DE4311235A1 - Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten - Google Patents
Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-PastenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen
angegebenen Gegenstand.
Die Erfindung betrifft insbesondere das Beschichten oder
Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wasserhaltigen bzw.
wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien wie Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Methylglycolacetat und Tetrahydrofuran oder Mischungen aus
wässerigen und lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien,
UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie PVC-Pasten.
Insbesondere betrifft die Erfindung das Beschichten einer
Kunststoff-Folie mit einem wasserhaltigen
Beschichtungsmedium, insbesondere das Bedrucken mit einer
wasserlöslichen Farbe.
Weiterhin betrifft die Erfindung das Beschichten und
Bedrucken der Kunststoff-Folie im Wege des Transferdruckens
mit den Arbeitsschritten, Beschichten des Transportbandes
mit wasserhaltigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen
davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, Trocknen des
aufgebrachten Mediums oder der aufgebrachten Farbe, Ablegen
der Folie auf das beschichtete oder bedruckte Band,
Aufkaschieren der Folie unter Hitzeeinwirkung (160-200°C)
und Anpreßdruck und Abkühlen und Trennen der
Kunststoff-Folie von dem Transportband.
Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Beschichten eines Substrats wie Trikot, Gewebe, Vlies oder
Filz im Wege der Transferbeschichtung mit den folgenden
Arbeitsschritten:
- a) Beschichten eines endlosen Transportbandes mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien sowie PVC-Pasten,
- b) Trocknen des aufgebrachten Mediums,
- c) Abkühlen des Mediums über Kühlwalzen,
- d) wiederum Beschichten mit den vorgenannten Beschichtungsmedien (vgl. Schritt a)),
- e) gegebenenfalls Aufkaschieren eines Substrats wie Trikot, Gewebe, Vlies oder Filz in die noch nasse Masse,
- f) Trocknen und Gelieren unter Wärmeeinwirkung von bis zu 200°C,
- g) Abkühlen des Laminats und Abnehmen desselben von dem Transportband.
Kunststoff-Folien werden bereits in großen Mengen bei der
Herstellung von Datenträgerbändern, wie beispielsweise
Audio- und Videobändern, mit lösungsmittelhaltigen und
insbesondere mit wasserhaltigen Beschichtungsmedien, die die
für die Datenspeicherung maßgeblichen Partikel enthalten,
beschichtet. Die Kunststoff-Folien werden dabei über
Rollenstrecken geführt und dürfen wegen des Schrumpfes auf
verhältnismäßig geringe Temperaturen erwärmt werden. Diese
geringen Temperaturen machen für das wirksame Trocknen des
Beschichtungsmediums sehr lange Trockenstrecken,
beispielsweise bis zu mehr als 160 m erforderlich.
Es besteht daher ein großes Bedürfnis nach einer schnelleren
Trocknungsmöglichkeit und der Herstellungskosten der
Bandbeschichtungsanlagen und damit der Datenträgerbänder.
Aus der DE-OS 37 29 450 ist ein Verfahren zum beidseitigen
Beschichten eines Folienbandes bekannt, wobei zwei Bänder
randseitig miteinander verbunden werden, die dann als
Sandwich oder Laminat durch ein Überzugsband laufen, wonach
eine Behandlung der überzogenen Schicht erfolgt und
schließlich die beiden lediglich randseitig miteinander
verbundenen Bänder wieder voneinander getrennt werden, indem
die Verbindungsränder abgeschnitten werden, so daß gemäß der
DE-OS 37 29 450 als Endprodukt schließlich zwei einseitig
beschichtete Bänder vorliegen.
Aus der DE-OS 36 05 426 ist ein Verfahren zur
Oberflächenveredelung von Polyethylenfolien bekannt. Auf
eine Druckfolie, die auf einem Träger aus Metall oder Papier
aufgebracht ist, wird eine Farbe aufgetragen. Beim
Übertragen der Druckfolie auf eine Polyethylenfolie wird
diese vom Trägermaterial wieder abgezogen.
Aus der DE-AS 11 82 560 ist ein Verfahren zum Herstellen von
Verpackungsmaterialien aus wasserempfindlichen Folien durch
Beschichten mit wässerigen Dispersionen bekannt, bei dem
zwei Bahnen der Folien einen Walzenspalt passieren, in die
die Dispersion eingeführt wird, und die Folien werden beim
Verlassen des Walzenspaltes wieder auseinandergeführt.
Bei dem Bedrucken von Kunststoff-Folien werden üblicherweise
lösungsmittelhaltige Druckfarben verwendet, was unter den
zunehmend strengeren Umweltschutz-Bedingungen mit immer
größeren Problemen im Hinblick auf die Beseitigung bzw.
Rückgewinnung der Lösungsmittel verbunden ist.
Es besteht daher hier ein zunehmender Bedarf zum Bedrucken
von Kunststoff-Folien mit lösungsmittelfreien Druckfarben,
also beispielsweise mit wasserlöslicher Druckfarbe oder mit
wasserhaltigen Medien, d. h. Mischungen aus lösungsmittelhal
tigen und wässerigen Beschichtungsmedien.
Die an sich gebotene Verwendung wasserlöslicher Druckfarben
bereitet jedoch bisher noch Schwierigkeiten, da die erforder
liche Farbfestigkeit zu wünschen übrig läßt, und zwar unab
hängig von der angewandten Drucktechnik.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer
Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen
aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie
PVC-Pasten zur Verfügung zu stellen, das sich für Sieb-,
Flexo-, Tief- und Offsetdruck sowie Beschichtung und
Lackierung einschließlich Kaschierung eignet und lange
Trocknungsstrecken unter Einhaltung eines exakten
Druckrapports vermeidet. Insbesondere sollen
Kunststoff-Folien mit wasserhaltigen Beschichtungsmedien
beschichtet oder bedruckt werden.
Schließlich soll ein Verfahren zum Beschichten eines
Substrats im Wege der Transferbeschichtung angegeben werden,
das ein qualitativ brauchbares Beschichten zuläßt und lange
Trocknungsstrecken vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1
sowie durch die in Anspruch 20 angegebenen Arbeitsschritte
gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben.
Insbesondere betrifft die Ausführungsform nach den
Ansprüchen 13 und 14 das Beschichten und Bedrucken einer
Kunststoff-Folie im Wege des Transferdruckens. Dieses
Verfahren ist durch die folgenden Arbeitsschritte
charakterisiert:
- a) Beschichten des Transportbandes (in kaltem Zustand) mit den Beschichtungsmedien: wässeriges Beschichtungsmedium, lösungsmittelhaltiges Beschichtungsmedium oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben,
- b) Trocknen des aufgebrachten Mediums oder der aufgebrachten Farbe mittels Wärme oder UV,
- c) Ablegen der Folie auf das noch heiße beschichtete oder bedruckte Band (bei UV-Produkten muß das Band aufgeheizt werden),
- d) Aufkaschieren der Folie unter Hitzeeinwirkung, d. h. Temperaturen von 160-250°C, insbesondere 180°C und
- e) Abkühlen und Trennen der Kunststoff-Folie von dem Transportband.
Soll die Kunststoff-Folie im Wege der Transferbeschichtung
mit einer PVC-Paste beschichtet werden, so wird in einer
besonderen Ausführungsform das kalte Transportband mit einer
PVC-Paste beschichtet. Die Paste geliert dann; die Folie
wird aufkaschiert, abgekühlt, getrennt und aufgewickelt.
Soll ein Substrat wie Trikot, Gewebe, Vlies oder Filz oder
dergleichen im Wege der Transferbeschichtung beschichtet
werden, so wird gemäß einer alternativen Ausführungsform der
Erfindung ein endloses Transportband, das mit
Release-Mitteln behandelt sein kann, mit wässerigen
Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien oder Mischungen aus wässerigen und
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien sowie mit
PVC-Pasten beschichtet, das aufgebrachte Medium getrocknet,
das Medium über Kühlwalzen abgekühlt und wiederum mit den
vorgenannten Medien beschichtet. Darauf kaschiert man in die
noch nasse Masse ein Substrat wie Trikot, Gewebe, Vlies oder
Filz auf und trocknet und geliert unter Wärmeeinwirkung bis
zu 200°C. Als letzter Schritt folgt wiederum das Abkühlen
und Trennen des Laminats von dem Transportband.
Es wurde nun festgestellt, daß überraschenderweise mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren Farben, Lacke und Beschichtungen
thermisch mit der Folie bei Temperaturen bei 200°C und mehr
verbunden werden können. Dabei hat die Folie eine Haftung
von 150 N/5 cm. Die Druckgeschwindigkeit kann bis zu
350 m/Min. betragen. Eine derartige Qualität und Quantität
kann mit den Verfahren des Standes der Technik bislang nicht
erreicht werden. Weiterhin ist von Vorteil, daß das
erfindungsgemäße Verfahren bei Einsatz von wasserlöslichen
Medien umweltfreundlich ist. Schließlich kann auch mit den
üblichen lösungsmittelhaltigen Farben, Lacken, Plastisolen
und UV-härtbaren Produkten gearbeitet werden, wobei lange
Trocknungsstrecken vermieden werden. Vorteilhaft ist
weiterhin, daß eine Klimatisierung der Arbeitsräume nicht
mehr erforderlich ist. Verschiedene Druckverfahren in Linie,
Beschichten, Lackieren und Kaschieren und Prägen sind
nunmehr möglich. Der Zug durch den Transport der Folie
entfällt nunmehr, wodurch ein ruhigerer Folienverlauf, d. h.
kein Flattern der Folie und kein Schrumpfen der Folie mehr
entsteht. Durch daß erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich
nunmehr eine einwandfreie Rapportierung und Rakotierung.
Erfindungsgemäß können Folien von 0,01 bis 0,5 mm Stärke
bedruckt, lackiert, beschichtet, kaschiert und geprägt
werden.
Durch das erfindungsgemäße Bedrucken von bahnförmigen
Materialien kann somit eine hochwertige
Oberflächenveredelung erreicht werden. Die erfindungsgemäß
beschichteten oder bedruckten Folien können z. B. zur
Herstellung von Möbelfolien, Dekorfolien, Klebefolien,
Abdeckfolien, Kunstleder, PVC- und PVC-Tapeten oder für die
Herstellung von Fußbodenbelägen eingesetzt werden.
Soll die auf dem Band liegende Folie oder Beschichtung
geprägt werden, so kann man gemäß der besonderen
Ausführungsform nach Anspruch 6 ein genarbtes oder geprägtes
umlaufendes Band zum Prägen von Folien und Beschichtungen
einsetzen. Bei dieser Ausführungsform kann eine unbedruckte
oder bedruckte Folie, Warenbahn auf das geprägte Band
aufgebracht werden und wie bekannt hinten abgezogen werden.
Bei dieser Ausführungsform geht man derart vor, daß man die
auf dem glatten Transportband liegende Folie oder Warenbahn
oder Beschichtung auf ein geprägtes Band bläst oder mit
Vakuum zieht oder mechanisch überträgt und dann prägt und
wie bekannt hinten abzieht. Die Folie oder die Beschichtung
kann von der Vorder- oder der Rückseite bedruckt,
beschichtet oder geprägt werden. Der Fachmann weiß, daß auch
Folien oder Beschichtungen ohne Druck geprägt werden können.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine wesentliche
Arbeitserleichterung geschaffen, denn ein Einziehen von Vor-
und Nachläufer sowie eine Einzugsvorrichtung entfallen.
Vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß die
Folie in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels
Luft aufgeblasen bzw. mittels Vakuum auf die Unterlage
angesaugt oder mechanisch übertragen werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann einfach durchgeführt
werden. In eine Druck- bzw. Beschichtungsanlage wird ein
hitzebeständiges, angetriebenes, kontinuierlich umlaufendes
Spezialband aus Aramid, Polyamid oder Polyestermischgewebe
sowie Vliese und Filze oder dergleichen eingesetzt, das mit
einer Release-Schicht ausgestattet sein kann. Als
Release-Mittel dienen alle handelsüblichen Trennmittel wie
Silikon, PTFE, (Teflon®) und dergleichen.
Auf das vorbeschriebene umlaufende, hitzebeständige
Spezialtransportband wird die zu beschichtende oder zu
bedruckende Folie laminiert. Dieses Laminat wird bedruckt
oder beschichtet. Nach Abkühlung der Verbundbahn wird die
Folie getrennt und wie üblich aufgewickelt.
Wenn eine Kunststoff-Folie von einem Vorratswickel abgezogen
wird, herrschen in ihrem Inneren Spannungen, die zu einem
Verziehen der Folie führen können, sofern keine Gegenmaßnahmen er
griffen werden. Es ist daher notwendig, zunächst diese Span
nungen aufzuheben und beim Bedrucken im übrigen dafür Sorge
zu tragen, daß die Folie im Hinblick auf die gewünschte An
ordnung des Druckbildes bzw. eines gewünschten Druckrapports
exakt führbar ist. Hierzu dient die Maßnahme des Ablegens der
Kunststoff-Folie auf einer Unterlage und das Erwärmen der Fo
lie zur Ausbildung einer Haftfähigkeit. Das Erwärmen der
Kunststoff-Folie dient also zunächst der Freisetzung der in
neren Spannungen und im übrigen zur Erzielung der Haftfähig
keit, in deren Folge die Folie rutschfest auf dem Transport
band haftet.
Die solchermaßen und zum genannten Zweck erwärmte Folie muß
vor dem Beschichten abgekühlt werden, wodurch, wie Versuche
gezeigt haben, die zuvor erreichte Haftung der Folie auf dem
Transportband nicht beeinträchtigt wird. Die Kunststoff-Folie
kann also im nächsten Arbeitsschritt unter weiterhin haften
der Ablage auf dem Transportband beispielsweise mit einem wasserhaltigen
Medium beschichtet bzw. mit einer wasserlöslichen Farbe bedruckt
werden, wonach das aufgebrachte Medium bzw. die aufgedruckte
Farbe getrocknet werden muß.
Dieses Trocknen kann im Hinblick auf die notwendige Schnel
ligkeit während des gesamten Verfahrens nur im Wege einer
nicht unerheblichen Erwärmung erreicht werden. Diese Er
wärmung gewährleistet andererseits die Reaktion von Partikeln
des Mediums bzw. der Druckfarbe mit Partikeln der Oberfläche
der Kunststoff-Folie, wodurch zugleich eine gute Festigkeit
der Beschichtung bzw. des Druckbildes erreicht wird.
Es ist also durch das erfindungsgemäße Verfahren insgesamt in
der Tat die Möglichkeit zum Beschichten bzw. Bedrucken von
Kunststoff-Folien mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen
aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie
PVC-Pasten erreicht. Insbesondere sollen wasserhaltige
Medien bzw. wasserlösliche Druckfarbe eingesetzt werden, und
zwar in einer Weise, daß große Folienmengen mittels
herkömmlicher Beschichtungs- bzw. Druckwerke in praktisch
allen herkömmlichen Beschichtungs- bzw. Drucktechniken bei
zugleich erreichter bester Beschichtungs- bzw. Druckqualität
und Haltbarkeit der Beschichtung bzw. des Drucks beschichtet
bzw. bedruckt werden können.
Als lösungsmittelhaltige Medien können alle organischen
Lösungsmittel, insbesondere Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Ethylmethylketon, DMF, Methylglykolacetat
und THF eingesetzt werden. Ein Beispiel für eine
lösungsmittelhaltige Druckfarbe ergibt sich aus der
folgenden Rezeptur:
90 Teile Lösungsmittel: | |
Methylethylketon (30 Teile), Methylglykolacetat (30 Teile), THF (10 Teile), Xylol oder Toluol (30 Teile), | |
10 Teile Pigmente und Träger Viskosität: | 20 Sekunden im Ford-Becher mit 4-mm-Düse. (für Tiefdruck und Flexodruck) |
Viskosität für Siebdruck: | ca. 30 000 mPa · s |
Die Druckfarbe kann aber auch eine wasserlösliche Druckfarbe
sein. Beispielsweise besteht ein solches Medium aus 90
Teilen Wasser mit 10 Teilen Binder und Farbe. Die Viskosität
dieses wässerigen Beschichtungsmediums beträgt 20 Sek. im
Ford-Becher mit 4-mm-Düse. In einer anderen Ausführungsform
kann das Beschichtungsmedium auch eine Mischung aus
wässerigen und lösungsmittelhaltigen Medien darstellen.
Beispielsweise enthält ein wasserhaltiges
Beschichtungsmedium 85 Teile Wasser und 5 Teile Isopropanol
und 10 Teile Binder und Farbe.
In PVC-Pasten (Plastisole) können E-PVC verpastbare und
S-PVC-Typen, d. h. alle handelsüblichen PVC-Typen eingesetzt
werden.
Als UV-härtbare Lacke oder Farben können alle
handelsüblichen Farben und Lacke eingesetzt werden.
In diesen UV-härtbaren Lacken oder Farben sind sogenannte
Photoinitiatoren enthalten, die durch UV-Licht gespalten
werden und dann die radikalische und kationische
Polymerisation der Bindemittel bewirken. Die UV-härtbaren
Lacke werden also durch UV-Strahlung gehärtet, wobei
UV-Strahler, Bindemittel und Photoinitiator gut aufeinander
abgestimmt sein müssen.
Die erfindungsgemäßen Arbeitsschritte lassen sich in vorteil
hafter Weise in ihrer Gesundheit mehrfach wiederholen, so daß
beim Bedrucken beispielsweise unterschiedliche Druckfarben
nacheinander verdruckt werden können.
Für das für die Freisetzung der in einer von einem Großwickel
abgezogenen Folie herrschenden Spannungen und die Erreichung
der Haftfähigkeit der Folie erforderliche Erwärmen empfiehlt
sich zweckmäßigerweise die Durchführung eines ersten Teiles
des Erwärmens unmittelbar vor dem Ablegen auf der Unterlage.
In diesem Fall kommt zur Vereinfachung des Erwärmungsschrit
tes ein Erwärmen der Folie von ihrer zu beschichtenden bzw.
bedruckenden Seite aus in bevorzugter Weise in Betracht.
Andererseits kann aber auch bereits der erste Teil des Erwär
mens der Kunststoff-Folie zeitlich sowie hinausgeschoben
werden, daß dieser Teil des Erwärmungsvorgangs erst nach dem
Ablegen der Folie auf der Unterlage stattfindet. Die Folie
läuft dann zwar noch mit den inneren Spannungen auf die Un
terlage auf; da sie jedoch noch keine Haftfähigkeit zeigt,
kann sie bei Freisetzung ihrer inneren Spannungen infolge des
Erwärmens zunächst auf der Unterlage noch solange "gleiten",
bis die inneren Spannungen der Folie durch Erwärmen aufgehoben
sind, anschließend erfolgt das Laminieren.
Das mindestens teilweise Erwärmen der Kunststoff-Folie nach
dem Ablegen auf der Unterlage bietet die Möglichkeit, in vor
teilhafter Weise der Folie die notwendige Wärme durch Auf
nahme von der Unterlage her zuzuführen. Die Unterlage kann
damit beispielsweise in einem entsprechend erwärmten Trans
portband bestehen.
Die für die Erzielung der Haftfähigkeit der Kunststoff-Folie
erforderliche Temperatur ist in der Regel eine für den ei
gentlichen Beschichtungs- bzw. Druckvorgang zu hohe Tempera
tur, weshalb in einem nächsten Verfahrensschritt ein Abkühlen
der Folie vorzusehen ist. Dieses Abkühlen sollte zweckmäßi
gerweise von der zu beschichtenden bzw. bedruckenden Seite
der Folie aus erfolgen. Hierdurch kann das Abkühlen auf ein
Mindestmaß beschränkt werden.
Nach dem Beschichten bzw. Bedrucken der Kunststoff-Folie ist
in üblicher Weise ein Trocknen des Beschichtungsmediums bzw.
Druckfarbe erforderlich, was bei der Verwendung von lösungs
mittellöslichen Druckfarben eine Verflüchtigung des Lö
sungsmittels erforderlich macht und bei den hier erfolgenden
Verwendung wasserhaltigen Beschichtungsmedien bzw. wasserlös
licher Druckfarben die Beseitigung des Wasseranteils. Dieses
Trocknen erfolgt zweckmäßigerweise durch Wärmeeinwirkung von
der beschichtenden bzw. bedruckten Seite aus, wodurch die für
das Trocknen erforderliche Wärmeenergie auf ein Minimum redu
ziert werden kann.
Bei diesem Trocknen ist darauf zu achten, daß die Folie im
Oberflächenbereich auf eine Temperatur erwärmt werden sollte,
bei der eine Reakton von Medium- bzw. Farbstoff-Partikeln
mit Partikeln des Kunststoffs stattfindet, um eine dauerhafte
Haftung der Beschichtung bzw. des Druckbildes zu gewähr
leisten. Andererseits sollte darauf geachtet werden, daß das
Erwärmen keinesfalls bis oberhalb der Temperatur des Formsta
bilitätsverlustes der Kunststoff-Folie geführt wird.
Soll ein einem Bedruckungsvorgang kein zweiter Bedruckungsvor
gang anschließen, so empfiehlt sich im Hinblick auf das Ab
nehmen der bedruckten und getrockneten Kunststoff-Folie von
der Unterlage für das erforderliche Abkühlen der Folie ein
mindestens teilweises Abkühlen derselben vor dem Abnehmen, so
daß das Abnehmen bereits unter Einwirkung von Zugkräften
stattfinden kann, ohne das Druckbild durch etwaige Längung
der Folie zu verändern. Gleiches gilt für ein einmaliges Be
schichten und das dann notwendige Abnehmen der Folie von der
Unterlage.
Andererseits kann aber auch das Abkühlen nach dem Abnehmen
von der Unterlage erfolgen.
Für das Beschichten bzw. Bedrucken von Kunststoff-Folien, ab
gezogen von einem Vorratswinkel, also großer Kunststoffmen
gen, empfiehlt sich das Ablegen der Folie aus einer mitlau
fenden Unterlage, die zugleich das Transportmedium für die
Kunststoff-Folie darstellt.
Bei der mitlaufenden Unterlage handelt es sich um ein
kontinuierlich umlaufendes, hitzebeständiges
Spezialtransportband. Für das Transferdruckverfahren gemäß
den Ansprüchen 12 und 13 und 18 bis 21 kann statt einem
endlosen Transportband ein Walzenkörper eingesetzt werden.
Ein Walzenkörper bietet lediglich den weiteren Vorteil, daß
er zugleich für den Transferdruck verwendet werden kann,
indem das auf die Folie aufzudruckende Druckbild auf einem
Teilbereich der Walze aufgebracht und von dort bei dem
Überlauf der Folie auf diese übertragen wird.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können
beispielsweise:
- - Weich-PVC-Folien von 0,01 bis 5 mm,
- - Hart-PVC und PVC-ABS-Folien von 0,01 bis 0,5 mm,
- - Schaumfolien von 1 bis 3 mm Stärke bedruckt, lackiert, beschichtet, kaschiert und geprägt werden.
Claims (25)
1. Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer
Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien,
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder
Mischungen aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben,
PVC-Pasten, mit folgenden Arbeitsschritten:
- a) Ablegen der Kunststoff-Folie auf ein endloses Transportband und Erwärmen der Kunststoff-Folie bis zur Ausbildung einer Haftfähigkeit der Kunststoff-Folie auf dem Transportband,
- b) Abkühlen der Kunststoff-Folie unter weiterem Verbleib auf dem Transportband,
- c) Beschichten der Kunststoff-Folie mit dem Beschichtungsmedium oder Bedrucken mit der Farbe während weiterhin haftender Ablage auf dem Transportband,
- d) Trocknen des aufgebrachten Mediums oder der aufgebrachten Farbe und
- e) Abkühlen der Kunststoff-Folie und Abnehmen derselben von dem Transportband.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoff-Folie mit einem wässerigen
Beschichtungsmedium beschichtet oder mit einer
wasserlöslichen Farbe bedruckt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Lösungsmittel für die lösungsmittelhaltigen
Beschichtungsmedien Ethanol, Methanol, Isopropanol,
Xylol, Butanon, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Methylglycolacetat, Tetrahydrofuran einsetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Transportband ein kontinuierlich umlaufendes,
hitzebeständiges Spezialtransportband einsetzt, das aus
Aramid, Polyamid oder Polyestermischgewebe hergestellt
ist.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein Transportband
einsetzt, auf dem eine Release-Schicht aufgebracht worden
ist.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man zum Prägen der auf dem
Band liegenden Folie oder Beschichtung ein genarbtes oder
geprägtes Transportband einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die auf dem glatten Transportband liegende Folie oder
Warenbahn oder Beschichtung auf ein geprägtes Band bläst
oder mit Vakuum zieht oder mechanisch überträgt und dann
prägt und wie bekannt hinten abzieht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens teilweises Erwärmen der
Kunststoff-Folie unmittelbar vor dem Ablegen auf dem
Transportband.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Erwärmen der Kunststoff-Folie von
ihrer zu beschichtenden oder zu bedruckenden Seite aus.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens teilweises Erwärmen der
Kunststoff-Folie nach dem Ablegen auf dem Transportband.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Erwärmen der Kunststoff-Folie durch
Wärmeaufnahme von dem Transportband.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Abkühlen der Kunststoff-Folie vor
ihrem Beschichten oder Bedrucken von ihrer zu
beschichtenden oder bedruckenden Seite aus.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Beschichten und Bedrucken der
Kunststoff-Folie im Wege des Transferdruckens.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, gekennzeichnet durch die
folgenden Arbeitsschritte:
- a) Beschichten oder Bedrucken des Transportbandes mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien, UV-härtbaren Lacken oder Farben sowie PVC-Pasten,
- b) Trocknen des aufgebrachten Mediums oder der aufgebrachten Farbe,
- c) Ablegen der Kunststoff-Folie auf das beschichtete oder bedruckte Transportband,
- d) Aufkaschieren der Kunststoff-Folie unter Anwendung von Temperaturen von 160 bis 250°C und
- e) Abkühlen der Kunststoff-Folie und Abnehmen derselben von dem Transportband.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch Trocknen der beschichteten oder
bedruckten Kunststoff-Folie durch Wärmeeinwirkung von
der beschichteten oder bedruckten Seite aus.
16. Verfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch
Erwärmen der Kunststoff-Folie bis kurz unterhalb der
Temperatur des Formstabilitätsverlustes der
Kunststoff-Folie.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens teilweises Abkühlen der
beschichteten oder bedruckten und getrockneten
Kunststoff-Folie vor dem Abnehmen von dem Transportband.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch mindestens teilweises Abkühlen der
beschichteten oder bedruckten und getrockneten
Kunststoff-Folie nach dem Abnehmen von dem Transportband.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt a) die Folie
mittels Luft aufgeblasen oder mittels Vakuum auf das
Transportband angesaugt wird.
20. Verfahren zum Beschichten eines Substrats im Wege der
Transferbeschichtung, gekennzeichnet durch die folgenden
Arbeitsschritte:
- a) Beschichten eines endlosen Transportbandes mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen aus wässerigen und lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien sowie PVC-Pasten,
- b) Trocknen des aufgebrachten Mediums,
- c) Abkühlen des aufgebrachten Mediums über Kühlwalzen,
- d) Beschichten mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen aus wässerigen oder lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien sowie PVC-Pasten,
- e) gegebenenfalls Aufkaschieren eines Substrats in die noch nasse Masse,
- f) Trocknen und Gelieren unter Wärmeeinwirkung von bis zu 200°C,
- g) Abkühlen des Laminats und Abnehmen desselben von dem Transportband.
21. Verfahren gemaß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
das Substrat aus Trikot, Gewebe, Vlies, Filz besteht.
22. Verfahren gemaß einem der Ansprüche 20 und 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das Substrat mit einem wässerigen
Beschichtungsmedium beschichtet wird.
23. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 20 und 21, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für die
lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien Ethanol,
Methanol, Isopropanol, Xylol, Butanon, Methylethylketon,
Dimethylformamid, Methylglykolacetat, Tetrahydrofuran
einsetzt.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 20 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß man wahlweise ein
glattes oder genarbtes bzw. geprägtes umlaufendes Band
einsetzt.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 20 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf dem glatten
Transportband liegende Beschichtung auf ein geprägtes
Band bläst oder mit Vakuum zieht oder mechanisch
überträgt und dann prägt und wie bekannt hinten abzieht.
Priority Applications (1)
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DE19934311235 DE4311235A1 (de) | 1992-04-24 | 1993-04-06 | Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten |
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DE4213582 | 1992-04-24 | ||
DE19934311235 DE4311235A1 (de) | 1992-04-24 | 1993-04-06 | Verfahren zum Beschichten oder Bedrucken einer Kunststoff-Folie mit wässerigen Beschichtungsmedien, lösungsmittelhaltigen Beschichtungsmedien oder Mischungen davon, UV-härtbaren Lacken oder Farben, sowie PVC-Pasten |
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ID=25914214
Family Applications (1)
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Cited By (1)
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- 1993-04-06 DE DE19934311235 patent/DE4311235A1/de active Granted
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Also Published As
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DE4311235C2 (de) | 1994-02-10 |
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