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Abstandshalterrahmen für Isolierglaseinheiten und dergleichen" Die
Erfindung bezieht sich auf einen Abstandshalterrahmen für Isolierglaseinheiten und
dergleichen, bestehend aus Profilstäben und Ecks¢inkeln mit Verbundspalt sowie mit
zumindest einer Entlüftungsbohrung. - Isolierglaseinheiten bezeichnet im Rahmen
der Erfindung Einheiten aus zumindest einem Abstandshalterrahmen und zumindest zwei
Glasscheiben, die durch
den Abstandshalterrahmen auf Distanz gehalten
werden. Dazu befindet sich in dem Verbundspalt ein Verbundmittel, z.B. ein Kleber,
ein Lötmittel oder dergleichen. Das Verbundmittel stellt den Verbund der Glasscheiben
mit dem Abstanshalterrahmen und untereinander her. Der Verbundspalt entsteht zwischen
den entsprechend profilierten Profilstäben bzw. den Eckwinkeln und den Glasscheiben.
- Wird z.B. mit einem thermisch aushärtbaren Kleber gearbeitet, so erfolgt die Aushärtung
zumeist im Durchlaufofen. Die Entlüftungsbohrung dient dann dazu, beim Aushärten
des Klebers die Luft aus dem Zwischenraum zwischen den Isolierglasscheiben entweichen
zu lassen, so daß sich die Isolierglaseinheit bei dieser Wärmebehandlung nicht "aufbläst".
Xhnlich liegen die Verhältnisse, wenn der Verbund durch Löten hergestellt wird.
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Bei den (aus der Praxis) bekannten Abstandshalterrahmen der beschriebenen
Gattung, die für einen thermisch aushärtbaren Kleber als Verbundmittel eingerichtet
sind, befindet sich die Entlüftungsbohrung in einem der Profilstäbe, zumeist in
einem Abstand von etwa 100 mm von einem Eckwinkel. Dise Entlüftungsbohrung wird
provisorisch mit einem Klebestreifen verschlossen, ehe die Glasscheiben mit dem
Abstandshalterrahmen vereinigt und der Kleber eingebracht wird. Danach muß jedoch
der Klebestreifen wieder entfernt werden, um die Entlüftungsbohrung frei zu machen,
so daß beim Aushärten des Klebers die Luft zwischen den Glasscheiben über die Entlüftungsbohrung
entweichen kann. Im Anschluß daran wird die Entlüftungsbohrung im allgemeinen zugelötet
oder mit einem Stopfen, einem Hohlniet oder dergleichen wieder verschlossen. Im
Rahmen der bekannten Maßnahmen muß die Entlüftungsbohrung in der beschriebenen Weise
provisorisch
verschlossen werden, um einerseits zu verhindern, daß der Kleber in die Profilstäbe
eindringt, um andererseits aber auch zu verhindern, daß in den Profilstäben untergebrachtes
Trockenmittel über die Entlüftungsbohrung herausrieselt.
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Die bekannten Maßnahmen sind einerseits arbeitsaufwendig, aber auch
insofern verbesserungsbedürftig, als das Entfernen des Klebestreifens nach Einbringen
des Klebers eine Arbeit darstellt, bei der Verschmutzungsgefahr besteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Abstandshalterrahmen
so weiter auszubilden, daß ein provisorisches Verschließen der Entlüftungsbohrung
nicht mehr erforderlich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß
zumindest eine Entlüftungsbohrung in zumindest (und vorzugsweise) einem der Eckwinkel
angeordnet und als Sackbohrung mit aufbrechbarem Boden ausgeführt ist. - Die Erfindung
nutzt die Tatsache, daß die Eckwinkel bei gattungsgemäßen Abstandshalterrahmen Bauteile
darstellen, die aus statischen Gründen mehr oder weniger massive Eckwinkelschenkel
und im allgemeinen auch eine ebensolche Ecke aufweisen. Folglich besteht die Möglichkeit,
in der beschriebenen Weise mit einer Sackbohrung zu arbeiten. Die Entlüftungsbohrung
ist also bei einem erfindungsgemäßen Abstandshalterrahmen an sich und für sich und
ohne weiteres verschlossen#, bis der Boden der Sackbohrung aufgebrochen wird. Dabei
findet man ohne weiteres die Sackbohrung bzw. deren aufzubrechenden Boden, wenn
die Sackbohrung diagonal zu den Schenkeln des zugeordneten Eckwinkels verläuft.
Der aufbrechbare Boden soll möglichst im Bereich der äußeren Ecke des Eckwinkels
angeordnet sein, weil es dann sehr einfach ist, diesen Boden aufzubrechen, wenn
dazu mit einem Werkzeug gearbeitet
werden soll, sei es manuell
oder automatisch. Insoweit lehrt die Erfindung auch, die Auslegung im ganzen so
zu treffen, daß der aufbrechbare Boden durch ein spitzes Werkzeug auf einfache Weise
aufstoßbar ist. Ein anderer Vorschlag der Erfindung geht jedoch dahin, den Eckwinkel
und die Sackbohrung so auszulegen, daß bei der Wärmebehandlung, z.B. zum Zwecke
der Aushärtung des Klebers, der aufbrechbare Boden durch den Innendruck des Gases
des Innenraumes der Isolierglaseinheit - nach Entfernen des Klebers in diesem Bereich
- aufbrechbar ist. Bei dieser Ausführungsform funktioniert der aufbrechbare Boden
gleichsam als selbstöffnendes Ventil, um bei dem beschriebenen Aushärten des Klebers
die Luft aus dem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben der Isolierglaseinheit entweichen
zu lassen.
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Die erreichten Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß bei
Einsatz erfindungsgemäßer Abstandshalterrahmen es nicht mehr erforderlich ist, zunächst
in einem der Profilstäbe eine Entlüftungsbohrung einzubringen, diese provisorisch,
z.B.
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mittels Klebestreifen, zu verschließen, um sie nach Aufbringen des
Klebers umständlich wieder zu öffnen. Bei einem erfindungsgemäßen Abstandshalterrahmen
öffnet sich die Entlüftungsbohrung entweder von selbst oder durch einfaches Einstoßen
eines entsprechenden Werkzeuges in den aufbrechbaren Boden der beschriebenen Sackbohrung.
Im Rahmen der Erfindung kann der Eckwinkel aus den verschiedenen Werkstoffen, so
aus Kunststoff, Zinkdruckguß, Leichtmetall oder dergleichen bestehen. Besonders
bewährt hat sich bei Eckwinkeln aus Kunststoff der Verschluß der Entlüftungsbohrung
mit einem passenden Kunststoffstopfen, dessen äußeres Ende mit Hilfe einer Ultraschallschweißung
mit dem Eckwinkelwerkstoff dichtend verklebt wird. Von besonderem
Vorteil
ist die Tatsache, daß die nach dem Aufstoßen oder Aufbrechen des aufbrechbaren Bodens
stehenbleibenden gratartigen Ränder dieses Bodens in der Sackbohrung in vorteilhafter
Weise dazu beitragen, einen später eingedrückten Pfropfen oder Niet gleichsam formschlüssig
festzuhalten. Zweckmäßigerweise wird ein Belipfropfen eingedrückt, weobei man auch
in die Entlüftungsbohrung zunächst einen Kleber einfüllen, dann den Pfropfen eindrücken
und danach noch einmel Kleber nachfüllen kann. Die Eckwinkel können als Steckwinkel
allein durch Kraftschluß, wie Reibung und Klemskräfte. Klebung, Lötung und/oder
durch Formschluß die Rahmenprofile zusammenhalten. Es bringt fabrikatorische Vereinfachung,
den bzw. die Eckwinkel mit der Entlüftungsbohrung zu kennzeichnen, z.B. andersfarbig
auszuführen.
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Im Rahmen der Erfindung liegt es, an einem Abstandshalterrahmen, z.B.
auch an einem Eckwinkel, zwei Entlüftur.gsbohrungen vorzusehen. Dann kann auch eine
für die Entlüftung, die andere für die Belüftung vorgesehen, und zwar für den Austausch,
der in der Isolierglaseinheit eingeschlossenen Luft gegen getrocknete Luft oder
andere Gase, die der Isolierglaseinheit z.B. verbesserte wärmeisolierende und/oder
schalldämmende Eigenschaften verleihen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 teilweise im Schnitt,
eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Abstandshalterrahmen, Fig. 2 den vergrößerten
Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt
in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2, Fig. 4 den Gegenstand nach Fig.
2 beim Aufstoßen des aufbrechbaren Bodens.
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Der in den Figuren dargestellte Abstandshalterrahmen 1 ist für Isolierglaseinheiten
1, 2 bestimmt, die zumindest aus einem Abstandshalterrahmen 1 und zwei Glasscheiben
2 bestehen. - Der Ausdruck Glasscheiben umfaßt im Rahmen der Erfindung auch Kunststoffscheiben.
- Der Abstandshalterrahmen 1 besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus Profilstäben
3 und Eckwinkeln 4. Im Inneren der Profilstäbe 3 befindet sich ein Trockenmittel.
Im übrigen bildet der Abstandshalterrahmen 1 Verbundspalte 5, die im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung bis in den Bereich der Ecke der
Eckwinkel 4 geführt sind, dort jedoch durch eine Ausformung 6 vertieft sind.
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Diese Vertiefung 6 verlängert den Diffusionsweg für die Luftfeuchte
zum verschlossenen Luft- und Gas zwischenraum des Isolierglases und ist möglichst
weitgehend mit Kleber gefüllt.
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Insbesondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3
entnimmt man, daß der Abstandshalterrahmen 1 eine Entlüftungsbohrung 7 besitzt,
welche in einem der Eckwinkel 4 angeordnet und als Sackbohrung mit aufbrechbarem
Boden 8 ausgeführt ist. Dabei zeigt das Ausführungsbetpiel, daß die Sackbohrung
7, 8, wenn sie diagonal zu den Schenkeln des zugeordneten Eckwinkels 4 verläuft,
so daß der Boden der Sackbohrung 8 ohne weiteres zum Zwecke des Aufbrechens zugänglich
ist. Hier ist der aufbrechbare Boden 8 auch im Bereich der äußeren Ecke des Eckwinkels
4, also außenseitig angeordnet. Der aufbrechbare Boden 8 könnte so dimensioniert
sein, daß er durch den Innendruck
des Gases des Innenraumes der
Isolierglaseinheit 1, 2 -nach Entfernen des Klebers in diesem Bereich - aufbrechbar
ist, wenn mit einem thermisch aushärtbaren Kleber gearbeitet wird.
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In Fig. 4 ist dargestellt worden, daß der aufbrechbare Boden 8 durch
ein Werkzeug sehr einfach aufgestoßen werden kann.