DE4317767A1 - Vorschubeinrichtung für einen Balken - Google Patents
Vorschubeinrichtung für einen BalkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorschubeinrichtung gemäß dem Ober
begriff des Anspruches 1.
Von den seit langem am Markt eingeführten BURMEK-Transfersta
tionen zur Bearbeitung von Riegelwerken etwa für den Fertig
hausbau ist es branchenbekannt, die flach auf Rollenbahnen ru
henden fachwerkartigen Holzkonstruktionen dadurch für definier
ten Vorschub zu greifen, daß von zwei einander gegenüberlie
genden Seiten her Stempel quer zur Vorschubrichtung aufeinander
zu bewegt werden, die an Laufkatzen oder ähnlichen Schlepporga
nen gehaltert sind. Für eine formschlüssige Vorschub-Kopplung
dringen dabei vor den Stempeln angeordnete, zugespitzte Stangen
(sogenannte Dorne) ins dazwischen eingeklemmte Holz ein. Es war
an sich naheliegend, genau diesen vertrauten Formschluß (also
mittels eines ins Holz eindringenden Dornes) auch dann anzuwen
den, wenn es sich bei dem Werkstück nicht um ein flächig-lie
gendes Fachwerkgebilde handelt, sondern um einen relativ langen
Balken, der z. B. auf einer Abbundanlage im Taktvorschub an auf
einanderfolgende Bearbeitungsstationen zu überführen ist, um
etwa für den zimmermannsmäßigen Dachstuhlbau stirnseitig pro
filiert zu werden. Weil dabei der Balken auf seinem Vorschub
bett ruht, braucht für den Vorschub in Balken-Längsrichtung
natürlich nun nur noch ein einziger Dorn von oben in den auf
seiner Auflage abgestützten Balken eingestochen zu werden. Al
lerdings ist insbesondere bei feuchtem und weichem Holz und bei
schnellen, langen Vorschubbewegungen nicht auszuschließen, daß
das Einstich-Loch im Holz sich in Vorschubrichtung aufweitet;
mit der Folge, daß trotz formschlüssigen Vorschub-Eingriffes
die tatsächliche Bewegung des Balkens um einen gewissen
Schlupf hinter dem von der zentralen Steuerung vorgegebenen
Vorschub des Schlepporganes zurückbleibt. Die Folge ist Ausschußproduktion,
da die Stirnprofilierung bzw. die Länge des
bearbeiteten Balkens schließlich nicht den aus den CAD-Kon
struktionszeichnungen koordinatenmäßig übernommenen Fertigungs
vorgaben entspricht. Im übrigen ist die unregelmäßige, tiefge
hende Oberflächen-Beschädigung durch das ausgerissene Loch des
Vorschubdornes für die Haltbarkeit des Holzes abträglich, da
verschmutztes also aggressives Oberflächenwasser tief in die
Struktur eindringen kann, und auch optisch oft untragbar. Ande
rerseits ist der Aufwand für manuelles Ausspachteln der Be
schädigung in einer Hochleistungs-Abbundanlage unwirtschaftlich,
und wegen der schmalen Öffnung ist ohnehin fraglich, wie lange
dort eingepreßter Holzkitt o. dgl. das Arbeiten des Holzes beim
Wechsel zwischen unterschiedlichen Trocken- und Wärmephasen
durchsteht, ehe er z. B. aufgrund mechanischer Biegebeanspru
chung des Balkens wieder herausbröckelt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, solchen
schlupfbedingten Ausschuß beim Vorschub zur Profilierung von
Balken möglichst zu vermeiden.
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Vorschubeinrichtung auch die Merkmale gemäß dem Kennzeichnungs
teil des Hauptanspruches aufweist. Ergänzend wird ausdrücklich
auf die Unteransprüche, auf die nachfolgenden Beschreibungen
auch der Zeichnung und auf die Zusammenfassung verwiesen.
Danach ist das Schlepporgan mit einem Bohrer ausgestattet, der
auf den vorzubewegenden Balken abgesenkt wird und in diesen -
vorzugsweise im vorderen Bereich bezüglich der Vorschubbewe
gung - ein durch den Bohrer in seinem Durchmesser sehr de
finiertes Loch vergleichsweise großen Durchmessers einbohrt.
Der Bohrer, der vorzugsweise ein Spiralbohrer mit im wesentli
chen zylindrischer Mantelfläche ist, verbleibt dann gleich in der
Bohrung, um als Mitnehmer zu dienen. Wegen dessen relativ groß
flächig zylindrischer Anlage gegen die Wandung der Bohrung genau
gleichen Durchmessers ist, selbst bei großer Krafteinleitung für
rasches Beschleunigen und Abbremsen des Balken-Vorschubes,
eine Verformung der Bohrlochwandung nicht zu befürchten. Nach
Beendigung der Bearbeitung wird der Bohrer wieder aus dem Bal
ken herausgezogen (ggf. unter Linksdrehung des Bohrers zum
Vermeiden eines Ausfransens der Bohrloch-Öffnung), und er hin
terläßt ein sauberes Bohrloch definierten Durchmessers. Das
kann nun durch einen hier einzuleimenden, vorfabrizierten Zapfen
hermetisch und dauerhaft verschlossen werden, wie es etwa vom
Ausflicken von Astlöchern im Holzbau geläufig ist. Da der Boh
rer in einer koordinatenmäßig definierten Position auf der Ab
bundanlage aus dem Balken entfernt wird, kann des Zuführen und
Einpressen des beleimten Zapfens mittels eines Automaten er
folgen. Wegen der definierten geometrischen Verhältnisse ist bei
solchem Mitnehmer-Loch aber auch eine manuelle Zapfen-Be
stückung unproblematisch realisierbar.
Die Erfindung einschließlich vorteilhafter Weiterbildungen wird
nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles nä
her erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung veranschaulicht
in stark abstrahierter und nicht ganz maßstabsgerechter Dar
stellung eine erfindungsgemäße formschlüssige Balken-Vorschub
einrichtung in einer in abgebrochener Seitenansicht angedeuteten
Abbundanlage.
Die dargestellte Vorschubeinrichtung 11 dient dem Vorschub 12
eines (Holz-) Balkens 13 um eine definierte Strecke in Richtung
seiner Längsachse 14 in eine Position, in welcher dessen Stir
nende 15 mittels wenigstens einer Spanneinrichtung 16 bezüglich
einer Bearbeitungsstation 17 definiert festgelegt werden soll,
um in vorgegebener Weise z. B. von einer Schwenk-Kapp-Säge, ei
ner Bohreinheit oder einem Fräskopf bearbeitet zu werden (vgl.
DE 42 12 521.9 der Anmelderin). Die Längsbewegung des Bal
kens 13 erfolgt auf einer Auflage- und Führungseinrichtung 16.
Bei der kann es sich um einen spurgeführten Wagen, um Trans
portbänder oder einfach wie dargestellt um Rollenbahnen auf
dem Maschinengestell 19 einer Abbundanlage handeln.
Ortsfest und parallel bezüglich der Führungseinrichtung 18 ver
läuft die Führungsbahn 20 für ein Schlepporgan 21. Das kann
etwa als gezogener Schlitten, als Laufkatze mit Eigenantrieb
oder wie skizziert als Schubmutter auf einer Spindel ausgebildet
sein. Das Schlepporgan 21 wird jedenfalls von seinem Antrieb 22
nach Maßgabe einer Vorgabe aus einer programmierten elektroni
schen Steuerung um den Vorschub 12 weiterbewegt. Um den Bal
ken 13 aus einer definierten Anfangsstellung heraus (links jen
seits der Zeichnung) um den gleichen Weg 12′ vorzubewegen, ist
das Schlepporgan 21 mit einem Mitnehmer 23 in Form eines Bohr
anlage 25 ausgestattet. Die kann direkt vom Schlepporgan 21
getragen und mit einem Vertikalschlitten zum Heranbringen an
den Balken 13 ausgestattet sein. Insbesondere bei größeren Ab
ständen zwischen Führungsbahn 20 und Balken 13 ist die Bohr
anlage 25 aus kinetischen Gründen wie dargestellt zweckmäßiger
an einem Parallelogramm-Hebel 24 angeordnet, um (vorzugsweise
im Nachschlepp-Betrieb) in stets definierter Ausrichtung auf
den Balken 13 abgesenkt und von ihm wieder angehoben werden zu
können. Der Hebel 24 wird dazu etwa mittels eines zwischen ihm
und dem Schlepporgan 21 angelenkten Kolbens 26 verschwenkt. In
dem der Hebel 24 auf die, von der Führungseinrichtung 18 ab
gewandte, Oberfläche 27 des Balkens 13 aufgedrückt wird,
schneidet ein Spiral-Bohrer 26 ein Bohrloch 29 in den Balken 13
ein und verbleibt anschließend gleich darinnen, um für den de
finierten Längstransport mittels des Schlepporgans 21 eine
formschlüssige Verbindung geringer Flächenpressung (infolge ver
gleichsweise großen Durchmessers des Bohrers 28) herzustellen.
Auch eine Oberflächen-Verschmutzung (z. B. von Schlamm, Sägemehl
oder Hobelspänen) oder eine Oberflächen-Vereisung des Bal
kens 13 hindert dann nicht eine schlupffreie, also völlig exakte
Übertragung des Vorschubs 12 auf den vom Balken 13 zurückge
legten Weg 12′, so daß die Lage des Stirnendes 15 des Bal
kens 13 in der Bearbeitungsstation 17 stets die Steuerungs
vorgabe erfüllt.
Nach dem Beendigen der Bearbeitung auf der Abbundanlage wird
der Bohrer 28, erforderlichenfalls unter Linksdrehen, wieder aus
dem Bohrloch 29 herausgezogen und dieses durch Einleimen eines
vorfabrizierten Holz-Zapfens 30 hermetisch und dauerhaft ver
schlossen. Das kann gleich in einer automatischen Zuführeinrich
tung als letzter Bearbeitungsstation der Abbundanlage erfolgen,
wie rechts in der Zeichnung angedeutet.
Claims (9)
1. Vorschubeinrichtung (11) mit Schlepporgan (21) für einen auf
einer Führungseinrichtung (18) um einen definierten Vor
schub (12 = 12′) zu bewegenden Balken (13), gegen den ein
Mitnehmer (23) zwischen Schlepporgan (21) und Balken (13)
quer zur Vorschubrichtung angreift, dadurch ge
kennzeichnet,
daß der Mitnehmer (23) großflächig formschlüssig in ein
Bohrloch (29) im Balken (13) eingreift.
2. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
daß der Mitnehmer (23) der Bohrer (26) selbst ist, der
das Bohrloch (29) in den Balken (13) eingebracht hat.
3. Vorschubeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bohrer (28) ein Spiralbohrer mit im wesentlichen
zylindrischer Mantelfläche ist.
4. Vorschubeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (25) der Bohrer (28) einer auf den Bal
ken (13) absenkbaren und von ihm wieder abhebbaren Bohr
anlage (25) ist.
5. Vorschubeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (23) längs eines Vertikalschlittens
verfahrbar vom Schlepporgan (21) getragen ist.
6. Vorschubeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet,
daß der Mitnehmer (23) von einem gegenüber der Führungs
bahn (20) für das Schlepporgan (21) verschwenkbaren He
bel (24) getragen ist.
7. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Mitnehmer (23) von einem nachschleppenden
Parallelogramm-Hebel (24) getragen ist.
8. Vorschubeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bohrloch (29) von einem vorfertigbaren Zapfen (30)
wieder verschließbar ist.
9. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet,
daß der Zapfen (30) mittels einer automatischen Be
stückungseinrichtung noch auf der Abbundanlage in das
Bohrloch (29) im Balken (13) einsetzbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934317767 DE4317767A1 (de) | 1993-05-28 | 1993-05-28 | Vorschubeinrichtung für einen Balken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934317767 DE4317767A1 (de) | 1993-05-28 | 1993-05-28 | Vorschubeinrichtung für einen Balken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4317767A1 true DE4317767A1 (de) | 1994-12-01 |
Family
ID=6489121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934317767 Withdrawn DE4317767A1 (de) | 1993-05-28 | 1993-05-28 | Vorschubeinrichtung für einen Balken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4317767A1 (de) |
Cited By (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4401271A1 (de) * | 1994-01-18 | 1995-07-20 | Schmidler Maschinenbau Gmbh | Abbundanlage mit Transporteinrichtung |
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CN112496777A (zh) * | 2020-11-23 | 2021-03-16 | 上海气焊机厂有限公司 | 上拖链装置以及切割机 |
US11014768B2 (en) | 2019-04-11 | 2021-05-25 | Steven L. Aylsworth | Pass-under lumber transfer methods and systems |
-
1993
- 1993-05-28 DE DE19934317767 patent/DE4317767A1/de not_active Withdrawn
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