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Gewebesengmaschine. Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung
der Sengznaschine nach Patent 397146, hei der die seitlich neben der Sengstelle
hängende Stoffbahn durch eine Einschwenkwalze über die Sengstelle hinüberbewegt
werden kann. Die Einschwenkwalze ist dabei sowohl bei Platten- oder Zvl.indersengmaschinen
als auch hei Flammensengmaschinen anwendbar, d. h. bei Maschinen mit unmittelbar
auf das Gewebe einwirkender Flamme.
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Bei der letztgenannten Sengart ist jedoch
vielfach
erforderlich, die Rückseite des Stoffes durch einen Gegenkörper abzudecken, um ein
Durchschlagen der Flamme durch den Stoff zu verhindern. In diesem Falle ist die
Einrichtung bzw. die Anwendung der Schwenkwalze nicht ohne weiteres möglich, insbesondere
tritt leicht eine gegenseitige Behinderung des Abdeckkörpers und der Schwenkwalze
ein.
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Diese Mängel sind gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch vermieden;
daß das die Ware einschwenkende Gestänge einen das Durchschlagen der Sengflamme
verhindernden Gegenkörper für das zu sengende Gewebe verstellbar trägt. Zweckmäßig
ist letzterer dabei von der Einschwenk-,valze selbst gebildet, und diese ist derart
verstellbar angeordnet, daß sie wahlweise als Leitwalze für den Stoff außerhalb
der Sengstelle oder auch als Gegenkörper über der Sengstelle verwendbar ist.
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Infolge dieser Ausbildung wird erreicht, daß in einer einzigen, mit
offenen Flammen arbeitenden Sengmaschine jeweils nach Art und Beschaffenheit des
zu sengenden Stoffes gegebenenfalls sowohl ein Sengen von dichten wie auch weitmaschig
gewebten Stoffen stattfinden kann, und mit wenigen Handgriffen die jeweilige Stellung
der ortsbeweglichen Walze unmittelbar über bzw. neben den Brenner eingestellt werden
kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. z eine Seitenansicht der Maschine, Abb.2 und 3
eine schematische Seitenansicht in zwei verschiedenen Stellungen der Gewebeführung,
Abb. d. und 5 ein anderes Beispiel, ebenfalls in schematischer Ansicht und in zwei
verschiedenen Arbeitsstellungen, Abb: 6 bis 8 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
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Es, ist a, b das Maschinengestell einer mit offener Flamme arbeitenden
Gewebesengmaschine, auf welchem, wie an sich bekannt, der Gasbrenner c angeordnet
ist, dessen nach oben austretende Flamme d zum Sengen einer über sie hinweggeführten
Stoffbahn f dient. Letztere wird dabei, wie ebenfalls bekannt, von der einen Seite,
im Beispiel von der linken Seite, des Gestelles her zugeführt und über eine Mehrzahl
von Walzen geleitet, von denen zwei Walzen g, lr in einem am Ende des Gestelles
angeordneten Säulenpaar o und eine weitere Walze i an jedem Ende in einem Lagerbock
k gehalten sind, wobei die drei Walzen g, lt, i in der Querrichtung des Brenners
c gegeneinander versetzt sind. An der Unterseite der Gestenplatte b ist fast senkrecht
unter der Walze h eine vierte Walze in angebracht, während in dem einen Ständerpaar
71 des Gestelles a eine Trommel ?c gelagert ist, über die die Stoffbahn f
hinweg abgezogen wird. Zur Führung der Stoffbahn f über den Brenner c dient eine
ortsbewegliche Walze p, die zu diesem Zweck in zwei Hebelarmen q gelagert ist, die
ihrerseits um eine unterhalb der Lagerböcke k an dem Gestell b
gehaltenen
Achse r schwenkbar sind. Die Walze p ist als Kühlwalze ausgebildet und besitzt deshalb
einen wesentlich größeren Durchmesser als die übrigen zur Führung des Stoffes dienenden
Leitwalzen. Sie ist in an sich bekannter Weise in einem Längsschlitz s eines jeden
Hebelarmes q verstellbar gehalten, so daß sie in einfacher Weise durch .Verschieben
in die durch den Schlitz bedingten Endstellungen gebracht werden kann.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die in Arbeitsstellung geschwenkte
Walze entweder unmittelbar über den Brenner (Abb. 2) oder -neben letzteren (Abb.
3) zu stehen kommt. In Ruhestellung (Abb. z) ist die Walze p derart angeordnet,
daß die über die Führungswalze h eingezogene Stoffbahn senkrecht nach unten hängt,
ohne daß sie von der Schwenkwalze P berührt wird.
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Soll nun ein Sengen, beispielsweise von dicht ge-,vebten Stoffen,
stattfinden, so wird die Walze p zunächst in das dem Schwenkpunkt naheliegende Schlitzende
des Hebels q, dann mit Hilfe eines nicht dargestellten Handantriebes in der Pfeilrichtung
gegen den Brenner c bewegt, wobei, wie an sieh bekannt, die Stoffbahn
f von der Walze p mitgenommen und letztere die in Abb.2 veranschaulichte,
Stellung einnimmt. Die Stoffbahn legt sich dabei an die zweckmäßig mit einer Kühlvorrichtung
versehene Walze p dicht an, so daß nur die der Flamme zugekehrte Seite des Stoffes
gesenkt wird. Durch Zurückschwenken wird die Walze p wieder aus der Arbeitsstellung
gebracht und damit die Stoffbahn f von dem Brenner entfernt.
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Bei dem Sengen von weitmaschigen Stoffen wird die Walze p, die jetzt
lediglich als Führungswalze dient und nicht besonders gekühlt zu werden braucht,
in die äußere Schlitzendstellung gebracht und dann gegen den auf die gleiche Art
geführten Stoff f gegen- den Brenner c zu eingeschwenkt. Wie aus Abb. 3 ersichtlich,
legt sich nun die Walze p seitwärts neben den Brenner, und zwar auf der dem Drehpunkt
r des Hebels q abgewandten Seite, so daß die Stoffbahn f zwischen
den beiden Walzen p, i. von der offenen Flamme d bestrichen wird und diese
durch den Stoff hindurchschlagen kann. Zweckmäßig .ist das vordere, mit dem Schlitz
s versehene Ende q' des Hebels stumpfwinklig nach unten umgebogen, so daß dieser
beim Zurückschwenken in seine Ruhelage weder an das Maschinengestell
anschlagen
kann noch der Stoff beim Einführen von der Walze p behindert wird. Andererseits
nimmt die Walze p bei dem in Arbeitsstellung eingeschwenkten Hebel eine derartige
Tieflage ein, daß der Stoff genügend dicht über die Flamme hinweggezogen werden
kann.
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In Abb. q. und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt,
das im wesentlichen der oben beschriebenen Ausbildung- gleicht. Hierbei ist die
ortsbewegliche Walze an dem Ende eines Hebelpaares gelagert, dessen Drehpunkte an
dem Gestell der Maschine in einer Führung längsverschiebbar gehalten sind, so daß,
wie aus den Abb..I und 5 ersichtlich, je nach der gewünschten Sengart ebenfalls
eine Verstellung der Walze p unmittelbar über den Brenner wie neben diesen durch
Verschiebung des Drehpunktes r erfolgen kann.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen die Abb. 6 bis B. An dem Hebelgestänge
q, q' ist außer der in diesem Falle ortsfest gelag:--rten oberen Leitwalzep eine
zweite, gegebenenfalls mit einer Kühlung versehene Walze p' angebracht, die in der
Querrichtung des Hebelendes q' beispielsweise in einem Führungsschlitz t verstellbar
ist. Wie aus Abb. ; ersichtlich, ist die Walze p' in ihrer einen Endstellung derart
von dein Brenner c abgehoben, daß die Sengflamme d durch die über die untere Leitwalze
i. und die obere Leitwalze p geführte Stoffbahn frei hindurchschlagen kann. In der
anderen Endstellung, d. h. in ihrer Tieflage, befindet sich die Walze p' als Gegenkörper
unmittelbar über dem Brenner c und verhindert dadurch, wie an sich bekannt, ein
Durchschlagen der Senb flamme durch die Stoffbahn f. Außerdem ist in dem Hebelpaar
q eine dritte Walze gelagert, und zwar die bisher im Gestellbock h angebrachte Leitwalze
i. Dadurch wird erreicht, claß bei eingeschwenktem Gestänge, wie in Abb. 7 erkennbar,-
die- Stoffbahn in möglichst wagerechter Führung über die Flamme bewegt werden kann
und ein besonders günstiges Sengen bewirkt ist.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Beispiele
beschränkt, vielmehr sind auch andere Ausführungen denkbar. Inshesondere könnte
die neue Vorrichtung auch an solchen Maschinen angebracht sein, die eine -Mehrzahl
von Brennern besitzen, um die Stoffbahn abwechselnd und wiederholt auf der einen
und anderen Seite sengen zu können. Bei Maschinen, deren Sengflamme durch je eine
längs des Brenners sich erstreckende seitliche Führungswand aus Schamottesteinen
o. dgl. an einer seitlichen Ausbreitung verhindert ist, würde es sich empfehlen,
zwecks wahlweiser Benutzung der beiden Sengarten die eine oder auch beide Führungswände
derart verschiebbar zu machen, daß die seitwärts neben den Brenner in Arbeitsstellung
geschwenkte Walze (vgl. Abb. 3 und 5) in keiner Weise durch eine Führungswand behindert
ist. Ferner könnte die Sengwalze p' in der Abb. 6 bis 8 statt in einer Schlitzführung
t gegebenenfalls von je einem schwenkbar an dem Hebelgestänge q angebrachten Arm
o. dgl. gehalten sein.