DE4315501A1 - Abscheideanlage - Google Patents
AbscheideanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abscheideanlage der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Bei einer aus Fig. 2 der DE-OS 35 14 157 bekannten Ab
scheideanlage dieser Art, die als Leichtölabscheideanla
ge betrieben wird, sind nur ein Abscheidebehälter und
ein Fangbehälter vorgesehen. Die Behälter sind im Hin
blick auf einen vorbestimmten Abwasseranfall dimensio
niert. Für unterschiedliche Abwasseranfälle werden un
terschiedlich dimensionierte Behälter. Bei Aufstellung
in fertiggestellten Gebäuden sind die Größen der Kompo
nenten der Anlage durch die Größen der Raumöffnungen be
schränkt. Um eine benötige große Anlage aufstellen zu
können, müssen teure bauliche Maßnahmen vorgenommen wer
den, um die großen Behälter einbringen zu können. Ein
Variation der Anlagengröße und -leistungsfähigkeit aus
gehend von Grundgrößen der Komponenten ist nicht vorge
sehen.
Bei einem aus DE-PS 26 10 773 bekannten Großbenzinab
scheider wird durch Umrüsten ein an sich vorgesehenes
Speichergehäuse als zweites Abscheidegehäuse genutzt.
Die beiden offenen Abscheidegehäuse haben einen gemein
samen Zulauf und einen gemeinsamen Ablauf sowie einen
dazwischenliegenden Revisionsschacht und Leichtflüssig
keitsabzug. Es handelt sich um betonierte oder aus Be
tonfertigteilen zusammengesetzte Gehäuse.
Bei einem aus DE-OS 41 10 091 bekannten Leichtflüssig
keitsabscheider ist einem runden, betonierten Grobab
scheider mindestens ein betonierter und runder Feinab
scheider nachgeschaltet, wobei im Feinabscheider ein
Restölabscheider enthalten ist.
Bei einer aus DE-GM 88 08 937 bekannten Abscheidevor
richtung für Abwasser sind stromab einer Sinkstoff-Ab
scheidekammer mehrere gemeinsam eine Leichtstoff-Ab
scheidekammer definierende Behälter vorgesehen, die je
weils durch einen Überlauf und einen Unterlauf miteinan
der verbunden sind. Die Behälter sind in Serie hinter
einander geschaltet; der in Strömungsrichtung letzte Be
hälter weist den Ablauf auf. Diese Bauweise für die me
tallischen Behältern ist auf Transportprobleme beim
Einbringen der Komponenten in Gebäude abgestimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abschei
deanlage der eingangs genannten Art zu schaffen, deren
Kapazität ausgehend von Behältergrundgrößen variabel
ist, und deren Behälter auch bei einer Auslegung für ho
hen Abwasseranfall durch Raumöffnungen transportierbar
ist. Es ist mit Teil der Aufgabe, eine solche Abschei
deanlage kostengünstig herstellbar, universell für un
terschiedlichen Abwasseranfall einsetzbar und montage
freundlich auszubilden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Durch Hinzunahme wenigstens eines weiteren Abscheidebe
hälters zu einem bereits vorgesehenen läßt sich die Lei
stungsfähigkeit der Abscheideanlage erweitern, und zwar
auch nachträglich. Der Fangbehälter ist von vornherein
so groß, daß er auch wenigstens einen weiteren Abschei
debehälter ausreichend versorgt. Die Abscheidebehälter
arbeiten parallel und damit eigenständig, da sie über
eigene Überströmleitungen an den Fangbehälter angeschlos
sen sind. Sie sind deshalb auch getrennt entsorgbar. Die
Größe der Behälter ist auf übliche Tür- oder Raumöff
nungsgrößen so abgestimmt, daß zum Aufstellen oder zur
Demontage keine nachträglichen baulichen Änderungen am
Gebäude notwendig sind. Es liegt auf der Hand, daß zur
weiteren Kapazitätsvergrößerung mehr als zwei Abscheide
behälter parallel vorgesehen werden können. Ausgehend
von einer Behältergrundgröße können diese Behälter in
großer Stückzahl kostengünstig hergestellt und auf Lager
gehalten werden. Eine Kapazitätserweiterung ist jeder
zeit durch Hinzunahme weiterer Abscheidebehälter univer
sell möglich, wobei das Baukastenprinzip besonders gün
stig ist. Das Aufstellen und die Demontage der Anlage
gestalten sich montagefreundlich.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 läßt sich die
Abscheideanlage bei in der Breite beschränkten Platzver
hältnissen gut unterbringen. Trotzdem arbeiten die Ab
scheidebehälter parallel.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 ergibt sich
eine kompakte und platzsparende Anlage. Wegen der in
etwa gleichlangen Überströmleitungen ergeben sich
gleiche Überströmverhältnisse und Arbeitsverhältnisse
für die Abscheidebehälter. Zwischen den Behälter liegt
genügend Platz zur bequemen Manipulation vor.
Herstellungstechnisch ist die Ausführungsform gemäß An
spruch 3 günstig, weil praktisch von einer Behälter
grundgröße ausgegangen wird und trotzdem Abscheideanla
gen mit universell variablen Kapazitäten geschaffen wer
den können.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 5 wird die beliebig
anpaßbare Kapazität der Abscheideanlage genutzt, um
Abwässer aus mehreren Zuläufen zu verarbeiten.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 6 werden die Abläufe
der Abscheidebehälter vor dem üblicherweise vorgesehe
nen, einzigen Anschluß zum Kanalisationssystem zusammen
gefaßt.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 7 wird - wie bei man
chen Anwendungsfällen wünschenswert - das Reinwasser aus
den Abscheidebehältern zuvor dem Speicher- oder Puffer
behälter zugeführt, aus dem es entweder in das Kanalisa
tionsystem abläuft oder einer anderen Verwendung zuführ
bar ist. Der Speicher- oder Pufferbehälter ist zweckmä
ßigerweise gleich oder gleichartig wie die Fang und die
Abscheidebehälter.
Bei der Ausbildung gemäß Anspruch 8 ergibt sich eine
platzsparende Anlage.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 9 ist im Hinblick auf
eine problemlose Entnahme der Schwimmstoffe und auf das
Arbeiten der Abscheidebehälter ohne Freispiegel zweck
mäßig.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 gestaltet sich
die Entnahme der Schwimmstoffe besonders einfach, da
sie durch den hydrostatischen Druck in der Anlage ausge
trieben werden und deshalb in frischem und zur Weiter
verwertung günstigen Zustand anfallen.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 ist der übli
cherweise vorliegenden Tür- oder Fensteröffnungsgröße
Rechnung getragen. Trotzdem lassen sich Anlagen mit sehr
großer Kapazität baukastenartig zusammensetzen. Die Zwi
schenabstände zwischen den Behältern sind groß genug, um
das Manipulieren oder Handhaben der Komponenten der An
lage zu ermöglichen.
Die Ausführungsform gemäß Anspruch 12 ist besonders
zweckmäßig, weil aus Kunststoff bestehende Behälter
leichtgewichtig sind und sich leicht transportieren
und aufstellen lassen. Ferner gestaltet sich bei aus
Kunststoff bestehenden Behältern die Erweiterung oder
Verkleinerung der Kapazität der Anlage besonders ein
fach. Bei einer Erweiterung durch Aufstellen eines wei
teren Abscheidebehälters braucht nur eine Öffnung in
den Fangbehälter geschnitten und die Überströmleitung
eingesetzt und abgedichtet zu werden. Bei einer Kapa
zitätsverkleinerung wird der nicht mehr benötigte Ab
scheidebehälter stillgelegt und die für ihn vorgesehene
Öffnung im Fangbehälter verschlossen und abgedichtet.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Er
findungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Perspektiv
ansicht einer Abscheideanlage,
Fig. 2 schematisch eine Draufsicht
auf eine weitere Ausführungs
form,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht
auf eine weitere Ausführungs
form, und
Fig. 4 eine schematische Draufsicht
auf eine weitere Ausführungs
form.
Eine Abscheideanlage gemäß Fig. 1, vorzugsweise eine
Fettabscheideanlage, weist einen höheren oder höher ge
setzten, tonnenförmigen Fangbehälter F auf, zweckmäßi
gerweise aus Kunststoff, der einen obenliegenden Zulauf
Z aufweist, durch den zu verarbeitendes Abwasser zuge
führt wird. Dem Fangbehälter F sind mindestens zwei
gleiche oder gleichartige, vorzugsweise aus Kunststoff
bestehende, tonnenförmige Abscheidebehälter A nachgeord
net, deren jeder über eine eigene Überströmleitung U an
den Fangbehälter F angeschlossen ist. Die oben geschlos
senen Abscheidebehälter A weisen einen obenliegenden
Schwimmstoff-Abzug T auf, der auf nicht dargestellte
Weise mit Sammelcontainern verbindbar oder verbunden
ist. Der Schwimmstoffabzug T jedes Abscheidebehälters A
ist wahlweise absperrbar. Jeder Abscheidebehälter A
weist einen eigenen Ablauf B auf. Die Abläufe B und der
Zulauf Z liegen - bei der gezeigten Ausführungsform -
höher als die Schwimmstoff-Abzüge T der Abscheidebe
hälter A, damit sich die Schwimmstoffe durch den hydro
statischen Druck in der Anlage bei geöffnetem
Schwimmstoff-Abzug T herausdrücken lassen.
Die Fang- und Abscheidebehälter F, A haben beispielswei
se einen Durchmesser von etwa 970 mm. Die Überströmlei
tungen U sind annähernd gleich lang. Der Zwischenabstand
zwischen den Behältern F, A beträgt ca. 500 mm. Bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 sind nur zwei Abscheidebe
hälter dem Fangbehälter zugeordnet. Es können für höhe
ren Abwasseranfall aber auch mehr als zwei Abscheidebe
hälter vorgesehen sein. Ferner kann der Schwimmstoff-
Abzug auch auf andere Weise (durch Druckeinspeisung,
vorübergehendes Stauen, Absaugen oder dgl.) vorgenommen
werden. Dann können die Behälter gleich hoch bzw. der
Ablauf niedriger liegen.
Gemäß Fig. 2 sind die Abscheidebehälter A und der Fang
behälter F in etwa so angeordnet, wie in Fig. 1. Die Ab
scheidebehälter A sind in etwa entlang einer Kreisbogen
linie um den Fangbehälter F gruppiert. Durch Kreuze sind
die Positionen weiterer, möglicher Abscheidebehälter an
gedeutet. Die Abläufe B der beiden gezeigten Abscheide
behälter A sind an einen Puffer- oder Speicherbehälter S
angeschlossen, in dem das Reinwasser gesammelt wird. Der
Fangbehälter F und der Puffer- oder Speicherbehälter S
sind in einer vom Zulauf Z zum Ablauf gerichteten Linie
angeordnet; die beiden Abscheidebehälter A befinden sich
beiderseits dieser Linie.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist eine Reihenan
ordnung vorgesehen, in der dem Fangbehälter F die beiden
Abscheidebehälter A in etwa geradlinig nachgesetzt sind.
Die Überströmleitung U zum vom Fangbehälter F weiter
entfernt liegenden Abscheidebehälter umgeht den anderen
Abscheidebehälter A. Der Ablauf B des dem Fangbehälter F
näherstehenden Abscheidebehälters A umgeht den weiter
entfernt stehenden Abscheidebehälter A. Beide Abläufe B
sind in einem Ablaufsammler S′ zusammengeführt oder
münden in den strichliert angedeuteten Puffer- oder
Speicherbehälter S.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 steht der Fangbe
hälter F zwischen den beiden Abscheidebehältern A, deren
jeder über einen eigenen Ablauf B verfügt. Ferner ist
angedeutet, daß an den Fangbehälter F zwei gegenüberlie
gende Zuläufe Z angeschlossen sind.
Jeder Behälter besteht aus Kunststoff und hat bei einem
Durchmesser von ca. 970 mm eine Höhe von ca. 1380 mm und
ein Gewicht von ca. 50 kg, was die Manipulation und den
Transport vereinfacht. Die Leitungen der Zuläufe Z, der
Abläufe B und der Überströmleitungen U haben einen Nenn
weite von beispielsweise 100 (DN 100). Die Oberseite des
Fangbehälters F steht ca. 500 mm oberhalb der Oberseiten
der Abscheidebehälter A.
Claims (12)
1. Abscheideanlage für mit Schwimm- und Schwerstoffen
belastetes Abwasser, insbesondere Fettabscheideanlage,
mit einem zulaufseitigen, oben geschlossenen Fangbehäl
ter für Schwerstoffe, mit dem wenigstens ein ablaufsei
tiger, ebenfalls oben geschlossener und getrennter Ab
scheidebehälter durch eine Überströmleitung verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Fangbehälter (F)
mit einer eigenen Überströmleitung (U) mindestens ein
weiterer getrennter Abscheidebehälter (A) angeschlossen
ist.
2. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fangbehälter (F) und die Abscheidebe
hälter (A) in etwa in einer Reihe hintereinander aufge
stellt sind.
3. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abscheidebehälter (A) in einem Kreis
oder entlang eines Kreisbogens um den Fanbehälter (F)
gruppiert sind, vorzugsweise mit etwa gleichlangen Über
strömleitungen (U).
4. Abscheideanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Fangbehälter (F) und die
Abscheidebehälter (A) in etwa gleich und gleich groß,
und vorzugsweise tonnenförmig, sind.
5. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß am Fangbehälter (F) mehrere Zuläufe (Z)
vorgesehen sind.
6. Abscheideanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Abscheidebehälter (A) ein gemein
samer, an die Abläufe (B) angeschlossener Ablaufsammler
(S′) vorgesehen ist.
7. Abscheideanlage nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
scheidebehälter (A) ablaufseitig an einem Speicher- oder
Pufferbehälter (S) für Reinwasser angeschlossen sind.
8. Abscheideanlage nach den Ansprüchen 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Speicher- oder Pufferbe
hälter (S) und der Fangbehälter (F) in etwa entlang ei
ner vom Zu- zum Ablauf (Z, B) führenden Linie und die
Abscheidebehälter (A) seitlich dieser Linie aufgestellt
sind.
9. Abscheideanlage nach wenigstens einem der Ansprü
che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangbehäl
ter (F) höher ist oder höher aufgestellt ist als die Ab
scheidebehälter (A).
10. Abscheideanlage nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidebehäl
ter (A) oben jeweils einen, vorzugsweise absperrbaren,
Schwimmstoffabzug (T) aufweisen, und daß der oder die
Zuläufe (Z) und der oder die Abläufe (B) höher liegen
als die Schwimmstoffabzüge (D) der Abscheidebehälter
(A).
11. Abscheideanlage nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Behälterdurchmesser von ca. 970 mm die Fang- und Ab
scheidebehälter (F, A) mit Zwischenabständen von ca. 500
mm aufgestellt sind.
12. Abscheideanlage nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fang- und Abscheidebe
hälter (F, A), und gegebenenfalls der Puffer- oder Spei
cherbehälter (F) aus Kunststoff bestehen.
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