasche
2: Taschenteil
3: Längsseiten
4: Kante
5: Einstecköffnung
6: Luftpolster
7: Lochung

Claims

Recyclingfähige Luftpolstertasche aus Luftpolsterfolie, bestehend aus einer glatten Deckfolie und mindestens einer zweiten Lage Kunststofffolie, wobei in der Luftpolsterfolie in regelmäßigen Abständen Luftpolster eingearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff besteht.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftpolstertasche in Form einer eine Einstecköffnung aufweisenden Tasche und einer an die Einstecköffnung angrenzenden Lasche ausgebildet ist.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche und/oder der Taschenteil mindestens eine Lochung aufweist.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem biologisch abbaubaren Kunststoff um Polymilchsäure (PLA), ein Polyhydroxyalkanoat (PHA), insbesondere Polyhydroxybutyrat (PHB), ein Blend thermoplastischer Stärke oder Mischungen aus diesen und/oder weiteren biologisch abbaubaren Zuschlagsstoffen handelt.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie mehrlagig ausgebildet ist.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Luftpolsterfolie zur Erhöhung der Stabilität mindestens eine weitere glatte Deckfolie aufgebracht ist.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite der Luftpolstertasche mindestens eine Lage Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe aufgebracht ist.
Recyclingfähige Luftpolstertasche nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftpolstertasche in Form einer Versandtasche ausgebildet ist.
Recyclingfähige Versandtasche, dadurch gekennzeichnet, dass diese auf der Innenseite mit einer Luftpolstertasche aus einem biologisch abbaubarem Kunststoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6 ausgekleidet ist.