DE4313024A1 - Umsteckstation, insbesondere für Leerhülsen und Vollspulen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Umsteckstation für Leerhülsen und Vollspulen, wie sie insbesondere in der Textilindustrie sowie auch für Industriezweige, in denen zylindrische Hohlkörper verwendet werden,- anwendbar ist und die zwei parallele Spei­ cherbahnen und eine zu den Speicherbahnen parallel angeordnete Transportbahn beinhaltet.

Die EP 0310567 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Auswechseln von an einer Speicherkette hängenden Flyerspulen gegen an einer Transportkette hängenden Leerhülsen. Das Funktionsprinzip beruht auf einer zeitlich koordinierten Abfolge von Vertikal­ hub- und -absenkbewegungen, um die Flyerspule bzw. die Leer­ hülse von ihrer entriegelbaren Aufhängung abzunehmen bzw. auf diese aufzustecken, Horizontalverschiebebewegungen, Horizon­ talschwenkbewegungen sowie Positionierbewegungen von Speicher­ kette und Transportkette.

Mit der Erfindung kann schrittweise je eine Flyerspule gegen je eine Leerhülse getauscht werden. Die Anwendung bei Vor­ handensein von zwei parallelen Speicherbahnen und einer zuge­ ordneten Transportbahn ist nach diesem Prinzip nicht möglich.

Die DE 37 34 275 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einwechseln von auf einer Transporteinrichtung bereitge­ stellten vollen Vorgarnspulen gegen in zwei Reihen am Gatter einer Ringspinnmaschine hängenden, leergelaufenen Vorgarn­ spulen über das Bindeglied eines Wechselwagens, der mit Mitteln zum Ergreifen der Vorgarnspulen versehen ist, werden zunächst volle Vorgarnspulen aus der Transporteinrichtung entnommen und in einen am Wechselwagen befindlichen Zwischenspeicher abgelegt, danach werden die leergelaufenen Vorgarnspulen vom Gatter abgenommen und an die Transportein­ richtung übergeben und anschließend werden die vollen Vor­ garnspulen aus dem Zwischenspeicher entnommen und an das Gatter übergeben. Damit ist es möglich, zwischen zwei parallel verlaufenden Vorgarnspülensträngen volle Vorgarnspulen gegen leere Vorgarnspulen gruppenweise auszutauschen, wobei jedoch beide Spulenstränge unbedingt die gleiche Spulenteilung auf­ weisen müssen.

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Möglichkeit zu schaffen, zwischen zwei parallel laufenden Speicherzügen, z. B. Speicherbahnen eines Flyerdoffers einerseits und eines weiteren, parallel zu den ersten zwei Speicherzügen verlau­ fenden Transportzuges, z. B. Transportbahn zum Abtransport von Flyerspulen andererseits ein Bindeglied derart zu schaffen, daß am Transportzug hängende Hülsen jeweils paarweise an je einen Leerplatz der beiden Speieherzüge umgesteckt werden können und daß in analoger Weise je zwei an je einer Speicher­ bahn hängende Spulen jeweils paarweise an je einem Leerplatz des Transportzuges umgesteckt werden können.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Umsteckstation für Leerhülsen und Vollspulen, wie sie insbesondere in der Textil­ industrie vorhanden sind, oder für zylindrische Hohlkörper anderer Einsatzgebiete, zu schaffen, wobei Voraussetzung ist, daß zwei parallele Speicherbahnen und eine diesen Speicher­ bahnen parallel zugeordnete Transportbahn vorhanden ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Patentanspruch gelöst.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Die Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt der Umsteckstation,

Fig. 2 einen Schnitt A-A der Umsteckstation als Draufsicht.

Das Ausführungsbeispiel ist für einen Dofferspeicher eines Flyers angegeben, ist aber jedoch für alle Übergabesysteme gleicher oder ähnlicher Struktur anwendbar.

Die Umsteckstation ist unterhalb des Speichers 19 mit Haupt­ fahrtrichtung im rechten Winkel zur Fahrtrichtung des Spei­ chers 19 positioniert. An einem Gestell 1 ist eine ange­ triebene Lineareinheit 2 in horizontaler Lage befestigt, welche aus Linearantrieb 21 sowie Längsführung mit Schlitten 22 besteht. Am Schlitten 22 der Längsführung ist eine Hub-/Senk­ einrichtung 3 befestigt, an deren oberer Flanschplatte 4 ein feststehender Gelenkbolzen 5 sitzt. Auf dem Gelenkbolzen 5 befindet sich drehbar gelagert und mit zwei Rastungen 6 ver­ sehen eine Schwenkplattform 7, auf welcher beidseitig zur Schwenkachse 23, die zwischen der rechten und der linken Seite der Schwenkplattform 7 angeordnet ist zwei fluchtend angeordnete Längsführungen 8 befestigt sind. In jeder dieser beiden Längsführungen 8 befindet sich je ein verschiebbarer Schlitten 9, an dem senkrecht nach oben gerichtet ein Steh­ bolzen 10 angeordnet ist, auf dem sich ein mittels Druckfeder 11 nach oben belasteter verschiebbar angeordneter Dorn 12 befindet.

Unterhalb des Dornes 12 auf gleicher Höhe mit den Kurvenschei­ ben 13 ist je eine Führungsrolle 14 angebracht. Die mit je einer Führungsbahn ausgestatteten Kurvenscheiben 13 sind rota­ tionssymetrisch zur Schwenkachse 23 um 180° versetzt fest mit dem Gelenkbolzen 5 verbunden. Auf dem Gestell 1 ist korres­ pondierend mit der gestalteten Form der Schwenkplattform 7 eine Anlenkrolle 15 angeordnet, die beim seitlichen Bewegen der Schwenkplattform 7 unter Auslösung eines Schwenkwinkels von 90° der Schwenkplattform 7 zusammentrifft.

Die Transportketten 20 mit entriegelbarer Hülsenaufhängung 17 aufgehängten Leerhülsen 16 stehen mit der ersten Teilung genau über der Umsteckstation. Je ein Dorn 12 und eine Leerhülse 16 stehen somit fluchtend übereinander. Zu Beginn des Übergabe­ zyklus wird durch die Hub-/Senkeinrichtung 3 die Schwenkplatt­ form 7 mit den beiden, über die Längsführungen 8, dem Schlitten 9 und dem Stehbolzen 10 verbundenen Dornen 12 soweit nach oben ausgehoben, daß die Dorne 12 von unten in die Bohrungen der Leerhülsen 16 eintauchen und die Leerhülsen 16 durch den an den Dornen 12 befindlichen Bund angehoben werden, so daß der Haltemechanismus an der Hülsenaufhängung 17 im oberen Tot­ punkt der Hubbewegung entriegelt wird. Bei der anschließenden Abwärtsbewegung der Hub-/Senkeinrichtung 3 sitzen die Leer­ hülsen 16 auf dem Bund der Dorne 12 auf und gleiten so von der Hülsenaufhängung bis in die untere Totlage der Hub-/Senkein­ richtung 3. Jetzt erfolgt mittels Lineareinheit 2 ein Ver­ schieben des Schlittens 22 nach links auf die Speicher 19 zu. Während der Verschiebebewegung greift die Anlenkrolle 15 in die Führungskontur der Schwenkplattform 7 ein und es kommt zwangsläufig zu einer Schwenkbewegung der Schwenkplattform 7 um 90° gegen Uhrzeigersinn.

Die um 90° geschwenkte Position der Schwenkplatte 7 wird mit­ tels Rastungen 6 gesichert. Während der Schwenkbewegung er­ folgt durch eine Zwangsbewegung der Führungsrollen 14 in den Führungsbahnen der Kurvenscheiben 13 ein Aufeinanderzubewegen der Schlitten 9 und damit über die Stehbolzen 10 und die Dorne 12 auch ein Aufeinanderzubewegen der beiden Leerhülsen 16 auf den Dornen 12.

Durch die durch Anlenkrolle 15 und seitlicher Bewegung der Schwenkplattform 7 ausgelöste Schwenkbewegung der Schwenkplatt­ form 7 kommt es zu einer durch Zusammenwirken von Führungs­ rollen 14 und Führungsbahnen der Kurvenscheiben 13 zwangsläu­ figen linearen Bewegung der Leerhülsen 16 in Richtung auf die Schwenkachse 23. Dadurch wird der Mittenabstand der Leerhülsen 16 von C zu B verringert.

In dieser Position erreicht die Lineareinheit 2 die linke End­ stellung, wobei jetzt die beiden auf der Umsteckstation befind­ lichen Leerhülsen 16 unter je einer leeren Hülsenaufhängung 17 an jeder der beiden Bahnen der Speicher 19 stehen. Jetzt erfolgt durch die Hub-/Senkeinrichtung 3 ein Ausheben der bei­ den Leerhülsen 16 soweit, daß sie auf die Hülsenaufhängung 17 des Speichers 19 aufgeschoben werden und im oberen Totpunkt der Hubbewegung wird der Verriegelungsmechanismus der Hülsen­ aufhängung in Kraft gesetzt. Bei der nun folgenden Abwärts­ bewegung der Hub-/Senkeinrichtung 3 senken sich die Leer­ hülsen 16 soweit ab, bis sie auf den Verriegelungsfingern der Hülsenaufhängung 17 aufsitzen und gehalten werden. Die beiden Dorne 12 fahren aus der Leerhülse 16 soweit nach unten aus, bis die Hub-/Senkeinrichtung 3 ihren unteren Totpunkt erreicht hat.

Die Umsteckstation verharrt in dieser Stellung und die beiden Bahnen der Speicher 19 werden um je eine Teilung weiter ge­ taktet, so daß jetzt über jedem Dorn 12 eine Vollspule 24 steht. Das übergeben der Vollspulen 24 von den Bahnen der Speicher 19 zur Transportbahn 18 erfolgt in umgekehrter Reihen­ folge analog zum Ablauf bei den Leerhülsen 16.

Durch diese Umsteckstation ist es möglich, ohne Bediener zwi­ schen zwei parallel laufenden Speichern einerseits und eines weiteren parallel zu den ersten zwei Speicherzügen verlaufen­ den Transportzuges für Leerhülsen und Vollspulen andererseits, Vollspulen gegen Leerhülsen und umgekehrt unter Ausgleich der Differenz der Mittenabstände und der Aufhängeabstände am Transportzug der beiden Speicher paarweise auszutauschen.

Bezugszeichenliste

1 Gestell
2 Lineareinheit
3 Hub-/Senkeinrichtung
4 Flanschplatte
5 Gelenkbolzen
6 Rastungen
7 Schwenkplattform
8 Längsführungen
9 Schlitten
10 Stehbolzen
11 Druckfeder
12 Dorn
13 Kurvenscheiben
14 Führungsrolle
15 Anlenkrolle
16 Leerhülse
17 Hülsenaufhängung
18 Transportbahn
19 Speicher
20 Transportketten
21 Linearantrieb
22 Schlitten
23 Schwenkachse
24 Vollspule

Claims (1)

1. Umsteckstation für Leerhülsen und Vollspulen oder zylindri­ sche Hohlkörper, die zwischen zwei parallelen Speicherbahnen und einer zu den Speicherbahnen zugeordnete Transportbahn angeordnet ist, wobei am Transportzug hängende Leerhülsen mit entriegelbarer Hülsenaufhängung von einem Leerplatz der beiden Speicherzüge umgesteckt sowie an je einer Speicherbahn hängende Vollspulen an je einem Leerplatz des Transportzuges umgesteckt werden, dadurch gekennzeichnet, daß

   • - an einem Gestell (1) eine angetriebene Lineareinheit (2) mit Linearantrieb (21) und Längsführung mit Schlitten (22) und Hub-/Senkeinrichtung (3) sich befindet,
   • - die Hub-/Senkeinrichtung (3) mit einer Schwenkplattform (7) verbunden ist, die einen verschiebbaren Schlitten (9) mit Stehbolzen (10), der einen verschiebbaren Dorn (12) besitzt, aufweist,
   • - unterhalb des Dornes (12) mit Kurvenscheiben (13) je eine Führungsrolle (14) angebracht ist,
   • - die mit je einer Führungsbahn ausgestatteten Kurvenscheiben (13) rotationssymetrisch zur Schwenkachse (23) um 180° ver­ setzt fest mit dem Gelenkbolzen (5) verbunden sind,
   • - auf dem Gestell (1) korrespondierend unter Auslösung des Schwenkwinkels von 90° mit der Schwenkplattform (7) eine Anlenkrolle (15) angeordnet ist.