DE4322837A1 - Verfahren zum Erzeugen von Gasblasen in Wasser sowie Zeolithpartikel zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen von Gasblasen in Wasser sowie Zeolithpartikel zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von
Gasblasen in Wasser, insbesondere eines Gasblasenschleiers
zur Torpedoabwehr, bei dem Zeolithpartikel, insbesondere
Zeolithkugeln, in denen Speichergas gespeichert ist, in
das Wasser eingebracht werden, woraufhin das Speichergas
von den Zeolithpartikeln unter Blasenbildung desorbiert,
sowie Zeolithpartikel zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der DE-OS 41 08 965 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
zur Abwehr von Torpedoangriffen auf Überwasserschiffe von
dem betreffenden Überwasserschiff, welches durch einen
Torpedo angegriffen wird, ein Mobiler Störer/Täuscher
(MST) und ein Blaseneffektor abgesetzt werden, das Über
wasserschiff und der abgesetzte MST in Einschwenkbahnen
auf eine Standlinie zufahren, auf der sie sich in ent
gegengesetzten Richtungen voneinander entfernen, und der
abgesetzte Blaseneffektor dadurch eine Blasenwand erzeugt,
daß von dem Effektor Zeolithkugeln ausgestoßen werden, an
denen vor der Wassereinbringung Ethan absorbiert ist,
welches sich im Wasser von den Zeolithkugeln löst und
Blasen bildet.
Dieses Verfahren der gattungsgemäßen Art hat sich in der
Praxis durchaus gewährt, wobei es sich allerdings heraus
gestellt hat, daß bei unspezifisch verwendetem Zeolith
material selbst dann, wenn das an sich für den
vorgesehenen Anwendungszweck beschriebene Speichergas
Ethan verwendet wird, keine optimale Blasenerzeugung
gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsge
mäße Verfahren dahingehend- weiterzubilden, daß eine opti
male geräuschlose Blasenerzeugung gewährleistet ist, wobei
auch Zeolithpartikel zur Durchführung dieses Verfahrens
angegebenen werden sollen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Zeolithpartikel mindestens einen Zeolithen aus der Gruppe
der Typen NaA, NaX, CaA und MgA aufweisen; und daß das
Speichergas in Abstimmung auf die Kristallgitterstruktur
des Zeolithen derart ausgewählt wird, daß der Molekül
durchmesser im Hinblick auf die Kristallgitterstruktur
des/der Zeolith(en) eine maximale Speicherfähigkeit ge
währleistet.
Dabei kann vorgesehen sein, daß als Speichergas mindestens
ein Gas aus der Gruppe Ethan, Ethylen, Argon, Kohlendioxid
und Kohlenmonoxid verwendet wird.
Die Erfindung schlägt auch vor, daß Zeolithkugeln ver
wendet werden, die aus pulverförmigem Zeolithmaterial
unter Zusatz von Binder hergestellt werden.
Erfindungsgemäß werden weiterhin Zeolithpartikel zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung vorge
schlagen, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß das
Zeolithmaterial mindestens einen Zeolithen aus der Gruppe
der Typen NaA, NaX, CaA und MgA aufweist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß in dem Zeolithmaterial
wenigstens ein Gas der Gruppe Ethan, Ethylen, Argon,
Kohlendioxid und Kohlenmonoxid gespeichert ist.
Die Erfindung sieht auch vor, daß die Zeolithenpartikel
als Zeolithkugeln aus pulverförmigem Zeolithmaterial unter
Zusatz eines Binders hergestellt sind.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es gelingt, zu einer optimalen geräuschlosen Gas
blasenbildung, welche sich insbesondere zur Durchführung
des in der DE-OS 41 08 965 beschriebenen Torpedoabwehr
verfahrens eignet, zu kommen, wenn in der beanspruchten
Weise spezielle Zeolithmaterialien verwendet und das
Speichergas hierauf so abgestimmt wird, daß die Moleküle
des Speichergases optimal in die Kristallgitterstruktur
des Zeolithen passen.
Unter Zeolithen des Typs A sind dabei Zeolithmaterialen zu
verstehen, die sich aus einer räumlichen Kombination von
Kubooktaedern, sogenannten β-Käfigen, ergeben, indem Mole
küle mit tetraederförmigem Abbau, wie z. B. SiO₄ und/oder
AlO₄, einander abwechselnd als Grundbausteine aneinander
gereiht werden, wobei je ein Sauerstoffatom zu beiden
Tetraedern gehört. Aus Gründen der elektrischen Neutrali
tät werden Kationen mit eingebaut, wobei sich beispiels
weise dann, wenn als Kationen Na, d. h. Natrium, verwendet
wird, ein Zeolith des erfindungsgemäß verwendbaren Typs
NaA ergibt.
Ein vielflächiges Gebilde mit α-Käfigen wird als Zeolith
des Typs X bezeichnet, d. h. also, wenn als Kation
wiederum Natrium verwendet ist, als Zeolith vom Typ NaX.
Eine Einheitszelle besteht dabei zu einem großen Teil aus
Hohlraum, d. h. also, Zeolith in makroskopischer Form hat
eine sehr große innere Oberfläche von 600 bis 700 m²/g
Zeolith.
Vorzugsweise werden erfindungsgemäß die Zeolithkristalle
mit einem geeigneten Binder, vorzugsweise auf Lehmbasis,
zu Kügelchen geformt, woraus sich dann insgesamt die
erfindungsgemäß verwendeten Zeolithkugeln ergeben. Durch
Verwendung unterschiedlicher Zeolithtypen lassen sich bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren die Gasspeicherkapazität
und insbesondere die Zeitdauer der Gasabgabe und der
Radius der produzierten Gasblasen steuern. Die verwendeten
Speichergase werden so ausgewählt, daß sie bei Tempera
turen oberhalb 4°C und Drücken bis 25 bar gasförmig sind,
daß sie im Wasser im wesentlichen unlöslich sind, daß der
Moleküldurchmesser optimal in die Kristallgitterstruktur
des Zeolithen paßt, daß das Dipolmoment bzw. die Polari
sierbarkeit des Speichergases zwecks Einlagerung in den
Zeolithen optimal ist, und daß schließlich nur eine
geringe Toxizität vorhanden ist.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere bei einem
Torpedoabwehrverfahren der eingangs beschriebenen Art ein
gesetzt, so läßt sich durch entsprechende räumliche Ver
teilung der Zeolithkugeln beim Ausbringen gewährleisten,
daß die Gasblasenschleier kein SONAR-Scheinziel dar
stellen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungs
beispiele im einzelnen erläutert sind.
Zeolithkugeln, die aus pulverförmigem kristallinem Zeo
lithmaterial des Typs NaA hergestellt worden waren, wurden
mit Ethylen beladen. Beim Einbringen der Zeolithkugeln in
Meerwasser mit einer Temperatur von 15°C mittels eines
Effektors, wie er in der DE-OS 41 08 965 beschrieben ist,
wurde eine Blasenwand aus fein verteilten Gasblasen er
zeugt, die sich auf Schallwellen stark dämpfend auswirken.
Aus einer Mischung von pulverförmigen Zeolithen der Typen
NaX und MgA wurden unter Verwendung von Binder auf Lehm
basis Zeolithkugeln mit einem Durchmesser von 2 mm her
gestellt. Unter einem Druck von 8 bar wurden die Zeolith
kugeln mit einer Mischung aus Argon und Kohlendioxid be
laden. Beim Einbringen in Meerwasser-entsprechend Beispiel
1 erfolgte eine intensive Abgabe von feinen Blasen ohne
signifikante Geräuschentwicklung.
Die in den Ansprüchen und der vorstehenden Beschreibung
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erzeugen von Gasblasen in Wasser, insbe
sondere eines Gasblasenschleiers zur Torpedoabwehr, bei
dem Zeolithpartikel, insbesondere Zeolithkugeln, in denen
Speichergas gespeichert ist, in das Wasser eingebracht
werden, woraufhin das Speichergas von den Zeolithpartikeln
unter Blasenbildung desorbiert, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeolithpartikel mindestens einen Zeolithen aus der
Gruppe der Typen NaA, NaX, CaA und MgA aufweisen; und daß
das Speichergas in Abstimmung auf die Kristallgitterstruk
tur des Zeolithen derart ausgewählt wird, daß der Molekül
durchmesser im Hinblick auf die Kristallgitterstruktur
des/der Zeolith(en) eine maximale Speicherfähigkeit ge
währleistet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Speichergas mindestens ein Gas aus der Gruppe Ethan,
Ethylen, Argon, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß Zeolithkugeln verwendet werden, die aus pulver
förmigem Zeolithmaterial unter Zusatz von Binder herge
stellt werden.
4. Zeolithpartikel zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorangebenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeolithmaterial mindestens einen Zeolithen aus der
Gruppe der Typen NaA, NaX, CaA und MgA aufweist.
5. Zeolithpartikel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß indem Zeolithmaterial wenigstens ein Gas der
Gruppe Ethan, Ethylen, Argon, Kohlendioxid und Kohlen
monoxid gespeichert ist.
6. Zeolithpartikel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es als Zeolithkugel aus pulverförmigem Zeo
lithmaterial unter Zusatz eines Binders hergestellt ist.
Priority Applications (1)
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DE19934322837 DE4322837C2 (de) | 1993-07-08 | 1993-07-08 | Zeolithmaterial für ein Verfahren zum Erzeugen von Gasblasen in Wasser |
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Publications (2)
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Country | Link |
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DE (1) | DE4322837C2 (de) |
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- 1993-07-08 DE DE19934322837 patent/DE4322837C2/de not_active Expired - Fee Related
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