DE4313346A1

DE4313346A1 - Hydraulisch betätigbares Ausrücksystem

Info

Publication number: DE4313346A1
Application number: DE4313346A
Authority: DE
Inventors: Elmar Bubeliny; Angelika Ebert; Wolfgang Dipl Ing Grospietsch; Gustav Schneider
Original assignee: Fichtel and Sachs AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1993-04-23
Filing date: 1993-04-23
Publication date: 1994-10-27
Also published as: BR9401566A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch betätigbares Aus rücksystem für eine Reibungskupplung, bestehend aus einer Kolben- Zylinder-Einheit, die konzentrisch zu einer Getriebeeingangswelle angeordnet ist, deren Zylinder am Getriebegehäuse befestigt ist und deren Kolben über ein Ausrücklager mit den Ausrückelementen der Reibungskupplung verbunden ist.

Es sind bereits hydraulisch betätigbare Ausrücksysteme bekannt (z. B. DE-GM 91 00 927), bei denen die konzentrischen Nehmerzy linder entweder mit Gehäusen aus Grauguß oder Aluminium-Druckguß und mit massiven Führungshülsen aus Stahl oder Grauguß ausgerü stet sind. Massive Nehmerzylinder - wie im Nutzfahrzeugbereich üblich - sind für den Großserieneinsatz im Pkw-Bereich zu teuer und zu schwer.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein hydraulisch betätigbares Aus rücksystem zu schaffen, welches nicht nur kostengünstig und ein fach herstellbar ist, sondern auch ein geringes Gewicht bei gleichbleibender Dauerfestigkeit der Zylinderlaufbahnen auf weist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß als Zylinder zwei im radialen Abstand zueinander angeordnete rohrför mige Blechteile vorgesehen sind, die auf ihrer dem Getriebegehäu se zugewandten Seite fest und dicht miteinander verbunden sind.

Vorteilhaft bei dieser Ausführung ist, daß Nehmerzylinder aus rohrförmigen Blechteilen als tiefgezogene Bauteile hergestellt werden können, wobei diese Teile ohne Nachbearbeitung der Dicht flächen verwendet werden können und daher sehr kostengünstig sind.

Nach einem wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß jedes der Blechteile einen radial nach außen verlaufenden Flansch aufweist.

Mit Vorteil sind dabei die beiden Flansche miteinander ver schweißt, vernietet oder nietlos genietet.

In einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Blechteile über eine Dichtung gegeneinander abgedichtet.

Eine weitere günstige Ausführungsform sieht vor, daß das radial äußere Blechteil einen Anschlußstutzen für das Hydraulikfluid aufweist. Dieser Hydraulikanschluß (Druck- und Entlüftungslei tung) erfolgt mittels Rohren, die mit dem äußeren Blechteil ver lötet werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß als Kolben ein rohrförmiges Blechteil vorgesehen ist, wobei die Stirnseite des Kolbens mit einer den Zylinder nach außen abdichtenden Dich tung versehen ist. Mit Vorteil ist dabei zwischen dem Blechteil und der Dichtung ein Abstreifring zwischengeschaltet.

Eine weitere wesentliche Ausführungsform sieht vor, daß der Zy linder eine rohrförmige Zwischenhülse aufweist und daß mindestens teilweise auf dem Umfang zwischen der Stirnseite der Zwischenhül se und dem Ende des Zylinders mindestens eine Ausnehmung für den Zulauf von Hydraulikfluid gebildet wird.

Eine fertigungstechnisch einfache Ausnehmung läßt sich dadurch erreichen, daß als Ausnehmung ein Kanal in eines der Blechteile spanlos eingebracht ist.

Bei dieser Ausführungsform ist von Vorteil, daß durch die zusätz liche Zwischenhülse ein großer Hub des Kolbens ermöglicht wird, da der Anschlußstutzen für das Hydraulikfluid im Bereich des Hu bes angeordnet werden kann und das Hydraulikfluid an der Stirn seite des Zylinders in den Zylinderraum fließen kann. Eine derar tige Konstruktion gewährleistet eine axial kurz bauende Einheit.

In weiterer Ausgestaltung sind mindestens die den Zylinder bil denden Oberflächen aus rostfreiem Material und/oder mit einer Oberflächenbehandlung versehen. Hierdurch ist gewährleistet, daß die für den Kolben maßgebenden Zylinderlaufflächen während der Betriebsdauer rostfrei bleiben, so daß die Kolbendichtung und der Abstreifer einem geringen Verschleiß unterworfen sind. Dies ist besonders dann wichtig, wenn als Hydraulikfluid Bremsflüssigkeit verwendet wird, so daß auch nach einer längeren Stillstandszeit keine Rostbildung zu befürchten ist.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeich nungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein hydraulisches Ausrücksystem;

Fig. 2 bis Fig. 8 weitere Ausführungsformen des Ausrücksystems im Schnitt.

Das in Fig. 1 dargestellte hydraulisch betätigbare Ausrücksystem für eine Reibungskupplung besteht im wesentlichen aus den beiden rohrförmigen Blechteilen 1 und 2, die den Zylinder bilden. Die Blechteile 1 und 2 weisen jeweils einen radial nach außen verlau fenden Flansch 3 bzw. 4 auf, wobei die Flansche 3 und 4 über eine Schweißverbindung 12 miteinander verbunden sind. Die Schweißver bindung 12 kann umlaufend angeordnet sein, aus einzelnen Schweiß segmenten bestehen oder mehrere hintereinander angeordnete Schweiß punkte aufweisen. Die Dichtung 4 ist als zusätzliche Dichtung eingebracht und weist einen Dichtdurchmesser auf, der größer als der Durchmesser der Schweißverbindung 12 ist.

Der aus den rohrförmigen Blechteilen 1 und 2 hergestellte Zylin der wird durch einen als Blechteil 7 ausgebildeten Kolben beauf schlagt. An der Stirnseite des Blechteiles 7 ist eine Dichtung 8 in Form eines Nutringes eingebracht, wobei der Abstreifring 9 zwischen der Stirnseite des Blechteiles 7 und der Dichtung 8 an geordnet ist. Das Blechteil 7 dient gleichzeitig als Träger für das Lager 13.

Das radial außen angeordnete rohrförmige Blechteil 2 ist mit ei nem Anschlußstutzen 6 versehen, der entsprechend eingelötet und für die Zufuhr von Hydraulikfluid in den Zylinderinnenraum dient. Zur Erzielung einer axial kurz bauenden Ausführung ist die Innen fläche des rohrförmigen Blechteiles 2 mit einer Zwischenhülse 10 ausgerüstet, die zwischen dem Flansch 3 und ihrer Stirnseite eine Ausnehmung 11 bildet, durch die das Hydraulikfluid vom Anschluß stutzen 6 an der Stirnseite der Zwischenhülse 10 vorbei in den Zylinderinnenraum gelangen kann. Die für die Dichtung 8 maßgeben den Laufflächen können aus rostfreiem Material hergestellt oder als normale Tiefziehbleche mit einer nachträglichen Oberflächen behandlung wie z. B. Gasnitrieren ausgebildet werden.

In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform im Prinzip wie in Fig. 1 dargestellt, mit dem Unterschied, daß die Dichtung 5 auf einem kleineren Durchmesser als die Schweißverbindung 12 angeordnet ist. Hierbei ist von Vorteil, daß beim Schweißen entstehende Spritzer durch die Dichtung 5 zuverlässig aufgefangen werden und nicht in den Zylinderraum gelangen können. Darüber hinaus ist die Schweißverbindung 12 mit dem größeren Durchmesser für eine Schweißeinrichtung besser zugänglich.

In der Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, bei der die rohrförmigen Blechteile 1 und 2 zusammen mit den zugehörigen Flanschen 3 und 4 über eine Nietlosnietung bzw. Durchsetzfügung verbunden sind. Alternativ läßt sich diese Nietlosnietung 14 auch durch eine herkömmliche Nietung ersetzen. Die Dichtung 5 ist in dieser Ausführungsform zur Begrenzung der druckbeaufschlagten Fläche auf einem möglichst kleinen Durchmesser angeordnet und die Kammerung der Dichtung 5 erfolgt durch eine entsprechende Form gebung der Flansche 3 und 4.

Die Fig. 4 entspricht im wesentlichen dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3, mit dem Unterschied, daß in der oberen Bildhälfte der Dichtung 5 ein zusätzlicher Kunststoffring 15 vorgeschaltet ist, während in der unteren Bildhälfte der Fig. 4 als Dichtung 5 eine Flachdichtung vorgesehen ist.

Die Fig. 5 bis 8 zeigen weitere Ausführungsformen, bei denen die rohrförmigen Blechteile 1 und 2 über ihre Flansche 3 und 4 durch Verrollen miteinander verbunden sind. Die jeweilige Roll verbindung 16 kann geometrisch auf unterschiedlichste Art erfol gen. In den Fig. 5 bis 8 ist zusätzlich das Blechteil 7 derart ausgebildet, daß das Lager 13 radial außerhalb des rohrförmigen Blechteiles 2 angeordnet ist, um somit eine weitere axiale Ver kürzung des Bauraumes zu erzielen. - Die Fig. 8 zeigt darüber hinaus noch eine zusätzliche Nietlosnietung 14, wobei auch hier im Prinzip das Blechteil 7 nach außen verlaufend das Lager 13 aufnimmt, um eine axial kurz bauende Version zu erreichen.

Bezugszeichenliste

1 = rohrförmiges Blechteil
2 = rohrförmiges Blechteil
3 = Flansch
4 = Flansch
5 = Dichtung
6 = Anschlußstutzen
7 = Blechteil
8 = Dichtung
9 = Abstreifring
10 = Zwischenhülse
11 = Ausnehmung
12 = Schweißverbindung
13 = Lager
14 = Nietlosnietung
15 = Kunststoffring
16 = Rollverbindung.

Claims

1. Hydraulisch betätigbares Ausrücksystem für eine Reibungskupp lung, bestehend aus einer Kolben-Zylinder-Einheit, die kon zentrisch zu einer Getriebeeingangswelle angeordnet ist, deren Zylinder am Getriebegehäuse befestigt ist und deren Kolben über ein Ausrücklager mit den Ausrückelementen der Reibungs kupplung verbunden ist, dadurch gekenn zeichnet, daß als Zylinder zwei in radialem Abstand zueinander angeordnete rohrförmige Blechteile (1, 2) vorgese hen sind, die auf ihrer dem Getriebegehäuse zugewandten Seite fest und dicht miteinander verbunden sind.

2. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je des der Blechteile (1, 2) einen radial nach außen verlaufenden Flansch (3, 4) aufweist.

3. Ausrücksystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flansche (3, 4) miteinander verschweißt, vernietet oder nietlos genietet sind.

4. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Blechteile (1, 2) über eine Dichtung (5) gegeneinander abgedichtet sind.

5. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das radial äußere Blechteil (2) einen Anschlußstutzen (6) für das Hydraulikfluid aufweist.

6. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kolben ein rohrförmiges Blechteil (7) vorgesehen ist, wobei die Stirnseite des Kolbens mit einer den Zylinder nach außen abdichtenden Dichtung (8) versehen ist.

7. Ausrücksystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Blechteil (7) und der Dichtung (8) ein Ab streifring (9) zwischengeschaltet ist.

8. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder eine rohrförmige Zwischenhülse (10) aufweist und daß mindestens teilweise auf dem Umfang zwischen der Stirnseite der Zwischenhülse (10) und dem Ende des Zylinders mindestens eine Ausnehmung (11) für den Zulauf von Hydraulik fluid gebildet wird.

9. Ausrücksystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausnehmung (11) ein Kanal in eines der Blechteile (1, 2) spanlos eingebracht ist.

10. Ausrücksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die den Zylinder bildenden Oberflächen aus rost freiem Material und/oder mit einer Oberflächenbehandlung ver sehen sind.

11. Ausrücksystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißnaht dicht ausgeführt und über den gesamten Umfang verlaufend angeordnet ist.

12. Ausrücksystem nach Anspruch B, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige Zwischenhülse (10) gegenüber dem Zylinder z. B. durch Kleben, Löten, Lager-Dichtschweißen, O-Ring Ab dichtung etc. abgedichtet ist.