DE4324293C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Vermehren von Hefe - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Vermehren von HefeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Vermehren von Hefe.
Hefevermehrungsanlagen sind insbesondere aus Brauereien bekannt. Beim Bierbrauen wird die Hefe übli
cherweise für mehrere Sude wiederverwendet. Nach mehrmaligem Führen der Hefe wird jedoch, um Infektio
nen zu vermeiden, neue Hefe aus Reinzuchthefe herangezogen. Dazu wird eine kleine Menge Reinzuchthefe, die
von einer Hefebank gekauft wird, durch wiederholtes Zugeben von steriler Würze im Labor auf bis zu etwa 30 l
Hefesuspension vermehrt. Da bekannt ist, daß die optimale Vermehrungsrate bei einer Verdünnung von ca. 106
bis 108 Zellen pro ml Suspension liegt, wird in der Praxis mehrmals nach einer bestimmten Zeit etwa die 5fache
Menge Würze auf die Hefesuspension gegeben. Dabei wird die Suspension in immer größere Gefäße umgefüllt,
da eine kleine, der Atmosphäre ausgesetzte Oberfläche das sterile Arbeiten erleichtert. Die Menge Hefe, die aus
Reinzuchthefe heranzuziehen ist, liegt bei etwa 1/5 der Ausschlagwürze eines Sudes. Die Zeitspanne, nach der
immer wieder verdünnt wird, wird derzeit im Labor empirisch durch eine einmalige Zellzahlbestimmung der
Ausgangsprobe ermittelt. Danach erfolgt die Verdünnung für alle Chargen nach einem festgelegten Zeitrhyth
mus.
Nachteilig ist an diesem Verfahren, daß das mehrmalige Umfüllen sehr umständlich ist und einen großen
Reinigungs- und Sterilisationsaufwand erfordert. Die sich aus der Dichte der Hefesuspension ergebenden
optimalen Verdünnungszeitpunkte stimmen mit den einmal fix festgelegten Verdünnungszeitpunkten nur sehr
ungenau überein. Wenn die Konzentration der Suspension im Verdünnungszeitpunkt zu gering ist, erhöht sich
auf Grund langsamer Vermehrung der Hefezellen die Gefahr der Vermehrung von Fremdzellen. Ist die Konzen
tration zu hoch, verringert sich die Wachstumsgeschwindigkeit.
Bekannt ist aus der DE-PS 41 37 537 ein Verfahren zum Vermehren von Hefezellen, bei dem die zu vermeh
rende Würze-Hefe-Suspension durch einen Kreislauf außerhalb des Vermehrungsbehälters durchmischt wird.
Beim Umpumpen wird der Suspension weitere Sterilwürze in einem vorgegebenen Mischungsverhältnis von
Hefesuspension, Luft und Würze zugeführt.
Da dem Gärbehälter Sterilwürze in einem fix vorgegebenen Mischungsverhältnis von Hefesuspension, Luft
und Würze zugeführt wird, ist es nicht möglich, die Würzezugabe genau an die Zelldichte in der Suspension
anzupassen. Das Durchmischen soll bei diesem Verfahren eine weitgehend homogene Hefeverteilung im Gärbe
hälter bewirken. Dadurch ist es nicht möglich, schnell absinkende Hefezellen gezielt eher nach oben zu beför
dern als Hefezellen, die lange in Schwebe bleiben.
Dieses Verfahren ist auch nicht dafür geeignet, aus einer kleinen Menge Reinzuchthefe, wie etwa einem Liter,
die zur weiteren Vermehrung benötigte Hefe herzuziehen. Für kleinere Mengen Würze-Hefe-Suspension ist ein
großer Tank, der für die weitere Hefevermehrung konzipiert ist, nicht geeignet, da kleinere Reinzuchthefemen
gen in einem solchen Tank einer zu großen freien Oberfläche ausgesetzt sind. Auch ein Umwälzen, wie es bei
diesem bekannten Verfahren vorgesehen ist, ist mit sehr kleinen Hefemengen nicht möglich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu finden, um eine Würze-Hefe-
Suspension im optimalen, durch die Dichte der Suspension vorgegebenen Verdünnungszeitpunkt mit weiterer
Würze zu versetzen und das Arbeiten mit geringen Hefeansatzmengen zu ermöglichen.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Verfahrens nach Anspruch 1 und den Merkmalen der
Vorrichtung nach Anspruch 6.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Durch das Messen der Trübung in einem Kreislauf außerhalb des Gärbehälters kann in bestimmten Abstän
den die Dichte der Suspension genau bestimmt werden. Da die Hefe bei einer bestimmten Dichte die optimalen
Vermehrungsbedingungen vorfindet, ist es ratsam, die Suspension in etwa bei dieser Zellzahldichte zu halten und
erst bei Erreichen der Dichteobergrenze weiter zu verdünnen.
Die Suspension wird vorzugsweise nicht kontinuierlich umgeschichtet, da sonst die Gefahr zu groß ist, daß
Hefezellen beim Durchlauf durch die Pumpe beschädigt werden.
Beim Entfernen der Suspension unten aus dem Behälter werden schnell sinkende Hefezellen früher nach oben
gefördert als langsam schwebende. Da schnell sinkende Hefezellen inaktiver sind als lange schwebende Zellen,
ist es vorteilhaft vorwiegend diese Zellen dem Durchlauf durch die Pumpe auszusetzen und die aktiveren Zellen
zu schonen. Dies kann nur durch das erfindungsgemäße Umschichten, nicht jedoch beim Mischen der Suspen
sion erreicht werden.
Das spezielle Umschichtverfahren ermöglicht es die Vorrichtung und das Verfahren auch zur Vermehrung
obergäriger Hefe zu verwenden.
Vorteilhaft an dem Verfahren ist auch, daß nur ein Behälter benötigt wird, der nicht bewegt werden muß. Die
Leitungen zum Befüllen, Entleeren, Beimpfen und Reinigen können fest angeschlossen werden, und die gesamte
Anlage kann auf engstem Raum aufgestellt werden. Da das System noch nicht einmal zur Reinigung demontiert
werden muß, ist die Infektionsgefahr gegenüber herkömmlichen Anlagen erheblich reduziert.
Die Anlage kann vollautomatisch arbeiten oder ohne Änderung des Konzepts und der Verrohrung halbauto
matisch bzw. manuell gefahren werden. Wenn ein automatisches Trübungsmeßgerät verwendet wird, wird durch
dessen Meßimpuls bei einer bestimmten Trübung die Zugabe weiterer Sterilwürze ausgelöst. Durch die Monta
ge von pneumatischen oder magnetischen Ventilantrieben auf Handventilen kann die Anlage auch nachträglich
leicht automatisiert werden. Sogar bestehende andere Anlagen sind durch die Modulbauweise der Vorrichtung
leicht nachrüstbar.
Als Ausgangsmenge für das Verfahren reicht ca. 1 l Reinzuchthefe. Es müssen daher keine größeren Mengen
Reinzuchthefe gekauft oder im Labor hergestellt werden.
Das Höhen-Durchmesser-Verhältnis des Gärbehälters von ca. 4 : 1 führt zu einer geringen freien Oberfläche
der Suspension. Hierdurch wird ebenso wie durch das Arbeiten mit dem jeweils günstigsten Verdünnungsfaktor
die Gefahr einer Infektion erheblich verringert.
Das Vermehren im günstigsten Verdünnungsbereich verkürzt auch die Belegungszeit der Anlage und verrin
gert damit die Anlagenkosten.
Die Vorrichtung kann durch die Vorgabe eines neuen Trübungsgrenzwertes an eine andere Hefesorte sehr
leicht angepaßt werden.
Zusätzliche Aggregate für z. B. Suspensionsbelüftung und Sauerstoffmessung können im Bypaß installiert
werden. Das Reinigen und Sterilisieren ist dann in den normalen Prozeß zu integrieren.
Bedingt durch die Größe und das Höhen-Durchmesser-Verhältnis des Behälters können genormte Rohre als
Zarge verwendet werden. Dies vermindert die Herstellungskosten erheblich im Vergleich zu bisher gefertigten
Gärgefäßen.
Der kompakte Aufbau der Anlage ermöglicht es, die Vorrichtung inklusive Steuerung im Werk auf einem
Grundrahmen vorzufertigen und dann schlüsselfertig zu liefern, was die Herstellungskosten weiter vermindert.
Vorteilhaft ist auch ein seitlicher Einlauf der Suspension aus Würze und Hefe unterhalb des Flüssigkeitsspie
gels. Dadurch kann eine Schaumbildung vermindert werden. Dies hat wiederum zur Folge, daß der Kopfraum
des Gärbehälters kleiner ausgelegt werden kann, um die Herstellungskosten zu reduzieren. Dies wird durch
mehrere Abzweigungen der Umwälzleitung erreicht, welche jeweils unter die entsprechend festgelegten Flüs
sigkeitsspiegel seitlich in den Behälter münden. Da durch die Lage der entsprechenden Abzweigung diese
während des Umwälzens mit Flüssigkeit bedeckt ist, ist auch eine umgekehrte Fließrichtung beim Umpumpen
möglich. Somit ist auch eine Umwälzung bei verschiedenen Flüssigkeitsmengen gewährleistet, ohne daß Toträu
me entstehen.
Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Vorrichtung zum Vermehren der Hefe besteht aus einem Gärbehälter 1 und einer Umschichtvorrichtung
2.
Der Gärbehälter 1 ist ein zylindrisches Gefäß mit einem Höhen-Durchmesser-Verhältnis von etwa 4 : 1. Es
läuft unten in einen Konus 3 aus und ist oben durch einen Deckel 4 abgeschlossen. Sein Nettovolumen beträgt
etwa 70 l und sein Bruttovolumen etwa 93 l. Am Konus 3 ist ein Würzezulauf 5, ein Impfstutzen 6, der auch zur
Probenahme geeignet ist und ein Auslauf 7 vorgesehen. Der Würzezulauf 5 und der Auslauf 7 können auch über
ein gemeinsames Rohr in das Gärgefäß 1 einmünden. Im Deckel 4 sind Bohrungen für eine Stabsonde 8, eine
Sprüheinrichtung 9 der CIP-Reinigung und einen Zulauf 10 vorgesehen. Die Stabsonde 8 mißt etwa 2-3
Niveaus. Der Zulauf 10 ist sowohl mit der Umschichtvorrichtung 2 als auch mit einer Sterilbe- und -entlüftung 11
verbunden.
Die Umschichtvorrichtung 2 ist über den Auslauf 7 und den Zulauf 10 mit dem Gärbehälter 1 verbunden. An
den Auslauf 7 schließt sich eine Pumpe 12 an, der ein Trübungsmeßgerät 13 zum Messen der Hefezellzahl
nachgeschaltet ist. Nach dem Trübungsmeßgerät 13 sind eine Würzebelüftungsvorrichtung 14 und ein Sauer
stoffmeßgerät 15 angeordnet. Das Sauerstoffmeßgerät 15 ist schließlich über eine Leitung mit dem Zulauf 10 des
Gärbehälters 1 verbunden. Zwischen Sauerstoffmeßgerät 15 und Zulauf 10 ist eine Abzweigung 16 vorgesehen,
über die Hefe aus dem System entnommen werden kann und die auch als Rücklauf für das Reinigungsmedium
dient.
Wenn die Pumpe 12 der Trübungsmesser 13, die Würzebelüftung 14 und das Sauerstoffmeßgerät 15 auch für
einen nachgeschalteten größeren Hefevermehrungstank verwendet werden sollen, wird zwischen dem Auslauf 7
des Gärbehälters 1 und der Pumpe 12 der Umschichtvorrichtung 2 ein T-Stück 17 vorgesehen, über das
Hefesuspension von diesem größeren Hefevermehrungstank zur Umschichtvorrichtung 2 gelangen kann, und
zwischen Sauerstoffmeßgerät 15 und Zulauf 10 ein weiteres T-Stück 18, über das die Hefesuspension zurück zum
Hefevermehrungstank gelangt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die gesamte Vorrichtung zuerst gereinigt, indem
Reinigungslösung über die Sprüheinrichtung 9 der CIP-Reinigung, im Gärbehälter 1 versprüht wird. Die Lösung
wird mittels der Pumpe 12 über das T-Stück 16 zur CIP-Station zurückgefördert. Der Impfstutzen 6 am
Gärbehälter 1 wird kurzfristig geöffnet um in den Reinigungsprozeß eingeschlossen zu sein. Die Reinigung kann
somit durch eine konventionelle CIP-Station erfolgen. Danach wird die Anlage mit Sattdampf sterilisiert und
anschließend wird das Kondensat mit Sterilluft ausgeblasen. Durch den Überdruck im System wird eine Reinfek
tion vermieden, und mit der Sterilluft wird die Anlage gleichzeitig vorgekühlt.
Danach werden etwa 10 l Sterilwürze mittels Sterilluft über den Würzezulauf 5 in den Gärbehälter 1 einge
bracht. Bei Erreichen eines ersten Niveaus der Stabsonde 8, das einem Inhalt von 10 l im Gärbehälter 1
entspricht, wird über die Pumpe 12 und die Würzebelüftungsvorrichtung 14 die Würze bei geringer Förderlei
stung der Pumpe 12 im Kreis gepumpt und sterilbelüftet. Die Kontrolle der Würzebelüftung kann automatisch
über das Sauerstoffmeßgerät 15 oder manuell über einen Sterilluftdurchflußmesser erfolgen. Nach einer festge
legten Belüftungszeit oder nach Erreichen eines Sollwertes des Sauerstoffgehaltes wird die Pumpe 12 ausge
schaltet.
Zu der sterilbelüfteten Würze im Gärbehälter 1 wird nun ca. 1 Liter (maximal 3 l) Laborreinzuchthefe aus
einem geschlossenen Laborgefäß durch Ausschieben mit Sterilluft oder durch das Höhengefälle zwischen
Laborgefäß und Gärbehälter 1 über den Impfstutzen 6 gegeben. Die Kontaktstellen werden vorher durch
Abflammen sterilisiert.
Die Vermehrung der Hefezellen erfolgt bei 18 bis 20°C. Wenn die Anlage in einer Brauerei im Kaltblockbe
reich aufgestellt wird, ist eine Kühlung nicht notwendig. Nach einer festgelegten Zeitspanne schichtet die Pumpe
12 die Hefesuspension ca. 2 Minuten lang um, indem sie aus dem Auslauf 7 Hefe-Würzemischung abzieht und
über den Zulauf 10 in den Gärbehälter 1 wieder zurückführt. Dabei wird die gesamte Hefesuspension zweimal
umgeschichtet und mit dem Trübungsmeßgerät 13 die Trübung gemessen. Bei einer bestimmten Maximal-Trü
bung von beispielsweise 6000 bis 8000 EBC werden z. B. 20 l Sterilwürze zur Hefesuspension gegeben. Dadurch
sinkt die Trübung am Trübungsmeßgerät 13 erst einmal auf einen niedrigeren Wert ab, da die Suspension
verdünnt wird. Beim Vergären der zugegebenen Würze entsteht weitere Hefe, die den Trübungswert ansteigen
läßt. Die Hefesuspension wird weiterhin in bestimmten Zeitabständen umgeschichtet, wobei die Trübung am
Trübungsmeßgerät 13 gemessen wird. Wird die Maximal-Trübung erreicht, wird wieder Würze zur Suspension
zugegeben.
Dieser Ablauf wiederholt sich so lange, bis der Gärbehälter 1 gefüllt ist und der Trübungsmeßwert den
Sollwert erreicht hat und in Grenzen konstant ist. Danach wird die Suspension mittels Sterilluft aus dem
Gärbehälter 1 gedrückt und entweder direkt zum Anstellen eines kleinen Sudes verwendet oder in einem
größeren Hefevermehrungstank weitervermehrt.
Eine automatische Steuerung ermöglicht es, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Hefevermehrungs
verfahren durchzuführen. Die Steuerung regelt in Abhängigkeit von den am Trübungsmeßgerät gemessenen
Werten die Zugabe weiterer Würze.
Die theoretische Verdopplungsrate für Hefezellen beträgt bei einer Temperatur von 20°C und obergäriger
Brauhefe für 12 Gewichtsprozent Stammwürze (log2)/0,14 = 2 Stunden 9 Minuten.
Wenn beispielsweise 2mal verdünnt wird, d. h. zum Beispiel von 1 l auf 11 l und von 11 l auf 70 l, bleibt die
Suspensionsdichte im optimalen Bereich zwischen 106 und 108 Zellen/ml, d. h. der Verdopplungsfaktor bleibt
nahezu konstant. Nach der oben angegebenen Formel werden theoretisch ca. 5 Stunden und 45 Minuten
benötigt, um die Ausgangszelldichte zu erreichen.
Wenn 3mal verdünnt wird, d. h. 1 l Reinzuchthefe auf 10 l Würze, diese mit 19 l Sterilwürze auf 30 l und diese
mit 40 l Sterilwürze auf 70 l, ergeben sich die Volumina, Zellzahldichten und Wachstumszeiten nach folgender
Tabelle:
Die Optimierung der Verdünnungsschritte ist von der eingesetzten Hefe abhängig und kann bei der Inbetrieb
nahme der Anlage leicht durchgeführt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 2 Fig. 2 entspricht Fig. 1 bis auf folgende Änderungen. In Fig. 2 ist
die Rohrleitung 10 mit einer Abzweigung 19 und einer Abzweigung 20 verbunden. Die Flüssigkeit kann durch
Öffnen des entsprechenden Ventils 22 oder 21 durch die Pumpe 12 knapp unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in
das Gärgefäß 1 gefördert werden. Aus dem Auslauf 7 fließt sie im Kreislauf wieder zur Pumpe 12. Dadurch ist
auch die Drehrichtung des Flüssigkeitsstromes umkehrbar. Hierbei wird über das jeweils geöffnete Ventil 22
oder 21 die Flüssigkeit angesaugt und im Kreislauf in den unteren Teil des Gärgefäßes 1 gefördert. Je nach
vorher festgelegten Flüssigkeitsspiegeln ergeben sich die Anzahl und die Lage der Abzweigungen.
Das Gärgefäß kann mit einer Heizzone 23 zur Erwärmung der Flüssigkeit versehen werden. Zur Inhaltsmes
sung kann eine Druckmeßeinrichtung 24 verwendet werden.
Den Aufbau der Vorrichtung zeigt Fig. 3. Ein Schaltschrank 25, das Gärgefäß 1 und die Pumpe 12 sowie
mehrere Armaturen und Regeleinrichtungen sind auf einem gemeinsamen Grundrahmen 26 kompakt aufgebaut.
Claims (18)
1. Verfahren zum Vermehren von Hefe, bei dem
- a) ein vorgegebenes Volumen Würze in einen Gärbehäl ter (1) vorgelegt wird,
- b) ein vorgegebenes Volumen Hefe zur Würze gegeben wird,
- c) die Mischung nach bestimmten Zeitintervallen unten aus dem Gärbehälter (1) entfernt wird und seitlich unterhalb des jeweiligen Flüssigkeitsspiegels dem Gärbehälter (1) zugeführt wird
- d) bei einer bestimmten Trübung weitere Würze zur Mi schung gegeben wird, und
- e) die Schritte (c) und (d) so oft wiederholt werden, bis der Gärbehälter (1) auf ein bestimmtes Maß gefüllt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das vorgegebene Volumen Hefe im Schritt (b) etwa 1 bis maximal
3 l Reinzuchthefe sind.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Mischung mittels Sterilluft aus
dem Gärbehälter (1) in ein nachfolgendes Gefäß gefördert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß während des Schrittes (c) die Mi
schung durch ein Trübungsmeßgerät (13) geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß während des Schrittes (c) der Mi
schung Sauerstoff zugeführt wird.
6. Vorrichtung zum Vermehren von Hefe mit
- 1. einem Gärbehälter (1), der
- a) einen Würzezulauf (5),
- b) einen Impfstutzen (6),
- c) im oberen Bereich einen Zulauf (10) und
- d) im unteren Bereich einen Auslauf (7) aufweist,
- 2. einer Umschichtvorrichtung (2), die
- a) eine Pumpe (12),
- b) eine Leitung zwischen Auslauf (7) und Pumpe (12)
- c) eine Leitung zwischen Pumpe (12) und Zulauf (10) auf weist, und
- 3. einem Trübungsmeßgerät,
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Würzezulauf (5) und der Auslauf (7) über ein gemeinsames
Rohr in das Gärgefäß (1) einmünden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gärbehälter (1) ein Niveaumeßgerät (8) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Niveaumeßgerät (8) eine Stabsonde mit 2 bis 3 Niveaus einge
setzt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gärbehälter (1) eine Sterilbe- und -entlüftung (11) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gärbehälter (1) eine Sprüheinrichtung (9) für Reinigungspro
zesse aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Umschichtvorrichtung (2) eine Würzbelüftungsvorrich
tung (14) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umschichtvorrichtung (2) ein Sauerstoffmeßgerät (15) auf
weist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umschichtvorrichtung (2) eine automatische Steuerung
aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gärbehälter (1) und die Pumpe (12) auf einem gemeinsa
men Grundrahmen (26) stehen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gärbehälter (1) und die Pumpe (12) und ein Stahl
schrank (25) auf einem gemeinsamen Grundrahmen (26) stehen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gärbehälter (1) eine Heizzone (23) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Niveaumessung Druckmeßeinrichtungen (24) verwendet
werden.
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE4324293A1 DE4324293A1 (de) | 1995-03-16 |
DE4324293C2 DE4324293C2 (de) | 1998-02-12 |
DE4324293C3 true DE4324293C3 (de) | 2002-09-19 |
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ID=25924025
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JP4176472B2 (ja) * | 2000-12-20 | 2008-11-05 | バイエル・フアーマシユーチカルズ・コーポレーシヨン | 哺乳動物細胞の種連続増殖(seed−trainexpansion)のための装置及び方法 |
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1993
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Publication number | Publication date |
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DE4324293C2 (de) | 1998-02-12 |
DE4324293A1 (de) | 1995-03-16 |
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