DE4315986A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Isolierglaseinheit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer IsolierglaseinheitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Iso
lierglaseinheit, die mit einem von Luft verschiedenen Gas
(Füllgas) befüllt ist. Die Erfindung betrifft ferner eine Gas
füllstation für eine Anlage zum Herstellen einer mit einem von
Luft verschiedenen Gas befüllten Isolierglaseinheit.
Bei der Fertigung der Isolierglaseinheiten wird beim Zusammen
bau die sie umgebende Luft eingeschlossen. Die eingeschlossene
Luft wird durch das im rohrartigen Profil des Abstandshalters
der Isolierglaseinheit befindliche Trockenmittel getrocknet,
um einen besseren Isolationseffekt zu erhalten. Zur weiteren
Steigerung des Isolationseffektes können die Isolierglasein
heiten mit einem Gas bzw. einem Gasgemisch gefüllt werden.
Vorzugsweise werden Gase verwendet, die schwerer als Luft
sind. Es kommen in erster Linie die Edelgase Schwefel, Hexa
fluorid, Argon und neuerdings auch Krypton zur Anwendung. Da
die Gase sehr teuer sind, legt der Benutzer der Gasfüllanlagen
großen Wert auf geringe Gasverluste.
Ein Problem ergibt sich daraus, daß die in Isolierglas-Ferti
gungsstraßen integrierten Anlagen mit immer kürzeren Taktzei
ten (zur Zeit etwa 30 sek/m²) arbeiten müssen. Dabei nimmt bei
allen bisher bekannten Fülltechniken der Gasverlust mit der
Verkürzung der Füllzeit zu. Jeder Versuch zur Verringerung des
Gasverlustes steigert jedoch den Restluftanteil in der Iso
lierglaseinheit.
Der Austausch der bereits in der Isolierglaseinheit einge
schlossenen Luft gegen das Füllgas wird nach dem Stand der
Technik so vollzogen, daß durch mehr oder weniger starkes Spü
len mit Füllgas die Luft herausgespült wird. Bei den hierfür
eingesetzten Verfahren wird das Gas in den Innenraum der
Scheibe über Schläuche mit Füllsonden gedrückt, die durch in
die Abstandshalter der Isolierglaseinheit gebohrte Löcher ge
steckt werden. Über eine üblicherweise oberhalb der ersten
Bohrung angeordnete zweite Bohrung wird das Gas über eine Kon
trollsonde in ein Gaskonzentrations-Meßgerät geleitet. Nachdem
die Luft vollständig herausgespült worden ist, wird der Gaszu
fluß gestoppt. Anschließend müssen die Bohrungen sofort und
mit großer Sorgfalt verschlossen werden, da das Gas sehr
schnell aus den Bohrungen wieder herausfließen kann.
Geräte für geringe Einfließgeschwindigkeit des Füllgases über
Füllsonden mit guter Gasverteilung (breite Streuung) verwir
beln das Gas nur wenig mit der Luft, so daß das Gas die leich
tere Luft oben aus der Entlüftungsbohrung herausdrücken kann.
Hierbei baucht sich die Scheibe aufgrund des geringen Über
drucks im Scheibeninnenraum nur geringfügig auf, so daß eine
Luftabsaugung aufgrund der großen Druckempfindlichkeit der
Glasscheiben nicht erforderlich ist. Der Gasverlust beträgt
etwa 40 bis 60% der eingesetzten Menge. Es wird ein guter
Füllgrad erreicht, wobei der Gasanteil in der Scheibe ca. 90
bis 95% beträgt. Jedoch liegt der wesentliche Nachteil dieses
Verfahrens in der nur sehr langsamen Befüllung, die je Füll
station, Scheiben-Quadratmeter und Abstandshalterbreite 1,5
bis 3 Minuten erfordert. Die Abstandshalter müssen mit Bohrun
gen versehen werden. Die teuren und empfindlichen Füll- und
Kontrollsonden unterliegen einem hohen Verschleiß.
Demgegenüber haben Geräte mit hoher Einfließgeschwindigkeit
des Füllgases über Füllsonden oder Blasdüsen eine schlechte
Gasverteilung und verwirbeln bzw. vermischen das Gas sofort
sehr stark mit der zu entfernenden Luft, so daß große Gasmen
gen eingespült werden müssen. Um den entstehenden Überdruck im
Scheibeninneren nicht bis zum Bersten der Glasscheibe anstei
gen zu lassen, muß bei Befüllung über Bohrungen abgesaugt wer
den. Hierfür sind eine sensible Druckmessung und eine aufwen
dige Absaugtechnik erforderlich. Bei Befüllung über Luftspal
te, die durch Abheben bzw. Abbiegen des Glases vom Abstands
halter entstehen, wird der Füllvorgang in der Glaspresse vor
genommen, um die Scheibe vor dem Bersten durch Überdruck zu
schützen, da hier nicht abgesaugt wird. Vorteilhaft sind bei
diesem Verfahren die kürzeren Füllzeiten. Je Scheiben-Quadrat
meter und Abstandshalterbreite werden ca. 20 bis 40 Sekunden
benötigt. Das Füllen wird in der Produktionslinie der Isolier
glaseinheiten vorgenommen. Nachteilig ist hingegen der hohe
Gasverlust, der ca. 70 bis 80% der eingesetzten Menge be
trägt. Der Füllgrad ist schlecht; der Gasanteil in der Scheibe
beträgt je nach Spüldauer nur ca. 70 bis 80%.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für das Befüllen
einer Isolierglaseinheit mit Gas ein neues Verfahren sowie
eine neue Vorrichtung zu entwickeln, mit denen sich die ein
gangs erläuterten Nachteile weitgehend vermeiden lassen.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des eingangs genannten Verfah
rens erfindungsgemäß durch folgende Verfahrensschritte gelöst:
- a) Eine aus zwei Glasscheiben und einem Abstandshalter vor montierte Isolierglaseinheit wird mit noch offenem Schei beninnenraum in eine Füllkammer eingefahren;
- b) der Innenraum der Füllkammer wird möglichst eng der Au ßenkontur der vormontierten Isolierglaseinheit angepaßt und dann vakuumdicht verschlossen;
- c) der genannte Innenraum wird evakuiert und dann mit Füll gas befüllt mit einem leichten Überdruck des Füllgases über dem anstehenden Umgebungs-Luftdruck;
- d) der Scheibeninnenraum wird von außerhalb der Füllkammer zumindest weitgehend geschlossen;
- e) die Füllkammer wird geöffnet, die Isolierglaseinheit wird entnommen und dann in einer Scheibenpresse verpreßt.
Hinsichtlich der eingangs beschriebenen Gasfüllstation wird
die genannte Aufgabe erfindungsgemäß durch folgende Merkmale
gelöst:
- a) Eine Füllkammer, deren Innenraum zur Aufnahme zumindest einer vormontierten Isolierglaseinheit ausgelegt und ge genüber der Umgebungsluft vakuumdicht abschließbar ist;
- b) die beiden sich gegenüberliegenden Flachseiten der Füllkammer werden von einer hinteren und einer vorderen Druckplatte gebildet, die relativ zueinander ab standsveränderlich angeordnet und von einer Druckmechanik in Richtung zueinander beaufschlagbar sind;
- c) die schmalen Umfangsseiten der Füllkammer werden durch an einer der beiden Druckplatten angeordnete Distanz leisten gebildet, von denen zwei rechtwinklig zueinanderliegende Distanz leisten unabhängig voneinander jeweils parallel zu sich selbst zwischen den beiden Druckplatten verschiebbar gelagert sind,
- d) an den Innenraum der Füllkammer sind eine Vakuumpumpe sowie eine Druckgasflasche angeschlossen;
- e) im Innenraum der Füllkammer ist ein zur Aufnahme von zu mindest einer vormontierten Isolierglaseinheit dienender Transportrollen-Träger vorgesehen, der durch Absenken die Isolierglaseinheit an im Innenraum der Füllkammer ange ordnete Halte- und Positioniereinrichtungen übergibt;
- f) die Transportrollen halten den unteren Rand der nicht mit dem Abstandshalter bestückten Glasscheibe in lichtem Ab stand vom Abstandshalter;
- g) im Innenraum der Füllkammer ist eine von außen bedienbare Andrückeinrichtung vorgesehen zum Andrücken der einen Glasscheibe gegen den Abstandshalter.
Durch die erfindungsgemäße Lösung lassen sich kurze Füllzeiten
erzielen, die bei Scheibengrößen bis zu 2,5 m² nicht größer
sind als etwa 20 Sekunden. Der Gasverlust ist gering und be
trägt nur ca. 30 bis 40% der eingesetzten Menge und läßt sich
durch eine erfindungsgemäße Zusatzeinrichtung noch weiter ver
ringern. Dabei nimmt der Gasverlust bei größer werdenden Glas
scheiben ab. Es läßt sich ein hoher Füllgrad erzielen, wobei
der Gasanteil in der Scheibe zuverlässig zumindest 95% be
trägt. Bohrungen im Abstandshalter können ebenso entfallen wie
eine komplizierte Mechanik zum Aufbiegen der Glasscheiben
zwecks Füllspaltbildung. Gaskonzentrations-Messungen sind
nicht erforderlich, so daß auch Nachkalibrierungen von Gaskon
zentrationsmeßgeräten entfallen. Es lassen sich alle Gase ohne
Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen physikalischen Werte
verwenden. Füll- und Kontrollsonden entfallen vollständig. Der
Überdruck in der noch nicht durch die zweite Versiegelungsstu
fe geschlossenen Isolierglaseinheit läßt sich steuern, so daß
sich ein hoher Schutz vor Eindringen von Luft ergibt. Zwischen
dem im Abstandshalter befindlichen Trockenmittel verbleibt
keine Restluft. Die erfindungsgemäße Gasfüllstation läßt sich
in eine herkömmliche Isolierglasfertigungsstraße integrieren,
so daß die Vormontagestation sowie die Scheibenpresse unver
ändert eingesetzt werden können.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausfüh
rungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 - in Frontansicht eine Gasfüllstation mit einer
eingefahrenen Isolierglaseinheit (unter Weglas
sung der vorderen Druckplatte der Füllkammer;
Fig. 2 - die Gasfüllstation gemäß Fig. 1 in Stirnan
sicht;
Fig. 3 - in einer Darstellung gemäß Fig. 1 eine auf ihre
größten Abmessungen eingestellte Füllkammer (oh
ne vordere Druckplatte);
Fig. 4 - die Darstellung gemäß Fig. 3 in Stirnansicht;
Fig. 5 - in einer Darstellung gemäß Fig. 3 eine Einstel
lung der Füllkammer auf eine mittelgroße sowie
auf eine kleine Isolierglaseinheit;
Fig. 6 - eine Darstellung gemäß Fig. 1 jedoch mit auf ge
legter vorderer Druckplatte;
Fig. 7 - die Darstellung gemäß Fig. 6 in Stirnansicht
bei geschlossener Füllkammer;
Fig. 8 - in vergrößertem Maßstab einen Querschnitt durch
eine zwischen zwei geschlossenen Druckplatten
angeordnete Distanzleiste;
Fig. 9 - eine Ansicht auf das Dichtmaterial ohne Druck
platte;
Fig. 10 - in einem Maßstab gemäß den Fig. 8 und 9 eine
Distanzleiste zwischen geöffneten Druckplatten;
Fig. 11 - in einer Darstellung gemäß Fig. 10 der Verfor
mungsvorgang am Dichtmaterial bei geschlossenen
Druckplatten;
Fig. 12 - die Gasfüllstation in einer Darstellung gemäß
Fig. 6 mit vor- und nachgeschalteten Förderein richtungen für eine Isolierglaseinheit;
Fig. 6 mit vor- und nachgeschalteten Förderein richtungen für eine Isolierglaseinheit;
Fig. 13 - die Darstellung gemäß Fig. 12 in Draufsicht;
Fig. 14 - in vergrößertem Maßstab eine Führungsrolle mit
zwei Führungsrillen zur Aufnahme des unteren
Randes je einer Glasscheibe (bei noch geöffneter
Isolierglaseinheit);
Fig. 15 - in einer Darstellung gemäß Fig. 14 die nunmehr
geschlossene Isolierglaseinheit;
Fig. 16 - eine abgewandelte Ausführungsform in einer Dar
stellung gemäß Fig. 14;
Fig. 17 - die Ausführungsform gemäß Fig. 16 in einer Dar
stellung gemäß Fig. 15;
Fig. 18 - in vergrößertem Maßstab im Längsschnitt einen
Ausschnitt einer Linearführung einer Distanzlei
ste;
Fig. 19 - einen Querschnitt durch die Darstellung gemäß
Fig. 18;
Fig. 20 - in nochmals vergrößertem Maßstab die Einzelheit
"A" in Fig. 18;
Fig. 21 - in einer Darstellung gemäß Fig. 5 eine an eine
kleine Isolierglaseinheit angepaßte Füllkammer;
Fig. 22 - die Darstellung gemäß Fig. 21 in Stirnansicht;
Fig. 23 - eine abgewandelte Ausführungsform in einer Dar
stellung gemäß Fig. 14;
Fig. 24 - in einer Darstellung gemäß Fig. 23 eine auf
eine Auflagewelle abgesenkte, noch geöffnete
Isolierglaseinheit;
Fig. 25 - in einer Darstellung gemäß Fig. 24 die nunmehr
geschlossene Isolierglaseinheit;
Fig. 26 - die von Transportrollen wieder angehobene Iso
lierglaseinheit gemäß den Fig. 23 bis 25;
Fig. 27 - in Draufsicht die Anordnung der Transportrollen
und der Auflagewellen gemäß den Fig. 23 bis
26;
Fig. 28 - einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 27
durch eine Auflagewelle in der Position gemäß
Fig. 24 und
Fig. 29 - einen Schnitt gemäß Fig. 28 durch eine gegen
über der Darstellung gemäß Fig. 28 um 90° ver
drehte Auflagewelle in einer Position gemäß Fig. 25.
Die in den Fig. 1 bis 7 sowie 12 und 13 dargestellte Gas
füllstation 1 umfaßt eine Füllkammer 2, deren Innenraum 3 zur
Aufnahme zumindest einer vormontierten Isolierglaseinheit 4
dient. Die Füllkammer 2 ist flach ausgebildet und weist zwei
sich gegenüberliegende, die Flachseiten bildende Druckplatten
5,6 auf, von denen die hintere Druckplatte 5 fest mit dem Ma
schinengestell 7 verbunden ist, während die vordere Druckplat
te 6 an einer Parallelogramm-Hebelführung 8 auf gehängt ist und
von einer Druckmechanik 9 in Richtung auf die hintere Druck
platte 5 beaufschlagt werden kann. Die schmalen Umfangsseiten
der Füllkammer 2 werden durch an der vorderen Druckplatte 5
angeordnete Distanzleisten 10 bis 13 gebildet, von denen die
vordere vertikale Distanzleiste 10 sowie die obere horizontale
Distanzleiste 13 unabhängig voneinander jeweils parallel zu
sich selbst zwischen den beiden Druckplatten 5,6 verschiebbar
gelagert sind. Die Verschiebung der beiden Distanzleisten
10,13 erfolgt jeweils durch einen Linearantrieb 14,15 in Line
arführungen 16,17. Fig. 3 läßt erkennen, daß die obere hori
zontale Distanzleiste geteilt und teleskopartig zusammen
schiebbar ist und in ihrer obersten Position über einen Mit
nahmezapfen 18 mit der vorderen vertikalen Distanzleiste 10
kuppelbar ist. Über jeweils eine Stütze 19 wird die Recht
winkligkeit zwischen der Distanzleiste 10 und ihrer Linearfüh
rung 16 bzw. zwischen der Distanzleiste 13 und ihrer Linear
führung 17 garantiert.
Die beiden Druckplatten 5,6 sind unterdruckfest als Schweiß
konstruktion oder in Gußausführung ausgebildet und weisen auf
den sich gegenüberliegenden Seiten blanke Dichtflächen 20 auf.
Versteifungsrippen der Druckplatten 5,6 sind mit dem Bezugs
zeichen 21 gekennzeichnet. Die Distanzleisten 10 bis 13 weisen
eine maßliche Dicke auf, die größer ist als die stärkste zu
verarbeitende vormontierte Isolierglaseinheit 4. Dabei können
die Distanzleisten 10 bis 13 in ihrer maßlichen Dicke auch
variabel ausgeführt werden zur Anpassung an die jeweilige
Stärke der vormontierten Isolierglaseinheiten 4.
Die Linearführungen 16,17 können als Wälzlager oder Gleitbuch
sen ausgeführt sein.
In einer Isolierglaseinheit-Montagestation 22 (siehe Fig. 12)
wird beim Aufbau einer Isolierglaseinheit 4 von der Montage
person ein beschichteter Abstandshalter 23 auf die aus der
Sicht der Montageperson hintere Glasscheibe 24 ausgerichtet
aufgelegt. Aufgrund der guten Haftung der Dichtmasse behält
der Abstandshalter 23 diese Position bei. Die so bestückte
hintere Glasscheibe 24 wird mit ihrem unteren Rand in einer
erste Führungsrille 25 von die Isolierglaseinheit 4 aufnehmen
den Transportrollen 26 gesetzt (siehe z. B. Fig. 14). Die
vordere Glasscheibe 27 wird mit ihrem unteren Rand in eine
zweite Führungsrille 28 der genannten Transportrollen 26 ge
setzt. Dabei ist der Abstand zwischen den beiden Führungsril
len 25,28 so groß gewählt, daß die vordere Glasscheibe 27 zu
mindest in ihrem unteren Randbereich einen lichten Abstand von
dem Abstandshalter 23 aufweist. In dem Ausführungsbeispiel ge
mäß den Fig. 12 sowie 16 und 17 werden die Glasscheiben
24, 27 an ihrer Oberkante durch einen schwenkbaren Hebel mit
einem Abstandsklotz 29 auf Distanz gehalten. Bevor der Hebel
aus der Transportlinie geschwenkt wird, erhält ein in Produk
tionsrichtung sowie auf- und abverfahrbarer Haltearm 30 mit
einer Gummidruckplatte 31 die Distanz, in dem er auf die Ober
kanten der Glasscheiben 24, 27 drückt. Die so vormontierte Iso
lierglaseinheit 4 wird dann mittels der Transportrollen 26 und
mit Hilfe des mitlaufenden Haltearms 30 in die Gasfüllstation
1 gefahren. Dabei läßt Fig. 14 erkennen, daß der Abstandshal
ter 23 in unterschiedlichen Dickenmaßen B1, B2 und B3 Verwen
dung findet und beidseitig mit Dichtmasse 32 versehen ist.
Eine in der Zeichnung nicht näher dargestellte Steuerung, vor
zugsweise ein elektronischer Steuerungsrechner zur Beaufschla
gung der Linearantriebe 14, 15 hat über einen Strichcode auf
einem Etikett oder durch automatisches Ausmessen der vormon
tierten Isolierglaseinheit 4 oder aber über eine Datendiskette
oder dergleichen die maßlichen und gasfülltechnischen Daten
der vormontierten Isolierglaseinheit 4 erhalten. Mit diesen
Informationen werden die verschiebbaren Distanzleisten 10,13
möglichst dicht an die in die Füllkammer 2 eingefahrene Iso
lierglaseinheit 4 herangefahren. Zusammen mit den weitgehend
ortsfesten Distanzleisten 11, 12 wird somit ein Rahmen gebil
det, dessen Innenraum der Größe der eingefahrenen Isolierglas
einheit 4 möglichst nahe kommt. Wenn die Isolierglaseinheit 4
bis vor einen Näherungsschalter 33 gefahren ist, wird sie ge
stoppt. Aus den Druckplatten 5,6 werden aus einer bündig in
deren Dichtfläche 20 liegenden Position Saugnäpfe 34, 35 gegen
die Glasscheiben 24, 27 geschoben, um diese in ihrer Position
festzuhalten. Ein mit den genannten Transportrollen 26 be
stückter Transportrollen-Träger 36 wird nun abgesenkt, während
der Haltearm 30 nach oben aus der Füllkammer 2 herausge
schwenkt wird. Die hinteren Saugnäpfe 34 ziehen nunmehr die
hintere Glasscheibe 24 gegen in die hintere Druckplatte 5 ein
gelegte elastische Ringe 37, die einen Schutz gegen Verkratzen
bilden. Die vorderen Saugnäpfe 35 ziehen die vordere Scheibe
27 bis auf einen Luftspalt von ca. 1 bis 2 mm gegen die vor
dere Druckplatte 6. Die vorzugsweise durch einen Pneumatikzylinder
gebildete Druckmechanik 9 drückt nun die parallel zu
sich selbst verstellbar aufgehängte vordere Druckplatte 6 mit
den an ihr vorgesehenen Distanzleisten 10 bis 13 gegen die
hintere Druckplatte 5 und schließt somit die Füllkammer 2. Die
vormontierte Isolierglaseinheit 4 ist damit in einer flachen,
weitgehend vakuumdichten Füllkammer 2 eingeschlossen. Durch
die Anordnung der Distanzleisten 10 bis 13 an der vorderen
Druckplatte 6 können die Isolierglaseinheiten 4 dicht an der
hinteren Druckplatte 5 geführt werden; Glasabrieb, z. B.
Splitter können somit nicht in die Linearführungen 16, 17 der
Distanzleisten fallen. Dabei sind in dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel die nicht verstellbaren Distanzleisten 11, 12
nicht fest mit der vorderen Druckplatte 6 verschraubt sondern
lediglich gegen seitliches Verrutschen fixiert. Eine leichte
Freigängigkeit senkrecht zur Dichtfläche 20 der Druckplatte 6
ist gegeben und bewirkt, daß ein auf die den Druckplatten 5,6
zugewandten Dichtflächen der Distanzleisten 10-13 aufgebrach
tes elastisches Dichtmaterial 39 gleichmäßig durch die
Druckplatten 5, 6 belastet wird. Unterstützt wird dieser Effekt
auch durch die Parallelogramm-Hebelführung 8, die eine geringe
Beweglichkeit zur Planparallelität der vorderen Druckplatte 6
und damit eine selbsttätige Ausrichtung gegenüber der hinteren
Druckplatte 5 gewährleistet.
Außerhalb des Bewegungsbereichs der Distanzleisten 10,13 sind
zwischen den Druckplatten 5, 6 Abstandsklötze 29 angeordnet,
die das Zusammendrücken des elastischen Dichtmaterials 39 der
Distanzleisten 10 bis 13 nur im elastischen Bereich erlauben,
so daß das Dichtmaterial 39 gegen vorzeitige Ermüdung ge
schützt wird und die Druckplatten 5, 6 immer auf ein exaktes
Maß zusammenfahren.
Gemäß Fig. 13 ist an den Füllkammer-Innenraum 3 über ein mit
einem Luft-Ventil 40 bestücktes Saugrohr 41 ein Unterdruckbe
hälter 42 angeschlossen, der von einer Vakuumpumpe 43 beauf
schlagbar ist, die im Unterdruckbehälter 42 ständig einen be
stimmten Unterdruck auf rechterhält. Durch Öffnen des Luft-Ven
tils 40 wird die Füllkammer 2 in ihrem unteren Bereich über
entsprechend dimensionierte Saugrohre 41 sofort soweit leer
gepumpt, bis im Unterdruckbehälter 42 und der Füllkammer 2
gleicher Druck herrscht. Daraufhin läuft die Vakuumpumpe 43
wieder an und senkt den gegenüber dem Ausgangsdruck im Unter
druckbehälter 42 höheren, gemeinsamen Druck wieder ab. Dabei
wird der Unterdruck so bemessen, daß sich im Füllkammer-Innen
raum 3 noch ein Restluftanteil von ca. 3 bis 5% befindet.
An den Füllkammer-Innenraum 3 ist ferner über ein Füllgas-Ven
til 44 eine Druckgasflasche 45 angeschlossen. Ist der vorbe
stimmte Unterdruck in dem Füllkammer-Innenraum 3 erreicht,
wird das Luft-Ventil 40 geschlossen; das Füllgas-Ventil 44
wird geöffnet. Dabei braucht der Unterdruck nur wenige Milli
sekunden anzustehen. Eine geringfügige Undichtigkeit des Füll
kammer-Aufbaus kann toleriert werden, da die Isolierglasein
heit 4 nur zu etwa 95% mit dem Füllgas befüllt sein muß. Das
Füllgas strömt nun von der Druckgasflasche 45 kommend in den
nahezu luftleeren Füllkammer-Innenraum 3 und füllt diesen mit
der in ihr angeordneten vormontierten Isolierglaseinheit 4 mit
einem leichten Überdruck des Füllgases über dem anstehenden
Umgebungs-Luftdruck aus. Dabei können je nach Bedarf unter
schiedliche Füllgase in die Füllkammer eingeleitet werden. Die
in der Füllkammer 2 befindliche Isolierglaseinheit 4 wird nun
geschlossen, in dem die Saugnäpfe 35 der vorderen Druckplatte
6 die vordere Glasscheibe 27 gegen den mit Dichtmasse 32 be
schichteten Abstandshalter 23 drücken. Um diese Horizontalver
schiebungen der Glasscheiben 24, 27 zu ermöglichen, war zuvor
der Transportrollen-Träger 36 in eine inaktive Position abge
senkt worden und hat dadurch die unteren Glasscheibenränder
freigegeben (siehe hierzu auch Fig. 15).
Nachdem die Isolierglaseinheit 4 gemäß vorstehender Beschrei
bung geschlossen wurde, werden die Saugnäpfe 35 von der vor
deren Glasscheibe 27 gelöst und fahren wieder in ihre inaktive
Position innerhalb der vorderen Druckplatte 6 ein. Die Iso
lierglaseinheit 4 hängt dann nur noch an den hinteren Saugnäp
fen 34. Die mit den Distanzleisten 10 bis 13 bestückte vordere
Druckplatte 6 wird parallel zu sich selbst in ihre Offenstel
lung verschwenkt und die Füllkammer 2 damit geöffnet. Die hin
teren Saugnäpfe 34 werden vorgeschoben, bis die an ihnen hän
gende Isolierglaseinheit 4 gegenüber den noch abgesenkten
Transportrollen 26 ausgerichtet ist. Daraufhin wird der Trans
portrollen-Träger 36 bis unter die Isolierglaseinheit 4 ange
hoben; der Haltearm 30 wird mit seiner Gummidruckplatte 31
wieder auf den oberen Rand der Isolierglaseinheit 4 ge
schwenkt; die hinteren Saugnäpfe 34 werden von der hinteren
Glasscheibe 24 gelöst und fahren wieder in ihre inaktive Posi
tion innerhalb der hinteren Druckplatte 5 ein. Die Isolier
glaseinheit 4 wird von dem angehobenen Transportrollen-Träger
36 auf eine nachgeordnete Transportstrecke 46 gefahren, die zu
einer nachgeschalteten, in Fig. 12 nur schematisch angedeute
ten Scheibenpresse 47 führt. Der Haltearm 30 wird in die Iso
lierglas-Montagestation 22 zurückgefahren, um dort die nächste
vormontierte Isolierglaseinheit 4 zu übernehmen.
Nach der Entnahme der geschlossenen Isolierglaseinheit 4 aus
der Füllkammer 2 bleibt in ihrem Scheibeninnenraum 48 der
Füllgas-Überdruck bestehen. Dieser verhindert wirksam ein Ein
dringen von Luft durch noch vorhandene Undichtigkeiten, die
dadurch bedingt sein können, daß die Glasscheiben 24,27 noch
nicht ausreichend abdichtend an der Dichtmasse 32 des Ab
standshalters 23 anliegen. Erst in der Scheibenpresse 47 wer
den die Glasscheiben 24,27 gegeneinander und damit gegen die
Dichtmassen 32 des Abstandshalters 23 gepreßt, wodurch über
schüssiges Gas ausgepreßt wird. Anschließend wird die Isolier
glaseinheit 4 an ihrem Umfang in herkömmlicher Weise mit einer
Versiegelungsmasse geschlossen (zweite Dichtstufe).
Das Füllgas, das im Füllkammer-Innenraum 3 die geschlossene
Isolierglaseinheit 4 außen herum umgibt, strömt beim Öffnen
der Füllkammer ins Freie und ist damit verloren. Der bereits
relativ geringe Verlustgasanteil läßt sich dadurch noch weiter
reduzieren, daß vor dem Öffnen der Füllkammer 2 und vor dem
Lösen der Saugnäpfe 34, 35 von den Glasscheiben 24, 27 das ge
nannte Verlustgas von einer Gasabsaugvorrichtung 49 aus dem
Füllkammer-Innenraum 3 abgesaugt wird. Dieses Absaugen erfolgt
vorzugsweise aus dem unteren Bereich der Füllkammer 2, in de
ren oberen Bereich durch eine zuvor geöffnete Belüftungsöff
nung Umgebungsluft nachströmen kann. Dabei saugt die Gasab
saugvorrichtung 49 vorzugsweise nur etwa 50 bis 70% des Ver
lustgases ab, um keine nachströmende Luft mit zu erfassen. In
den Anschlußöffnungen 50 für die Gasabsaugvorrichtung 49 an
der Füllkammer 2 können von einem Rechner gesteuerte Ventile
vorgesehen sein. Das abgesaugte Verlustgas wird bis zum näch
sten Füllvorgang gespeichert und während des Einströmens des
Füllgases aus der Druckgasflasche 45 in den Füllkammer-Innen
raum 3 ebenfalls in diesen zurückgepumpt.
Die Gasfüllstation 1 ist - ebenso wie die ihr vor- und nach
geschaltete Transportstrecke 51, 46 - um wenige Grad nach hin
ten geneigt, um ein Umfallen der Isolierglaseinheiten 4 zu
verhindern. Isolierglaseinheiten, die nicht mit Gas gefüllt
werden sollen, werden in der Isolierglas-Montagestation 22
komplett zusammengelegt und durchlaufen anschließend die Gas
füllstation 1, um unmittelbar auf die nachgeschaltete Trans
portstrecke 46 und von dort zur Scheibenpresse 47 zu gelangen.
Der Gasüberdruck in dem Füllkammer-Innenraum 3 kann auf einen
festen Wert eingestellt werden, der für die größte und damit
druckempfindlichste Isolierglaseinheit 4 Gültigkeit hat. Der
Gasüberdruck kann aber auch in Anpassung an die jeweilige Grö
ße der zu befüllenden Isolierglaseinheit verändert werden. Je
kleiner, d. h. je härter eine Isolierglaseinheit 4 ist, um so
höhere Überdrücke kann sie verkraften, und um so höher ist die
Gasreserve, um das Eindringen der Luft zu verhindern. Die
Restluftmenge in der Isolierglaseinheit 4 kann durch Variieren
der Höhe des Unterdrucks bestimmt werden. Die Saugnäpfe 34, 35
werden mit einem Unterdruck beaufschlagt, der höher ist als
der maximal in der Füllkammer 2 erzeugte Unterdruck. Hierdurch
wird ein Herunterfallen der Isolierglaseinheit 4 während des
Austausches von Luft gegen Füllgas verhindert.
Die Distanzleisten 10 bis 13 haben einschließlich des sie um
schießenden Dichtungsmaterials 39 eine Stärke, die sich wie
folgt ergibt: Zweimal Glasscheibenstärke plus Dicke des stärk
sten zur Verarbeitung kommenden Abstandshalters 23 plus Luft
spalte zwischen Abstandshalter und vorderer Glasscheibe 27
(ca. 4 mm) plus zweimal Luftspalt zwischen den Glasscheiben
24, 27 und den Druckplatten 5, 6. Das elastische Dichtmaterial
39 schließt bündig mit den senkrecht zur Druckplatte 5, 6 an
geordneten Flächen 52 der Distanzleisten 10 bis 13 ab, so daß
die Verschiebung der Dichtleisten 10, 13 durch das Dichtmateri
al 39 nicht behindert wird (siehe Fig. 8 bis 11). Bei ge
schlossener Füllkammer 2 wird jedoch durch den großen Druck
der Druckplatten 5, 6, hervorgerufen durch Vakuum und Außen
druck, das Dichtmaterial 39 etwas zusammen und damit etwas
breiter gedrückt, so daß Luftspalte zwischen dem elastischen
Dichtmaterial geschlossen werden. Die Fig. 8 und 9 lassen
erkennen, daß z. B. die verschiebbare obere Distanzleiste 13
mit einer Dichtlippe 53 bestückt ist, die an der zugeordneten
Fläche der vorderen vertikalen Distanzleiste 10 anliegt. Gemäß
den Fig. 18 bis 20 können die Linearführungen 16, 17 mit
Dichtmanschetten 54 gegenüber den Distanz leisten abgedichtet
sein.
Da die obere horizontale Distanzleiste 13 mit der vorderen
vertikalen Distanzleiste 10 kuppelbar ist, wird sie beim Zu
rückfahren der vorderen vertikalen Distanzleiste 10 in ihre
Ausgangsstellung automatisch in ihre Maximallänge wieder aus
einandergezogen, so daß für diesen Vorgang kein separater An
trieb erforderlich ist.
Um die Transportrollen 26 unterschiedlichen Breiten der Ab
standshalter 23 anpassen zu können, kann eine maschinelle Ver
stellung für den axialen Abstand der beiden Führungsrillen 25,
28 z. B. mit Hilfe von Schiebehülsen vorgesehen werden. Zur
Lösung des gleichen Problems zeigen die Fig. 16 und 17 eine
erste Variante:
Hier weisen die Transportrollen 26 nur eine einzige Führungs
rille 55 auf, in die die stärkste Isolierglaseinheit 4 zuzüg
lich eines Luftspaltes von mindestens 2 mm zwischen Abstands
halter 23 und einer Glasscheibe eingestellt werden kann. Der
Abstandshalter 23 wird durch Auflageleisten, die sich in der
Isolierglas-Montagestation 22 zwischen den Transportrollen 26
befinden können und diese entsprechend überragen, angehoben.
Die Glasscheiben 24, 27 werden durch versetzt angeordnete Di
stanz-Kegelrollen 56 auf Abstand voneinander gehalten. Diese
Distanz-Kegelrollen 56 sind zwischen den Transportrollen 26
montiert und können diesen gegenüber abgesenkt werden, damit
eine fertigmontierte und gasgefüllte Isolierglaseinheit 4
nicht auf den Distanz-Kegelrollen 56 aufsetzt.
Eine zweite Variante zur Lösung des gleichen Problems zeigen
die Fig. 23 bis 29:
Hier wird in der Isolierglas-Montagestation 22 die vordere
Glasscheibe 27 der Isolierglaseinheit 4 nur an ihrem oberen
Randbereich gegen den Abstandshalter 23 gelegt. Im unteren
Randbereich halten die auch hier vorgesehenen Distanz-Kegel
rollen 56 den unteren Randbereich der vorderen Glasscheibe 27
in lichtem Abstand vom Abstandshalter 23. Der Transport der
vormontierten Glaseinheit 4 in die Füllkammer 2 erfolgt nur
auf den Transportrollen 26, die in ihrer Ausbildung denen der
Fig. 16 und 17 entsprechen können. Bei diesem Transport
kann der Haltearm 30 mit seiner Gummidruckplatte 31 entfallen.
In der Füllkammer 2 wird der Transportrollen-Träger 36 abge
senkt und setzt dadurch die Isolierglaseinheit 4 auf Auflage
wellen 57 ab, die mit zwei Führungsringen 58 bestückt sind,
die beim Absenkvorgang zwischen die beiden Glasscheiben 24, 27
eintauchen. Durch Axialverschiebung der Auflagewellen 57 neh
men deren der hinteren Glasscheibe 24 benachbarte Führungsrin
ge 58 die hintere Glasscheibe 24 und damit die gesamte Iso
lierglaseinheit 4 mit, bis diese sich an Stützrollen 59 ab
stützt, die in der hinteren Druckplatte 5 gelagert sind und
die hinteren Saugnäpfe 34 sowie die elastischen Ringe 37 er
setzen (siehe Fig. 24). Nach dem Schließen der Füllkammer 2
und dem Austausch von Luft gegen Füllgas werden die Auflage
wellen 57 um 90° derart gedreht, daß die sich nur über einen
Teilumfang der Auflagewelle 57 erstreckenden Führungsringe 58
aus der Auflageebene herausgedreht sind (siehe Fig. 25 und
29). Durch Beaufschlagung mit von außen gesteuerten Stößeln 60
(die die vorderen Saugnäpfe 35 ersetzen) läßt sich nunmehr
auch der untere Bereich der vorderen Glasscheibe 27 gegen die
Dichtmasse 32 des Abstandshalters 23 drücken und somit die Iso
lierglaseinheit 4 schließen. Nach dem Öffnen der Füllkammer 2
werden die Auflagewellen 57 wieder etwas aus der hinteren
Druckplatte 5 axial herausgeschoben, um die Isolierglaseinheit
4 über die Transportrollen 26 zu positionieren. Der Transport
rollen-Träger 36 wird wieder nach oben gefahren, übernimmt die
Isolierglaseinheit 4 und fördert diese auf die zur Scheiben
presse 47 führende Transportstrecke 46.
Claims (23)
1. Verfahren zum Herstellen einer Isolierglaseinheit (4),
die mit einem von Luft verschiedenen Gas (Füllgas) be
füllt ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Eine aus zwei Glasscheiben (24, 27) und einem Ab standshalter (23) vormontierte Isolierglaseinheit (4) wird mit noch offenem Scheibeninnenraum (48) in eine Füllkammer (2) eingefahren;
- b) der Innenraum (3) der Füllkammer (2) wird möglichst eng der Außenkontur der vormontierten Isolierglas einheit (4) angepaßt und dann vakuumdicht verschlos sen;
- c) der genannte Innenraum (3) wird evakuiert und dann mit Füllgas befüllt mit einem leichten Überdruck des Füllgases über dem anstehenden Umgebungs-Luftdruck;
- d) der Scheibeninnenraum (48) wird von außerhalb der Füllkammer (2) zumindest weitgehend geschlossen;
- e) die Füllkammer (2) wird geöffnet, die Isolierglas einheit (4) wird entnommen und dann in einer Schei benpresse (47) verpreßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anpassung des Füllkammer-Innenraumes (3) automatisch
erfolgt in Abhängigkeit von den zuvor eingegebenen Außen
maßen der zu befüllenden Isolierglaseinheit (4).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Evakuierung des Füllkammer-Innenraumes (3) in
einer ersten Phase über einen Unterdruckbehälter (42)
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Evakuierung des Füllkammer-Innenraumes (3)
bis auf einen Restluftanteil von etwa 3 bis 5% erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß nach dem Schließen des Schei
beninnenraumes (48) und vor dem Öffnen der Füllkammer (2)
das in ihr noch befindliche Füllgas (Verlustgas) abge
saugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Verlustgasabsaugung Umgebungsluft in den
Füllkammer-Innenraum (3) nachströmt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß nur etwa 50 bis 70% des Verlustgases abgesaugt wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß das abgesaugte Verlustgas gespeichert und bei
einer erneuten Befüllung der Füllkammer (2) als Füllgas
zurückgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Vormontage der Isolierglas
einheit (4) der mit einer Dichtmasse (32) beschichtete
Abstandshalter (23) auf einer der beiden Glasscheiben
(24, 27) festgelegt wird, während die andere Glasscheibe
auf zumindest einer ihrer Umfangsseiten in einem lichten
Abstand von dem Abstandshalter (23) gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die andere Glasscheibe (27) nur an ihrem oberen Rand ge
gen den Abstandshalter (23) gelegt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zum Schließen des Scheibenin
nenraumes (48) in der Füllkammer (2) die andere Glas
scheibe (27) gegen den Abstandshalter (23) gedrückt wird.
12. Gasfüllstation (1) für eine Anlage zum Herstellen einer
mit einem von Luft verschiedenen Gas (Füllgas) befüllten
Isolierglaseinheit (4), insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Eine Füllkammer (2), deren Innenraum (3) zur Aufnah me zumindest einer vormontierten Isolierglaseinheit (4) ausgelegt und gegenüber der Umgebungsluft vaku umdicht abschließbar ist;
- b) die beiden sich gegenüberliegenden Flachseiten der Füllkammer (2) werden von einer hinteren und einer vorderen Druckplatte (5, 6) gebildet, die relativ zueinander abstandsveränderlich angeordnet und von einer Druckmechanik (9) in Richtung zueinander be aufschlagbar sind;
- c) die schmalen Umfangsseiten der Füllkammer (2) werden durch an einer der beiden Druckplatten (5, 6) ange ordnete Distanzleisten (10 bis 13) gebildet, von denen zwei rechtwinklig zueinanderliegende Distanz leisten (10, 13) unabhängig voneinander jeweils par allel zu sich selbst zwischen den beiden Druckplat ten (5, 6) verschiebbar gelagert sind,
- d) an den Innenraum (3) der Füllkammer (2) sind eine Vakuumpumpe (43) sowie eine Druckgasflasche (45) angeschlossen;
- e) im Innenraum (3) der Füllkammer (2) ist ein zur Auf nahme von zumindest einer vormontierten Isolierglas einheit (4) dienender Transportrollen-Träger (36) vorgesehen, der durch Absenken die Isolierglasein heit (4) an im Innenraum (3) der Füllkammer (2) an geordnete Halte- und Positioniereinrichtungen über gibt;
- f) die Transportrollen (26) halten den unteren Rand der nicht mit dem Abstandshalter (23) bestückten Glas scheibe (27) in lichtem Abstand vom Abstandshalter (23);
- g) im Innenraum (3) der Füllkammer (2) ist eine von außen bedienbare Andrückeinrichtung vorgesehen zum Andrücken der einen Glasscheibe (27) gegen den Ab standshalter (23).
13. Gasfüllstation nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzleisten (10 bis 13) mit einem elastischen
Dichtmaterial (39) beschichtet sind.
14. Gasfüllstation nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verstellbaren Distanzleisten (10, 13) im
Stoßbereich mit einer Dichtlippe (53) bestückt sind.
15. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die verstellbare horizontale
Distanzleiste (13) geteilt und teleskopartig zusammen
schiebbar ist.
16. Gasfüllstation nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die verstellbare horizontale Distanzleiste (13) in
ihrer höchsten Position mit der verstellbaren vertikalen
Distanzleiste (10) kuppelbar ist.
17. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Distanz
leisten (10, 13) durch Linearantriebe (14, 15) in Linear
führungen (16, 17) erfolgt.
18. Gasfüllstation nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Linearführungen (16, 17) mit Dichtmanschetten (54)
abgedichtet sind.
19. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die hintere Druckplatte (5)
fest mit dem Maschinengestell (7) verbunden ist, während
die vordere Druckplatte (6) an einer Parallelogramm-He
belführung (8) aufgehängt ist.
20. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß die Transportrollen (26) Füh
rungsrillen (25, 28) zur Aufnahme des unteren Randes der
beiden Glasscheiben (24, 27) der vormontierten Isolier
glaseinheit (4) aufweisen.
21. Gasfüllstation nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der axiale Abstand der beiden Führungsrillen (25, 28)
voneinander verstellbar ist.
22. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß die Transportrollen (26) nur
eine breite, den unteren Rand der vormontierten Isolier
glaseinheit (4) aufnehmende Führungsrille (55) aufweisen,
und daß die beiden Glasscheiben (24, 27) an ihrem unteren
Rand durch versetzt angeordnete, aus der unteren Trans
portebene absenkbare Distanz-Kegelrollen (56) auf Abstand
gehalten werden.
23. Gasfüllstation nach einem der Ansprüche 12 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die die vormontierte Isolier
glaseinheit (4) beim Absenken des Transportrollen-Trägers
(36) übernehmenden Halte- und Positioniereinrichtungen
Auflagewellen (57) umfassen, die mit Führungsringen (58)
zwischen die Glasscheiben (24, 27) greifen, durch axiale
Verschiebung die mit dem Abstandshalter (23) bestückte
Glasscheibe (24) zur Anlage an in der einen Druckplatte
(5) gelagerte Stützrollen (59) bringen und durch Verdre
hung die Führungsringe (58) aus der Auflageebene heraus
drehen, um so eine Horizontalverschiebung der anderen
Glasscheibe (27) zur Anlage an den Abstandshalter (23) zu
ermöglichen.
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- 1993-05-13 DE DE19934315986 patent/DE4315986C2/de not_active Expired - Fee Related
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