DE4321075A1 - Fettabscheide-Anlage - Google Patents
Fettabscheide-AnlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fettabscheide-Anlage der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine durch offenkundige Vorbenutzung bekannte
Fettabscheide-Anlage der eingangs genannten Art besteht
aus den beiden in etwa gleich großen und auf gleichem
Niveau aufgestellten, aus Kunststoff-Formteilen beste
henden und jeweils oberseitig durch einen abnehmbaren
Mannlochdeckel verschlossenen Behältern. Das in den
Schlammfangbehälter über den Zulauf eintretende Abwasser
wird darin der Schlammanteile entledigt, die sich am
Grund des Schlammfangbehälters sammeln. Das Fettanteile
enthaltende, vorgereinigte Abwasser tritt dann durch die
Überströmleitung in den Fettabscheidebehälter ein, der
eine Beruhigungszone bildet, so daß sich die Fettanteile
oben im Fettabscheidebehälter in Form einer allmählich
erstarrenden Schicht absetzen. Das unterhalb der Fett
schicht verbleibende Reinwasser läuft durch den Ablauf
ab, dessen Niveau unterhalb des Niveaus des Anschlusses
der Überströmleitung an den Schlammfangbehälter liegt.
Die bekannte Fettabscheideanlage wird mit einem Frei
spiegel betrieben. Sobald eine Entsorgung der Fettantei
le notwendig ist, wird der Mannlochdeckel des Fettab
scheidebehälters abgenommen und die Fettschicht mittels
einer Entsorgungsvorrichtung (Absaugevorrichtung) oder
eines Entsorgungsfahrzeuges (mit Absaugleitung und Sam
meltank) herausgehoben. Gegebenenfalls wird die Fett
schicht zuvor mechanisch aufgebrochen. In ähnlicher Wei
se wird der Schlamm aus dem Schlammfangbehälter abge
saugt und mit einem Entsorgungsfahrzeug entsorgt. Die
Bereitstellung der Absaugvorrichtungen bzw. des Entsor
gungsfahrzeuges ist sehr teuer. Die Entsorgungskosten
sind auch deshalb sehr hoch, weil mit dem Fett und/oder
dem Schlamm eine beträchtliche Menge an Abwasser entnom
men wird, das das Entsorgungsvolumen unnötig vergrößert.
Ungünstig ist ferner, daß die Fettabscheideanlage zur
Entsorgung stillgelegt werden muß, und daß die Entsor
gung mit einer starken Umweltbelästigung durch Gerüche
und Verschmutzung verbunden ist. Der Vorteil dieser be
kannten Fett-Abscheideanlage sind jedoch deren geringe
Anschaffungskosten, der leichte Transport und die einfa
che Montage und Handhabung. Jedoch machen die hohen Ent
sorgungskosten und die mühsame Entsorgung die Fettab
scheide-Anlage relativ schnell unrentabel. Bei steigen
dem Abwasseranfall des Betreibers und der Notwendigkeit,
häufig zu entsorgen, wächst dieses Ungleichgewicht zwi
schen den Anschaffungskosten und den Betriebskosten wei
ter. Andererseits würde eine Umstellung auf eine kosten
günstiger zu betreibende andere Fettabscheide-Anlage,
etwa der aus der DE-OS 41 00 822 bekannten Art, eine
Weiterverwendung der bereits vorhandenen Fettabscheide-
Anlage mit den beiden Behältern ausschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fettab
scheide-Anlage der eingangs genannten Art kostengünstig
und rasch umzurüsten, um die Betriebskosten zu reduzie
ren und Betriebsunterbrechungen bei der Entsorgung zu
vermeiden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem in
Anspruch 1 enthaltenen Merkmalen gelöst.
Mit dem Umrüstbausatz kann der Betreiber der zunächst
herkömmlich fremd entsorgbaren Fettabscheideanlage mit
den beiden nebeneinander frei aufgestellten Behältern
das Abscheideproblem mit den hohen Betriebskosten stu
fenweise lösen, um die Betriebskosten zu senken und beim
Entsorgen Betriebsunterbrechungen zu vermeiden. Mittels
des Umrüstbausatzes, der zumindest den oben im Fettab
scheidebehälter einbaubaren Fettabzug aufweist, entfällt
die Fettentsorgung mittels spezieller Absaugvorrichtun
gen oder eines teuren Entsorgungsfahrzeuges, weil das
Fett durch den hydrostatischen Druck in der Anlage he
rausgedrückt wird und sich einfach in kleineren, gut
handhabbaren Chargen sammeln und entsorgen läßt. Der er
forderliche hydrostatische Druck kann beispielsweise
durch Höherstellen des Schlammfangbehälters und/oder
Tiefersetzen des Abscheidebehälters erzielt werden, wo
durch die umgerüstete Fettabscheide-Anlage sich ohne
Freispiegel selbstentsorgen kann. Die Umrüstung ist ein
fach und rasch durchzuführen und bedingt nur eine kurze
Stillstandszeit. Der wesentliche Vorteil ist, daß von
der zuvor benutzten, einfachen und fremdentsorgbaren
Fettabscheideanlage die wesentlichen Teile weiterverwen
det werden.
Für den Fall, daß die Fettabscheide-Anlage mit relativ
geringen Temperaturen oder in kühler Umgebung betrieben
wird, so daß das abgeschiedene Fett im Fettabscheidebe
hälter zu einer festen Fettschicht erstarrt, ist die
Ausführungsform gemäß Anspruch 2 zweckmäßig. Mit der im
Umrüstbausatz enthaltenen Heizeinrichtung läßt sich das
Fett zum Eigenentsorgen durch den Fettabzug aufgrund des
hydrostatischen Drucks verflüssigen oder flüssighalten.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemaß An
spruch 3, weil der Dom mit der Heizeinrichtung und dem
Fettabzug leicht montierbar ist und eine kostengünstig
vorfertigbare und mit dem Fettabscheidebehälter kompati
ble Baueinheit bildet.
Zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch
4, weil das aus dem Fettabzug austretende Fett über die
Ablaufleitung ohne Geruchsbelästigung für die Umwelt in
kleinen und handlichen Chargen entsorgt wird. Dazu kommt
der Vorteil des relativ frisch entsorgbaren und damit
qualitativ guten Fetts, das zur Weiterverwendung geeig
net ist.
Um ein Leerlaufen des Fettabscheidebehälters vermeiden
zu können, und um zu wählbaren Zeitpunkten oder nur bei
Bedarf das Fett entsorgen zu können, ist die Ausfüh
rungsform gemäß Anspruch 5 vorteilhaft. Mit dem Absperr
organ läßt sich steuern, wann das Fett und welche Fett
menge jeweils eigenentsorgt wird.
Besonders zweckmäßig ist die Ausführungsform gemäß
Anspruch 6, weil der Füllstandsmesser als Teil des
Umrüstbausatzes eine gute Betriebskontrolle ermöglicht,
da er eine für die Eigenentsorgung wichtige Aussage zur
Fettschichtdicke oder zur Höhenlage einer Fläche der
Fettschicht liefert. Bei der Fettentsorgung über den
Fettabzug kann der Füllstandsmesser auch benutzt
werden, die Entsorgung dann abzubrechen, wenn eine
ausreichende Fettmenge herausgedrückt wurde bzw. der
Reinwasserspiegel zu weit zu steigen droht.
Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform geht aus An
spruch 7 hervor. Mittels der Bodenablaßleitung wird auch
das Problem der Fremdentsorgung des Schlamms aus dem
Schlammfangbehälter beseitigt, weil der Schlamm aufgrund
der Schwerkraft und des hydrostatischen Drucks im
Schlammfangbehälter eigenentsorgt wird. Die umgerüstete
Fettabscheide-Anlage ist unabhängig von speziellen Ab
saugvorrichtungen oder Entsorgungsfahrzeugen betreib-
und entsorgbar. Der Schlamm kann in handlichen Chargen
ohne Betriebsunterbrechung entsorgt werden.
Zweckmäßig ist die Ablaßleitung gemäß Anspruch 8 in ei
nen am Schlammfangbehälter anbringbaren Bodenteil inte
griert. Dies erleichtert die Umrüstung zur Eigenentsor
gung des Schlamms und erlaubt es, den wesentlichen Teil
des Schlammfangbehälters weiter zu verwenden.
Eine besonders wichtige Ausführungsform geht aus An
spruch 9 hervor. Mittels der elektronischen oder elek
trischen Eigenentsorgungs-Anzeige- und/oder Steuerein
heit kann die Eigenentsorgung halb- oder vollautomati
siert werden. Zumindest wird der Betreiber der umgerü
steten Fettabscheideanlage dahingehend entlastet, daß
die Anzeige- und/oder Steuereinheit die Notwendigkeit
der Fettentsorgung anzeigt, damit der Betreiber die Ent
sorgung einleitet, wenn sie tatsächlich erforderlich
ist.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 wird das Ab
sperrorgan von der Anzeige- und/oder Steuereinheit be
tätigt, sobald eine Fettentsorgung erforderlich ist. Der
Betreiber braucht nur dafür zu sorgen, daß das entsorgte
Fett in der gewünschten Charge gesammelt werden kann.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 wird es dem
Betreiber der fremdentsorgbaren Fettabscheide-Anlage be
sonders leicht gemacht, diese auf Eigenentsorgung umzu
rüsten. Der Schlammfangbehälter wird auf den Unterbau
gestellt, damit der notwendige hydrostatische Druck zur
Eigenentsorgung des Fettes aufgebaut werden kann. Die
verlängerte Überströmleitung gleicht den gewollt herge
stellten Höhenunterschied zwischen dem Schlammfangbehäl
ter und dem Fettabscheidebehälter aus. Der hochgezogene
Ablauf aus dem Fettabscheidebehälter ermöglicht es, den
hydrostatischen Druck zum zügigen und wirkungsvollen He
rausdrücken des Fetts durch den Fettabzug zu nutzen. Da
bei hat zweckmäßigerweise der Unterbau eine Höhe, die
das Unterstellen eines kleinen Sammelcontainers zum Auf
fangen des Schlamms aus dem Schlammfangbehälter ermög
licht.
Besonders vorteilhaft ist ferner die Ausführungsform ge
mäß Anspruch 12. Durch das Umrüsten mittels der Steig
leitung wird zusätzlich zur Überströmleitung eine tie
ferliegende Strömungsverbindung und Druckübertragungs
strecke zwischen dem Schlammfangbehälter und dem Fettab
scheidebehälter hergestellt. Dies hat den Vorteil, daß
beim Entsorgen während einer Betriebsunterbrechung trotz
Absinkens des Spiegels im Schlammfangbehälter genügend
Flüssigkeitsvolumen aus dem Schlammfangbehälter zur Ver
fügung steht, um die gewünschte Fettmenge oder die ge
samte Fettschicht herauszudrücken. Das Absperrorgan in
der Steigleitung ist bei normalem Betrieb geschlossen
und wird zweckmäßigerweise nur für das Entsorgen geöff
net, um das Überwechseln von Schlammanteilen oder stark
kontaminierten Abwassers in den Abscheidebehälter zu
verhindern. Die Pumpe in der Steigleitung läßt sich nut
zen, unvermeidbare Schwebstoffe oder Schlammanteile aus
dem Fettabscheidebehälter in den Schlammfangbehälter zu
rückzupumpen oder auch den Fettabscheidebehälter zumin
dest teilweise leer zu pumpen (Wartungs- oder Reinigungs
arbeiten).
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 13 ist der Um
rüstbausatz durch mindestens zwei geruchsdicht abge
schlossene Sammelcontainer ergänzt, mit denen das eigen
entsorgte Fett und der eigenentsorgte Schlamm aufgefan
gen und abtransportiert werden. Diese Sammelcontainer
haben eine handliche Größe, z. B. ein Fassungsvermögen
von ca. 60 l, so daß sie leicht zu manipulieren und zu
transportieren sind. Die Geruchsdichtheit vermeidet Um
weltbelästigungen beim Entsorgen, ermöglicht eine Zwi
schenlagerung und den einfachen Transport. Die Fettchar
ge wird mit dem Sammelcontainer direkt zum Weiterver
braucher geliefert.
Anhand der Zeichnung wird eine Ausführungsform des Er
findungsgegenstandes erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenan
sicht einer herkömmlichen,
fremdentsorgbaren Fettabschei
de-Anlage mit zwei getrennten
Behältern,
Fig. 2a-2f schematische Details eines Um
rüstbausatzes für die Fettab
scheideanlage gemäß Fig. 1, und
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht
einer mittels des Umrüstbausat
zes von Fig. 2 umgerüsteten, ei
genentsorgenden Fettabscheide-
Anlage.
Ein konventionelle, fremdentsorgbare Fettabscheide Anlage
AB gemäß Fig. 1 besteht aus zwei frei nebeneinander und
auf gleicher Höhe aufgestellten, in etwa gleichen und
rundtonnenförmigen Behältern, nämlich einem Schlammfang
behälter S′ und wenigstens einem Fettabscheidebehälter
F′, die über eine Überströmleitung 5′ verbunden sind.
Ein hochgesetzter Zulauf Z mündet oben in den Schlamm
fangbehälter S′. Aus dem Fettabscheidebehälter F′ führt
eine Ablaufleitung 6′ zu einem Ablauf D. Die Schlamm
fang- und Fettabscheidebehälter S′, F′ bestehen aus
Kunststoff-Formteilsektionen, und zwar aus kegelstumpf
förmigen Ringen 1, jeweils einem topfförmigen Bodenteil
2 und einem topfförmigen Deckelteil 3, in dem ein Mann
lochdeckel 8 festgelegt ist. Die Kunststoff-Formteil
sektionen 1 sind unter Verwendung nicht gezeigter Dicht-
und Verbindungselemente beim Hersteller oder auch erst
vor Ort zusammengefügt. Im Schlammfangbehälter S′ abge
setzter Schlamm bzw. im Fettabscheidebehälter F′ abge
schiedenes Fett wird nach Abnahme der Mannlochdeckel 8
durch geeignete Saugvorrichtungen oder Entsorgungsfahr
zeuge abgesaugt und entsorgt.
Aus der Fettabscheide-Anlage AB gemäß Fig. 1 ist unter
Verwendung zumindest von Komponenten eines Umrüstbausat
zes B gemäß Fig. 2 eine eigenentsorgende Fettabscheide-
Anlage A gemäß Fig. 3 durch Umrüsten hergestellt. Der
Umrüstbausatz B gemäß Fig. 2 weist als Grundkomponente
einen Fettabzug 14 auf, der sich oben am oder im Fettab
scheidebehälter F′ anbringen läßt, und das Herausdrücken
des Fetts unter dem hydrostatischen Druck in der Anlage
ermöglicht. Der Fettabzug 14 weist eine Austrittsöffnung
16 auf und ist zweckmäßigerweise mit einer Ablaufleitung
18 verbunden oder verbindbar, die ebenfalls zum Umrüst
bausatz gehören kann. In der Ablaufleitung 18 oder im
Fettabzug 14 ist ein Absperrorgan 17 enthalten, das sich
manuell oder gegebenenfalls auch ferngesteuert betätigen
läßt (Betätigungsleitung 19).
Der Fettabzug 14 ist entweder im Mannlochdeckel 8 von
Fig. 1 anbringbar, oder an einem Dom 4 (in Fig. 2a
strichliert angedeutet), der zum Deckelteil 3 oder der
Formteilsektion 1 des Fettabscheidebehälters F′ paßt.
Der Dom 4 ist kuppelförmig oder hat die Form eines Ku
gelabschnitts. Als weiterer Teil des Umrüstbausatzes B
ist eine Heizeinrichtung, z. B. eine elektrische Heizein
richtung H, vorgesehen, die entweder in den Dom 4 inte
griert ist oder sich auf oder im Fettabscheidebehälter
F′ gemäß Fig. 1 anbringen läßt. Ferner ist ein Füll
standsmesser 27 Teil des Umrüstbausatzes B. Der Füll
standsmesser 27 ist entweder in den Dom 4 integriert
oder im Mannlochdeckel 8 oder im Deckelteil 3 bzw. im
Fettabscheidebehälter F′ gemäß Fig. 1 anbringbar. Er
dient zum Messen und Melden der Fettschichtdicke
und/oder der Höhenlage einer Fläche (vorzugsweise der
Unterfläche) der Fettschicht.
Gemäß Fig. 2b bildet der Dom 4 mit der Heizeinrichtung,
einer Eintrittsöffnung 16′ und dem Füllstandsmesser 27
eine vorfertigbare Baueinheit, die sich auf den Deckel
teil 3 oder die Formteilsektion 1 des Fettabscheidebe
hälters F′ aufsetzen läßt. Der in Fig. 2a gezeigte Fett
abzug 14 kann in den Dom 4 integriert sein oder auch
nachträglich angebracht werden.
Weitere Teile des Umrüstbausatzes B können eine verlän
gerte S-förmige Überströmleitung 5 mit einem Anschluß 15
für den Schlammfangbehälter F′ und einem Anschluß 28 für
den Fettabscheidebehälter F′ und/oder eine ggfs. S-för
mige Ablaufleitung 6 bzw. eine Ablaufleitungsverlänge
rung 6 mit hochgezogenem Ablauf D sein, der an bei an
den Fettabscheidebehälter F′ von Fig. 1 angebauter Ab
laufleitung 6 höherliegt als das Niveau des Fettabzugs
14.
Eine weitere Komponente des Umrüstbausatzes B kann eine
Steigleitung 20 sein, die sich unten an den Fettabschei
debehälter F′ und unten an den Schlammfangbehälter S′
von Fig. 1 anschließen läßt. Zweckmäßigerweise enthält
die Steigleitung 20 ein Absperrorgan 22 und eine Pumpe
21 mit Förderrichtung zum Schlammfangbehälter S′. Das
Absperrorgan 22 und die Pumpe 21 sind zweckmäßigerweise
fernsteuerbar (Steuerleitungen 25, 26).
Eine weitere Komponente des Umrüstbausatzes B kann eine
Bodenablaßleitung 10 mit einem Absperrorgan 11 und gege
benenfalls einer Förderpumpe 12 sein, die sich an den
Bodenbereich des Schlammfangbehälters S′ anschließen
läßt. Es ist aber auch denkbar, eine Baueinheit in dem
Umrüstbausatz B bereitzustellen, die einen Bodenteil 2
mit integrierter Bodenablaßleitung 10 für den Schlamm
fangbehälter S′ gemäß Fig. 1 darstellt. Das Absperror
gan 11 und die Pumpe 12 können zweckmäßigerweise fern
steuerbar sein (Steuerleitungen 39, 38).
Weitere Komponenten des Umrüstbausatzes B können ein
Unterbau U gemäß Fig. 2f in Form eines Sockels 7 mit
einer Höhe von rund 500 mm oder mehr sein, der zum Hö
herstellen des Schlammfangbehälters S′ von Fig. 1 dient,
und/oder wenigstens zwei Sammelcontainer BS, BF zum Auf
fangen und Sammeln des abgezogenen Fetts und/oder des
abgelassenen Schlamms.
In Fig. 3 ist die durch Umrüsten der Fettabscheide-An
lage AB gemäß Fig. 1 mit dem Umrüstbausatz gemäß Fig. 2a
bis 2f herzustellende, eigenentsorgbare Fettabscheide-
Anlage A gezeigt. Der umgerüstete Schlammfangbehälter
ist mit S bezeichnet, der umgerüstete Fettabscheidebe
hälter hingegen mit F. Der Zulauf Z liegt auf einem Ni
veau N2. Der Schlammfangbehälter S ist auf den Unterbau
U gestellt. Die verlängerte Überströmleitung 5 ist ein
gebaut. Der Anschluß 15 der Überströmleitung 5 liegt im
Schlammfangbehälter S auf einem Niveau N5 geringfügig
unterhalb des Niveaus N2. Das Fettanteile enthaltende
Abwasser läuft aus dem Schlammfangbehälter S über eine
Überlaufschwelle W (Betriebsniveau N1) in die Überström
leitung 5. Vom tieferstehenden Fettabscheidebehälter F
führt die verlängerte Ablaufleitung 6 zum auf ein Niveau
N3 hochgezogenen Ablauf D, der geringfügig unterhalb des
Niveaus N5 bzw. N1 liegt.
Der Schlammfangbehälter S weist den Mannlochdeckel 8
auf. Im Fettabscheidebehälter F ist anstelle des Deckel
teils 3 der Dom 4 befestigt, der die Heizeinrichtung H
enthält, die zweckmäßigerweise elektrisch betreibbar und
in den Dom 4 integriert ist. Der Bodenteil 2 des
Schlammfangbehälters S bildet einen Sumpf 9, von dem die
eingebaute Bodenablaßleitung 10 nach unten in den darun
tergestellten Sammelcontainer BS führt. In der Bodenab
laßleitung 10 ist das Absperrorgan 11 und gegebenenfalls
auch die Pumpe 12 vorgesehen. Der Sammelcontainer BS
weist einen geruchsdichten Deckel 13 auf.
Der Fettabzug 14 liegt auf einem Niveau N4, das unter
halb des Niveaus N3 liegt. Die Ablaufleitung 18 ist an
einen Sammelcontainer BF angeschlossen, der gleich groß
wie der Sammelcontainer BS sein kann. Das Absperrorgan
17, das ein Kugelhahn sein kann, ist über die Leitung 19
mit der Eigenentsorgungs-Steuer- und/oder Anzeigeeinheit
C verbunden, an die zweckmäßigerweise auch die anderen,
fernsteuerbaren Komponenten des Umrüstbausatzes B sowie
der in den Dom 4 integrierte Füllstandsmesser 27 ange
schlossen sind.
Die Steigleitung 20 mit ihrem Absperrorgan 22 und der
Pumpe 21 ist an den Schlammfangbehälter S und den Fett
abscheidebehälter F angeschlossen. Der im Dom 4 enthal
tene Füllstandsmesser 27 mißt die Dicke einer abgeschie
denen Fettschicht 34 bzw. die Höhenlage einer Fläche 33,
z. B. der Unterseite, der Schwimmstoffschicht 34 elektro
nisch oder elektrisch und übermittelt wenigstens ein ei
ne bestimmte Höhenlage oder eine Fettschichtdicke reprä
sentierendes Signal an die Einheit C, die direkt in der
Fettabscheide-Anlage A oder an einem geeigneten Platz
angeordnet ist. Die Eigenentsorgungs-Steuer- und/oder
Anzeigeeinheit C weist einen Programmteil 29, ein Text
modul 30, einen Eingabeteil mit Anzeigen 31 und eine
Zeitschaltung 32 auf. Mit dem Textmodul 30 läßt sich
wählen, ob eine vollautomatische Eigenentsorgung in Ab
hängigkeit von der gemessenen Dicke der Fettschicht 34
oder von der Fettmenge durchgeführt werden soll, oder ob
bei Bedarf oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitdau
er oder manuell über den Eingabeteil 31 zu entsorgen
ist. An der Zeitschaltung 32 lassen sich, z. B., der
Zeitabstand zwischen Entsorgungsvorgängen und auch die
Zeitdauer der Beheizung einstellen. Am Programmteil 29
läßt sich wählen, einstellen oder vorgeben, welcher Ab
lauf bei der Entsorgung gewählt wird und auch ob der
Schlamm aus dem Sumpf 9 entsorgt oder wann dieser ent
sorgt oder wieviel der abgeschiedenen Stoffe entsorgt
wird. Auch die Temperatur der Heizeinrichtung H läßt
sich dort einstellen. Dazu kann ein Thermostat (nicht
gezeigt) an geeigneter Stelle vorgesehen sein.
Der Füllstandsmesser 27 übermittelt die Meßwerte über
eine Leitung 23 an die Einheit C. Leitungen 24 verbin
den die Heizeinrichtung H mit der Einheit C. Die Lei
tungen 25, 26 sind ebenfalls an die Einheit C ange
schlossen. Die Leitungen 38, 39 verbinden - falls vor
handen - das Absperrorgan 11 und die Pumpe 12 mit der
Einheit C. Zweckmäßigerweise sind bei den Sammelcontai
nern BF, BS Sensoren oder Sanden 40 (Füllstandsmesser)
vorgesehen und über Leitungen 41 an die Einheit C an
geschlossen. Das im Schlammfangbehälter S enthaltene Ab
wasser ist mit 36 bezeichnet, das Reinwasser unterhalb
der Schwimmstoffschicht 35 im Fettabscheidebehälter F
hingegen mit 35.
Hat sich im Fettabscheidebehälter F eine Fettschicht 34
einer bestimmten Dicke gebildet, so spricht für eine au
tomatische Eigenentsorgung die Einheit C auf die Signale
des Füllstandsmessers 27 an. Die Heizeinrichtung H wird
aktiviert. Nach Ablauf der Heizdauer wird das Absperror
gan 17 geöffnet und das Fett in den Sammelcontainer BF
gedrückt. Dann wird das Absperrorgan 17 geschlossen. Der
Sammelcontainer BF kann entsorgt werden. An seiner Stel
le wird ein neuer Sammelcontainer an die Ablaufleitung
18 angeschlossen. Sollte beim Entsorgen des Fetts man
gels zulaufenden Abwassers das Betriebsniveau N1 im
Schlammfangbehälter S unter die Überlaufschwelle W sin
ken, dann steht über die Steigleitung 20 bei dann geöff
netem Absperrorgan 22 ein ausreichendes Flüssigkeitsvo
lumen zur Verfügung, um das Fett trotzdem herauszu
drücken. Zu diesem Zweck wird, z. B., von der Einheit C,
das Absperrorgan 22 für die Entsorgung geöffnet. Dazu
kann im Schlammfangbehälter ein Füllstandsmesser 42 vor
gesehen und an die Einheit C über eine Leitung 43 ange
schlossen sein, der meldet, falls das Betriebsniveau N1
abfällt. Sollte während des Entsorgens des Fetts genü
gend Abwasser über den Zulauf Z nachlaufen, dann braucht
das Absperrorgan 22 nicht geöffnet zu werden. Gegebenen
falls wird bedarfsabhängig auch das Absperrorgan 11,
z. B., von der Einheit C, geöffnet, um Schlamm aus dem
Sumpf 9 in den Sammelcontainer BS abzulassen.
Bei der vollautomatischen Eigenentsorgung können nicht
gezeigte Sensoren oder Sonden vorgesehen sein, um das
Herausdrücken des Fetts abzubrechen, sobald Reinwasser
aus dem Fettabzug 14 austritt, oder das Ablassen des
Schlammes abzubrechen, sobald Abwasser nachläuft oder
nachzulaufen droht. Die Entsorgung sollte auch dann ab
gebrochen werden, wenn die jeweiligen Sammelcontainer BF
oder BS voll sind. Der erwähnte, im Dom 4 angeordnete
Thermostat könnte bei ausreichender Temperatur im Fett
das Aufheizen abbrechen oder sogar ein Aufheizen unter
drücken, falls die Fettschicht 34 aufgrund der im Abwas
ser enthaltenen Wärme ausreichend aufgeheizt ist.
In Fig. 3 ist das Niveau N3 nur geringfügig höher als
das Niveau N4. Es ist jedoch zweckmäßig, die Niveaus N3
und N5 bzw. N2 deutlich höherzulegen als das Niveau N4,
um bei der umgerüsteten Fettabscheideanlage A einen
hohen hydrostatischen Druck zum Entsorgen des Fetts zu
erzeugen.
Die Eigenentsorgung der Fettabscheideanlage A kann auch
manuell vorgenommen werden, indem eine Bedienungsperson
am Eingabe- und Anzeigeteil 31 der Einheit c die ent
sprechenden Befehle setzt. Damit für den Betreiber deut
lich erkennbar wird, wann eine Entsorgung erforderlich
ist, kann der Füllstandsmesser 27 mit einem Warn- oder
Anzeigeelement an der Einheit C oder/und entfernt von
der Anlage an geeigneter Stelle verbunden sein, um op
tisch oder akustisch zu warnen. Die einzelnen Schritte
der Eigenentsorgung, d. h. das Ein- und Ausschalten der
Heizeinrichtung H, das Öffnen und Schließen der diversen
Absperrorgane, und dgl., können dann manuell vorgenommen
werden.
Claims (13)
1. Fettabscheide-Anlage mit einem zulaufseitigen, oben
geschlossenen Schlammfangbehälter und wenigstens einem
getrennten, ablaufseitigen und mittels einer Überström
leitung an den Schlammfangbehälter angeschlossenen,
ebenfalls oben geschlossenen Fettabscheidebehälter, ge
kennzeichnet durch einen zum Umrüsten der Fettabscheide
anlage (AB) auf Eigenentsorgung des Fetts durch den hy
drostatischen Druck in der Anlage einen oben im Fettab
scheidebehälter (F′, F) anbringbaren Fettabzug (14) auf
weisenden Umrüstbausatz (B).
2. Fettabscheide-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) eine am oder im
Fettabscheidebehälter (F, F′) oben anbringbare Heizein
richtung (H) aufweist.
3. Fettabscheide-Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß im Umrüstbausatz (B) die Heiz
einrichtung (H) und der Fettabzug (14) in einen oben auf
den Fettabscheidebehälter (F′) aufsetzbaren, vorzugswei
se kuppelförmigen, Dom (4) vorgesehen sind.
4. Fettabscheide-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) eine an den Fettab
zug (14) anbringbare Ablaufleitung (18) aufweist.
5. Fettabscheide-Anlage nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fettab
zug (14) oder die Ablaufleitung (18) ein Absperrorgan
(17) aufweist.
6. Fettabscheide-Anlage nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Dom (4)
ein Füllstandsmesser (27) zum Messen der Fettschicht
dicke und/oder der Höhenlage wenigstens einer Fläche
(33) der Fettschicht (34) angeordnet ist.
7. Fettabscheide-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) zum Eigenentsorgen
auch des Schlamms eine Bodenablaßleitung (10) mit Ab
sperrorgan (17) für den Schlammfangbehälter (S′, S) auf
weist.
8. Fettabscheide-Anlage nach den Ansprüchen 1 und 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) einen am
Schlammfangbehälter (S′, S) anbringbaren Bodenteil (2)
mit integrierter Ablaßleitung (10) aufweist.
9. Fettabscheide-Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) eine zu
mindest mit dem Füllstandsmesser (27) verbindbare elek
tronische oder elektrische Eigenentsorgungs-Anzeige-
und/oder Steuereinheit (C) aufweist.
10. Fettabscheide-Anlage nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
das Absperrorgan (17) fernsteuerbar ist und mit der
Anzeige- und/oder Steuereinheit (C) in Betätigungsver
bindung steht.
11. Fettabscheide-Anlage nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umrüstbausatz (B) einen
Unterbau (U) zum Höhenstellen des Schlammfangbehälters
(S′, S) eine verlängerte, vorzugsweise S-förmige, Über
strömleitung (5) und einen bis über das Niveau (N4) des
Fettabzuges (14) hochgezogenen Ablauf (D) für den Fett
abscheidebehälter (F, F′) aufweist.
12. Fettabscheide-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Umrüstbausatz (B)
eine Steigleitung (20), vorzugsweise mit einem Absperr
organ (21) und einer Pumpe (22), enthält.
13. Fettabscheide-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Umrüstbausatz (B)
mindestens zwei geruchsdicht abgeschlossene Sammelcon
tainer (BF, BS) aufweist, die beträchtlich kleiner als
die Fettabscheide- und Schlammfangbehälter (F, S, F′,
S′) sind.
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