DE431279C - Hyperchromatisches Objektiv - Google Patents

Description

• Hyperchromatisches Objektiv. Hyperchromatische Objektive, d. h. solche, bei denen die Farbenfehler nicht nur nicht behoben, sondern womöglich verstärkt, die übrigen Fehler aber behoben sind, sind bekannt, und zwar sollten sie für farbenphotographische Zwecke benutzt werden. Die Korrektion sollte für rote Strahlen durchgeführt sein. Nach der Erfindung sollen für die Schwarzweißphotographie unter Verwendung ortho- oder panchromatischen Materials bestimmte hyperchromatische Objektive hinsichtlich der sphärischen Aberration und der andei n Fehler für gelbe Strahlen sein. Man hat gefunden, daß man alsdann künstlerisch weiche Bilder erhält, die aber keineswegs unscharf sind.
• Nachstehend werden einige Beispiele solcher Linsen wiedergegeben.
• A.Aplanatische0bj ekt@ve(Abb.i). Bei einem »hyperchromatischen« Objektiv werden im Gegensatz zu Achromaten für i und q. Glassorten gewählt, bei denen die Strahlen stärker gebrochen werden, aber die Farbenverstreuung geringer ist als bei a und 3. jedes Linsenpaar wird z. B. aus zwei verschiedenen Linsen zusammengesetzt, und zwar aus einem konkaven Barytkronglas und einem konvexen Flintglas.
• B. A n a s t i g m a t e. Die beiden Arten von Anastigmaten, von -denen alle anderen mehr oder weniger sich ableiten, sind das dreifach gekittete (oder das aus zwei Triplets zusammengesetzte symmetrische Doppelobjektiv) und das Triplet von T a y 1 o r.
• a) Das gekittete Triplet (Abb. 2). Betrachtet man die Linse L1 allein (die Linse L2 ist in Wirklichkeit gleich L1), dann gilt im allgemeinen: n'> n" > n"' mit Il aus Barytkron, stark brechend und wenig farbenzerstreuend, 12 aus Boratflint oder gewöhnlichem Flint und 13 aus gewöhnlichem Kron.
• Hier kann man den Hyperchromatismus auf drei verschiedene Arten einführen i. indem man das Barytkron durch gewöhnliches Flint ersetzt, 2. indem man das Boratflint oder leichte Flint durch leichtes Barytkron ersetzt, 3. indem man die beiden Änderungen gleichzeitig vornimmt. Natürlich werden die neuen Gläser nicht genau den gleichen Brechungswert haben wie die alten, und es wird notwendig sein, verschiedene Abänderungen zu treffen.
• b) Triplet von T a y 1 o r (Abb. 3). Bei diesen Objektiven sind die Linsen L1 und L3 konvex und aus Barytkron geschliffen. L2 ist konkav und besteht aus gewöhnlichem Flint.
• Um ein hyperchromatisches Objektiv zu erhalten, tauscht man das Barytkron mit dem FNut und das Flint mit dem. Barytkron aus.
• Dem nachfolgenden Zahlenbeispiel ist ein hyperchromatisches Triplet zugrunde gelegt ,(lAbb. q.).
• Relative Öffnung F : 7.

  L' RI=+ 18,30 c1=3,35

  R2 --111,72

  E1- i,oo

  L2 R3 = - 52,92

  R4= --i- 17,19 c2 = 1,47

  E2 = 7,T6

  L3 R5 = -i- 45290 c3 = 2,81

  R e = - 57 .26

  Index von LI Nc =1,61396; ND 1,61881; NF =1,633i0 Flint,

  _ _ L2 NC =1,56966 ; Ni) - 1,57256; NF =1,57959 Bariumkron,

  _ - L3 NC =1,55571 ; ND=1,55927 ; NF =1,568o3 Flint.

  Die Brennweiten sind FC = ioi,83, FD =- ioo,oo, FF= 95,54. Bei einer einfachen Linse aus Flint 1,61881 würde FC -10o,78, FL) - ioo,oo, FF = 98,o7 sein.
• Das Objektiv ist demnach tatsächlich ein hyperchromatisches. Will man einen gemäßigten Chromatismus erlangen, der dem des Auges ähnlich ist, so wählt man Dispersionen, die zwischen denen eines verbesserten Objektivs und denen eines hyperchromatischen bestehen.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCH: Hyperchromatisches Objektiv, dadurch gekennzeichnet, daß seine sphärischen Fehler für gelbe Strahlen beseitigt sind.