DE4316402A1 - Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines magnetischen AufzeichnungsträgersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
magnetischen Aufzeichnungsträgers, bestehend aus einem konti
nuierlich an einer Beschichtungsstelle vorbeilaufenden band
förmigen flexiblen Schichtträger, auf welchen aus einem oder
mehreren Extruderspalten magnetische Dispersionen im Naß/Naß-
Begußverfahren aufgebracht und anschließend getrocknet wer
den, wobei die magnetische Dispersion ein organisches Lö
sungsmittel enthält.
Verfahren sowie Vorrichtungen der vorgenannten gattungsmäßi
gen Art sind beschrieben in der DE-C 19 07 212, den deutschen
Anmeldungen P 42 26 138 und P 42 26 139 sowie der EP-A 0 431
630. Dabei besteht die Aufgabe, aus einem oder mehreren Ex
trudergießerspalten relativ hochviskose magnetische Disper
sionen, in welchen feinteilige magnetische Partikel in poly
meren Bindemitteln dispergiert und in Lösungsmitteln gelöst
vorliegen, auf einen flexiblen dünnen bandförmigen nichtma
gnetischen Schichtträger im kontinuierlichen Betrieb stö
rungsfrei zu gießen. Wie aus dem einschlägigen Stand der
Technik bekannt ist, können dabei zahlreiche Gießstörungen
auftreten, beispielsweise ein übermäßig hoher Randwulst,
Schlieren, Streifen oder ähnliches.
Beispielsweise ist in der DE 41 01 621 beschrieben, daß bei
dem kontinuierlichen Auftragen einer Flüssigkeit oder Dis
persion, welche aushärtbare Kunstharze umfaßt, im Lauf der
Zeit eine partielle Erstarrung eintreten kann, welche zu
Streifen Anlaß gibt. Diese Schwierigkeit wird nach der Lehre
der genannten DE-OS dadurch gelöst, daß die oberen und unte
ren Seiten einer Beschichtungsfilmschicht einer Kunstharz
lösung, welche so eingestellt ist, daß sie durch Zugabe eines
Polymerisationsinduzierers aushärtbar ist, jeweils in Kontakt
mit einer Beschichtungsfilmschicht eines Lösungsmittels und
einer Kunstharzlösung, welche so eingestellt ist, daß sie
nicht aushärtbar ist, gebracht werden. Auf diese Weise wird
verhindert, daß die aushärtbare Kunstharzlösung eine Flüssig
keits-Abgabekante berührt, an welcher die aushärtbare Kunst
harzlösung im Lauf der Zeit anhaften und erstarren wurde.
Dieses Verfahren bedingt jedoch als Nachteil zusätzliche Do
sierungen und damit Störmöglichkeiten.
Nach der Lehre der bereits vorgenannten EP 0 431 630 wird ein
streifenfreier mehrschichtiger Beguß auch bei hohen Beschich
tungsgeschwindigkeiten dadurch erreicht, daß die Viskositäts
abstufungen und die Reynoldszahl sowie die Oberflächenspan
nung unterschiedlich eingestellt werden. Dazu müssen jedoch
Eingriffe in die Rezepturen der Teilschichten vorgenommen
werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten gattungsmäßigen Art zu finden, welches
ohne das Aufbringen zusätzlicher Beschichtungen sowie ohne
Eingriffe in die Rezeptur der magnetischen Schicht bezie
hungsweise der Teil schichten Streifenbildung durch Antrock
nung im Gießerbereich zuverlässig auch bei hohen Beschich
tungsgeschwindigkeiten vermeidet, insbesondere beim Beguß von
magnetischen Dispersionen, deren Viskosität im Bereich eini
ger Tausend mPa·s liegt.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe gelöst mit einem Verfahren
mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmalen. Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung hervor.
Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der
Figur, welche eine Schemaskizze der zur Durchführung des Ver
fahrens benutzten Anordnung beispielhaft zeigt, näher erläu
tert.
Der unmagnetische Schichtträger (1), beispielsweise eine zwi
schen 5 bis 200 µm dicke Polyethylenterephthalat-Folie wird
über eine Führungswalze (21) zu einer Beschichtungsstelle
(18) geführt. Diese ist ein Extrudergießer, bei dem ein oder
vorzugsweise mehrere Zuführkanäle (4, 5) die magnetischen
Dispersionen als eine oder mehrere Teilschichten (22) auf den
Schichtträger aufgießen. Dabei spielt es keine entscheidende
Rolle, ob die Teilschichten in einer gemeinsamen Beschich
tungsstelle (18) (wie in der Figur eingezeichnet) oder, wie
im Fall der bereits mehrfach genannten EP 0 431 630 kurz hin
tereinander auf den Schichtträger aufgebracht werden. Beide
Male werden die noch nassen Schichten aufeinander gegossen.
Das Wesentliche des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht da
rin, daß in die freien Räume (2, 3) vor und/oder nach der Be
schichtungsstelle durch noch näher zu beschreibende Dosier
vorrichtungen ein gesättigtes Gemisch von Inertgas und Lö
sungsmittel zugeführt wird, um auf diese Weise ein Antrocknen
der Dispersion beziehungsweise der Dispersionen an der Gie
ßerunterlippe (19) oder der Gießeroberlippe (20) zu vermei
den.
Die Zuführung des gesättigten Lösungsmittel-Inertgas-Gemi
sches geschieht beispielsweise wie in der Figur angegeben.
Aus einem Reservoir wird Inertgas, beispielsweise Stickstoff
oder Argon unter einem dosierten Druck durch eine Leitung
(11) in einen am Boden eines Gefäßes (14) eingebrachten porö
sen Edelstahlmantel (10) eingeleitet, wobei sich in dem Gefäß
unter einem konstant gehaltenen Niveau (13) vorzugsweise das
gleiche wie in der magnetischen Dispersion verwendete Lö
sungsmittel (12), beispielsweise Tetrahydrofuran (THF), be
findet. Das Inertgas perlt aus dem porösen Edelstahlmantel
und nimmt dabei, abhängig von der Temperatur, eine entspre
chende Menge THF-Dampf mit, welches das abgedichtete Gefäß
über eine Leitung (15) verläßt. Mittels eines Temperierman
tels (9) des doppelwandig ausgestatteten Gefäßes kann das Ge
fäß (14) so temperiert werden, daß ein gesättigtes Lösemit
tel-Stickstoff-Gemisch entsteht, dessen Durchflußmenge durch
einen in der Leitung (15) befindlichen Durchflußmesser (8)
konstant gehalten wird. Über Abzweigleitungen (15′, 15′′) ge
langt dann das gesättigte Gemisch in Pufferräume (6, 7) ober
halb beziehungsweise unterhalb der Beschichtungsstelle (18)
und durch Kanäle (16, 17) dann in die freien Räume (2, 3).
Das Lösemittel (12) wird kontinuierlich aus einem (nicht ge
zeichneten) Vorratsgefäß, welches in das Gefäß einmündet, er
gänzt.
Untersuchungen im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ha
ben gezeigt, daß dabei die Temperatur des Gefäßes (14) um 0
bis 3°C niedriger gehalten werden soll als die Temperatur
der Dispersion beziehungsweise der Dispersionen. Ist nämlich
die Temperatur des zugeführten Lösungsmittels-Inertgas-Gemi
sches höher, so erfolgt Übersättigung, das heißt, die Ge
mischtemperatur steigt über die Temperatur der Dispersion,
dabei nimmt das Gemisch der Temperatur entsprechend Lösungs
mittel auf, welches beim Überstreichen des Gießeroberteiles
wieder kondensiert, so daß Tropfen auf die Beschichtung flie
ßen und dadurch Gießstörungen verursachen können.
In einem Beispiel wurde eine magnetische Dispersion mit einer
Viskosität von 2500 mPa·s bei einer Gießgeschwindigkeit von
350 m/min mittels eines Extrudergießers in einer Trocken
schichtdicke von 5 µm auf einen 15 µm dicke Polyethylente
rephthalat-Schichtträger aufgebracht. Die Temperatur der Dis
persion betrug 20°C, und die Temperierung des Gefäßes (14)
wurde auf 18,5°C eingestellt. Es zeigte sich, daß bei dieser
Einstellung auch nach langem Dauerbeguß keinerlei Antrocknun
gen im Gießerbereich zu beobachten waren.
Zweckmäßigerweise werden zur Unterstützung eines störungs
freien Begusses die üblichen aus dem Stand der Technik be
kannten Maßnahmen zusätzlich eingesetzt, beispielsweise Ab
streifplättchen an den beiden Gußrändern, wie sie aus der be
reits genannten deutschen Anmeldung P 42 26 138 bekannt sind
sowie alternativ oder zusätzlich Ausstreichmagneten, bekannt
aus der DE 29 36 035, welche an den Gießrändern unter einem
Winkel zwischen Begußrand und Spaltmittellinie zwischen 0,5
bis 10° eingestellt sind.
Zur Vermeidung von Immissionen des flüchtigen Lösungsmittels
in die Atmosphäre wird zweckmäßigerweise die ganze Gießbox
durch einen Kasten (23), welcher die gesamte Beschichtungs- und
Zuführeinrichtung des gesättigten Gemisches enthält, ab
gedichtet, wobei die Box lediglich einen Schlitz für die Ein
führung und den Austritt des unbeschichteten Schichtträgers
(1) beziehungsweise des beschichteten Schichtträgers (1′)
aufweist.
Selbstverständlich sind auch Abwandlungen des erfindungsge
mäßen Verfahrens möglich, beispielsweise kann die Zuführung
des gesättigten Lösungsmittel-Inertgas-Gemisches auch über
ein in die freien Räume (2, 3) irgendwie eingebrachtes Rohr
geschehen, welches, um wenige Millimeter von der Beschich
tungsstelle beabstandet, gleichmäßig verteilte Löcher zur
Befeuchtung enthält. Dabei hat sich als zweckmäßig erwiesen,
den Befeuchtungseffekt an den beiden Gießrändern höher zu do
sieren als in der Mitte, weil gerade an den Gießrändern die
Eintrocknungsgefahr besonders groß ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeich
nungsträgers, bestehend aus einem kontinuierlich an einer
Beschichtungsstelle (18) vorbeilaufenden bandförmigen
flexiblen Schichtträger (1), auf welchen aus einem oder
mehreren Extruderspalten (4, 5) magnetische Dispersionen
im Naß-Naß-Begußverfahren aufgebracht und anschließend
getrocknet werden, wobei die magnetische Dispersion ein
organisches Lösungsmittel enthält, dadurch gekennzeich
net, daß in den freien Raum (2, 3) zwischen begossenem
(1′) beziehungsweise unbegossenem Schichtträger (1) und
Extruderspalt (4, 5) vor und/oder nach der Beschichtungs
stelle (18) ein gesättigtes Lösungsmittel-Inertgas-Ge
misch zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuführung des gesättigten Lösungsmittel-Inertgas-Gemi
sches aus einem Gefäß (14) geschieht, in welchem das Lö
sungsmittel (12) auf konstantem Niveau (13) gehalten
wird, in welches Inertgas über eine Zuführleitung (11)
sowie über einen porösen Edelstahlmantel (10) am Boden
des Gefäßes (14) eingeleitet wird, wobei das Gefäß durch
seine doppelte Ummantelung (9) mit einer Temperierflüs
sigkeit beaufschlagt wird und wobei das Gemisch über eine
mit einem Durchflußmesser (8) versehene Leitung (15) über
Abzweigleitungen (15′, 15′′), Zwischenspeicher (6, 7) und
Kanäle (16, 17) den freien Räumen (2, 3) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gießstation bestehend aus Beschichtungsstelle (18), Zu
führung für das Inertgas-Lösungsmittel-Gemisch (2, 3, 6,
7, 16, 17) gekapselt ist (23).
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatur des gesättigten Lösemittel-
Inertgas-Gemisches zwischen 0 bis 3°C unter der Tempera
tur der magnetischen Dispersion liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316402 DE4316402A1 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316402 DE4316402A1 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4316402A1 true DE4316402A1 (de) | 1994-11-24 |
Family
ID=6488250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934316402 Withdrawn DE4316402A1 (de) | 1993-05-17 | 1993-05-17 | Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4316402A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5725665A (en) * | 1996-05-01 | 1998-03-10 | Minnesota Mining And Manufacturing Company | Coater enclosure and coating assembly including coater enclosure |
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US6117237A (en) * | 1994-01-04 | 2000-09-12 | 3M Innovative Properties Company | Coater die enclosure system |
DE10242010A1 (de) * | 2002-09-11 | 2004-03-25 | Voith Paper Patent Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zum Medienauftrag auf einen sich bewegenden Untergrund |
-
1993
- 1993-05-17 DE DE19934316402 patent/DE4316402A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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