DE4317181C2 - Aus zwei Operationsverstärkern gebildete Schaltung für eine Teilnehmersprechzelle - Google Patents
Aus zwei Operationsverstärkern gebildete Schaltung für eine TeilnehmersprechzelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aus zwei Operations
verstärkern als Differenzverstärker gebildete Schaltung
für eine Teilnehmersprechstelle, insbesondere eine solche
mit ortsgebundener Batterie, zum Verstärken der über die
Fernsprechleitung an den Hörer des Teilnehmerapparates
gelangenden Sprechspannung für den Betrieb einer offen zu
tragenden Sprechgarnitur.
Das Betreiben einer Sprechgarnitur am Teilnehmer
apparat anstatt des sonst gebräuchlichen Handapparates
wird stets dann bevorzugt, wenn beim Telephonieren zu
gleich auch zum Ausführen von Arbeiten die Bewegungsfrei
heit beider Hände erwünscht ist. Dies trifft beispiels
weise für die Entstör- und Servicedienste der Post beson
ders zu. Der Betrieb und die Anwendung einer Sprechgarni
tur sind auch aus der DE-OS 38 31 112 vorbekannt.
Heute gebräuchliche Sprechgarnituren sind mit Line
armikrophonen als hochwertiger Ersatz für die früher ver
wendete Kohlesprechkapsel ausgestattet, die einen ent
sprechenden Verstärker zum Verstärken der vom Linearmi
krophon abgegebenen Sprechspannung und zur elektrischen
Anpassung an das der Kohlesprechkapsel entsprechende
Anlagensystem erfordern.
Die Hörseite ist als Gewichts- und Kostengründen mit
leichten, kleinen und daher vergleichsweise unempfindli
chen Wandlern ausgestattet, die ebenfalls eine Verstärkung
des Hörsignals erfordern.
Somit ist die Sprechgarnitur im allgemeinen mit zwei
Verstärkern, einen für das Linearmikrophon und einen für
die Hörer, versehen, die entweder über die Fernsprechlei
tung aus der Zentralbatterie oder aus der vorhandenen
Ortsbatterie betrieben werden. Schaltungen zum Verstärken
der Mikrophonspannung und auch der für den Telefonhörer
sind aus der EP-A 102 660, der CH-B 589 985 und der DE-B 21 48 929
bekannt, wobei diese Schaltungsanordnungen im
wesentlichen zum Ausgleich der Leitungsdämpfung und auch
zum Vermeiden des Übersprechens dienen. Eine weitere
Schaltung für den Betrieb von Sprechgarnituren an den im
Teilnehmerapparat dazu vorhandenen Schnittstellen ist
durch den Verstärker für Sprechzeug für Fernmeldedienst,
Typ T 218, der Fa. AKG bekannt, der eingehend in der zu
diesem Verstärker ausgegebenen Serviceanleitung beschrie
ben ist.
Die im Verstärker Typ T 218 verwendete Schaltung
erfüllt alle die zum Anschluß an den Teilnehmerapparat
erforderlichen Bedingungen einschließlich der ausreichen
den Rückhördämpfung und Gleichtaktunterdrückung. Zum Be
trieb, einer solchen Schaltung wird die Energie, bzw. die
Versorgungsspannung zumeist der Zentralbatterie über die
Fernsprechleitung oder gegebenenfalls auch einer Orts
batterie entnommen, wobei wegen der Polaritätsunabhän
gigkeit eine Gleichrichterbrücke zur Speisung des Ver
stärkers bevorzugt wird. Zur galvanischen Trennung des die
Sprechspannung empfangenen Hörverstärkers an den entspre
chenden Schnittstellen im Teilnehmerapparat werden hoch
wertige, technisch sehr aufwendige Übertrager verwendet.
Ein solcher am Eingang des Hör- oder Empfangsverstärkers
angeordneter Übertrager verhindert, daß bei ungünstiger
Überlagerung der Batteriespannung mit der Sprechspannung
eine unzureichende Gleichtaktunterdrückung auftritt und
der Durchgriff der Sprechspannung auf die Hörerseite über
das Ausmaß der geforderten Rückhördämpfung erfolgt. Minia
turisierte Übertrager, die diese Bedingungen einwandfrei
erfüllen, sind in der Herstellung äußerst kostenintensiv.
Die Einsparung eines solchen Übertragers würde die Gesamt
kosten für die beschriebene Schaltungsanordnung wesentlich
reduzieren.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine möglichst einfache und dadurch wirtschaftliche,
übersteuerungsarme elektronische Schaltung zu schaffen,
die ohne Übertrager für den Hörverstärker eine hohe
Gleichtaktunterdrückung aufweist und auch die geforderte
Rückhördämpfung einhält, wobei der Anschluß in jedem
Teilnehmerapparat an der dreidrahtigen oder vierdrahtigen
Schnittstelle für den Handapparat vorgenommen werden kann.
Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß zum
Vermeiden der Übersteuerung des aus den beiden Operations
verstärkern gebildeten Differenzverstärkers durch die im
Teilnehmerapparat erzeugte Sprechspannung und zum Unter
drücken dieser Spannung am Ausgang des Differenzverstär
kers die verstärkt vorhandene Hörerspannung parallel zur
Hörerkapsel eine symmetrische Widerstandsbrücke speist, in
der aus zwei in Serie liegende Widerstände jeweils zwei
hintereinander liegende Brückenzweige gebildet sind, in
deren einer Brückendiagonale zwischen deren Knotenpunkten
ein weiterer Verstärker mit sehr hoher Verstärkung zum
Nachregeln der Symmetrieabweichung gegenüber der Betriebs
spannung liegt wobei die zum Nachregeln erforderliche
Spannung an den Verbindungsknoten der in Serie liegenden
Brückenwiderstände entnommen und jeweils den invertie
renden Eingängen der beiden Operationsverstärker zugeführt
ist.
Eine von Norbert Fliege im Buch "Lineare Schaltungen
mit Operationsverstärkern", Springer Verlag 1979, im Bild
4.11 auf Seite 82 angegebene und in Fig. 1 dargestellte,
aus zwei Operationsverstärkern V₁, V₂ gebildete Verstärker
stufe mit Differenzeingang Ue und Differenzausgang v·Ue ist
lediglich nächstliegender Stand der Technik, weil die
Operationsverstärker V₁, V₂ am Ausgang höchstens die Be
triebsspannung UB aussteuern können, im zu betrachtenden
Anwendungsfall aber zusätzlich zur verstärkten Eingangs
spannung Ue die der Betriebsspannung UB überlagerte
Sprechspannung US als Gleichtaktspannung auftritt. Zur
Übersteuerung des Ausgangs genügen in diesem Fall sehr
kleine Spannungswerte Ue am Eingang der aus den Operations
verstärkern V₁, V₂ gebildeten Schaltungsanordnung.
Es mußte daher eine schaltungsmäßige Maßnahme gefun
den werden, die es gestattet, die Gleichtaktspannung am
Verstärkerausgang zu unterdrücken, damit die erforderliche
Aussteuerbarkeit auch bei sehr niedriger Betriebsspannung
erreicht wird. Am Eingang der Schaltungsanordnung darf da
gegen die Gleichtaktspannung nicht unterdrückt werden,
weil sonst ein Rückhören der eigenen Sprechspannung zu
stande kommt. Die erforderliche schaltungsgemäße Maßnahme
ist Gegenstand der Erfindung.
Die Vorteile der Erfindung liegen in einer Verein
fachung und Verbilligung der bisher gebräuchlichen Kom
bination eines hochwertigen Übertragers mit einer elek
tronischen Verstärkung zum Erreichen des notwendigen
Hörpegels. Bei der heute üblichen Miniaturbauweise elek
tronischer Schaltungen führt dies zu einer Ausführungs
form, deren Platz- und Raumbedarf wesentlich geringer ist
als der des Übertragers allein, die im Gewicht kaum merk
bar wird, und die an beliebiger, passender Stelle der
gesamten Hörsprecheinrichtung leicht einzubauen ist. Der
Kostengewinn bei der Herstellung liegt bei 60%.
Weitere Einzelheiten zur Erfindung ergeben sich aus
den nachfolgenden Zeichnungen und deren Beschreibung.
Dabei zeigt
Fig. 1 den nächstgelegenen Stand der Technik,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung,
Fig. 3 eine gebräuchliche Schaltungsanordnung für
eine Teilnehmersprechstelle mit ortsgebundener Batterie
und
Fig. 4 die gesamte Schaltungsanordnung einer Teil
nehmersprechstelle mit Hörsprechgarnitur.
Die erfindungsgemäße Lösung der gestellten Aufgabe
ist in Fig. 2 dargestellt. Die zu verstärkende über die
Fernsprechleitung an den Hörer der Teilnehmersprechstelle
gelangende Spannung Ue liegt an den nichtinvertierenden
Eingängen der beiden den Differenzeingang bildenden Ope
rationsverstärker V₁ und V₂. An den Ausgängen A₁, A₂ dieser
Operationsverstärker schließt eine aus den Brückenzweigen
R₁, R₂ und R₃ gebildete Widerstandsbrücke an, in deren
einer Brückendiagonale zwischen den Knotenpunkten B₁ und B₂
ein weiterer Verstärker V₃ liegt. Weicht die Ausgangs
gleichtaktspannung vom Wert 1/2 UB ab, setzt durch den
Operationsverstärker V₃ mit sehr hoher Verstärkung so lange
die Nachregelung ein, bis der Wert 1/2 UB wieder zwischen
der Masseleitung und den Ausgängen A₁ und A₂ der Opera
tionsverstärker erreicht ist. Dabei tritt keine Rückwir
kung auf die am Differenzeingang liegende Gleichtaktspan
nung US oder auf irgendeine Signalspannung ein. Die Bezugs
spannung 1/2 UB liegt am invertierenden Eingang des Ver
stärkers V₃ an, und die zur Regelung erforderliche Spannung
UR wird an den Widerständen R₁ jeweils zwischen den Knoten
punkten B₁, B₃ und B₁, BL abgegriffen und den invertierenden
Eingängen E₁ und E₂ der Operationsverstärker V₁ und V₂
zugeführt. Die am Hörer H vorhandene verstärkte Signal
spannung UH = v·Ue ist den Erfordernissen entsprechend frei
von Rückhöranteilen.
Die in Fig. 3 dargestellte Schaltung entspricht der
einer üblichen Teilnehmersprechstelle mit ortsgebundener
Batterie, wie sie beispielsweise von Entstörtrupps an
Einsatzstellen verwendet wird. An den mit S₁, S₂, S₃ be
zeichneten Schnittstellen wird anstatt des sonst üblichen
Handapparates eine offen getragene Sprechgarnitur mit der
erfindungsgemäßen Schaltung nach Fig. 2 angeschlossen.
Schließlich zeigt Fig. 4 die gesamte für eine Sprech
garnitur erforderliche elektronische Schaltung zum Ver
stärken der von einem Linearmikrophon M abgegebenen
Sprechspannung und der über die Fernsprechleitung an die
Sprechstelle gelangenden Hörspannung Ue, wobei zu beachten
ist, daß aus Gründen der Leitungsdämpfung die empfangene
Spannung Ue stets kleiner als die am Sprechort erzeugte
Sprechspannung US ist. Der Gleichrichter GL ist erforder
lich, um von der Polarität der ortsgebundenen Batterie
unabhängig zu sein. Die Gesamtschaltung läßt deutlich er
kennen, daß die Handapparateschnittstelle sowohl eine
dreidrahtig als auch eine vierdrahtig ausgeführte Schnitt
stelle sein kann.
Claims (1)
- Aus zwei Operationsverstärkern als Differenzverstär ker gebildete Schaltung für eine Teilnehmersprechstelle, insbesondere eine solche mit ortsgebundener Batterie, zum Verstärken der über die Fernsprechleitung an den Hörer des Teilnehmerapparates gelangenden Sprechspannung für den Betrieb einer offen zu tragenden Sprechgarnitur, dadurch gekennzeichnet, daß zum Vermeiden der Übersteuerung des aus den beiden Operationsverstärkern (V₁, V₂) gebildeten Differenzverstärkers durch die im Teilnehmerapparat er zeugte Sprechspannung (US) und zum Unterdrücken dieser Spannung am Ausgang (A₁₁ A₂) des Differenzverstärkers (V₁, V₂) die verstärkt vorhandene Hörerspannung (UH) parallel zur Hörerkapsel (H) eine symmetrische Widerstandsbrücke (R₁, R₂, R₃) speist, in der aus zwei in Serie liegende Widerständen (R₁, R₂) jeweils zwei hintereinanderliegende Brückenzweige gebildet sind und in deren einer Brücken diagonale zwischen deren Knotenpunkten (B₁) und (B₂) ein weiterer Verstärker (V₃) mit sehr hoher Verstärkung zum Nachregeln der Symmetrieabweichung gegenüber der Betriebs spannung (UB) liegt wobei die zum Nachregeln erforderliche Spannung (UR) an den Verbindungsknoten (B₃, B₄) der in Serie liegenden Brückenwiderstände (R₁, R₂) entnommen und jeweils den invertierenden Eingängen (E₁, E₂) der Opera tionsverstärker (V₁, V₂) zugeführt ist.
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1993
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