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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abtrennung von Schwimmschichten, insbesondere Fetten, und ein entsprechendes Verfahren in Abwasserreinigungsanlagen.
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Der Begriff Abwasser bezeichnet im Allgemeinen Wasser, welches durch Gebrauch verunreinigt wurde, sowie aufgefangenes Regenwasser. Die Verwendung von Wasser, beispielsweise im Haushalt und der Industrie, führt dazu, dass das Abwasser zahlreiche Inhaltsstoffe enthält, wodurch das Abwasser zunächst aufbereitet werden muss, bevor eine Rückführung oder weitere Nutzung erfolgen kann.
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Zahlreiche Verfahren zur Aufbereitung von Abwasser sind bekannt, in welchen durch gezielte Reduzierung bzw. Entfernung der im Abwasser enthaltenen Stoffe die Wasserqualität verbessert oder gar wiederhergestellt wird. In den gängigen Abwasseraufbereitungsverfahren werden in der Regel mehrere Klärstufen durchlaufen, die mechanische, biologische und chemische Prozesse und Filtrationen umfassen. In der mechanischen Reinigungsstufe werden hierbei verhältnismäßig große Partikel mittels Grob- und/oder Feinrechen sowie Sand/Steine und Schwimmstoffe, insbesondere Fette, mittels eines sogenannten Sand- bzw. Fettfangs entfernt. Vorrichtungen zur Abtrennung von Fetten (Fettfänge) sind bekannt und bilden zumeist eine vom Sandfang getrennte Fettfangzone aus.
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In der
DE 10 2005 048 764 B4 wird beispielsweise beschrieben, dass Fett sich in einem abgesonderten Fettfang am Wasserspiegel ansammelt und durch Abräumen oder Abschöpfen entnommen werden kann. Hierzu werden längsverfahrbare Räumeinrichtungen verwendet, vorzugsweise Räumschilde, die das Fett in die stirnseitig angeordnete Fettabzugskammer schieben, wo es entnommen werden kann. Eine solche Abschabung des Fettes als oberste Schicht nach Stehenlassen im Fettfang wird auch in der Patentschrift
DE 1 592 994 C beschrieben.
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Der separate Fettfang kann dabei durch eine Trennwand mit Öffnungen von dem Sandfang getrennt sein. Diese Öffnungen können zusätzlich durch Lamellen oder ähnliche Vorrichtungen weiter beschränkt werden. Die Räumeinrichtungen im Stand der Technik mit einem oder mehreren Räumschilden werden hierbei an Ketten oder Stahlseilen manuell oder motorisch angetrieben, wobei die Seile über Umlenkrollen und die Ketten über Haspelräder geführt und umgelenkt werden. Eine Spannstation an einer der Umlenkungen ermöglicht das Einstellen der Vorspannung des Seil- bzw. Kettenzugsystems. Initiatoren an beiden Enden des Fettfanges erkennen die Position der Oberflächenräumung und ermöglichen so die Fahrtrichtungsänderung der Räumeinrichtung. Die Räumeinrichtung ist derart konfiguriert, dass diese schwimmt oder ähnlich gelagert ist, um eine Abtragung der Fettschicht über eine Anlaufschräge in den Fettsammelschacht auch bei wechselnden Wasserständen gerecht zu werden. Eine am Fettsammelschacht montierte Pumpe fördert das abgeschiedene Fett weiter.
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Die
DE 195 30 006 A1 beschreibt eine mobile Abscheideanlage, insbesondere für mineralölhaltige Abwässer, welche aus einer 4-Kammer-Ölabscheideanlage besteht, der ein Sandfang vorgeschaltet ist. Der Sandfang weist eine sich verjüngende Bodenfläche auf, in der sich der Sand ablagert. Das Öl auf der Oberfläche der Flüssigkeit im Sandfang wird durch den Wasserfluss in die folgende 4-Kammer-Ölabscheideanlage geleitet.
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In der
DE 3529760 A1 wird ein Sandfang zur Abscheidung von Sinkstoffen beschrieben, welcher einen Behälter aufweist, in welchen mittels Abwassereinlauf Abwasser eingeleitet werden kann. Im Inneren des mit Abwasser gefüllten Behälters befindet sich eine von der Behälterinnenwand bis zur Behältermitte erstreckende Spirale, durch welche die Schwimmstoffe infolge der Wasserzirkulation zur Behältermitte geführt werden, wo sich eine von der Wasserströmung weitgehend beruhigte Sammelzone für die Schwimmstoffe bildet, in welcher die Schwimmstoffe abgesaugt werden können.
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Ferner ist in der
DE 10 2005 048 764 A1 ein Längssandfang mit Fettfang beschrieben. Diese sind über Öffnungen miteinander verbunden, wobei der Fettfang durch eine oder mehrere über die Länge des Fettfangs verteilte Zwischenwände in mehrere getrennte Beckenabschnitte unterteilt wird.
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Räumeinrichtungen dieser Art, wie Oberflächenräumer in Form von Räumschilden, sind zumeist technisch sehr aufwendig und wartungsintensiv. Des Weiteren besteht bei solchen Systemen ein hohes Risiko der Verschmutzung für das gesamte Räumersystem sowie für die Fettfangseitenwände, was zur Folge hat, dass die Systeme häufig Korrosionserscheinungen zeigen oder schlimmstenfalls Funktionsverluste aufweisen. Ein weiterer Nachteil der Räumeinrichtungen ist, dass diese bei schwankenden Wasserständen Verluste im Wirkungsgrad der Räumung aufweisen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zur Abtrennung von Schwimmstoffen, insbesondere Fetten, und ein entsprechendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches die oben genannten Probleme und Nachteile umgeht. Insbesondere sollen eine Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur Verfügung gestellt werden, mit welchen eine zuverlässige und wasserstandunabhängige Räumung des Fettfangbeckens möglich ist und ein geringer oder kein Wirkungsgradverlust festzustellen ist. Zusätzlich hierzu soll eine verschmutzungsunempfindliche Möglichkeit geschaffen werden, die keine oder lediglich eine geringe Fettschichtbildung an den Seitenwänden des Fettfangbeckens generiert und somit ein deutlich niedrigeres bis gar kein Korrosionsrisiko darstellt. Im Hinblick darauf soll auch eine wartungsarme Vorrichtung zur Verfügung gestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zur Abtrennung von Schwimmstoffen, insbesondere Fetten, umfassend ein Fettfangbecken und eine daran angeordnete Fettsammelrinne, wobei die Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass der Flüssigkeitsstand im Fettfangbecken reguliert werden kann und beim Anheben des Wasserstandes im Fettfangbecken abgesondertes Fett und weitere Schwimmstoffe auf dem Wasserspiegel im Fettfangbecken in die Fettsammelrinne fließen. Die Fettsammelrinne ist in einer bevorzugten Ausführungsform über die gesamte seitliche Länge des Fettfangbeckens angeordnet. In einer Ausführungsform weist das Fettfangbecken ein Element zur Wasserstandregulierung auf, das bewegbar konfiguriert ist. Dieses ermöglicht eine direkte Regulation des Wasserstandes im Fettfangbecken. In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Element zur Wasserstandregulierung einen motorischen Spindelantrieb oder Zahnstangenantrieb auf, der derart ausgelegt ist, dass eine Anhebung oder Absenkung des Elements zur Wasserstandregulierung eine Veränderung des Wasserstandes im Fettfangbecken verursacht. In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Fettsammelrinne einen Sensor zur Füllstandmessung. Weiterhin kann bevorzugt auch eine Pumpe an der Fettsammelrinne zur Weiterförderung der Fette angeordnet sein.
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Die Vorrichtung umfasst ferner ein Sandfangbecken, das mit dem Fettfangbecken zur Abtrennung von Schwimmstoffen und/oder Fetten durch eine Trennwand mit mindestens einer Öffnung verbunden ist. Das Sandfangbecken weist darüber hinaus ein Element zur Wasserstandregulierung auf, das bewegbar konfiguriert ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Element zur Wasserstandregulierung einen motorischen Spindelantrieb oder Zahnstangenantrieb auf, der derart ausgelegt ist, dass eine Anhebung oder Absenkung des Elements zur Wasserstandregulierung eine Veränderung des Wasserstandes im Fettfangbecken verursacht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtrennung von Schwimmstoffen, insbesondere Fetten, umfassend eine vorgenannte Vorrichtung, umfassend (a) Anreicherung von Fetten in einem Fettfangbecken, das durch mindestens eine Öffnung mit einem Sandfangbecken verbunden ist; (b) Anhebung eines abgetrennten Bereichs in dem Sandfangbecken, wobei der Wasserstand im Sandfangbecken erhöht wird, bis die Fettschicht und/oder Schicht aus Schwimmstoffen und/oder Fetten auf der Wasseroberfläche im Fettfangbecken in eine Fettsammelrinne fließt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist in der Fettsammelrinne ein Sensor angeordnet, der beim Erreichen einer Schwelle ein Signal an den abgetrennten Bereich im Sandfangbecken abgibt, das die Anhebung des Bereichs abbricht und eine Rückführung in die Ursprungsposition induziert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die zuvor genannten Vorgänge, Anhebung und Rückführung des abgetrennten Bereichs, wiederholt.
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Die vorliegende Erfindung wird durch die Ansprüche 1-7 gekennzeichnet. Die Beispiele und Figuren werden zum Zweck der Illustration bereitgestellt und sollen den Umfang der Erfindung nicht beschränken.
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Figurenliste
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- 1 Querschnitt einer beispielhaften Vorrichtung umfassend ein Sandfangbecken und ein Fettfangbecken.
- 2 Querschnitt des Elements zur Wasserstandregulierung im Sandfangbecken.
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Detaillierte Darstellung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abtrennung von Schwimmstoffen, insbesondere von Fetten, in Abwasserreinigungsanlagen, umfassend ein Sandfangbecken 5 und ein Fettfangbecken 4. Die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung umfasst hierbei ein Fettfangbecken 4 und eine daran angeordnete Fettsammelrinne 3. Die Begriffe „Fett“, „Fettstoff“ oder Schwimmstoff“ werden hierbei austauschbar für alle Stoffe verwendet, die sich auf der Flüssigkeits- bzw. Wasseroberfläche ansammeln. Bei den Stoffen handelt es sich um Stoffe mit einer geringeren Dichte als die darunterliegende Flüssigkeit, bei der es sich vorzugsweise um Wasser handelt. Bei den unter den Begriff „Schwimmstoff“ fallenden Stoffen handelt es sich auch um Feststoffe, die leichter sind als Wasser und daher auf ihm schwimmen, sogenannte „floating solids“.
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Das Fettfangbecken 4 ist derart ausgebildet, dass es an ein Sandfangbecken 5 oder ein weiteres Becken angeschlossen ist, in denen sich Fettschichten und andere Schwimmstoffe auf der Wasseroberfläche ansammeln können. Das Fettfangbecken 4 wird durch einen Boden, Außenwände und mindestens eine Trennwand 8 gebildet, wobei Letztere zum angrenzenden Sandfangbecken 5 angeordnet ist. In einer Ausführungsform kann in dem Fettfangbecken 4 im Bereich des Beckenbodens eine Belüftungseinrichtung angeordnet sein. Die Belüftung des Fettfangbeckens 4 kann zusätzlich eine Flotation von Fett und Schwimmstoffen unterstützen.
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Die an dem Fettfangbecken 4 angeordnete Fettsammelrinne 3 ist erfindungsgemäß derart ausgeführt, dass beim Anheben des Flüssigkeitsstandes 1, 2 im Fettfangbecken 4 die auf der Oberfläche gebildete Fettschicht bzw. Schicht aus Schwimmstoffen in die Fettsammelrinne 3 fließt. Die Fettsammelrinne 3 kann in einer Ausführungsform das Fettfangbecken 4 an allen Seiten umgeben. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fettsammelrinne 3 über mindestens eine gesamte seitliche Länge des Fettfangbeckens 4 angeordnet. Um ein Überschwappen der Flüssigkeit in dem Fettfangbecken 4 und/oder der Fettsammelrinne 3 zu vermeiden, weist die Trennung zwischen dem Fettfangbecken 4 und der Fettsammelrinne 3 eine geringere Höhe auf als die Außenwände des Fettfangbeckens 4 und der Fettsammelrinne 3. Der Einlauf in die Fettsammelrinne 3 ist daher unterhalb des offenen Querschnitts bzw. der Überlaufkante des Fettfangbeckens 4 angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Fettsammelrinne 3 mindestens einen Sensor zur Füllstandmessung auf. Der mindestens eine Sensor soll nicht nur der Messung des Flüssigkeitstands, sondern vorzugsweise auch der Überwachung der Flüssigkeit durch Niveaukontrolle dienen. Sensoren für eine solche Messung bzw. Überwachung umfassen, sind jedoch nicht begrenzt auf mechanische Sensoren, kapazitive Sensoren, optische Sensoren, Ultraschall-Sensoren, Mikrowellen-Sensoren und/oder Radarsensoren. In einer bevorzugten Ausführungsform werden kapazitive Sensoren, Ultraschall-Sensoren und/oder Radar-Sensoren verwendet.
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Die Vorrichtung zur Abtrennung von Fetten kann in einer weiteren Ausführungsform mindestens eine Pumpe zur Weiterförderung der Fette und anderer Schwimmstoffe enthalten. Die Pumpen ermöglichen den Weitertransport des gesammelten Fettes in der Fettsammelrinne 3 zur weiteren Verarbeitung und/oder Entsorgung. Die mindestens eine Pumpe ist vorzugsweise an der Fettsammelrinne 3 angeordnet. In einer besonders bevorzugten Anordnung ist die mindestens eine Pumpe am oberen Rinnenrand angeordnet. Pumpen zur Beförderung von Fetten und anderen Schwimmstoffen umfassen, sind jedoch nicht begrenzt auf Fettpumpen, Fettpressen und/oder Druckluftpumpen.
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Wird die Vorrichtung zur Abtrennung von Fetten und/oder Schwimmstoffen separat in eine Abwasserreinigungsanlage eingebracht, kann das Fettfangbecken 4 ein Element zur Wasserstandregulierung 6 aufweisen. Dieses Element zur Wasserstandregulierung 6 hat die Aufgabe, den Flüssigkeitsstand zu beeinflussen, indem es das Wasserniveau bzw. den Flüssigkeitsstand innerhalb des Beckens erhöhen oder absenken kann. Ein solches Hebeelement 6 kann verschiedene Ausführungen aufweisen. Beispielsweise kann das Element zur Wasserstandregulierung 6 einen Zulauf und/oder Ablauf umfassen, die in Abhängigkeit von dem Wasserstand ein vorgegebenes Pegelmaß durch Zulauf externer Flüssigkeit, beispielsweise aus dem Sandfangbecken 5, oder Ablauf, in beispielsweise das Sandfangbecken 5 oder weitere Reinigungsstufen, regulieren könnte. Mögliche Hebevorrichtungen 6 sind in einer Ausführungsform daher Schleusen, verschließbare Durchlässe, Schöpf- und/oder Pumpwerke.
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Die Vorrichtung zur Abtrennung von Fetten und Schwimmstoffen umfasst ein Fettfangbecken 4 und eine Fettsammelrinne 3, wobei in einer Ausführungsform, wie zuvor ausgeführt, im unteren Bereich des Beckens eine Belüftungseinrichtung angeordnet sein kann, die zusätzlich eine Flotation des Fettes unterstützt. Die an dem Fettfangbecken 4 angeordnete Fettsammelrinne 3 ist hierbei derart ausgeführt, dass beim Anheben des Flüssigkeitsstandes im Fettfangbecken 4 die auf der Oberfläche gebildete Fettschicht in die Fettsammelrinne 3 fließt. In einer Ausführungsform kann die Fettsammelrinne 3 das Fettfangbecken 4 umgeben, vorzugsweise ist die Fettsammelrinne 3 über mindestens eine seitliche Länge des Fettfangbeckens 4 angeordnet. Wie zuvor zur Vorrichtung beschrieben weist die Trennung zwischen Fettfangbecken 4 und Fettsammelrinne 3 eine geringere Höhe auf als die Maximalhöhe der Beckenränder, um ein Überschwappen von Flüssigkeit möglichst zu vermeiden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Fettsammelrinne 3 mindestens einen Sensor zur Füllstandmessung auf. Mit dem mindestens einen Sensor wird der Flüssigkeitsstand gemessen und zusätzlich vorzugsweise die Niveaukontrolle der Flüssigkeit überprüft. Entsprechende Sensoren können die zuvor zur Abtrennung von Fetten aufgezeigten Sensoren sein. In einer weiteren Ausführungsform weist auch hier die Fettsammelrinne 3 mindestens eine Pumpe zur Weiterförderung von Fetten auf, wodurch ein Weitertransport des Fettes aus der Fettsammelrinne 3 unterstützt wird. Entsprechende Pumpen sowie die Anordnung der Pumpe entsprechen den zuvor beschriebenen Ausführungen.
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In der Vorrichtung zur Abtrennung von Fetten ist das Fettfangbecken 4 durch eine Trennwand 8 mit mindestens einer Öffnung 9 mit dem Sandfangbecken 5 verbunden. Das Sandfangbecken 5 wird auch mit dem Begriff Sandfang gleichgesetzt. Die Trennwand 8 verläuft vorzugsweise senkrecht zwischen den beiden Bereichen und trennt das Fettfangbecken 4 bzw. den Bereich zur Abtrennung von Fett von der Sedimentationseinrichtung. Die mindestens eine Öffnung 9 innerhalb der Trennwand 8 kann beispielsweise ein unter der Trennwand 8 angeordneter Durchlass für Wasser sein. Der Durchlass ist in einer Ausführungsform dabei mit mehreren Lamellen versehen, die von der Trennwand 8 nach unten ragen. Die Öffnungen 9 werden durch die Lamellen teilweise verschlossen, wodurch der Querschnitt der Öffnungen 9 verringert wird. Die Lamellen dienen daher insbesondere dazu, das Wasser im Fettfangbecken 4 zu beruhigen. Zwischen den einzelnen Lamellen ist vorzugsweise weiterhin jeweils ein Spalt ausgebildet, der einen Durchfluss erleichtert. Die Trennwand 8 mit mindestens einer Öffnung 9 sowie möglichen Lamellen dient der Verbindung der Beckenteile, d.h. Sandfangbecken 5 und Fettfangbecken 4, miteinander sowie der Reduzierung von Querströmungen aus dem Sandfangbecken 5 in das Fettfangbecken 4, die ein Absetzten des Fettes und der Schwimmstoffe an der Flüssigkeitsoberfläche verringern könnten.
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Die Vorrichtung weist ferner ein Element zur Wasserstandregulierung 6 auf. Das Element zur Wasserstandregulierung 6 ist im Sandfangbecken 5 angeordnet und dient der Regulierung des Flüssigkeitsstands. Das Element zur Wasserstandregulierung 6 kann das Flüssigkeitsniveau durch die Verbindung der beiden Becken innerhalb beider Becken erhöhen oder absenken. Das Element zur Wasserstandregulierung 6 kann verschiedene Ausführungen aufweisen, die bereits zuvor beschrieben wurden.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Element zur Wasserstandregulierung 6 bewegbar im Sandfangbecken 5 angeordnet. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Element zur Wasserstandregulierung 6 um eine Schwellenregelungseinheit, die den Ablauf innerhalb des Sandfangbeckens 5 steuert. Die Regulierung der Ablaufschwelle innerhalb des Sandfangbeckens 5 kann beispielsweise durch dichtende Verschlussorgane, insbesondere Absenkschieber, erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schieber derart konstruiert, dass er an einer Ablaufschwelle des Sandfangbeckens eingebaut werden kann. Das Verschlussorgan, vorzugsweise Absenkschieber, weist in einer Ausführungsform einen motorischen Spindelantrieb oder Zahnstangenantrieb auf, durch welchen das Verschlussorgan motorisch beweglich angeordnet ist. Das Element zur Wasserstandregulierung 6 ist dabei derart ausgeführt, dass eine Anhebung oder Absenkung eine Veränderung des Wasserstandes im Fettfangbecken 4 verursacht. Das Element zur Wasserstandregulierung 6, insbesondere das Verschlussorgan, vorzugsweise der Absenkschieber, erhalten ein Signal, das dem Schieber signalisiert, dass ein Fettabzug erfolgen soll. Bei dem Signal kann es sich um ein computergestütztes Signal handeln, das in Abhängigkeit von bestimmten Faktoren, wie beispielsweise der Flüssigkeitszusammensetzung, Zulaufmenge, Regenmenge und anderen Umweltfaktoren, eine Regulierung durch den Schieber bewirkt. Die Regulierung kann ein entsprechendes Anheben oder Absenken des Schiebers sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Wasserstandregulierung durch eine Zeitsteuerung, die ein Absenken oder Anheben des Schiebers in einem bestimmten Zeitintervall signalisiert. Bei der Verwendung einer zeitlichen Regulation des Elements zur Wasserstandregulierung 6 erfolgt die Anhebung des Flüssigkeitsstands vorzugsweise für maximal 10 Sekunden (sek.), besonders bevorzugt für maximal 5 sek. bis 10 sek. Die Ablaufschwelle innerhalb des Sandfangbeckens 5 wird daraufhin so lange angehoben, bis der Sensor zur Füllstandmessung innerhalb der Fettsammelrinne 3 ein Absenken des Füllstands innerhalb der Becken bzw. eine Wiederherstellung des Normalniveaus signalisiert. Das Anheben der Sandfang-Ablaufschwelle und damit des Wasserniveaus im Fettfangbecken 4 hat das Abschwimmen der Schwimmschicht in die Fettsammelrinne 3 zur Folge. Demzufolge füllt sich die Fettsammelrinne 3. Das Niveau in der Fettsammelrinne 3 steigt. Die Füllstandsmessung in der Fettsammelrinne 3 signalisiert dem Schieber, dass das Sandfangablaufwehr wieder abgesenkt werden kann. Der Vorgang des Abhebens oder Absenkens des Füllstands bzw. des Elements zur Wasserstandregulierung 6 kann so oft wie notwendig wiederholt werden, um die im Fettfangbecken 4 angereicherte Schwimmschicht abzutragen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abtrennung von Fetten, welches die oben beschriebene Vorrichtung umfasst. Die Fettabtrennung erfolgt hierbei durch das Einfließen von angesammeltem Fett vom Fettfangbecken 4 in die Fettsammelrinne 3.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren zunächst eine Anreicherung von Fetten in einem Fettfangbecken 4, welches durch mindestens eine Öffnung 9 mit einem Sandfangbecken 5 verbunden ist. Im weiteren Schritt reguliert ein Element zur Wasserstandregulierung 6 den Wasserspiegel in zumindest dem Fettfangbecken 4. Die Verbindung der beiden Becken, Sandfangbecken 5 und Fettfangbecken 4, durch Öffnungen 9 in einer Trennwand 8 ermöglichen, dass ein veränderter Wasserstand im Sandfangbecken 5 sich auch auf den Wasserstand im Fettfangbecken 4 auswirkt. Die Flüssigkeitsanpassung erfolgt hierbei durch ein Element zur Wasserstandregulierung 6, welches im Sandfangbecken 5 angeordnet ist. Mithilfe des Elements zur Wasserstandregulierung 6 im Sandfangbecken 5 wird der Wasserstand erhöht, bis die Fettschicht auf der Wasseroberfläche im Fettfangbecken 4 in eine Fettsammelrinne 3 fließt. Eine entsprechende Regulierung kann auch durch Einführung oder Abführung externer Flüssigkeit, beispielsweise aus dem Sandfangzulauf oder aus weiteren Reinigungsstufen, erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Absenkschieber innerhalb des Sandfangs 5 bewegt, wodurch die Ablaufschwelle innerhalb des Sandfangbeckens 5 angehoben oder abgesenkt wird. Die Anhebung bzw. Absenkung des Flüssigkeitsstands generiert eine Erhöhung bzw. Herabsetzung des Wasserniveaus innerhalb des Fettfangbeckens 4, wodurch die oben auf der Flüssigkeitsoberfläche gebildete Fettschicht in die Fettsammelrinne 3 fließen kann bzw. ein weiteres Hineinfließen in die Fettsammelrinne 3 verhindert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Zufluss des Fettes in die Fettsammelrinne 3 durch mindestens einen Sensor überwacht und kontrolliert. Der Sensor zur Füllstandmessung signalisiert dem Element zur Wasserstandregulierung 6 beim Erreichen eines bestimmten Flüssigkeitsniveaus, d.h. eines eingestellten Schwellenwerts, ein Absenken des Füllstands innerhalb der Becken bzw. eine Wiederherstellung des Normalniveaus. Sensoren für eine solche Messung bzw. Überwachung umfassen, sind jedoch nicht begrenzt auf mechanische Sensoren, kapazitive Sensoren, optische Sensoren, Ultraschall-Sensoren, Mikrowellen-Sensoren und/oder Radarsensoren. In einer bevorzugten Ausführungsform werden kapazitive Sensoren, Ultraschall-Sensoren und/oder Radar-Sensoren verwendet, wie zur Vorrichtung beschrieben. Durch eine solche Angleichung wird verhindert, dass weitere Flüssigkeit oder Fett in die Fettsammelrinne 3 geleitet wird. Bei Erreichen eines bestimmten Schwellenwerts wird ein Signal des an der Fettsammelrinne 3 angeordneten Sensors an das Element zur Wasserstandregulierung 6 abgegeben, welches die Anhebung abbricht und eine Rückführung in die Ursprungsposition induziert.
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Die gegenseitige Kommunikation zwischen dem Element zur Wasserstandregulierung 6 und dem Sensor zur Füllstandmessung innerhalb der Fettsammelrinne 3 kann mittels bekannter Methoden erfolgen. Die Übertragung der Signale erfolgt vorzugsweise mittels drahtloser Übertragung oder Kabel. Die kabellose Übertragung erfolgt über gerichtete oder ungerichtete elektromagnetische Wellen, vorzugsweise umfassen diese Verbindungen, sind jedoch nicht beschränkt auf Bluetooth ®, WLAN , ZigBee ®, NFC oder WiMAX IrDA ® und optischer Richtfunk (FSO) im infraroten bzw. optischen Frequenzbereich. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Absenken des Elements zur Wasserstandregulierung 6, wie dem Absenkschieber, in unter 5 min, vorzugsweise in unter 2 min, besonders bevorzugt innerhalb weniger Sekunden.
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Der Vorgang des Abhebens oder Absenkens des Füllstands kann so oft wie notwendig wiederholt werden, um die im Fettfangbecken 4 angereicherte Fettschicht abzutragen.
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Weiterhin ist in einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eine Abführung der in der Fettsammelrinne 3 angesammelten Schwimmstoffe vorgesehen. Diese Abführung erfolgt, wie bereits zur Vorrichtung beschrieben, mithilfe einer Pumpe, die die Schwimmstoffe und das Fett abpumpt und abführt. Entsprechende Pumpen sind die zur Vorrichtung beschriebenen Pumpen, die sich vorzugsweise auch zur Beförderung von Fetten und Ölen eignen.
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Beispiele
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Beispiel: Beispielhaftes System zur Abtrennung von Fett und weiteren Schwimmstoffen
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In den 1 und 2 ist eine beispielhafte Vorrichtung aufgezeigt, die aus einem an das Sandfangbecken 5 angeordneten Fettfangbecken 4 besteht. Das Fettfangbecken 4 steht durch eine Öffnung 9 in der Trennwand 8 mit dem Sandfangbecken 5 in Verbindung. Die Öffnung 9 ist am unteren Bereich der Trennwand 8 angeordnet und lässt hierbei den unteren Bereich der Becken frei, wie in 1 dargestellt.
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Das Sandfangbecken 5 hat in der beispielhaften Ausführungsform die Form eines Trichters, wobei das Fettfangbecken 4 eine Weiterführung der Trichterform des Sandfangbeckens 5 darstellt, siehe 1.
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Wie der 1 zu entnehmen ist, ist an mindestens einer Seite am oberen Beckenrand des Fettfangbeckens 4 eine Fettsammelrinne 3 angeordnet. Die Verbindung des Fettfangbeckens 4 mit der Fettsammelrinne 3 erfolgt durch eine abgesenkte Wandung zwischen den beiden Bereichen im Vergleich zu den Außenwänden der Becken.
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Bei einer Erhöhung des Flüssigkeitsstands 2, innerhalb des Sandfangbeckens 5 erhöht sich automatisch auch der Flüssigkeitstand im Fettfangbecken 4, wodurch das im Fettfangbecken 4 sich ansammelnde Fett und weitere Schwimmstoffe in die Fettsammelrinne 3 fließen. Bei Wiederherstellung des Normalniveaus 1 erfolgt kein weiterer Zufluss in die Fettsammelrinne 3.
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2 zeigt im Querschnitt den Ablaufbereich des Sandfangbeckens 5, in dem ein Element zur Wasserstandregulierung 6 angeordnet ist. Die Sandfangablaufrinne 7 ist durch eine Wehrkante mit Wasserstandregulierung 6 vom Sandfangraum getrennt. Das Element zur Wasserstandregulierung 6 ist hierbei vorzugsweise ein Absenkschieber, der die Einleitung von Flüssigkeit in die Sandfangablaufrinne 7 reguliert und somit den Flüssigkeitsstand einstellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserstand im Sandfang
- 2
- Wasserstand im Sandfang
- 3
- Fettsammelrinne
- 4
- Fettfangbecken
- 5
- Sandfangbecken
- 6
- Element zur Wasserstandregulierung
- 7
- Sandfangablaufrinne
- 8
- Trennwand
- 9
- Öffnung