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Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus
Phenolen und Aldehyden in reiner Form. Die harzartigen Kondensationsprodukte aus
Phenolen und Aldehyden werden mit sauren oder basischen Kondensationsmitteln hergestellt,
die in dem Endprodukt verbleiben. Da diese Kondensationsmittel und die bei der Kondensation
nicht in Reaktion getretenen Ausgangsstoffe sowie Nebenprodukte in vielen Fällen
eine günstige Wirkung ausüben, indem die Harze infolge der Begleitstoffe leichte
Schmelzbarkeit und Löslichkeit besitzen sowie schmiegsam sind, sind die Begleitstoffe
in anderen Fällen störend, namentlich gilt dies von freien Phenolen oder Phenolkörpern,
die nicht vollständig oder gar nicht mit den Aldehyden in Reaktion getreten sind.
Zur Reinigung der Kondensationsprodukte hat man bereits vorgeschlagen, diese in
Alkalien zu lösen und durch Hinzufügen einer Säure eine Fällung des Harzes herbeizuführen
(vgl. britische Patentschriften 131112 und 220o43). Die zur Lösung erforderliche
Menge von Alkali in Gegenwart von Wasser ist im allgemeinen ziemlich hoch zu wählen,
während die Fällung mit Säure den Nachteil hat, daB hierdurch wiederum Verunreinigungen
zugeführt werden.
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Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten,
die keine oder nur geringe Mengen freier oder ungenügend verbundener Phenole enthalten,
besteht darin, daB man die abgeschiedenen oder noch nicht abgeschiedenen, aber bereits
gebildeten Kondensationsprodukte mit Alkali in zur Bildung der Harzsalze ungenügender
Menge löst, hierbei eine Alkalimenge anwendet, die im wesentlichen zur Neutralisierung
des noch vorhandenen freien Phenols genügt und die Abspaltung von Phenolen bei der
späteren Einwirkung des Wassers verhindern und die Lösung gegebenenfalls nach längerem
Stehen durch Wasser oder wäBrige Flüssigkeiten fällt. Am besten wird ein organisches
Lösungsmittel zugegeben, das man gleich nach der Bildung des Kondensationsgemisches
zusetzen kann. Als organische Lösungsmittel kann man Alkohol, Methylalkohol, Aceton,
Mischungen dieser Stoffe verwenden. Man kann auch Lösungsmittel benutzen, welche
nicht mit Wasser beliebig mischbar sind, z. B. Äther, dem man auch andere Lösungsmittel,
wie Alkohol, Methylalkohol, Aceton, zugeben kann.
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Als F ällungsmittel verwendet man Wasser oder wäßrige Lösungen hydrotropisch
wirkender Stoffe, wie Natriumsalicylat, die Salze der höheren Fettsäuren, namentlich
Seifen.
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Als Seife kann man die Alkaliseifen einschließlich Ammoniakseife der
flüssigen und festen Fettsäuren, Harzsäuren, Wachssäuren ,.sowie die Seifen aus
sulfonierten Fetten, Fettsäuren oder Oxyfettsäuren oder Halogenfettsäuren verwenden.
Man kann auch Mischungen der verschiedenen Seifen benutzen. Die Verwendung der hydrotropisch
wirkenden Stoffe hat den Vorteil, daB die Fällung besonders schnell stattfindet
und daB man geringere Mengen von Wasser verwenden
kann. Man kann
die zu fällenden Harzlösungen bereits mit einem Teile des hydrotropisch wirkenden
Salzes herstellen, wodurch man an Alkali zur Lösung sparen kann und die Fällung
besonders schnell erhält.
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Die Fällung kann entweder derartig ausgeführt werden, daß man dieLösung
der harzartigen Kondensationsprodukte zum Wasser bz«-. den Salzlösungen zugibt oder,
umgekehrt, Wasser bzw. Lösung zu der Lösung der Harze hinzufügt.
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Beispiele. i. 6o kg harzartiges Kondensationsprodukt werden in 4o
kg Alkohol gelöst und mit ioo 1 2,5prozentiger Seifenlösung versetzt. Die entstehende
Emulsion wird mit 18-l Natronlauge (i : 2) homogenisiert und in ioo 1 iprozentiger
Seifenlösung unter Umschwenken einfließen gelassen. Man arbeitet bei gewöhnlicher
Temperatur oder bei 5o bis 70°. Dabei erhält man eine feine, fast farblose, pulverförmige
Fällung, die aus vollkommen reinem Harz besteht. Sie setzt sich schnell ab und -kann
durch Filtration -leicht abgeschieden werden. Nach dem Waschen und Trocknen stellt
das gereinigte-Harzeinen fast weißen, feinpulverigen Körper dar. Es ist von Begleitstoffen
vollkommen befreit.
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2. 6o kg harzartiges Kondensationsprodukt werden -in -2o kg Alkohol
gelöst und mit 4o 1 2prozentiger Seifenlösung versetzt. Darauf gibt -man so lange
-Natronlauge zu, bis .eine homogene .Flüssigkeit entsteht. -Die Masse wird bei -7o°
in 5o 1 iprozentiger Seifenlösung eingegossen. Der sich ausscheidende Harzkuchen
wird nach einiger Zeit, rascher beim Abkühlen, fest und läßt sich sehr leicht zu
einem gleichmäßigen Pulver zerdrücken. Das wiedergewonnene Harz ist vollkommen frei
von Begleitstoffen.
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3. 8o kg harzartiges Kondensationsprodukt werden in 2o kg Alkohol
gelöst und mit ioo kg 2-,5prozentiger Seifenlösung versetzt. Darauf gibt man 21
kg Natronlauge (i : 2) hinzu, so daß eine stark viskose Lösung entsteht. Diese läßt
man in ioo kg iprozentiger Seifenlösung einfließen, wobei das Harz in reiner Form
als weißes Pulver ausfällt.
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4.8o kg harzartiges Kondensationsprodukt werden in 2o kg Alkohol gelöst
und mit ioo kg 1prozentiger Seifenlösung versetzt. Im übrigen wird wie im Beispiel
3 verfahren. Man erhält das gereinigte Harz als Pulver.
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5. $o kg harzartiges Kondensationsprodukt werden mit 2o kg Alkohol
in Lösung gebracht und mit i oo 1 reinem Wasser versetzt. Unter Hinzufügung Voll
21 1 Natronlauge (i : 2) entsteht eine viskose Flüssigkeit, die man in dünnem Strahl
bei 45 bis 5o° bei lebhaftem Rühren in ioo 1 reines Wasser von ebenfalls 45 bis
5o° einfließen läßt. Das reine Harz fällt als Pulver und ist leicht abtrennbar.
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Die Herstellung der nach den Beispielen als Ausgangsstoffe dienenden
Phenolaldehydkond'ensationsprodukte erfolgt beispielsweise nach den Verfahren der
Patentschrift 214194, indem man die Komponenten in Gegenwart von alkalisch wirkenden
Katalysatoren kondensiert und die Säure nach eingetretener Kondensation vor dem
vollständigen Erhärten zusetzt, oder indem man während der Kondensation Wasserdampf
oder Dämpfe lösender Mittel einführt (vgl. Patentschrift 2i92o9). Man kann alsPhenol
allePhenole undKresole, z. B. auch o-Kresol (vgl. Patentschrift 219728), verwenden.
Die Säuren können durch Lösungmittel verdünnt werden (vgl. Patentschrift 222543).
Man kann als Kondensationsmittel die verschiedenen alkalisch wirkenden Katalysatoren
anwenden, z. B. die in !der Patentschrift 281454 angegebenen. -Man kann-,aber-auch
andere alkalisch wirkende :Kondensationsmittel verwenden.
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-Als Lösungsmittel =wird-Alkohol.von 95 bis 98 Prozent, z. B. .denaturierter
Alkohol des Handels, verwendet. Die Natronlauge wird hergestellt, indem -man technisches
Ätznatron von -etwa 70 Prozent wirksamem Natriumhydroxyd in der -doppelten
-Menge Wasser löst. -Man benutzt beispielsweise -1o -kg Natriumhydroxyd -und -2o
kg Wasser.
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Das neue Verfahren bietet neben der Ersparnis an Lauge und dem Unnötigwerden
eines Fällungsmittels den großen Vorteil der schnellen Ausführbarkeit. Das angewandte
organische Lösungsmittel, z. B. der Alkohol, kann bekanntlich leicht und ohne große
Unkosten durch Rektifizieren wiedergewonnen werden.