DE4324977A1

DE4324977A1 - Sanitäreinrichtung für Behinderte

Info

Publication number: DE4324977A1
Application number: DE4324977A
Authority: DE
Inventors: Roman Dipl Ing Schreck; Benno Kurtz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-07-24
Filing date: 1993-07-24
Publication date: 1995-01-26
Also published as: EP0635605A1; DK0635605T3; DE59405069D1; GR3026637T3; ES2114091T3; EP0635605B1; ATE162574T1

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Sanitäreinreichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei Sanitäreinrichtungen für Behinderte besteht der Nach teil, daß derartige Sanitäreinrichtungen wie z. B. eine Toilettenschüssel, ein Spiegel, ein Waschbecken, ein Pissoir und dergleichen in der Regel nicht höhen verstellbar ausgebildet sind und daher für Behinderte nur schwer zugänglich sind.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, derartige Sanitäreinrichtungen gut erreichbar und gut bedienbar für Behinderte zugänglich zu machen.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeich net.

Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die Sanitär einrichtungen an einer Wand befestigt sind, welche Wand höhenverstellbar (in vertikaler Richtung) ange trieben ist und daß sämtliche Sanitäreinrichtungen an dieser höhenverstellbar ausgebildeten Wand be festigt sind. Die Zuleitungs- und Ableitungsschläuche zu den einzelnen Sanitäreinrichtungen sind flexibel ausgebildet und damit ist es nun erstmals möglich, alle Sanitäreinrichtungen an dieser Wand wahlweise zu befestigen und die Wand selbst höhenverstellbar angetrieben zu gestalten.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es hierbei vorgesehen, daß ein elektrischer Antriebsmotor vorge sehen ist, der über einen Spindel- oder einen Scheren antrieb die Verstellwand gegenüber der feststehenden Wand verstellbar antreibt.

In einer anderen Ausführungsform ist es vorgesehen, daß ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb zur Einstellung der Verstellwand vorgesehen ist.

Als sanitäre Einrichtungen kommen sämtliche sanitäre Einrichtungen in Betracht, die benötigt werden. So ist es z. B. vorgesehen, daß an der Verstellwand ein Waschbecken und/oder eine Toilettenschüssel und/oder ein verstellbarer Spiegel angeordnet sind. Ebenso kann ein Pissoir angeordnet werden.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird es bevorzugt, wenn das Waschbecken zusätzlich gelenkig verstellbar an der Verstellwand befestigt ist, um das Waschbecken neigbar zu gestalten.

Gleiches gilt auch für den Spiegel, der ebenfalls neigbar ausgebildet ist. Diesen Teilen, Waschbecken und Spiegel, können entsprechende Neigungsantriebe zugeordnet werden.

Bei der Ausbildung der Toilettenschüssel gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wird eine derartige Ver stellwand in öffentlichen Einrichtungen wie z. B. Krankenhäusern und dergleichen verwendet, dann wird es bevorzugt, wenn die Toilettenschüssel zusätzlich mit einer Vorrichtung verbunden ist, welche es ge stattet, Papierschutzauflagen automatisch auf die Sitzbrille aufzulegen und von dieser wieder abzuziehen.

Ebenso ist es vorgesehen, daß entsprechende Haltegriffe und Bedienungsarmaturen an der Verstellwand angeordnet sind, um eine einfache Verstellung zu gewährleisten.

Es ist hierbei vorgesehen, daß die Verstellantriebe berührungslos arbeiten, z. B. durch Berührungstasten oder durch Ultraschall oder Infrarotsensoren.

Ebenso können pneumatische Betätigungsschalter ver wendet werden.

Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Ansprüche untereinander.

Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merk male, einschließlich der in den Zeichnungen dargestellten räumlichen Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungs beispielen mit Bezug auf die Zeichnungen näher er läutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere wesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

Es zeigen:

Fig. 1 die Vorderansicht eines Waschbeckens, das an einer Hubwand befestigt ist;

Fig. 2 die Seitenansicht des Waschbeckens nach Fig. 1 und eines Spiegels in Verstellposition;

Fig. 3 die Vorderansicht eines Pissoirs, die an einer Hubwand befestigt ist;

Fig. 4 die Seitenansicht des Pissoirs nach Fig. 3 in Verstellpositionen.

In Fig. 1 zeigt die Vorderansicht eines an einer Hub wand 2 befestigten Waschbeckens 3 für Behinderte und Fig. 2 zeigt diese Einrichtung in der Seitenansicht. Die Hubwand 2 ist in einem Rahmen 1 mit Führungen für die Hubwand 2 angeordnet, in der die Hubwand 2 mittels einer Hubeinrichtung 6 (Fig. 2) verstellbar ist. Das Waschbecken 3 ist über einen flexiblen Syphon schlauch 4 mit einem Fäkalienbehälter 5, der eine Förderpumpe besitzt, oder mit einem Abfluß verbunden. Der Fäkalienbehälter 6 kann an der Hubwand befestigt sein oder in einem Montageraum 7 zwischen der Kabinen wand 8 und der Hubwand 2 stehen. Um das Waschbecken 3 dem Behinderten weitgehenst anzupassen, kann es außerdem um einen gewissen Winkel nach vorne neig bar ausgebildet sein. In Fig. 3 ist außerdem ein an der Hubwand 2 befestigter Spiegel 9 in Verstellpo sition gezeigt. Dieser Spiegel 9 kann ebenfalls mit der Hubwand 2 verbunden sein, an der das Waschbecken 3 angeordnet ist, er kann aber auch an einer geson derten Hubwand befestigt sein und mit dieser unab hängig vom Waschbecken 3 verstellt werden.

Die Fig. 3 und 4 zeigen ein weiteres Ausführungs beispiel der vorliegenden Erfindung, bei der ein Pissoir 10 an einer Hubwand 2 befestigt ist. In dem Montage raum 7 ist die Hubeinrichtung 6 und der Fäkalienbe hälter 4 untergebracht. Das Pissoir 10 kann mit Hilfe der Hubeinrichtung 6 in der Höhe verstellt werden. Dabei gleitet die Hubwand 2 in der Führung des Rahmens 1. Die Verstellung kann durch Armaturen (nicht gezeigt) erfolgen, die in Griffhöhe an der Hubwand befestigt sind und mit dieser verstellt werden. Es ist auch möglich, elektrische Betätigungsschalter oder be rührungslose Sensoren unabhängig von der Hubwand günstig zu positionieren.

Bezugszeichenliste

1 Rahmen mit Führung
2 Hubwand
3 Waschbecken
4 Fäkalienbehälter
5 Syphonschlauch
6 Hubeinrichtung
7 Montageraum
8 Kabinenwand
9 Spiegel
10 Pissoir

Claims

1. Sanitäreinrichtung für Behinderte, die eine Toiletten schüssel, einen Spiegel, ein Waschbecken, ein Pissoir und dergleichen enthält, die an einer Wand befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Sanitäreinrichtungen an einer vertikalen Hubwand (2) befestigt sind, wobei alle Zu- und Ableitungen (4) flexibel ausgebildet sind.

2. Sanitäreinrichtung für Behinderte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die vertikale Hubwand (2) ein Hubmotor (6) vorgesehen ist, der über einen Spindel- oder Scherenantrieb eine Verstellung der verstellbaren Hubwand (2) gegenüber einer festen Wand gewährleistet.

3. Sanitäreinrichtung für Behinderte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß min destens eine sanitäre Einrichtung (3) neigbar angeordnet ist.

4. Sanitäreinrichtung für Behinderte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Toilettenschüssel mit einer Vorrichtung zum automatischen Auflegen und Entfernen von Papierschutzauflagen versehen ist.